Fragen zur Qualität und Ausführung Gitarrenbau

Na siehste, hört sich doch gut an🤘
 
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Ich versuche das Ganze ein weiteres Mal als Grundlage zur Selbstreflexion zu betrachten. Ich, in meiner kleinen Welt, hätte die Gitarre/das Produkt hergestellt und dann vorab kurz den Kontakt zum zahlenden (und in meinem Fall seeeeehr geduldigen und hoffentlich freundlichem) Kunden gesucht und gesagt; "Ey, kuck mal, das ist deine Jaguar. Die geht bald raus. Wie findste? Pickup ist ein bisserl schräg geraten, hat aber keine tonale Auswirkungen. Wie Du vielleicht weisst, sind Jaguars etwas geräuschempfindlich. Falls wir das für Dich anpassen sollen, machen wir das, dauert halt noch etwas länger und kostet xx Aufpreis. Was meinst? Ansonsten geiles Gerät. Dürfen wir das so eintüten?" Dann hätte ich gesagt; "Nice! Lass mal mit dem Pickup, Danke für den Hinweis. Falls du die Nebengeräusche in den Griff kriegst, go for it. Eilt auch nicht. Sag mir einfach, was dafür haben willst."

Und alle hätten freudig um den Tweed getanzt, rosarote Einhörner hätten Lodhudeleien gesungen und die Welt wäre schön.

Aber ich schweife ab. Kurz gesagt; manchmal sind die eigenen Ansprüche Garant für Enttäuschungen, welche nicht gerechtfertigt sind.
 
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Man muss aber auch dazu sagen, dass die Thematik "Single-Coil/Nebengeräusche" so allgegenwärtig ist, dass da schon nicht mehr drauf hingewiesen wird.
Wie gesagt, meine summt momentan auch. Wenn ich am Wochenende wieder aufnehmen muss, setze ich mich nicht an meinen Lieblingsplatz zwischen die ganzen Kabel und Verstärker, sondern 2 Meter weiter und gut is.

Die Schalterstellungen einer Strat mit Singelcoils kann man auch kürzer beschreiben als
HalsPU - HalsPU+MittePU - MittePU - MittePU + StegPU - StegPU.
Die Kurzbeschreibung wäre
bzzz - Ruhe - bzzz - Ruhe - bzzz:ROFLMAO:

Sei nicht enttäuscht wegen der Nebengeräusche. Ich habe in meine "Metal-Strat" gerade einen Humbucker mit Single-Coil Eigenschaften (bzw. umgekehrt) eingebaut. Von DiMarcio. Schönes Teil und bin auch zufrieden; aber ein echter Singlecoil ist es natürlich trotzdem nicht.
 
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Seid's mer net bös', aber das hier:

Bildschirmfoto 2025-03-28 um 08.14.48.png


Ist stümperhaft. Ich habe sowas bisher maximal bei Entry-Level-Geigen gesehen - und selbst da sieht man das heutzutage nicht mehr. Da würde mein Monk auch durchdrehen. Das gehört so nicht.
 
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Man darf aber (wie gesagt) nicht vergessen, dass der Spalt geschätzt nur ca. 0,6 bis 0,7mm groß ist. Klar geht das besser, aber zu sehen ist das in echt trotzdem kaum, denke ich.

Hier mal ein Foto einer Seriengitarre, wo das verspachtelt wurde. Die Schlitze waren definitiv größer als der im Bild vom Startfoto.
Man sollte dann jedoch einen Farbton wählen, der dem Griffbrett ähnelt:D

verspachteln.jpg
 
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Seid's mer net bös', aber das hier ... Ist stümperhaft. Das gehört so nicht.

(Nur interessiert mitlesend) Wenn man damit nun zum Hersteller geht und den bittet, das zu richten, weil man das persönlich als Mangel empfindet? Also der nimmt ggf. Schleif- oder Sägemehl eines geeigneten Holzes und einen geeigneten Füller und macht damit diese Spalten zu?

Ich habe mir noch nie eine teure Gitarre bauen lassen, will daher damit sagen bzw. fragen: ist es sinnvoll, bei der Übergabe festgestellte Mängel vorher vertraglich abzusichern, dass sie behoben werden (Ja, Glatteis, denn man definiere "Mangel", wenn man vorher als Kunde gar nicht weiß, was da auf einen zukommt). Der einfachere Weg ist wahrscheinlich, von Anfang an ein gutes Verhältnis zum Gitarrenbauer aufzubauen, so dass sich solcherart Dinge in gutem Einvernehmen regeln lassen. :gruebel:
 
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Da performe ich als Erdung, sprich, ich nehme die Hand wieder an den Hals.
 
das problem könnte man ja lösen
 
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Ich habe mir noch nie eine teure Gitarre bauen lassen [...]

Der einfachere Weg ist wahrscheinlich, von Anfang an ein gutes Verhältnis zum Gitarrenbauer aufzubauen [...]

So ist es! Der Prozess wird ja manchmal verglichen mit dem Auf-den-Leib-Schneidern eines Kleidungsstücks wie beispielsweise ein Anzug für Herren, ein Korsett für Damen oder bei der Herstellung von handgefertigten Schuhen nach Maß. Da gibt es mehrere Prozessschritte zwischen Auftragserteilung und Abholung: Genauestes Maßnehmen zu Beginn, eine gemeinsame Auswahl aller Materialien und Details und mehrere Anproben im Lauf der Anfertigung. Und genau so sieht für mich persönlich der Idealfall aus, wenn man sich eine Gitarre bauen lässt. Als pure Fernbeziehung ohne persönlichen Kontakt bzw. ohne Besuche in der Werkstatt wäre ein solches Projekt für mich nur schwer vorstellbar.

Und dann gibt's letztendlich noch einen gewissen "After Sales Support", den ich erwarte - also Nachbesserungs- und Optimierungsarbeiten, wenn's sein muss auch ein paar Wochen oder Monate nach Auslieferung. Natürlich muss es fair zugehen - wenn der Auftraggeber bei der Spezifizierung was falsch gemacht hat, kann der Auftragnehmer nix dafür.
 
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Es liegt mir fern die Arbeit eines Kollegen zu bemängeln... Allerdings ist das dann doch etwas zu krass. Einmal glaube ich nicht dass die Geräusche von der fehlenden Abschirmung verursacht werden. Die zu tiefen Bundschlitze sind für mich ein Mangel (sorry Bassturmator), denn dadurch wird auch die Biegefestigkeit verringert...
Und die Aussage eines anderen Posters: "2,4 k€ ist in der Tat viel Geld. Eine Custom Gitarre ist aber auch viel Arbeit! Da kann man sich auch nicht jedem Detail stundenlang widmen" ist vollkommen daneben!" Ich habe noch keine Gitarre gebaut für solch einen Preis, aber dennoch wäre von mir eine solche Arbeit nicht abgeliefert worden. Bitte diesen Beitrag nicht als versteckte Werbung betrachten!!
 
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Schließe mich @murle1 an.
Die Lücken der Bundschlitze nicht zu verschließen und den Tonabnehmer nicht auszurichten ist schon schwach.
 
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Wenn die Bundkerben nur wegen Feuchtigkeit und Optik verschlossen werden sollen und nicht wirklich ein technischer Mangel sind, kann man sowas auch mit Holz-Reparaturwachs verschließen. Gibts in vielen Holzfarben mischbar in jedem Baumarkt, wird warm eingebracht und ist später wenn wirklich nötig ganz einfach zu entfernen.

Unten mal ein Beispiel

 
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Die zu tiefen Bundschlitze sind für mich ein Mangel (sorry Bassturmator), denn dadurch wird auch die Biegefestigkeit verringert...
Sorry, das ist jetzt sehr weit hergeholt. Der Bereich wird durch den Saitenzug nur auf Druck belastet. Den nehmen aber die eingepressten Bünde auf...
Wenn die Bundkerben nur wegen Feuchtigkeit und Optik verschlossen werden sollen und nicht wirklich ein technischer Mangel
Auch das Thema Feuchtigkeit dürfte kein echtes sein...
den Tonabnehmer nicht auszurichten ist schon schwach.
Kann man so sehen, muss man aber nicht...
 
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Seid's mer net bös', aber das hier:

Anhang anzeigen 979699

Ist stümperhaft. Ich habe sowas bisher maximal bei Entry-Level-Geigen gesehen - und selbst da sieht man das heutzutage nicht mehr. Da würde mein Monk auch durchdrehen. Das gehört so nicht.

Ist vielleicht auch ein Feature. Ich hatte es ja auch als Fehler betrachtet und einige hier haben es nicht so eng gesehen.
Mir fällt als Verkaufsargument jetzt "hinterlüftete Bünde" ein, was sicherlich in der Zukunft der letzte Schrei sein wird! Und jeder, der ein entsprechendes Gewerk gelernt hat, wird Freudensprünge machen. Nie wieder Schimmel unter den Bundstäbchen, großartig!

Mir schwebt jetzt allerdings noch eine Verbesserung vor. Den Hals kann man, bevor das Griffbrett verleimt wird, mit ausgeklügelten Kammern und Nuten ausfräsen um hinter dem Korpus den Luftsack von einem Dudelsack zu montieren. Der ist natürlich mit dem Hals verbunden und durch das Zuhalten der entsprechenden Bünde ist der Spieler in der Lage, neben der brummenden Gitarre noch ordentlich den Dudelsack zu spielen.

Ich fange mal an zu rechnen, zu zeichnen und evtl werfe ich dann die CNC an.

Ich habe fertig ironiert und bin weiterhin der Meinung, dass man hier an den Hersteller gehen sollte.

Grüße,
Markus
 
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Die zu tiefen Bundschlitze sind für mich ein Mangel (sorry Bassturmator), denn dadurch wird auch die Biegefestigkeit verringert...

Ist aber absolut zu vernachlässigen. Hier ein Beispiel:

Ein Bundstäbchen mit durchschnittlich 1,4mm erfordert schon mal eine Schlitztiefe von 1,6 oder 1,7mm. In der Praxis mehr, weil keine Rolex oder feinmechanisches Kunstwerk.
Wenn die Schlitztiefe beim User ca. 2mm beträgt, sprechen wir hier von einer Differenz von 2 oder 3 oder von mir aus auch von 4 Zehntel-Millimetern.

3 bis4 Zehntel Millimeter ist eine gedoppelte dünne Visitenkarte. Selbst wenn rechnerisch eine Verringerung der Biegesteifigkeit nachgewiesen wird; eine spätere Abrichtung eines Griffbretts bewegt sich sowieso in dem Rahmen. Also auch egal.
 
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Da wir hier ja in Deutschland sind, würde mich an der Stelle (nur aus Neugier) mal interessieren, ob es Normen für Instrumentenbau gibt.
Ich bin selbst gelernter Zerspaner und kenne mich mit Toleranzen im Maschinenbau aus. Aber das kann man bei einem "lebendigen" Werkstoff wie Holz kaum anwenden.
 
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Da wir hier ja in Deutschland sind, würde mich an der Stelle (nur aus Neugier) mal interessieren, ob es Normen für Instrumentenbau gibt.
Ich bin selbst gelernter Zerspaner und kenne mich mit Toleranzen im Maschinenbau aus
Es gibt maximal Werksnormen. Am Ende muss es funktuionieren.
Auch im Maschinenbau gibt es hunderte verschiedener Normen, die abhängig von den Anforderungen extrem unterschiedlich ausfallen können.
Beispiel Motorenbau: Zylinder und Kolben müssen auf ein paar hundertstel Milimeter zueinander passen.
Aber bei der Kurbelwelle für einen Harley Davidson EVO-Motor,kann das Gewicht zwischen 2 theoretisch gleichen Exemplaren schonmal bis zu 1,5kg unterschiedlich sein und trotzdem laufen die alle.
 
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Was ich machen würde: Nochmal etwas Geld in die Hand nehmen und das alles von einem Gitarrenbauer richten lassen.
Zumindest mein innerer Monk würde sonst nicht zur Ruhe kommen.
 
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So ein neues Griffbrett muss ja natürlich noch richtig eingeölt werden, z.B. mit dem altbewährten Lemon Oil oder mit dem speziell neu entwickelten Coconut Oil. Der Hohlraum unter dem Bundstäbchen dient dabei als Drainage. Wenn dort Öl herausläuft ist das Griffbrett ausreichend mit Öl gesättigt und man kann den Hohlraum endgültig versiegeln.
BDX.
 
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