Jiko
Ex-Mod
Vorgeschichte:
Inzwischen besitze ich sie über ein Jahr und fühle mich daher bereit zu einem Review (Ich verstehe die Leute nicht, die schon nach einem Tag eins schreiben - da hat man doch erst die ersten Eindrücke gesammelt, aber einen "Rückblick" kann man das noch nicht nennen.... ).
Meine Planung war eine vielseitige Gitarre mit möglichst vielen Soundmöglichkeiten. Mein erster Plan war die Framus Diablo Pro. Inzwischen bin ich fast der Meinung, dass ich mir diese hätte holen sollen (aber eben nur fast ), insbesondere weil es mich jetzt ärgert, dass die inzwischen eine Preiserhöhung durchgeführt haben. Ich war über lange Zeit unschlüssig - bessere Optik, absolut geile Gitarre mit gutem Holz und guter Verarbeitung oder eine gute Gitarre mit ultimativer Flexibilität... Naja - die Framus Diablo Pro und die Variax haben sich jedenfalls gekloppt, aber dann habe ich bei eBay ein klasse Angebot gefunden: Eine Variax 600 für ca. 460€ inklusive Versand. Das ist fast der Preis, den man für eine Variax 300 hätte zahlen müssen. Ursprünglich wollte ich eine in Weiß oder Sunburst, aber naja - so wurde es eine in Hellblau. Beim Aussehen der Variax geht sowieso der Sound vor die Optik. Und die Videos von offizieller Seite waren doch sehr bestechend: http://line6.com/variax/movies.html
OK - gekauft, gewartet und ein paar Tage drauf hielt ich sie in meiner Hand. Der Vorbesitzer hatte einen Roland GK-Tonabnehmer draufgeschraubt und dann wieder entfernt, davon waren ein paar Löchelchen drin, die aber kaum auffielen. Nach anfänglichen Problemen ("Was sind das alles für Kabel?" / "Wie bekommt man aus dem Ding einen Ton raus?") hing das Ding aber endlich am Verstärker und es kamen Töne raus....
(Kommentar am Rande: Die Framus Diablo Pro steht, was E-Gitarren angeht, ganz oben auf der GAS-Liste, die kommt irgendwann auch noch)
Aber erstmal zur Variax selbst:
- Linde-Korpus
- Piezo-Tonabnehmer
- Strat-Mensur
- Ahornhals, einteilig
- 2-Punkt-Tremolo
- Farbe blau
- Modelling-Gitarre (also eingebauter Computer)
Bespielbarkeit:
Die Saitenlage ist ultraflach, was mich wirklich erstmal positiv überrascht hat, Hals war perfekt geformt, angenehm zu spielen, Strat-Like. Das Korpusshaping fühlt sich erstaunlich gut an und liegt eigentlich besser am Körper, als eine normale Strat, sowohl im Sitzen als auch im Stehen. Das Gewicht ist sehr angenehm. Es war absolut kein Kampf, einen Ton herauszubekommen, also sehr gemütlich am Körper und gemütlich zu spielen. Auch was die Bedienung angeht, ist die Variax an eine Strat angelehnt von der Positionierung des Switches und der Potis her, allerdings ist das Volume-Poti ein bisschen weiter von den Saiten entfernt, nach "Fingermessung" ca. einen halben Finger (Breite natürlich) weiter. Außerdem finden sich statt den Strat-Style-Knobs Dome-Speed-Knobs. Statt dem zweiten Tone-Poti findet man den Modellselector.
Stimmstabilität:
Leider hat die Variax keine Klemmmechaniken, wie z.B. die Variax 700, aber zumindest ist der Sattel gut und da bleibt nichts hängen, außerdem ist das 2-Punkt-Tremolo recht stimmstabil. Man kann schon einiges machen, aber nach spätestens zwei Divebombs merkt man, dass die Stimmung nicht mehr optimal ist. Für normale, sanfte Tremolo-Effekte aber sehr gut zu gebrauchen. Evtl. werde ich mal Klemmmechaniken nachrüsten.
Und nun zu den zwei Sachen, die von vielen als das wichtigste gewertet werden.....
Optik:
Die Optik ist der Grund, warum sich viele für eine bestimmte Gitarre entscheiden. In diesem Fall würde die Variax (zumindest bei mir) voll durchfallen. Eine Form, die mehr an Kaugummi erinnert, ohne irgendwelche Kanten, ohne sichtbare Tonabnehmer, ohne irgendwelche herausstechenden Kleinigkeiten. Einfach, simpel und auf die Praxis reduziert.
Naja - Geschmacksache. Ich habe hier ein paar Fotos geschossen:
http://simon.deobald.org/priv/instrumente/line61/body.jpg
http://simon.deobald.org/priv/instrumente/line61/bridge.jpg
http://simon.deobald.org/priv/instrumente/line61/poti.jpg
http://simon.deobald.org/priv/instrumente/line61/hals.jpg
http://simon.deobald.org/priv/instrumente/line61/griffbrett.jpg
http://simon.deobald.org/priv/instrumente/line61/head.jpg
Sound:
Hier sind wir eher im Element der Variax angekommen als bei der Optik. Die Variax klingt verdammt gut, ist rauschfrei, auch bei Single Coil Sounds in Kombination mit Distortion-Effekten und High-Gain. Perfekt. Sounds sind fast alle drin, die man sich wünscht: Single Coils, Humbucker, Semis, Vollakustische....... und auch andere Klänge sind drin, die die Variax zu dem machen, was sie ist - ein Vielseiter: Sitar, akustische Gitarren, Banjo, 12-Saiter (E- und A-), Resonator-Gitarren. Auch sind alternative Stimmungen möglich. Also Gitarre wird normal gestimmt und dann betätigt man einen Schalter und ist z.B. auf einmal in Drop-D. Das Signal wird durch den eingebauten Computer umgewandelt zu dem, der benötigt wird. Sehr praktisch. Was etwas stört.... die Sounds sind komplett auf Vintage-Sounds ausgelegt. Mit modernen Verstärkern kann man zwar auch viel rausholen, aber Sounds von modernen Gitarren (EMG-Gitarren und Konsorten) sind nicht drin. Anzumerken ist, dass der eingebaute Computer bei sämtlichen Variax-Modellen derselbe ist, egal, ob 300, 500, 600 oder 700 - entsprechend klingen die Gitarren nicht großartig unterschiedlich, da das Modelling hier einen größeren Einfluss auf den Sound hat, als die Schwingung vom Holz.
Hier habe ich Sounds aufgenommen: http://simon.deobald.org/priv/instrumente/line61/variax.zip (8MB)
Die Dateinamen sind eigentlich vielsagend genug, oder? Falls ihr Fragen habt, stellt sie.
Es sind fast alles Clean-Sounds, teilweise auf mehrere Sounddateien verteilt. Ich arbeite mich meistens von Bridge nach Neck, nur bei 4 Gitarren habe ich die Zwischenpositionen (LP, Strat nur Bridge+Middle, Tele und Rickenbacker). Ich habe nur zwei verzerrte Sounds eingestellt, da die meisten Leute mit meiner Zerr-Einstellung mit Mitten von am liebsten über 100% nicht immer klarkommen. Aber ich kann euch versichern: Die Variax klingt verzerrt auch ganz normal nach Gitarre. Beweis? Da hat jemand bei Youtube einige Videos mit der Variax, fast alle verzerrt: http://de.youtube.com/watch?v=bpL0qLZWBbY )
Noch ein Hinweis zu den Sounds: Zwei der Sounds sind gemogelt, denn sie kommen von einer "echten" Gitarre. Nur um nochmal zu zeigen, dass die Variax wirklich nicht nach Computer oder sonstwas klingt, sondern nicht wirklich von einer echten Gitarre zu unterscheiden ist. Viel Spaß beim Spekulieren, welche der Sounds "unecht" sind.
Sonstiges:
Ja, bei der Variax gibt's noch deutlich mehr zu sagen. Leider wenden wir uns hier auch den weniger erfreulichen Dingen zu. Der Nachteil vom Modelling ist leider recht deutlich: Strom. Der eingebaute Computer schluckt nicht schlecht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Variax mit Strom zu versorgen:
1) 6 AA-Batterien, halten ca. 4 Stunden
2) Das Variax-Kabel (Netzwerk-Kabel-Look) in Kombination mit einem Pod XT Live oder Pod X3 Live
3) Ein mitgelieferter Bodentreter zum Umschalten (kann auch schön zum Stummschalten genutzt werden) in Kombination mit einem Stereokabel.
Egal, was man macht - es ist fast immer mit Aufwand verbunden - Batterien wechseln, Aufbau vom Bodentreter, Aufbau vom Pod - es ist praktisch nicht möglich, einfach so die Gitarre einzustecken und loszuspielen. Das vermisse ich ab und an. Aber naja - ich bin als Akustiker evtl. auch etwas verwöhnt, da ich normalerweise nie eine Gitarre einstöpseln muss.
Das nächste ist das Gefühl: Egal, welches Modell man auswählt, die Variax bleibt die Variax und fühlt sich immer gleich an. Auch wenn man auf einen Les Paul Sound schaltet - das Gefühl bleibt das, was es war. Das Gefühl von unterschiedlichen Gitarren bleibt also etwas auf der Strecke und dadurch fallen auch manchmal die modelltypischen Sounds etwas unter den Tisch, weil einfach das Feeling fehlt, das die klangliche Wahrnehmung mit beeinflusst.
Positiver dagegen ist, dass man mit Hilfe von der Workbench (kostet leider extra) oder dem Pod XT Live eine Verbindung zum Computer herstellen kann, um Software-Updates zu installieren und um Custom-Sounds zu erstellen (z.B. abstrakteres Beispiel, das "in echt" kaum zu finden sein wird: Thinline-Tele-Body mit Les Paul-Bridge und zusammengeschaltet einen P-90 in Bridge-Position und einen Humbucker in Mittelposition). Auch kann man so für alternative Stimmungen sorgen. Drop H oder ein Nashville-Tuning (EADG eine Oktave höher) ist damit kein Problem. Per Knopfdruck.
Fazit:
Die Gitarre ist an sich sehr gut und vielseitig. Wer sich mit dieser Optik auf die Bühne traut und genügend Steckdosen zur Verfügung hat, kann mit der Gitarre wirklich vielseitige Sounds nutzen, ohne dafür die Gitarre wechseln zu müssen und hat absolut keine Probleme mit Störgeräuschen durch magnetische und elektrische Störfelder oder hochgedrehten Gain-Regler. Ihr Haupteinsatzgebiet ist aber eher das Studio (nicht nur meine Meinung- Auch Toni Iommi (nur ein Beispiel von vielen) war mit der Variax 500 im Studio - hier ganz unten ist irgendwo ein Bild: http://www.gitarhangtechnika.hu/ind..._13&hol=cikk&kategoria=11&honnan=0&mennyit=10 ), wo sie insbesondere Leuten ohne A-Gitarren oder für den klanglichen Einsatz von Sitars (oder Banjo etc.) oder bei Problemen mit Störgeräuschen hilft. Die Stromversorgung nervt ab und an mal und für Leute, die sowieso nur "Auf's Maul"-Gitarren wollen, lohnt sich die Variax eher weniger. Insgesamt aber eine sehr gute Ergänzung zu einer Gitarren-Sammlung, welche ich nicht missen möchte.
Schönen Tag wünsche ich noch
Inzwischen besitze ich sie über ein Jahr und fühle mich daher bereit zu einem Review (Ich verstehe die Leute nicht, die schon nach einem Tag eins schreiben - da hat man doch erst die ersten Eindrücke gesammelt, aber einen "Rückblick" kann man das noch nicht nennen.... ).
Meine Planung war eine vielseitige Gitarre mit möglichst vielen Soundmöglichkeiten. Mein erster Plan war die Framus Diablo Pro. Inzwischen bin ich fast der Meinung, dass ich mir diese hätte holen sollen (aber eben nur fast ), insbesondere weil es mich jetzt ärgert, dass die inzwischen eine Preiserhöhung durchgeführt haben. Ich war über lange Zeit unschlüssig - bessere Optik, absolut geile Gitarre mit gutem Holz und guter Verarbeitung oder eine gute Gitarre mit ultimativer Flexibilität... Naja - die Framus Diablo Pro und die Variax haben sich jedenfalls gekloppt, aber dann habe ich bei eBay ein klasse Angebot gefunden: Eine Variax 600 für ca. 460€ inklusive Versand. Das ist fast der Preis, den man für eine Variax 300 hätte zahlen müssen. Ursprünglich wollte ich eine in Weiß oder Sunburst, aber naja - so wurde es eine in Hellblau. Beim Aussehen der Variax geht sowieso der Sound vor die Optik. Und die Videos von offizieller Seite waren doch sehr bestechend: http://line6.com/variax/movies.html
OK - gekauft, gewartet und ein paar Tage drauf hielt ich sie in meiner Hand. Der Vorbesitzer hatte einen Roland GK-Tonabnehmer draufgeschraubt und dann wieder entfernt, davon waren ein paar Löchelchen drin, die aber kaum auffielen. Nach anfänglichen Problemen ("Was sind das alles für Kabel?" / "Wie bekommt man aus dem Ding einen Ton raus?") hing das Ding aber endlich am Verstärker und es kamen Töne raus....
(Kommentar am Rande: Die Framus Diablo Pro steht, was E-Gitarren angeht, ganz oben auf der GAS-Liste, die kommt irgendwann auch noch)
Aber erstmal zur Variax selbst:
- Linde-Korpus
- Piezo-Tonabnehmer
- Strat-Mensur
- Ahornhals, einteilig
- 2-Punkt-Tremolo
- Farbe blau
- Modelling-Gitarre (also eingebauter Computer)
Bespielbarkeit:
Die Saitenlage ist ultraflach, was mich wirklich erstmal positiv überrascht hat, Hals war perfekt geformt, angenehm zu spielen, Strat-Like. Das Korpusshaping fühlt sich erstaunlich gut an und liegt eigentlich besser am Körper, als eine normale Strat, sowohl im Sitzen als auch im Stehen. Das Gewicht ist sehr angenehm. Es war absolut kein Kampf, einen Ton herauszubekommen, also sehr gemütlich am Körper und gemütlich zu spielen. Auch was die Bedienung angeht, ist die Variax an eine Strat angelehnt von der Positionierung des Switches und der Potis her, allerdings ist das Volume-Poti ein bisschen weiter von den Saiten entfernt, nach "Fingermessung" ca. einen halben Finger (Breite natürlich) weiter. Außerdem finden sich statt den Strat-Style-Knobs Dome-Speed-Knobs. Statt dem zweiten Tone-Poti findet man den Modellselector.
Stimmstabilität:
Leider hat die Variax keine Klemmmechaniken, wie z.B. die Variax 700, aber zumindest ist der Sattel gut und da bleibt nichts hängen, außerdem ist das 2-Punkt-Tremolo recht stimmstabil. Man kann schon einiges machen, aber nach spätestens zwei Divebombs merkt man, dass die Stimmung nicht mehr optimal ist. Für normale, sanfte Tremolo-Effekte aber sehr gut zu gebrauchen. Evtl. werde ich mal Klemmmechaniken nachrüsten.
Und nun zu den zwei Sachen, die von vielen als das wichtigste gewertet werden.....
Optik:
Die Optik ist der Grund, warum sich viele für eine bestimmte Gitarre entscheiden. In diesem Fall würde die Variax (zumindest bei mir) voll durchfallen. Eine Form, die mehr an Kaugummi erinnert, ohne irgendwelche Kanten, ohne sichtbare Tonabnehmer, ohne irgendwelche herausstechenden Kleinigkeiten. Einfach, simpel und auf die Praxis reduziert.
Naja - Geschmacksache. Ich habe hier ein paar Fotos geschossen:
http://simon.deobald.org/priv/instrumente/line61/body.jpg
http://simon.deobald.org/priv/instrumente/line61/bridge.jpg
http://simon.deobald.org/priv/instrumente/line61/poti.jpg
http://simon.deobald.org/priv/instrumente/line61/hals.jpg
http://simon.deobald.org/priv/instrumente/line61/griffbrett.jpg
http://simon.deobald.org/priv/instrumente/line61/head.jpg
Sound:
Hier sind wir eher im Element der Variax angekommen als bei der Optik. Die Variax klingt verdammt gut, ist rauschfrei, auch bei Single Coil Sounds in Kombination mit Distortion-Effekten und High-Gain. Perfekt. Sounds sind fast alle drin, die man sich wünscht: Single Coils, Humbucker, Semis, Vollakustische....... und auch andere Klänge sind drin, die die Variax zu dem machen, was sie ist - ein Vielseiter: Sitar, akustische Gitarren, Banjo, 12-Saiter (E- und A-), Resonator-Gitarren. Auch sind alternative Stimmungen möglich. Also Gitarre wird normal gestimmt und dann betätigt man einen Schalter und ist z.B. auf einmal in Drop-D. Das Signal wird durch den eingebauten Computer umgewandelt zu dem, der benötigt wird. Sehr praktisch. Was etwas stört.... die Sounds sind komplett auf Vintage-Sounds ausgelegt. Mit modernen Verstärkern kann man zwar auch viel rausholen, aber Sounds von modernen Gitarren (EMG-Gitarren und Konsorten) sind nicht drin. Anzumerken ist, dass der eingebaute Computer bei sämtlichen Variax-Modellen derselbe ist, egal, ob 300, 500, 600 oder 700 - entsprechend klingen die Gitarren nicht großartig unterschiedlich, da das Modelling hier einen größeren Einfluss auf den Sound hat, als die Schwingung vom Holz.
Hier habe ich Sounds aufgenommen: http://simon.deobald.org/priv/instrumente/line61/variax.zip (8MB)
Die Dateinamen sind eigentlich vielsagend genug, oder? Falls ihr Fragen habt, stellt sie.
Es sind fast alles Clean-Sounds, teilweise auf mehrere Sounddateien verteilt. Ich arbeite mich meistens von Bridge nach Neck, nur bei 4 Gitarren habe ich die Zwischenpositionen (LP, Strat nur Bridge+Middle, Tele und Rickenbacker). Ich habe nur zwei verzerrte Sounds eingestellt, da die meisten Leute mit meiner Zerr-Einstellung mit Mitten von am liebsten über 100% nicht immer klarkommen. Aber ich kann euch versichern: Die Variax klingt verzerrt auch ganz normal nach Gitarre. Beweis? Da hat jemand bei Youtube einige Videos mit der Variax, fast alle verzerrt: http://de.youtube.com/watch?v=bpL0qLZWBbY )
Noch ein Hinweis zu den Sounds: Zwei der Sounds sind gemogelt, denn sie kommen von einer "echten" Gitarre. Nur um nochmal zu zeigen, dass die Variax wirklich nicht nach Computer oder sonstwas klingt, sondern nicht wirklich von einer echten Gitarre zu unterscheiden ist. Viel Spaß beim Spekulieren, welche der Sounds "unecht" sind.
Sonstiges:
Ja, bei der Variax gibt's noch deutlich mehr zu sagen. Leider wenden wir uns hier auch den weniger erfreulichen Dingen zu. Der Nachteil vom Modelling ist leider recht deutlich: Strom. Der eingebaute Computer schluckt nicht schlecht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Variax mit Strom zu versorgen:
1) 6 AA-Batterien, halten ca. 4 Stunden
2) Das Variax-Kabel (Netzwerk-Kabel-Look) in Kombination mit einem Pod XT Live oder Pod X3 Live
3) Ein mitgelieferter Bodentreter zum Umschalten (kann auch schön zum Stummschalten genutzt werden) in Kombination mit einem Stereokabel.
Egal, was man macht - es ist fast immer mit Aufwand verbunden - Batterien wechseln, Aufbau vom Bodentreter, Aufbau vom Pod - es ist praktisch nicht möglich, einfach so die Gitarre einzustecken und loszuspielen. Das vermisse ich ab und an. Aber naja - ich bin als Akustiker evtl. auch etwas verwöhnt, da ich normalerweise nie eine Gitarre einstöpseln muss.
Das nächste ist das Gefühl: Egal, welches Modell man auswählt, die Variax bleibt die Variax und fühlt sich immer gleich an. Auch wenn man auf einen Les Paul Sound schaltet - das Gefühl bleibt das, was es war. Das Gefühl von unterschiedlichen Gitarren bleibt also etwas auf der Strecke und dadurch fallen auch manchmal die modelltypischen Sounds etwas unter den Tisch, weil einfach das Feeling fehlt, das die klangliche Wahrnehmung mit beeinflusst.
Positiver dagegen ist, dass man mit Hilfe von der Workbench (kostet leider extra) oder dem Pod XT Live eine Verbindung zum Computer herstellen kann, um Software-Updates zu installieren und um Custom-Sounds zu erstellen (z.B. abstrakteres Beispiel, das "in echt" kaum zu finden sein wird: Thinline-Tele-Body mit Les Paul-Bridge und zusammengeschaltet einen P-90 in Bridge-Position und einen Humbucker in Mittelposition). Auch kann man so für alternative Stimmungen sorgen. Drop H oder ein Nashville-Tuning (EADG eine Oktave höher) ist damit kein Problem. Per Knopfdruck.
Fazit:
Die Gitarre ist an sich sehr gut und vielseitig. Wer sich mit dieser Optik auf die Bühne traut und genügend Steckdosen zur Verfügung hat, kann mit der Gitarre wirklich vielseitige Sounds nutzen, ohne dafür die Gitarre wechseln zu müssen und hat absolut keine Probleme mit Störgeräuschen durch magnetische und elektrische Störfelder oder hochgedrehten Gain-Regler. Ihr Haupteinsatzgebiet ist aber eher das Studio (nicht nur meine Meinung- Auch Toni Iommi (nur ein Beispiel von vielen) war mit der Variax 500 im Studio - hier ganz unten ist irgendwo ein Bild: http://www.gitarhangtechnika.hu/ind..._13&hol=cikk&kategoria=11&honnan=0&mennyit=10 ), wo sie insbesondere Leuten ohne A-Gitarren oder für den klanglichen Einsatz von Sitars (oder Banjo etc.) oder bei Problemen mit Störgeräuschen hilft. Die Stromversorgung nervt ab und an mal und für Leute, die sowieso nur "Auf's Maul"-Gitarren wollen, lohnt sich die Variax eher weniger. Insgesamt aber eine sehr gute Ergänzung zu einer Gitarren-Sammlung, welche ich nicht missen möchte.
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