Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Herangehensweisen sind.
Im Gegensatz zu @Pat.lane würde ich bei einer kleinen Location, ca. 100 Gästen und guten/brauchbaren Instumentalverstärkern AUF KEINEN FALL mit einer mir unbekannten (!) PA antreten und die Band komplett abnehmen.
ich weiß ja nicht was du unter PA verstehst. wahrscheinlich denkt jeder, dass ich da mit 2 KiloWatt bestehend aus subs und topteilen anrücken würde:screwy:
in münchen ist in den clubs standard, dass die PA bereits im laden ist. das heisst, es bleibt dir als bands gar nichts anderes übrig als darüber zu spielen. im übrigen sind die anlagen eben nur 12er oder 15er boxen und n 12 bis 24 kanal powermixer mit 2x 500 oder 2 x 250 watt.
wir gitarristen spielen dort entweder über die vom haus gestellten Trademark 60 combos, oder (so hat sichs bei den hausbands jedenfalls eingebürgert) über unsere eigenen multi/preamps mit endstufe und 112er bzw die eigenen combos. gewisse bands haben das privileg sich auch mal ne 410er oder 412er auf die bühne zu stellen, aber der markus ist derzeit einer der besten und gefragtesten profigitarristen deutschlands. der darf das und der weiss auch was er wie zu tun hat
. der basser hat nen eigenen kleinen warwick-combo oder spielt via bass-POD, Bass Vamp etc. direkt in die PA. drums werden mit Bass, eins zwischen Snare, tom und hihat und ggf. noch n overhead abgenommen.
die mikros laufen logischerweise auch über die PA, was auch sonst.
Erstens: der Bühnen-Lautstärke-Level ist, wie schon mehrfach bemerkt, für die Leute in den ersten Reihen oft schon zu hoch....die PA muss dann aber noch lauter sein, um überhaupt effektiv zu arbeiten. Damit sind auch den Gästen am Ende des Raums die Fluchtmöglichkeiten abgeschnitten.
schon mal was davon gehört, dass man bei clubgigs die amps eben nur so laut aufreisst, dass man einen angenehmen bühnensound hat und sich jeder gut und problemlos hören kann? die amps sind beide in die mitte der bühne gerichtet, ins publikum geht von der backline aus gar nichts. im übrigen spielen ALLE bands ohne gehörschutz oder ähnlichem, sprich wir können uns auf der bühne während des spielens unterhalten.
ohne überheblich zu wirken. wenn man mal ein gewisses level erreicht hat, dann geht das auch ohne probleme.
Zweitens: Aufbau einer überdimensionierten PA und zielloses Rumgefummel an irgendwelchen Knöpfen (sog. Soundcheck) verbrauchen bei ungeübtem Personal (bzw notorisch arbeitscheuen Mitmusikern) dermassen Zeit und Energie, dass der Gig darunter leiden kann...im Regelfall leiden WIRD.
alle bands dürfen max. zwei stunden vor ladenöffnung in den club. das reicht dicke um alles aufzubauen, soundcheck zu machen und gut is. ich weiß nicht wie ihr arbeitet, aber wir haben da noch massig zeit fürn bierchen und smalltalk. ist alles nur ne frage der organisation. wenn alle wie wild auf ner kleinen bühne rumturnen wird das nix. bei läufts so, einer nach dem anderen, erst der drummer und der keyboarder, dann die beiden gitarristen, dann bass und sänger. dann zwei nummern elektrisch und eine akustische als soundcheck und danach gehn wir zum futtern.
Drittens und wichtigsten: entweder wissen die Instrumentalisten, wie sie mit ihrem Equipment einen guten Sound machen - dann kann es in der PA, mit mangels Budget ungeeignetem Equipment (und normalerweise einem Amateur am Mischpult) in einer kleinen, akustisch eventuell schwierigen Location nur schlechter werden. Oder die Band klingt von sich aus schon grottig - dann kann auch der beste Mixer nix retten.
nur alleine die information, dass die band des threadstellers einen verstärker für den gesang zweckentfremdet sagt mir, dass sie in bezug auf soundqualität sehr wenig ahnung haben. das sagt eigentlich schon die fragestellung des threads aus.
und wer sagt denn, dass einer am FOH steht? bei uns ist der powermixer auf der bühne und beim soundcheck regeln wir das alles selbst...
danach wird nix mehr verstellt.
Im genannten Umfeld hat nach meiner Erfahrung (nach MEINER!! Erfahrung - bevor wieder das Gemaule losgeht) das Mucken eigentlich Publikum und Band immer am meisten Spass gebracht, wenn die Anlage so einfach wie möglich gehalten wird. Soll heissen: Powermixer mit zwei 12" Topteilen für Gesang und Bassdrum, (ggf Snare, um sie mit Raumeffekt versehen zu können) und ein Aktivmonitor für jeden Sänger. Fertig. Die Gitarren sind meist laut genug, um über die Reflexion der Wände, bzw die Einstreuung in die Gesangsmikros, nach hinten getragen zu werden. Der Basser hat auch nur selten ein Problem mit der Lautstärke.
siehe meinen kommentar weiter oben... NIX ANDERES HAB ICH DIE GANZE ZEIT GESAGT!
anders sind die clubs auch nicht bestückt, und anders habe ich es auch nie gemeint. deswegen auch mein tip, sich genau so eine klein-pa für 50 bis 100 euro am abend zu mieten und einfach was gescheites zu haben.
(Übrigens, kleine Anekdote: die Rolling Stones hatten bei ihrem legendären Konzert im Hyde Park 1969 das FETTESTE zur Verfügung, was die Technik damals hergab und in London verfügbar war: ein 8-Kanal Mixer und 2x1200 Watt über WEM-FullrangeBoxen - für 100.000 Leute! Es musste irgenwie gehen - Rock'n'Roll halt.....
)
jimi hendrix hat woodstock auch nur mit 2 fullstacks gespielt. aber... und das ist der punkt:
in der heutigen zeit hat man einfach einen gewissen soundanspruch. und diesen standard sollte man tunlichst einhalten wenn man nicht die nächsten jahre für spritgeld (wenn überhaupt) in dunklen kaschemmen oder jugendzentren spielen will.
wie gesagt...
macht was ihr wollt und lernt draus