Harmonische Booster

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Guten Abend!

"Französischer HZIM-Meister Philippe Imbert entwickelte den sogenannten "Harmonic Booster“, ein Holzgehäuse, das die Obertöne des Akkordeons verstärkt und allgemein die Resonanz der Töne erhöht. Dieses System wird beispielsweise verwendet von Jonas Kocher oder Teodoro Anzellotti..."

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Quelle: http://lacouleurdesnotes.fr/harmonic-booster/

Ich habe dies heute zufällig gefunden, als ich nebenbei eine tschechische Diplomarbeit über den Einsatz des Akkordeons in der Jazzmusik studierte, und ich habe überhaupt keine Ahnung, was ich davon halten soll. Handelt es sich wirklich um eine nutzbringende Innovation oder nur um eine technische Sackgasse?
🤔

Liebe Grüße, Vladimir
 
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Aloha .-)

Das erinnert ein wenig an die Resonanzkästen, wie es bei Xylophonen gemacht wird. Diese sorgen mit ihrem Hohlraum dafür, dass die Platten lauter und auch 'fetter' klingen.

Bei richtiger Dimensionierung könnte ich mir durchaus vorstellen, dass das auch bei Akkordeon was bringt...


Jenzz
 
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und ich habe überhaupt keine Ahnung, was ich davon halten soll. Handelt es sich wirklich um eine nutzbringende Innovation oder nur um eine technische Sackgasse?
so gehts mir grad auch - ich bin absolut unschlüssig was ich davon halten soll.

Solche Resonanzkästen setzt Beltuna z.B. auch ein und nennt es Amplisound - aber und das ist der wichtige Unterschied- Beltunas Resonanzkammern wirken nach außen hin. Damit wir die Schallbeeinflussung direkt ( durch den Cassottoschacht) nach außen zum Hörer übertragen.

Hier sind das Resonanzkästen die nach innen wirken also ins Innere des Akkordeons. Und damit ist hier keine direkte Übertragung zum Hörer gegeben. Durch das Gehäuse und den Balg kann man sicher keine Obertöne übertragen - die werden da sicher alle weggeschluckt und absorbiert. Und auf dem Weg nach draußen muss der Schall wieder erstmal durch die Stimmzunge durch ... und da habe ich meine starken Zweifel, dass das dann noch einen wirklichen Effekt nach draußen überträgt. Ich schätze eher dass die Stimmzunge ihr eigenes Frequenzbild erzeugt und das was vom Balg kommt nicht "übertragen" wird.

Nach meiner momentanen Einschätzung würde ich das in die Rubrik setzen: "wenn man stark genug daran glaubt, dann hilft es":engel:
 
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Zu Akkordeonengels Post #1 hat Maxito in #3 das m.E. Wesentliche gesagt.

Hinzufügen würde ich:
Zum, von Akkordeonengel vorgestelltem Harmonische Booster:

Im Patent FR3047107 von Philippe Imbert, sieht dieser Erfinder auch vor dass diese "Harmonic Booster" als rechteckige Kästchen aus Red Cedar Holz gefertigt werden sollen. Die Dimensionen dieser Kästchen sollen der Goldenen Zahl 1,618 nach berechnet werden. Zuletzt kommt dann ein aktiviertes Zeolith Pellet hinzu!
Hier werden die von Maxito erwähnten Berge nicht nur mit kleinem senfkorngrossem Glauben, verschoben.

Ich hatte schon mehrmals vorgeschlagen Gotthard Richters Texte zum Akkordeonklang, ins Französische zu übersetzten. Aber da gibt's unüberwindbare Schwierigkeiten.

Bei dem von Settimio Cecconi erfundenem "Cassotto variabile" ITAN910041 Patent 1992, als Beltuna Novum "Ampli Sound" vermarktet, gibt es m.E. keinen Zusammenhang. Den Ampli Sound mag man oder nicht, auf jeden Fall ist der Unterschied zum "normal" Cassotto signifikant hörbar.

MFG smal
 
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Danke für Deinen interessanten Post. Den Satz verstehe ich aber nicht

Ich hatte schon mehrmals vorgeschlagen Gotthard Richters Texte zum Akkordeonklang, ins Französische zu übersetzten. Aber da gibt's unüberwindbare Schwierigkeiten.

Warum soll man die Texte ins Französische übersetzen, und von was für Schwierigkeiten sprichst Du?
 
Hallo Opa Albin




#5. Warum soll man die Texte ins Französiche übersetzen ?

- Das hab ich meinerseits nicht verstanden. Lösung kam dann von lil in #6.

#5. ... welche Schwierigkeiten?

- lil erwägt allgemein sprachliche Schwierigkeiten. Ich hab einen Satz random aus Richter herausgegriffen und in den Google Translator eingetragen.

"Jede Akkordeonstimmplatte ist mit zwei Tonzungen versehen, die zu beiden Seiten der Stimmplatte befestigt sind und von denen eine bei Zug- und die andere bei Druckspiel ertönt."
< Chaque plaque d'anche d'accordéon est équipée de deux anches, qui sont fixées de chaque côté de la plaque d'anche, dont l'une sonne lorsque l'anche est tirée et l'autre lorsque l'anche est poussée. >
"Jede Akkordeon-Stimmplatte ist mit zwei Stimmzungen ausgestattet, die auf beiden Seiten der Stimmplatte befestigt sind, wobei eine beim Ziehen der Stimmzunge und die andere beim Drücken der Stimmzunge erklingt."

- Kurz, der Sinn ist nicht mehr derselbe. Ob es mit AI in Zukunft wesentlich besser werden wird, sei dahingestellt. Germanische Techniker schreiben viel leichter als lateinische. In den Länder am Mittelmeer ist man weitaus mehr auf geheimhalten des Know-hows eingestellt. Das könnte auch zur Erklärung beitragen, warum in Italien und Frankreich weitaus mehr, wenige Patente niedergelegt werden als in Deutschland. Patentschutz gelingt nur wenn man reihenweise Fachanwälte bezahlen kann. Sonst ist das niederlegen eines Patents eher ein Marketing Akt.

- Andere sprachliche Schwierigkeiten kommen von den Wortwahlen selbst. Im Deutschen, Stimmzunge, Freizunge, Durchschlagzunge, u.s.w. Dazu im Französischem, anche (Rohrblatt) lame (Klinge) u.a.

Dazu unterschiedliche Sinnüberdeckungen vieler Wörter in der Akustik.

- Kurz, Maria Dunkel, die in französischen Mittelschulen Deutsch unterrichtete, also ohne Zweifel fliessend französisch spricht und schreibt, hatte mir die Übersetzung von "Bandonion und Konzertina" mit folgendem Argument glatt abgelehnt. "Zur Übersetzung würde ich ja schrecklich mehr Zeit brauchen als zum Schreiben des Originalwerks!"

- Dazu mehrere rechtliche und finanzielle Aspekte, Urheberrechte, Übersetzerbezahlung, langsamer Vertrieb, u.s.f.
 
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Hallo,

Danke für die Information, das ist eine sehr schöne Wende zur Esoterik! ;)

Kurz, Maria Dunkel, die in französischen Mittelschulen Deutsch unterrichtete, also ohne Zweifel fliessend französisch spricht und schreibt, hatte mir die Übersetzung von "Bandonion und Konzertina" mit folgendem Argument glatt abgelehnt. "Zur Übersetzung würde ich ja schrecklich mehr Zeit brauchen als zum Schreiben des Originalwerks!"
Hmm. In der Slowakei werden Fachtexte von Personen übersetzt, die Experten auf ihrem Gebiet sind und auch über ausreichende Kenntnisse der Ausgangssprache (z. B. Deutsch) verfügen. Nur Menschen, die in einem bestimmten Bereich arbeiten (= aktiv, tätig sind), sind in der Lage, die subtilen Nuancen von Wörtern zu verstehen.
Ich habe zwar keine staatliche Prüfung und auch kein Zertifikat, aber ich kann trotzdem fachspezifische deutsche Texte besser verstehen als jeder Lehrer von Deutsch mit drei Sprachdiplomen der jedoch keine musikalische Ausbildung hat. Solch eine Person findet z.B. das Wort „Stimmzunge“ vielleicht im Wörterbuch, wird aber nie verstehen, worum es geht … :nix:

Gruß, Vladimir
 
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vielleicht, um sie französischsprachigen Akkordeoninteressierten / Akkordeonbauern / HZIM(M) zur Verfügung zu stellen?
Ja, dass eine Übersetzung ins Französische für die Franzosen gedacht ist, ist schon klar ;) - aber ich habe nicht verstanden, warum das Buch ausgerechnet für die Franzosen so wichtig ist ...?
Man könnte das ja auch ins Tschechische oder Italienische usw. übersetzen, um sie den dortigen Akkordeonbauern zur Verfügung zu stellen...

lil erwägt allgemein sprachliche Schwierigkeiten.
Nun ja, es ist ein Fachtext, der natürlich nicht einfach mit einem allgemeinen Translator übersetzt werden kann.
Nicht umsonst gibt es für viele Bereiche dicke Fachwörterbücher. Unüberwindbar ist das nicht, es macht einfach Aufwand. Jemand muss es übersetzen und dann muss es ein Muttersprachler vom Fach gegenlesen.
Wegen der Rechte muss man mit dem Rechteinhaber (wahrscheinlich Verlag) sprechen. Wenn die nicht wollen, kann man es übersetzen, aber nicht veröffentlichen ;)
 
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Auf Basis intuitiver Einschätzung müßte davon ausgegangen werden, daß ein solcher "Booster" keinen signifikanten Effekt im Sinne einer nennenswerten primären Leistungssteigerung haben dürfte. Das schwingende System im Sinne der Energiewandlung pneumatischer Leistung zu Schalleistung findet lediglich innerhalb der Kanzelle zwischen Zunge und Kanzellenwand statt, da sich dort im Idealfall eine stehende Welle ausbilden sollte die auf die Zunge zurückwirkt. Der obig gezeigte Amplifikator dürfte eine höchstens insignifikante rückkoppelnde Wirkung auf die Stimmzunge aufweisen, da dieser keine -durch direkt wirkverbundene Luftstrecke in die Kanzelle- Erweiterung der Kanzelle darstellt und ist daher höchstens als ein Element der Klangformung zu betrachten.
Wenn ich @Balg ´s Ausführungen dazu richtig deute, dann ist bei derzeitig kommerzialisierten Kanzellen-Bauarten in vielen Tonhöhen-Bereichen die Kanzellenresonanz noch signifikant optimierbar. Den Leistungsabfall in hohen Piccoli musste ich selbst bei Golen der höchsten Güte aus den mythologisierten Baujahren feststellen. Daher ist der Grundgedanke der Amplifikation durchaus berechtigt.
So zumindest meine doch recht laienhaften - u.A. durch limitiertem Austausch mit dem Nutzer @Balg beflügelten - Gedanken dazu.
Mich würden ferner noch die Einschätzungen von @jpascher , @Balg & @Ippenstein dazu interessieren ob meine Gedanken in die richtige Richtung gehen.
 
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Wer würde sich denn mehr Obertöne wünschen? Was macht das mit dem Klang? Wozu möchte man das wollen sollen? (Ernsthafte Frage!)
 
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Vielleicht Obertonhöhrer oder Menschen welche eine Obertonpräferenz im Klangempfinden aufweisen? Ein Handzuginstrumenten-Klang mit höherem Obertonreichtum wird gelegentlich als brillianter, klarer und durchsetzungsstärker beschrieben. Menschen mit einer geringeren Obertonpräferenz würden ihn vielleicht als schrill, scharf oder penetrant beschreiben. Klangwahrnehmung ist wohl recht subjektiv und individuell.
 
Die linguistische Gestaltung der hier vorliegenden Äußerungen zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Exaltation in ihrer Wortwahl und Satzstruktur aus, welche darauf hindeutet, einen besonders elaborierten, wenn nicht gar affektierten sprachlichen Duktus zu kultivieren. Diese Tendenz zur lexikalischen und syntaktischen Opulenz wird von mir als rhetorische Veredelung und auch als Mittel zur intellektuellen Distinktion empfunden.
Ich genieße es. Weiter so.

😃
 
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Wer würde sich denn mehr Obertöne wünschen? Was macht das mit dem Klang? Wozu möchte man das wollen sollen?
Die Obertöne geben dem Ton seinen Charakter, seine "Farbe" sozusagen.

Wenn man nur die Grundfrequenz und sonst nix hätte dann würde man einen relativ reinen Sinuston hören - was recht langweilig klingt. Kommen dann höhere Obertonresonanzstellen dazu, dann mischen sich die Frequenzen zu einem neuen Gesamtklang. Und je nachdem welche Obertonfrequenzen dabei sind, macht es dann den Unterschied ob ein Ton ob nach Klarinettte oder nach Oboe klingt.

Macht also schon Sinn, wenn man n bissl darauf schaut welche höheren Frequenzen mit im Ton dabei sind.

Man könnte jetzt daraus schließen, dass es besser ist , wenn man mgölichst viele Oberfrequenzen dabei hat - das ist aber ein Trugschluss. Es wird nicht zwangsläufig besser wenn man die 4., 5. oder auch 6. höhere Stufe der Grundfrequenzen dabei hat. Zum einen werden die Frequenzen um so schneller absorbiert , sei es im Gehäuse oder auch in der Luft und zum anderen macht es den Klang nicht unbedingt angenehmer wenn sehr viele (sehr ) hohe Obertonspektren mit dabei sind.

So ist z.B. die Wirkung eines Cassottos genau das Gegenteil: es ist eine Art Frequenzfilter das die hohen Obertonanteile ( bzw höheren Stufen der Obertöne) ausfiltert und die Grundfrequenzen und niederen Obertonstufen verstärkt. Mit dem Effekt, dass der Klang von sehr vielen als angenehm empfunden wird und dass der Ton obendrein meist relativ "weit trägt" - also aufgrund seiner Frequenzanteile wenig Absorbtion in der Luft abbekommt und in einem Saal auch weiter hinten gut gehört werden kann, ohne dass man sich auf der Bühne einen abreißt.

Wozu möchte man das wollen sollen?
bis zu einem gewissen Punkt möchte man das also haben um den Klang in die Richtung zu "färben" die man haben möchte.

Die Frage ist aber immer wieviel will man haben ... je mehr man hat desto weniger wirksam wird der Effekt - das ist wie bei der Farbenlehre: je mehr Farben man zusammen mischt desto mehr wird der Farbton Grau und je mehr helle ( hohe) Farbtöne man dazu mischt, desto mehr wird die Farbe von Grau zu Weiß .. aber eben auch trotzdem keine "Farbe" mehr... ein beliebiges mehr kann sich also nur jemand wünschen der das Prinzip nicht so ganz verstanden hat.

... Und jetzt kommt man auf die Idee, dass man ja die Töne schon mal vor-erzeugen könnte, bevor die durch die Stimmzunge geht...
sogenannten "Harmonic Booster“, ein Holzgehäuse, das die Obertöne des Akkordeons verstärkt und allgemein die Resonanz der Töne erhöht.

Eine Stimmzunge ist ja schon empfänglich auf eine passende Frequenz , wenn die schon da ist... aber das muss dann schon auch eine relativ gut passende Frequenz sein! Und im Akkordeon sind viele Stimmzungen mit vielen verschiedenen Frequenzen verbaut... man bräuchte also auch sehr viele Frequenz-Vorerzeuger um einen sinnvollen Effekt bei vielen bis allen der Stimmzungen zu erreichen.


Aber ab der Stimmzunge kommt dann trotzdem das Frequenzband raus das die Stimmzunge erzeugt - vielleicht mit etwas Glück etwas stärker weil durch die Frequenzen im Inneren des Akkordeons schon der passende Anteil dabei ist....Aber es kommen keine neuen Frequenzen dabei heraus.



dann ist bei derzeitig kommerzialisierten Kanzellen-Bauarten in vielen Tonhöhen-Bereichen die Kanzellenresonanz noch signifikant optimierbar. Den Leistungsabfall in hohen Piccoli musste ich selbst bei Golen der höchsten Güte aus den mythologisierten Baujahren feststellen. Daher ist der Grundgedanke der Amplifikation durchaus berechtigt.

Wobei dann die schönen Frequenzen immer noch zunichte gemacht werden, wenn die Kanzellengröße nicht passt und die eher dämpfend als verstärkend wirkt.


Von daher ist der Effekt von Resonatoren im Inneren vor der Stimmzunge und vor der Kanzelle ziemlich wenig bis gar nicht wirksam, wenn die Kanzelle falsch ausgelegt ist und mit der Stimmzunge eher auslöschende Interferenzen bildet als Verstärkungen.

Wenn man an dem Misstand was ändern will dann muss man das direkt an der Kanzelle machen und sonst nirgendwo anders.


Die Dimensionen dieser Kästchen sollen der Goldenen Zahl 1,618 nach berechnet werden.

Und wenn das dann auch noch nach dem "goldenen Schnitt" ausgelegt wird ( das bedeutet das Verhältniss 1,618...), dann habe ich noch viel größere Zweifel an der Wirksamkeit dieser Kästchen. Denn der Goldene Schnitt beschreibt ein angenehmes Flächenverhältnis, wie man Flächen aufteilt so dass es für den Betrachter angenehm wirkt ( man kann auch Musik nach dem Prinzip komponieren und den zeitlichen Musikverlauf mit der Wahl des musikalischen Höhepunktes in der Partitur nach dem goldenen Schnitt verteilen, wann man den einbaut.

Nur für Frequenzverstärkung funktioniert der goldene Schnitt nicht, weil der vom mathematischen Prinzip nicht zu den Frequenzvielfachen passt.

-> Und unter dem Aspekt komme ich noch mehr zum Schluss, dass die Kästchen an der Stelle eingebaut und mit der Formgebung eher ein esotherischer Gimmick sind und nur wirksam sind wenn man fest genug daran glaubt...
 
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Alles sehr einleuchtend!

Ich habe auch nicht verstanden, wie ein solches Kästchen alle Frequenzen gleichmäßig verstärken kann. Es hat doch vermutlich eine Resonanzfrequenz, oder vielleicht ein paar, aber nicht gleichmäßig über alles ...
 
Das gibt's eigentlich beim Akkordeon(und auch woanders) garnicht.
Nein , aber man versucht das so gleichmäßig wie möglich hinzubekommen. Keiner will ein Instrument haben wo ein Ton super gut und laut kommt und wie Oboe klingt und der nächste Ton daneben sehr leise und wie Violine klingt.

Es geht aufgrund von diversen Sachzwängen beim Akkordeon manches nicht perfekt, aber das ist das große Bestreben das Instrument so gut wie möglich mit einem gleichmäßigen Verlauf hinzubekommen.... was dann mitunter eben auch Kompromisse bedeutet.

Wie z.B. wenn die Kanzellenlänge eben in bestimmten Bereichen nicht besonders gut zur Frequenz passt. Und da hat man dann halt das Problem dass man zwischen mehreren Unzulänglichkeiten das kleiner Übel wählen will... und je nachdem wo man den Fokus hinsetzt hat man den einen Punkt besser im Griff, aber verliert dafür bei einem anderen.

Wenn z.B. die Kanzellenlänge im gleichen Baustil einfach zu klein wird und nicht mehr gut verstärkend wirkt.:

Verändert man die Kanzellenlänge linear wie die anderen, dann hat man zwar das gleiche bzw sehr ähnliche Frequenzgemisch und damit einen ähnlichen Klangcharakter... aber der Ton wird halt leiser, weil in einem bestimmten Bereich dann die Kanzellenläge ein sehr ungünstiges Verhältnis zur Tonfrequenz aufweist und deshalb in den Bereichen dann auch eine schlechte Ausnutzung der Schallenergie erfolgt.

Wenn man das nicht will und die Kanzellenlänge entsprechend vergrößert, so dass die auf eine anderen Frequenzresonanz des Frequenzgemisches der Stimmzunge wirkt, dann wird der Ton gleich deutlich und sehr bemerkbar lauter ... aber die Frequenzen werden unterschiedlich verstärkt und der Schwerpuntk der Anteile der Frequenzen verschiebt sich, weswegen sich dann auch der Klangcharakter des Tons verändert.

Und da kommts dann drauf an in welchem Bereich man das macht.. bei den sehr hohen Tönen wirds relativ egal sein weil in dem Bereich eh niemand mehr sinnvoll einen Klangcharakter raushören kann . Bei den tieferen Tönen ist der Unterschied aber sehr wohl bemerkbar und ändert damit einiges.


Und bei den Klangboostern , so wie die aufgebaut sind, haben die - wenn überhaupt - nur einen sehr schwachen Effekt weil die aufgrund ihrer Bauweise - wenn überhaupt - sehr breitbandig wirken und damit auch entsprechend sehr schwach ... bis praktisch gar nicht wirksamen Einfluss auf den abgestrahlten Klang haben, weil die Stimmzunge und die nachfolgende Kanzelle hier viel viel stärker in den Klang einwirken..


Von daher bringen diese Klangkästchen im Inneren nicht wirklich was ( vorsichtig geschätzt...). Aber es gibt auch viele Menschen die denken nicht technisch sondern denken, fühlen und empfinden rein emotional. Und für die Menschen bringen die Kästchen dann schon was, weil die denen was an die Hand geben an das sie glauben können und damit haben die ein besseres Gefühl und fühlen sich mit der Konstruktion dann besser.
Und für die Menschen bringen die Kästchen schon eine Verbesserung ihres Wohlgefühls... und haben für die auch ihre Berechtigung... und für die sind die Dinger gedacht. Für alle anderen, die eher nüchtern prosaisch denken und leben, bringen die Kästchen gar nichts.
 
Grund: Satz ergänzt
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Interssanterweise wirken bei der Hohner Amica forte diese Bleche im inneren - zwischen Balg und Stimmstöcken durchaus.

Eine frühe Werbebeschreibung seitens Hohner:
"Durch den Schallreflexionskörper erinnert der Klang der AMICA forte an den warmen, satten Klang eines Cassotto Instruments. Gleichzeitig vergößert diese Konstruktion den Dynamikbereich und erhöht die Tonstabilität."

So wie ich das live gehört habe, erinnert mich das nicht so sehr an Cassotto, aber Ton wirkt durchaus tragender - vielleicht aber auch weil der deutlich zur Diskantseite hin reflektiert wird.

Gruß, Tobias
 
Durch den Schallreflexionskörper erinnert der Klang der AMICA forte an den warmen, satten Klang eines Cassotto Instruments. Gleichzeitig vergößert diese Konstruktion den Dynamikbereich und erhöht die Tonstabilität."

Den "warmen Klang" habe ich nicht gehört als ich die Amica Forte ausprobiert habe... aber Schalldruck bringt die schon...

Die Wirkung ist hier aber, dass durch das Blech der Schall komplett reflektiert wird. Da geht´s nicht um Resonatoren wie bei den harmonischen Boostern, sondern "nur" um Reflektion. .. bzw. um´s Vermeiden von Absorption von Schall der sonst vom Balg oder vom Gehäuse weggeschluckt werden würde und so durch die Reflektion wieder den Weg zurück zur Stimmzunge findet und damit als Schall nach außen zur Verfügung steht.
 
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