...könnte ich zur Sicherheit einen Dauerloop einstellen, nein oder? Nur zur Sicherheit, auch wenns nicht passiert, aber wenn Sänger/Sängerin mitten im Song das Publikum animieren ect.
Da du die "Repeat Times" schon gefunden hast, hier ein Vorschlag zur Lösung: Stelle diesen Paramater auf INF (INFINITY = Unendlich). Dann dudelt die Kiste, bis eure Sängerin entweder mit dem Hammer die Wiedergabe beendet, oder - kostengünstiger - du den Stop(p)taster betätigst.
Sonst funktionierts einwandfrei, noch ne kurze Frage am Rande, wenn ich aber jetzt z.B. ein Sample oder Arpeggio abfeuern will, kann ich dass dan irgendwie mit dem Ding Syncroniseren, mit der Click-Track-Spur?
Jetzt willst du gleich alles auf einmal
Grundsätzlich sind Arpeggios und die Rhythmspur IMMER zum Songtempo synchronisiert. Läuft der Sequenzer ist also alles, was irgendwie tempoabhängig ist, im Gleichtakt.
Spannend wird es, wenn du jetzt Samples Klick-Synchron triggern möchtest. Es gibt dort viele Wege hin, ich nutze - wenn es wirklich synchron zum Klick sein muss und keine feste Songstruktur vorhanden ist - dafür die RPS-Funktion, also ich triggere immer Patterns aus dem Pattern-Sequenzer. Die Patterns hingegen Triggern dann wieder die eigentlichen Samples. Klingt auf den ersten Blick verwirrend.
Also ein Beispiel: Du möchtest einen gesampelten Drumloop verwenden. Dieser hat meinetwegen ein Tempo von 123 BPM und das Loop ist ein Takt (4/4) lang. Du hast ihn sauber geschnitten und möchtest ihn zur Klickspur laufen lassen, damit euer Drummer richtig dazu klopfen kann. Im Sequenzer wurde auf Track 16 der Klick programmiert und du lässt den TRACK-Sequenzer im Loop-Modus laufen und das Song-Tempo stellst du auf 123 BPM. Um den Drumloop als Sound spielbar zu machen, muss er vorher in einem Patch eingebaut werden. Du bastelst dir einfach einen Sound, der nicht die internen WAVES benutzt, sondern den Drumloop, der im User- oder Card-Speicher abgelegt wurde. Ist das alles soweit fertig, kannst du jetzt den Drumloop ganz normal auf einer Taste - z.B. C4 - antriggern. Er läuft jetzt vier Zählzeiten und müsste danach neu getriggert werden um weiter zu laufen.
Hier kommen jetzt die Patterns ins Spiel. Den Pattern-Modus erreichst du im Sequenzer unter dem Button PTN. Der Fantom verfügt über 100 Patterns mit beliebiger Länge. Wenn du im PTN-Modus bist, nimmst du ganz normal - wie auch im TRACK-Modus - ein Pattern auf. Das Besondere hier: Du kannst in EINEM Pattern auf 16 Spuren etwas aufnehmen. Diese steueren die 16 Layers des Performance-Modus an.
So kannst du ein eintaktiges Pattern erstellen, das immer auf der "Eins" den Drumloop triggert. Achte darauf, dass das Pattern wirklich nur ein Takt lang ist. Du kannst es auch benennen:z.B. "DLoop". Nun den Sequenzer wieder in den Track-Modus stellen.
Die Frage jetzt, was mach ich eigentlich mit diesen Patterns? Wie steuere ich sie an? Dafür gibt es die RPS-Funktion. Gleich im vorraus, das ist ein mächtiges Werkzeug, dass sich für gaaanz viel missbrauchen läßt. Mit Shift+RPS-Taste kommst du ins RPS-Setup. Dort kannst du einstellen, womit die Patterns angetriggert werden. Du kannst sie auf die Tastertur legen, oder - besser - auf die Pads. Nehmen wir als Beispiel das Pad 1. Drücke es, in der Anzeigematrix ist das Pad jetzt orange hervorgehoben. Mit dem Menüpunkt: Pattern kannst du einstellen, welches Pattern jetzt auf dieses Pad gelegt wird: Hier steht dann als Auswahl der Patternname (DLoop) zur verfügung. Hast du alles richtig gemacht, liegt jetzt das das Pattern, das den Drumloop triggert auf dem Pad 1.
Mit dem Punkt "Loop Mode" stellst du ein, wie das Pattern abgespielt wird. Loop1: es wird so lange wiederholt wie das Pad/Taste gedrückt ist. Loop2: Das Pattern wird mit dem ersten Drücken des Pads gestartet und mit beim zweiten Mal gestoppt. Once: Das Pattern wird nur EINMAL abgespielt.
Der wichtigeste Parameter verbirgt sich hinter "Trigger Quantize"!
Mit REAL, erfolgt KEINE Synchronisation zum Sequenzer.
BEAT triggert das Pattern auf jeden Schlag und MEASURE auf jeden Takt. Welcher von diesen zwei Einstellungen am besten ist, kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Für unser Beispiel würde ich MEASURE wählen.
Was bringt mir diese Orgie jetzt: Erstmal das Gefühl, dass du dein Instrument tatsächlich richtig benutzen kannst und nicht nur Presets abrufst. Der Hauptnutzen ist aber folgender. Du startest den TRACK-Sequenzer ganz normal mit der Play-Taste. Dort läuft jetzt der Klick-Track für den Drummer. Dieser ist nur ein paar Takte lang und wird geloopt. Drückst du nun auf das Pad1 wird - 100% auf der "Eins" des folgenden Taktes - das Drumloop gestartet und jedes mal auf der "Eins" neu getriggert und so bleibt alles synchron und es ist nicht an ein festes Songmuster gebunden. Im Grunde kann man mit der RPS-Funktion aus dem Fantom eine kleine Groove-Box basteln. Wenn man erstmal etwas damit gespielt hat, ist diese unscheinbare Funktion der Knüller.
Es ist erstmal etwas viel am Anfang, man brauch etwas um den Fantom komplett zu verstehen. Hat man das geschafft und baut keine Blockaden auf, dann kann man damit eigentlich alle Aufgaben erledigen. Das Tolle ist, es gibt auch oft alternative Wege.
Sorry für den Roman, hoffe ich hab dich nicht damit überfahren...
Dennis