Kurzes Update zu meinen Erfahrungen - Thread ist zwar alt, aber mein Post passt halt zum Titel...
Habe mir einen Satz "60s / 70s Greybottom" gekauft (
http://store.guitarfetish.com/60grbostsemo.html) und auf einem neu verdrahteten Pickguard (alles neu inkl. Schalter, Potis, etc.) in meine Fender American Standard Strat aus den 90ern montiert. Mit deren sehr neutralem und dünnem Ton war ich nur mittelprächtig zufrieden und wollte erstmal was "anderes" testen, um auch mal live den Effekt von unterschiedlichen Tonabnehmern in einer ansonsten unveränderten Gitarre zu erfahren.
Ich wollte ganz bewusst ziemlich "vintage" bleiben, wollte einen klassischen Strat-Sound ohne zu sehr in Richtung overwound / high-output usw., bin allgemein kein Freund von staggered Polepieces - da kamen mir die gerade recht. Für lächerliche $70 bestellt, wurden netterweise von GFS auch noch so schön klein verpackt und von der Wertangabe her falsch deklariert, dass ich keinen Zoll gezahlt habe. Gute Beschreibung war auch dabei, so muss es halt sein.
Nach den ersten Wochen bin ich nach wie vor BEGEISTERT (in Großbuchstaben mit Sahne). Natürlich ist es wieder mal unmöglich, den Klang in Worte zu fassen, aber die Beschreibung bei GFS mit ihren Superlativen ist zum Großteil wirklich treffend: "Put a set of these in your Strat and you'll be BLOWN AWAY by the ballsy power, the crisp, clean high end and the round, warm bottom end!" Ich muss leider gestehen, dass das auf mich (an sich nüchternen und kopfgesteuerten) Menschen auch zutrifft.
Ich hab' die Dinger installiert, es hat gebrummt wie Sau, ich war genervt, habe kalte Lötstellen gefunden und feststellen müssen, dass mein Lötkolben nicht mehr tut, neuen Kolben bestellt.... aaargh... naja, hat ewig gedauert und ich war halt genervt (ich berichtete von meinen Erdungsproblemen in einem anderen Thread). Mit neuem Lötkolben hatte ich endlich die erforderliche Power, dann war alles wohl sauber verdahtet.
Zum ersten Test habe ich dann erstmal über Multieffektgerät und Kopfhörer gespielt, da man relativ gut das Ampbrummen / Rauschen ausschließen kann. Alles wunderbar, ein bisschen Strat-Sirren halt, aber ansonsten alles im Lot. Eine halbe Stunde später bin ich "aufgewacht" - ich hatte die ganze Zeit über ein Multieffekt mit allen Effekten auf "aus" und ohne Speaker Simulation über einen 2-EUR-Kopfhörer gespielt und ein richtig breites Grinsen auf dem Gesicht. Die Dinger klingen wirklich gut und bringen den Ton besser zur Geltung als die PUs, die Fender im Original verbaut hat - oder besser gesagt, jetzt klingt die Gitarre FÜR MICH so, wie eine Strat klingen sollte - und nicht nach einem klinischen Sezierinstrument.
So bin ich also erstmal ziemlich happy mit den Teilen - der Original-Pickguard ist voll bestückt und gut verpackt in einer Kiste (man weiß ja nie). Vielleicht probiere ich auch demnächst mal einen Satz Häussels oder Kloppmans o.ä. - aber ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass die wirklich so viel besser sind, dass es deren Preis rechtfertigt.
Ich treibe mich ja wirklich gerne und vorbehaltslos abseits der etablierten großen Marken herum - und habe damit wohl für mich einen echten Volltreffer gelandet.