Warum so wenige Gitarrenmodelle mit 1x P90 an Hals- und 1x Humucker an Steg-Position?

g&l Fallout

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Gute Frage!
Bzw. kennt ihr bekannte Gitarristen, die das verwenden?

Neil Young, seit Jahrzehnten seine"Ol' Black" ... eine 52er LP (ehem. Goldtop mit schwarzem Überlack) mit P90 am Hals und Firebird HB am Steg.
 
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Rock N Roll Relics Thunders II haben das bspw. oft. Ist eine coole Kombination. Zwei Humbucker können aber schon auch funktionieren... Man kann den Hals-PU auch etwas tiefer schrauben.
 
Wenn der Hals HB zu matschig klingt kann man auch einen low cut einbauen. Ist einfach ein cap in Serie zum Hals pu. Das ganze kann man auch schaltbar machen, ist eine beliebte Mod bei der Paula.
 
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Von Gibson gabs auch die Futura, die gab es auch mit der Kombi…

Ich hatte die p94 lange in einer Paula drin, ein Set Eric Johnson Humbucker von DiMarzio hat sie erfolgreich ersetzt.

In meiner SG sind PhatCats drin… die klingen schon schön! In meiner LP Deluxe werkeln SD Antiquity P90s…auch sehr geile Teile.

Meine LieblingsLP hat allerdings klassische Humbucker drin…und damit kann ich auch von Funk bis Hardrock alles spielen
 
warum greifen die "Stars" nicht dazu?
Die von mir auf der ersten Seite erwähnte BFG nennt sich Gary Moore Signature.
Gary Moore, ein Begriff?
"Gibson-Gary Moore BFG
2008/9 brachte Gibson in Anlehnung an seine Lemonburst Les Paul eine GM Signature heraus. Gary spielte auf der Bad For You Baby Tour eine rote Version."
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Quelle
 
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Hmm, da sie noch nicht genannt wurde. Mir ist sofort die Gibson N-225 eingefallen, von der es mal 4 Stück bei Gregor Hilden gab. Ich fand die total interessant. Habe mich aber damals nicht zu einem Kauf durchringen können :)
Beschreibung und auch Demo-Videos gibt es noch dort.
Natürlich war sie nicht erfolgreich. ;)
 
Von PRS die SE Chris Robertson.

Ich mag beides, meine Avatar LP z.B. wurde auf 2xP90 umgerüstet (Häussel 1956er im HB-Format). Die ist mein Tele-Ersatz, weil die P90s noch eine schaltbare Spulenanzapfung haben, so dass man sie mit noch weniger Wicklungen und Output spielen kann, was sehr twangig kommt. Ansonsten hat ein guter P90 ordentlich Output und zerrt auch nicht weniger als ein Standard-PAF. In meiner anderen LP (Gibson R8) werkeln die Gibson Custombucker, mit denen matscht am Hals gar nichts. Beides hat seine Berechtigung und beides klingt super, deswegen bin ich auch froh, beides zu haben :love:. Aber P90 ist für mich schon pure RnR Attitüde, eben weil er roher und ungeschliffener als ein HB klingt, siehe hier mit meiner Avatar LP:


View: https://youtu.be/PDZPoruQQfA?si=ir1BzDvJjKgzEZOa
 
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ich frage mich warum das nicht die Standard Pickup Konfiguration für beispielsweise Les Pauls ist? Ich finde bei Les Pauls klingt ein Humbucker am Hals nur matschig und dumpf während ein P90 am Steg zu schrill klingt. Da wäre doch ein P90 als Hals Pickup und ein Humbucker als Steg Pickup die ideale Pickup Konfiguration, oder nicht?
Historisch gesehen ist die Antwort sehr simpel: Weil der HB aus Sicht von Gibson bzw. Ted McCarty die brummfreie Weiterentwicklung des P-90 war, also eine modernere und hochwertigere Version. Damals hätte sich der Kunde eher gefragt: wenn es schon brummfreie PUs gibt, warum bekomme ich dann im Spitzenmodell der Firma nur einen davon?

Überhaupt war das Konzept unterschiedlicher PUs damals eher noch ungewöhnlich, selbst Fender hat es mit der Strat wieder aufgegeben. Bei der Tele erschien der ursprüngliche PU Herrn Fender vielleicht einfach zu sperrig und groß für die Halsposition, und ohne die bei der Bridge vorgesehene Abdeckung auch ziemlich hässlich. Das kleine, glänzende Chrom-Ding war schlicht hübscher.

Ich muss aber auch der These widersprechen, dass ein NeckHB zwangsläufig "matschig und dumpf" ist. Gerade für einen PAF gilt das in einer guten Paula mMn überhaupt nicht, die waren im Vergleich zu vielen modernen HB ziemlich brillant und eher zurückhaltend im Output. Insbesondere mit einem A4-Magneten (der nach einigen Unterlagen anscheinend der ursprüngliche Standard war) sind die Bässe auch keineswegs übermächtig. Ich habe einen SH-1n mit einem A4 modifiziert und er ist sehr definiert, singt schön, ist aber selbst bei HiGain null matschig.

Nicht zuletzt war Verzerrung bei der Entwicklung aber natürlich noch gar kein Thema. Ein PAF am Hals sollte in erster Linie einen überzeugenden cleanen Jazz-Sound und volle Akkorde für die Begleitung erzeugen, oder auch auf der Gitarre gespielte Walking Bass-Linien oder den Country-Wechselbass mit Fundament versorgen, wenn kein Kontrabass in der Band war. Auf dem Poker Chip steht ja aus gutem Grund "Rhythm/Treble".

Die geänderten Anforderungen haben die Hersteller aus meiner Sicht aber heute ganz gut im Griff. Von den mumpfigen 300 KOhm-Potis hat man sich bei Gibson schon lange wieder verabschiedet, und die NeckPUs sind auf die Position abgestimmt. Von daher frage ich mich, welche HB Du denn konkret meinst. Ein BB1 zB ist aus meiner Sicht nicht matschig.

ich würde gerne die besagte Pickupkonfiguration auf einer Gibson Les Paul realisieren, allerdings frage ich mich ob ich dazu eine Les Paul mit 2 P90 Pickups kaufe oder eine mit 2 Full Size Humbucker Pickups?
Richtig ist, dass ein P90 schon eine deutlichere Änderung in der Klangfarbe bringt, es gibt also natürlich auch gute Gründe, sich eine HB/P-90-Kombi zu wünschen. Andererseits ist jede nachträgliche Fräsung eine massive Wertminderung, ich würde also schon bei einem von beiden "Formfaktoren" bleiben.

Die Entscheidung würde ich davon abhängig machen, welcher Sound bei Dir Priorität hat. Spielst Du überwiegend verzerrte Sounds über den BridgeHB, würde ich eine HH-Paula wählen und den NeckHB durch einen P-90 im HB-Format ersetzen. Ich finde, dass viele davon dem Original doch schon sehr nahe kommen. Nicht zu 100%, aber die Auswahl ist inzwischen schon sehr groß, und es gibt sogar brummfreie Versionen wie etwa von Fralin, Duncan (P-90 Silencer), Dimarzio (Fantom P90). Ein erster Versuch in der Richtung war damals der Dimarzio Bluesbucker, der aussieht wie ein normaler HB, aber den Sound ganz überwiegend nur mit einer der beiden Spule abnimmt, die andere dient der Brummunterdrückung. Auch das ist ein Beispiel für einen sehr definierten NeckHB, der sogar Shred-tauglich ist und viel von einem fetten SC hat. Wenn Du also eher ein HB-Spieler bist, aber einfach die generelle Richtung eines P-90 am Hals anstrebst, sind das alles gut Lösungen, wie gesagt teils auch brummfrei.

Die Alternative wäre eine Les Paul mit 2 P-90, in der Du am Steg einen HB im P-90-Format einsetzt. Das halt vor allem, wenn Du beim P-90-Sound eine sehr spezifische Vorstellung hast, also was ganz bestimmtes suchst. Soundmäßig ist das in Bezug auf den anderen PU etwas weniger ein Kompromiss als die obige Version, da zumindest die nackten Spulen eines HB größenmäßig gerade so in eine P-90-Fräsung passen würden, eventuell mit etwas reduziertem Überstand an den Spulenkörpern. Man braucht aber nicht zwingend eine andere Spulengeometrie (wie eben bei P-90 im HB-Format), die den gewohnten Sound immer ein Stück weit ändert. Der Hersteller muss sich aber die Mühe machen, die Baseplate durch eine entspreche,nd neue, schmale Halterung zu ersetzen. Häussel macht das z.B. auf Anfrage mit jedem seiner HB, und auch von Dimarzio gibt es inzwischen eine Auswahl an HB im P-90 Format von annähernd Vintage bis hin zu Tone Zone und Super Distortion für P-90-Fräsungen.

Gruß, bagotrix
 
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Von daher frage ich mich, welche HB Du denn konkret meinst. Ein BB1 zB ist aus meiner Sicht nicht matschig.
Vielen Dank für die vielen Einblicke, finde ich sehr spannend! Ich spiele das Seymour Duncan APH 2 S Slash Set.

LG Pilos
 

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