Hatten doch vor einiger Zeit schon mal so einen Thread. Ich habe damals für mein "Damals gab es Extralight, Light und Medium und das war's" beziehungsweise "Die meisten Gitarrenhelden haben auch mit 'irgendwelchen' Saiten gespielt und nicht mit Custom-Sätzen" etwas Prügel bezogen... aber ich bin ein Sturkopf und halte an diesen Aussagen fest.
JA, es ist super, wenn man die "passenden" Saiten hat. ABER, die muss man ja auch erstmal finden, und das geht nur und einzig und allein durch ausgiebiges (!) Probieren. Dann spielt man halt mal ein halbes Jahr den 09er Satz und lernt den kennen, die umliegenden Musiker werden das nicht merken. Und dann findet man halt heraus, dass auf der flach eingestellten Strat für die Funk-Rhythmusarbeit vielleicht genau der 09er Satz perfekt ist, aber auf der etwas straffer eingestellten Tele mindestens ein 10er Satz nötig ist. Man spielt die kleine Akustik mit einem knackigen 12er Satz, und so weiter und so fort.
Was ich - gerade bei jungen Musikern - hier an "ich muss mich als was Besonderes herausstellen" und "verzweifelter Suche nach Individualität" erlebt habe, ist interessant. "JA, also ich habe irgendwann die 9.5 bis 48.7 entdeckt, ich mixe dafür jeweils drei Sätze von Boutique-Saitenhersteller BlubbBla, ..."
Meine Erfahrung sagt: Standard-Saetze der großen Hersteller sind vernünftig bepreist, vernünftig bespielbar, und halten vernünftig lang. Ab und an mal ein bisschen mit Materialien oder Staerken spielen ist immer gut, weil sich auch hier die Welt weiterentwickelt und man immer neue Dinge entdecken kann. Wir reden hier - im E-Gitarren-Bereich - aber eher von Marginalien als von Revolution.