Moin.
Es gibt einige Möglichkeiten, das zu realisieren. Ich habe die Phantom-Speisung damals in einem Rutsch mit dem UnO-Firmware Upgrade eingebaut.
Der Umbau besteht aus 3 Schritten:
1. FCB1010 niedervolt-fähig machen (damit man es erstmal mit Netzteil betreiben kann)
2. Stromzufuhr an die Midi-Buchse klemmen (dazu nutzt man 2 nicht belegte Pins)
3. "Remote-Kasten" für die Speisung bauen
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Zu 1:
Das einfachste ist, man bleibt bei Wechselstrom und besorgt sich ein AC-Netzteil. Bevor man bei eBay nach irgendwelchen seltenen AC-Netzteilen fahndet, sollte man gleich hier schauen:
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Dann kneifst Du die beiden gelben Drähte im FCB1010 durch und bringst am besten einen
Umschalter dazwischen an (An-Aus-An). Eigentlich reicht einpolig, aber ich habs zweipolig gemacht.
Ist das erledigt, hast Du am Schalter nun eine Schalterstellung noch nicht belegt. Dort bringst Du nun Litzen an und testest Deinen Aufbau ersteinmal roh mit dem AC-Netzteil. Warst Du erfolgreich, müsste es wie folgt sein.
Schalterstellung An1: FCB1010 zieht den Strom vom Netzstrom
Schalterstellung Aus: Gerät tot
Schalterstellung An2: FCB1010 zieht den Strom vom Netzteil
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Zu 2:
Nachdem Du nun das Gerät ohne Starkstrom nutzen kannst, geht es weiter mit der Verlegung der Spannung in das MIDI-Kabel. Die beiden Litzen, die Du an den Schalterpins für An2 befestigt hast, nimmst Du nun und lötest die anderen Enden an die beiden äußeren Pins der MIDI-Out-Buchse vom FCB1010. Ich habe mir gleich dreifach geholfen:
-Gelötet
-Loch in darunter befendliche Platine gebohrt um die Litze zu stützen
-Mit brennfestem Spezialkleber die Kabelisolation am Buchsengehäuse fixiert
Denn ich habe festgestellt, dass das Löten alleine eine heikle Sache ist, wenn das Board später wirklich on the road eingesetzt werden soll.
Das Board ist somit eigentlich fertig. Ob Du einen Schalter nimmst oder drauf verzichtest, was für einen Schalter Du nimmst und welche Maßnahmen Du triffst, um alles stabil zu halten bzw. die Elektronik abzusichern, musst Du selber abschätzen.
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Zu 3:
Am Ende musst Du nun das passende Gegenstück für die modifizierte MIDI-Out-Buchse des FCB1010 entwickeln. Am besten nimmst Du Dir dafür irgendein 5-EUR-Gehäuse und montierst dort 3 Buchsen:
-Netzteilbuchse (in der Regel nimmt man dafür eine sog. Holbuchse, passend für den Holstecker des Netzteils)
-MIDI-IN-Buchse (dort wo das spannungsführende Kabel zum FCB1010 reinkommt)
-MIDI-Out-Buchse (dort wo die klassische und unmodifizierte MIDI-Führung weiter zu den midi-gesteuerten Geräten geht)
Die Pole für die MIDI-Übertragung der beiden DIN-Buchsen verlötest Du 1:1. Die beiden Pole, die am FCB1010 modifiziert worden sind, legst Du von der MIDI-IN-Buchse des Remote-Kastens zur Holbuchse.
Thats it. Ergänzend kannst Du natürlich an allen möglichen Stellen noch irgendwelche Ein-Schalter, Um-Schalter oder Sicherungen unterbringen.
MIDI-Kabel haben auch einige andere Bezeichnungen und wurden in der ELA-Technik lange Zeit für Audio-Signale, insbesondere Mikrofone, genutzt. Wenn man nicht ausgerechnet ein Kabel kauft, auf dessen Verpackung 1000 mal das Wort MIDI auftaucht, müssten meines Erachtens eigentlich immer genug Adern für die Stromversorgung vorhanden sein.
mfg. Jens
PS. Bei Fragen einfach fragen.
PS2: @Bato: Ich habe nur Deine PM gelesen und habe jetzt soviel getippt, ohne den Diezel Herbert mit einzubeziehen. Wenn der Remote-Kasten klein genug ist, ließe er sich eventuell in Deinem AMP unterbringen oder ohne zusätzliches Gehäuse direkt in den AMP montieren.