Natürlich möchte jeder ein bisschen Abwechslung im Beruf. 50 Jahre Starlight Express wäre jetzt auch nicht so mein Traumjob.
Ich habe mal ein interview mit einem der ehemaligen Bassisten von Whitesnake gelesen.
Er war angestellt in irgendeinem Las-Vegas-mäßigen Theater, wo jedes Wochenende Queen-Covers aufgeführt wurden.
Er sagte, dass ihm die Queen-Songs mittlerweile defintiv auf den Zeiger gehen. Er wäre auch von seinen Kollegen genervt, weil die immer das gleiche spielen. Er vermutete stark, dass es denen umgekehrt genauso ginge.
Gleichzeitig schämte er sich dafür, dass ihn das so sehr belastet. Da er sich voll bewusst darüber war, dass die allermeisten Menschen in viel weniger glamourösen, ebenfalls eintönigen Jobs dahin-malochen.
Wie hier schon oft festgestellt wurde: Um mit Musik Geld zu verdienen, muss man in aller Regel diejenigen Musik-Jobs machen, die eben eher Arbeit als Fun sind. Immer interessant ist hier auch die Lektüre des Klassikers "Fleisch ist mein Gemüse", in welchem ein desillusionierter Tanz-Musiker seinen Frust niederschreibt. Wohlgemerkt...in den 80ern, als DJs noch nicht so große Konkurrenz waren.
Ein semi-professioneller Musiker hat mir mal erzählt, dass DJs mittlerweile eh mehr Geld verdienen würden als Tanz-Combos. Das kann ich weder bestätigen noch verneinen.
Ich kannte Profi-Musiker, die froh über ihren Beruf waren, und solche, die es bereuen. Aber ich habe noch keinen Hobby-Musiker kennen gelernt, der es bereut, Ingenieur gelernt zu haben.