2 Arten von Kopfstimme/ Mann

Hallo,...

ja:-D das ist so eine Sache. Ich studiere Schulmusik, mit dem Hauptfach Gesang. Mein Lehrer ist, wie soll ich sagen, praxisbezogen...

Die Theorie kennt er gar nicht. Nur die Umsetzung. Es ist schwer zu erklären. Es ist nur so, dass mir so viele Gesangslehrer was unterschiedliches erzählt haben und ich gar nicht mehr weiß, was überhaupt richtig ist und was falsch.
Jeder Dozent in der Uni hat seine eigene Meinung über Stimmbildung. Es ist auf die Dauer nur einheimlich anstrengend abzuwägen ,was sich für mich am klügsten und einleuchtesten anhört.

Liebe Grüße.
 
Jeder Dozent in der Uni hat seine eigene Meinung über Stimmbildung. Es ist auf die Dauer nur einheimlich anstrengend abzuwägen ,was sich für mich am klügsten und einleuchtesten anhört.

Ich kann diese Verwirrung sehr gut nachvollziehen - es ist ja tatsächlich so, dass es keine einheitliche Theorie über Gesang gibt, und teilweise hauen sich die Gesangsprofs, -lehrer etc. die Köpfe ein - selbst die gute alte italienische Schule, das Belcanto, wurde nie richtig aufgeschrieben, und auch im Belcanto kursieren alle möglichen, teilweise blumigen, teilweise schwammigen Begriffe, unter denen jeder sich etwas anderes vorstellt. Man kann schon verzweifeln an diesem Begriffswirrwarr. Dann sagt ein Lehrer: ohne Atemübungen ist jede Gesangsausbildung sinnlos. Der nächste sagt aber: Atemübungen sind überflüssig. Woran soll man sich halten ? Es kann schon eine Weile dauern, bis man für sich den richtigen Lehrer, den richtigen Weg, die richtigen Übungen gefunden hat.

Antipasti, sei froh, dass Du intuitiv wohl immer gewusst hast, wie Du singen musst. Das ist nicht jedem gegeben.

schöne Grüße
Bell
 
Hallo,

ich möchte Bell da aus vollstem Herzen zustimmen.

Man nehme nur C. L. Reid und Seth Riggs. Beide berufen sich auf die Tradition des Belcanto. Liest man aber ihre Bücher, so machen die beide etwas völlig anderes.

Meine Philosophie: Jemand, der die hohen Töne bei der Männerstimme vermitteln will, der sollte es erstens selbst können (muss kein Spitzensänger sein, aber erkennbar technisch in Ordnung) oder zumindest gekonnt haben (dass irgend ein Gesangsguru mit 80 dann nicht mehr so toll singt, sei gestattet).
Er muss es aber auch vermitteln können. Viele Gesangsgenies können das einfach so, und wissen dann logischerweise erst mal nicht, wie man da hinkommt.

@Tintin: Du bist ja noch neu im Forum. Kann es sein, dass Du übersehen hast, dass ich Dir eine private Nachricht geschickt habe?

@Antipasti: Danke. Wie würdest Du die beiden Beispiele klanglich einordnen, brauchbar für was?

Viele Grüße,

SingSangSung
 
Ergänzung: Es ist evtl. hilfreich, verstanden zu haben, wie das Singen physiologisch funktioniert. Im grunde genommen ist das aber egal. Ein pädagogisches Konzept (also Übungen, deren Wirkungen usw.) muss da sein, das funktioniert. Ob dann der theoretische Background stimmt, ist eigentlich zweitrangig.
 
Ihr habt natürlich alle recht.

Allerdings ist es hier im Forum auch nicht anders als in der Gesangslehre.

Daher ist wohl die einzige Möglichkeit, als Schulmusiker die Begriffe "richtig" und "falsch" zu ignorieren und sich der Theorie anzuschließen, die man selbst am ehesten nachvollziehen und auch umsetzen kann und demenstprechend zu lehren - immer mit dem Hinweis, dass hier keine Einigkeit herrscht.

@singsang
Mein Statement bezog auf die klassische Hörprobe. Ich würde aber sogar bei beiden Samples den jeweils höchsten Ton als tendenziell kopfig beschreiben.

Aber wie gesagt: nur nach meiner Definition von Kopfstimme, die so lautet: wenn ich die Resonanz im Kopf spüre (gar im Stirnbereich), ist es Kopfstimme. Und wenn ich das gesungen hätte, hätte ich den hohen Ton im Kopf gespürt.

.. wobei aus rein logopädischer Sicht dies ein Trugschluss wäre. Dort wird rein physisch nur zweigeteilt: Kopf unf Brust (wobei mit Kopf eher unser Falsett gemeint ist). In der Gesangslehre ist man dagegen bemüht, den Klang und das dabei enstehende komplette Körpergefühl zu definieren, nicht den tatsächlichen anatomischen Vorgang den Stimmapparat betreffend, der sich oft viel weniger unterscheidet, als es den Eindruck macht. Und da dieser oft subjektiv daherkommt, entstehen wohl diese Interpretationsfreiräume.

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Zuletzt bearbeitet:
@singsang
Mein Statement bezog auf die klassische Hörprobe. Ich würde aber sogar bei beiden Samples den jeweils höchsten Ton als tendenziell kopfig beschreiben.

Aber wie gesagt: nur nach meiner Definition von Kopfstimme, die so lautet: wenn ich die Resonanz im Kopf spüre (gar im Stirnbereich), ist es Kopfstimme. Und wenn ich das gesungen hätte, hätte ich den hohen Ton im Kopf gespürt.

.. wobei aus rein logopädischer Sicht dies ein Trugschluss wäre. Dort wird rein physisch nur zweigeteilt: Kopf unf Brust (wobei mit Kopf eher unser Falsett gemeint ist). In der Gesangslehre ist man dagegen bemüht, den Klang und das dabei enstehende komplette Körpergefühl zu definieren, nicht den tatsächlichen anatomischen Vorgang den Stimmapparat betreffend, der sich oft viel weniger unterscheidet, als es den Eindruck macht. Und da dieser oft subjektiv daherkommt, entstehen wohl diese Interpretationsfreiräume.
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Ich kann mit dem logopädischen Ansatz mehr anfangen. Ich spüre einen deutlichen Unterschied darin, wie ich die Töne produziert habe. Die Resonanzphänomene spüre ich nicht so stark. Ferner muss, einfach wegen der Wellenlänge der Töne, ab einer gewissen Tonhöhe Kopfresonanz dazukommen. So, wie wenn ich in ein Klavier hineinsinge (bei gedrücktem Pedal) eben jene Saiten mitschwingen, die zu der gerade gesungenen Frequenz passen.

Es würde mich sehr interessieren, ob dieser deutliche Unterschied, den ich spüre, auch bei mir nur einen kleinen Unterschied im anatomischen Vorgang macht. Wenn hier also ein Mediziner, der auf dem Gebiet forscht, mitliest und Testpersonen sucht, dann bitte eine private Nachricht an mich!

Viele Grüße,

SingSangSung
 
Zwar Frau aber mit "ähnlichem" Problem gesegnet... Brustresonanz ist was, das ich zwar mache aber nicht spüre, Kopfresonanz setze ich bewußt nur ein, wenn ich sehr klassisch singe. Ich spüre den Unterschied zwischen Brust- und Kopfstimme auch daran, wie ich den Ton im Hals produziere. Und kann deshalb das Phänomen "Mischstimme" nicht nachvollziehen.
 
Auch wenn der Thread schon ein opaar Tage alt ist, das interessiert mich jetzt...
Hier jetzt ein hoher Ton, bei dem der Bruststimmanteil ganz eindeutig überwiegt: (ein hohes a , also a' übrigens)
http://www.box.net/shared/f8sd77q808
Würde man das hier als Belting bezeichnen? Zumindest klingt das für mich so wie ich mir den "Rufmodus" vorstelle...
Gefällt mir gut. Da würde ich auch gerne hinkommen. Wenn ich Rock-/Pop-Sachen singe passt da imho der kopfige Klang nicht so, das klingt mir zu dunkel/klassisch. Dann singe ich höhere Passagen allerdings mehr im Falsett und es klingt dünn :redface: Das würde ich gerne abstellen...
Mal ein Beispiel für die klassische männliche Kopfstimme:
http://www.youtube.com/watch?v=Vsldd9N-z-E
Verdammt. Warum wurden die Videos alle (auch die u.g.) schon wieder entfernt... :mad:
Hat jemand gerade ein andere s gutes Beispiel parat?
 
Biddä. Guter Link und interessantes Video. Aber war das von dir jetzt gebeltet?
 
Ja, das von mir war gebeltet - zumindest so, wie ich das verstehe. Versteht ja auch jeder was anderes darunter.

Interessanter vielleicht, wie man es macht: Einerseits muss man sehr viel Energie in so einen Ton stecken. Diese darf aber nur aus der Atmung kommen, nicht durch irgendwelche Verspannungen von Kehl- oder Zungenmuskeln.
Ich versuche mich dabei immer voll darauf zu konzentrieren, den Brustkorb hoch und weit zu halten (Stütze) und über den Rest möglichst nicht so viel nachzudenken. Der Ton darf aber nicht zu "fett" sein, er muss schon irgendwie schlanker sein als ein tiefer Ton, sonst kommt man nicht so hoch.
 

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