Delay - Deny - Depose

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Aus aktuellem Anlass hab ich grad mal wieder einen Text geschrieben. Anscheinend wird das nächste Album aus Titeln mit einzelnen Worten bestehen :LOL:

Intro
Delay! - Deny! - Defend!
Reckoning!
Delay! - Deny! - Depose!
Reckoning!
Intro
Verzögern! - Verweigern! - Verteidigen!
Abrechnung!
Verzögern! - Leugnen! - Absetzen!
Abrechnung!
Verse
Ivory towers built from broken bones
Profits rising where compassion drowns
Signing papers that erase human worth
Cold equations written since birth
Verse
Elfenbeintürme aus gebrochenen Knochen gebaut
Profite steigen, wo das Mitgefühl ertrinkt
Papiere unterschreiben, die den menschlichen Wert auslöschen
Kalte Gleichungen, geschrieben seit der Geburt
Chorus
Delay! - Deny! - Depose!
The judgment comes from those below
When power forgets the human cost
The voiceless rise, Hope's not lost
Delay! - Deny! - Depose!
Chorus
Verzögern! - Leugnen! - Absetzen!
Das Urteil kommt von denen da unten
Wenn die Macht die menschlichen Kosten vergisst
Die Stimmlosen erheben sich, die Hoffnung ist nicht verloren
Verzögern! - Leugnen! - Absetzen!
Verse
Spreadsheets painted crimson red
Counting dollars over lives you've bled
Your algorithms slice through pain
A system built to break and drain
Verse
Kalkulationstabellen, blutrot gefärbt
Du zählst Dollar über Leben, die du ausgeblutet hast
Deine Algorithmen schneiden sich durch den Schmerz
Ein System, gebaut um zu brechen und auszusaugen
Interlude 1
First Shot - Justice or not?
Second Shot - System's soft spot
Third Shot - Revolution's plot
3 Shots Fired Millions Inspired!
Interlude 1
First Shot - Gerechtigkeit oder nicht?
Zweiter Schuss - Die Schwachstelle des Systems
Dritter Schuss - Der Plan der Revolution
3 Schüsse abgefeuert Millionen inspiriert!
Interlude 2
Listen to the whispers growing loud
The rage of those you tried to crowd
Every "no" becomes a spark
Every rejection leaves its mark
Interlude 2
Hör auf das Flüstern, das lauter wird
Die Wut derer, die du unterdrücken wolltest
Jedes „Nein“ wird ein Funke
Jede Ablehnung hinterlässt ihre Spuren
Chorus as before
Interlude 3
RECKONING!
The price of greed will be paid
3 Shots Fired
The rejected will not stay afraid
Millions Inspired
Chorus wie vorher
Interlude 3
Chorus wie vorher
RECKONING!
Der Preis der Gier wird bezahlt werden
3 Schüsse abgefeuert
Die Zurückgewiesenen werden keine Angst mehr haben
Millionen inspiriert
Final Chorus
Delay! - Deny! - Depose!
The judgment comes from those below
When power forgets the human cost
The voiceless rise, Hope's not lost
Delay! - Deny! - Depose!
Delay! - Deny! - Depose!
Seeds of vengeance that you sow
When power tramples human right
The voicless come to bring the fight
RECKONING!
3 Shots Fired Millions Inspired!
RECKONING
Abschluss Chorus
Verzögern! - Leugnen! - Absetzen!
Das Urteil kommt von denen da unten
Wenn die Macht die menschlichen Kosten vergisst
Die Stimmlosen erheben sich, die Hoffnung ist nicht verloren
Verzögern! - Leugnen! - Absetzen!
Verzögern! - Leugnen! - Absetzen!
Die Saat der Rache, die ihr sät
Wenn die Macht das Menschenrecht mit Füßen tritt
Die Stimmlosen kommen, um den Kampf zu führen
Abrechnung!
3 Schüsse abgefeuert Millionen inspiriert!
Abrechnung!
 
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Passt prima zu Unbowed!
 
Dass die Krankenversicherung in USA den Namen nicht verdient und Menschen, die sowieso schon gesundheitlich am Ende sind, teilweise gänzlich kaputt macht, steht außer Frage. Dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen, fühlt wohl jeder, der etwas Gerechtigkeitssinn hat.
Trotzdem handelt es sich bei der Tat, auf die sich der Text bezieht um Mord und so, wie ich den Text lese, wird dieser völlig unkritisch gutheißen, als Inspiration und Startschuss für eine "Revolution" der Schwachen. Der Text nennt direkt die drei Worte, die wohl in die Patronenhülsen eingraviert sind, die am Tatort gefunden wurden.
Auch wenn das Opfer vielleicht ein profitgieriges Arschloch war (weiß ich nicht, hab nie mit ihm gesprochen), war er immer noch ein menschliches Wesen mit Angehörigen. Da bringt es auch nichts, dass der Mörder in dem bei ihm gefundenen Schreiben auf deren Trauma Bezug nimmt.
Gerade in Hinblick auf die aktuelle Situation weltweit finde ich es pubertär, geschmacklos und, sorry, komplett dumm, einen Mord so unreflektiert abzufeiern. Ein Mensch ist tot und irgendwelche Keyboardkrieger furzen ihre billige Freude daran ins Internet.
Das ist auch nicht Metal (okay, Varg Vikernes würde etwas anderes behaupten, Glückwunsch) und ungefähr so edgy wie Bildzeitung und Schwulenwitze.
@VoxInfernum findet noch eine kritische Auseinandersetzung mit der Tat statt, vielleicht in einem anderen Text?

Was Form und Sprache angeht, finde ich das übrigens ziemlich gut gemacht. Nur der Inhalt🤷🙍
 
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war er immer noch ein menschliches Wesen mit Angehörigen.
Die hunderten und tausend die wegen seiner Profitgier sterben mussten waren auch menschliche Wesen und hatten Angehörige.
Er war übrigens nicht nur in seinem üblichen Tagesgeschäft ein menschenverachtendes Arschloch sondern hat nebenbei mit dem Geld das er es todtkranken Menschen die Hilfe brauchten herausgepresst hat mit ein paar Millionärkumpels "Pump & Dump" schemes betrieben mit denen er mittelständische Unternehmen in den Ruin getrieben hat.

also ja, ich sehe das SEHR unkritisch das die Erde von diesem Menschen befreit wurde.
Ich finde es SEHR viel kritischer wie er solange mit dem durchgekommen ist was er abgezogen hat ohne das ihn jemand aufgehalten hat.

Ansonsten kommt mir noch das in den Kopf das ich mal irgendwo von unbekanntem Autor gelesen habe:

"The idea that vengeance against evil makes you just as bad as the evil you're taking up arms against feels very much like something the bad guys would make up and spread across popular culture to make sure we don't shove their head in a guillotine, just saying."
 
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Bedeutet letztens Endes, dass du als dritte Person einen Mord gutheißt, wenn das Opfer deiner Meinung genug Unrecht verzapft hat. Todesstrafe und Selbstjustiz nach eigenem moralischen Ermessen.
Hoffentlich stehst du nicht irgendwann einem oder einer verletzten Ex gegenüber, die oder der der Meinung ist, dass sein oder ihr Ermessen die gleiche Berechtigung zu richten und zu strafen darstellt.
 
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einem oder einer verletzten Ex gegenüber, die oder der der Meinung ist, dass sein oder ihr Ermessen die gleiche Berechtigung zu richten und zu strafen darstellt.
Jo, ist fast genauso ein guter Grund wie sich nachgewiesernmaßen über mehrere Jahre sich am Tod und Leid anderer Menschen zu bereichern.:rolleyes:

Ich finde es auch Schade das sowas auf diese Art gelöst wird, schöner wäre es wenn er schon vor Jahren für das was er tut von einem Staatsanwalt angeklagt worden wäre.
Da das aber offensichtlich nicht passiert ist halte ich diese Lösung für besser als keine Lösung.

Aber wenn du mit tollen Vergleichen (Ex-Freund) anfängst:

Wärst du auch dieser Meinung wenn sich irgendwo in Berlin nen Typ auf den Alexanderplatz stellt und wahllos Menschen ins Bein schießt? Das man ihn mal machen lassen sollte, wenn da was falsch dran wäre würde sich ja schon die Polizei drum kümmern, wenn die nix machen wirds wohl schon richtig sein das manche halt mal ne Kugel ins Bein bekommen?
 
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Es wäre ziemlich dumm da einzugreifen, weil ich unbewaffnet bin. Es ist aber meiner Meinung nach richtig den Schützen zu stoppen. Dazu muss ich in aber höchstwahrscheinlich nicht umbringen. Da sich die Frage nur stellen kann, wenn ich sowieso vor Ort bin, ist es letzten Endes wohl auch Notwehr.
Also ja, in dieser Situation wäre ich gern mutig genug, weiteren Schaden von mir und meinen Mitmenschen abzuwenden. Da spätestens dann eine Waffe in der direkten Auseinandersetzung vorhanden ist, nähme ich dann auch seinen oder meinen Tod in Kauf, spätestens, wenn ich in der Situation die Zeit habe vor dem Handeln ein Urteil zu fällen, oder mich daran zu erinnern, dass ich dieses Urteil hier für mich ja gerade eben gefällt habe.
Den Tod des Schützen unreflektiert abzufeiern und als Inspiration zu bezeichnen, hat mit deiner Frage aber absolut nichts zu tun. Das beginnt schon an dem Punkt, an dem der Täter dem unbewaffneten Opfer in diesem Fall hier drei Mal in den Rücken geschossen hat. Das ist weder Notwehr, noch heldenhaft. Das ist Mord und für mich somit moralisch außer Reichweite. Da geht es nicht um Schwäche, die in deinem abschließenden Zitat darstellst. Da geht es um die Frage, was für ein Mensch man sein will.

Edith: mir gehen viele Tode auch nicht nah, auch dieser hier nicht. Es geht um die Tat und den Umgang des Todes dieser Person.
 
Das beginnt schon an dem Punkt, an dem der Täter dem unbewaffneten Opfer in diesem Fall hier drei Mal in den Rücken geschossen hat.
Das man auch ohnw Waffe Täter sein kann scheint über deinen Horizont hinaus zu gehen oder? War Hitler auch kein Täter? Er hat ja nur die Befehle gegeben aber wahrscheinlich nie selbst jemanden erschossen (zumindest nicht viele)
Sorry, es ist echt ein bisschen lustig wie jemand mit solchen Argumenten hier von "unreflektiert" spricht.
Refelektier mal deine stumpfe Haltung dazu was Menschenleben, gesellschaftlichen Zusamemnhalt, Anstand und Gerichtigkeit gefährdet. Ja richtig, nicht ein Typ der einen anderen erschießt sondern ein Typ der tausende und abertausende Menschen täglich für Profit, nicht aus Not heraus, über die Klinge springen lässt und sich noch selbst dafür feiert. Leider gibts davon nicht nur einen und leider feiert ein großer Teil unserer Gesellschaft solche Menschen noch mit.
(Aber ist ja klar wird uns ja auch von Klein auf von den Medien eingeimpft das die ihren Reichtum verdient haben, das sie hart gearbeitet haben um "soweit zu kommen" das sich der Wert eines Lebens daran messen lässt wie voll dass Bankkonto oder wie dick die Rolex am Handgelenk ist)

Viel Spaß dann noch beim Reflektieren.
 
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"von den Medien" - aha.
Ob das Opfer dieser Tat sich strafbar gemacht hat, ist eine Sache. Dass das Opfer dieser Tat (auch in meinen Augen) höchst unmoralisch gehandelt und dadurch anderen Menschen wohl unsägliches Leid zugefügt hat, eine andere. Ob und wie man das bewertet, ist jedem selbst überlassen.
Eine ganz andere Sache ist es, sich moralisch so weit selbst zu überhohen, dass man der Meinung ist das Recht zu besitzen, wer leben und wer sterben soll. Dass du Hitler als Totschlagargument bringst war absehbar. Hitler hat sich feige umgebracht, mir wäre es, wie bei jedem anderen aus dieser Kategorie, lieber, wenn er verurteilt und bestraft worden wäre. Womit wir dann wieder bei der Todesstrafe wären.
Ich gehe mal davon aus, dass wir beide der Meinung sind, dass alle Menschen gleich sind. Jetzt stellst du dich hin und sagst quasi: der darf leben, der soll sterben. Was passiert, wenn jeder das tut?

Würde letztendlich übrigens bedeuten, dass jeder seine Grenzen setzen kann, wie er will und dafür zumindest Verständnis einfordern darf. Dann kann man auch an der Grenze auf Flüchtlinge schießen, wenn man sich durch diese in seiner Existenz bedroht fühlt, völlig egal, ob das faktisch so ist, oder nicht.
 
Mal abgesehen von der Diskussion, der Text im ersten Beitrag ist von der Kunstfreiheit gedeckt. Er behandelt ein Geschehnis, in dem ein Mensch entschieden hat, einen anderen Menschen zu töten. So etwas passiert jeden Tag, und jedem sei seine Meinung darüber frei. Ich find den Text jetzt nicht so dolle, weder in Inhalt noch Ausführung. Trotzdem ist er gerechtfertigt.
In den Museen dieser Welt hängen ganz grausame Gemälde, zum Beispiel Caravaggios "Judith und Holofernes", die das schreckliche Ausmaß religiösen Fanatismus spiegeln, und sie gelten als hohes Kulturgut.
Eine Aufgabe der Kunst ist es, zu verstören. Reflektionen anzuregen. Diskussionen anzustoßen. Das ist hier geschehen.

Wenn man es dann genau nimmt, müsste jeder Punksong, in dem "Nazis raus" propagiert wird, verachtet werden. Schließlich fordert er auf, andere aufgrund der eigenen Ansicht zu bewerten und zu behandeln. Die Mehrheit würde der Aussage "Nazis raus" wohl zustimmen, daher drückt die Mehrheit eben ein Auge zu.
 
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Ob etwas von der Kunstfreiheit gedeckt ist, ist am Ende juristisch zu klären. Darum geht es aber überhaupt nicht. Es geht darum, wie einseitig und dumm das Recht des Stärkeren propagiert wird.
Am Ende demontiert sich der Urheber oder die Urheberin durch die weiteren Beiträge nur selbst und zeigt, dass der inhaltliche Dünnpfiff in genau der Ecke zu verorten ist, in der ich ihn vermutet habe.
 
Beispiel Caravaggios "Judith und Holofernes", die das schreckliche Ausmaß religiösen Fanatismus spiegeln,
Ist aber auch eine wilde interpretation der Geschichte.. wo hat die Erzählung von Judith mit religiösem Fanatismus zutun? Sie hat ihn getötet weil er ihre Heimatstadt belagert und ausgehungert hat. Nur weil es in der Bibel steht ist es nicht gleich religöser Fanatismus. (und es steht sogar in sehr wenigen Versionen der Bibel)
das Recht des Stärkeren propagiert wird.
Ähm... ja ne klar... Jetzt wirds dann wirklich wild. Wenn hier jemand "stärker" war dann wohl die Seite des getöten.
genau der Ecke zu verorten ist, in der ich ihn vermutet habe.
In der Ecke von denkenden Menschen die nicht der Meinung sind das jeder noch so schlimme Verbrecher mit dem was er tut weiter machen darf egal wie offensichtlich das ist weil er ja erst Verurteilt werden müsste?
Das Problem ist ja das er nicht verurteilt wird, das führt ja erst dazu das die Not besteht das jemand anders etwas unternehmen musste.
 
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Vielleicht sollte auch noch einmal darauf hingewiesen werden, dass das LI nicht deckungsgleich mit dem/der VerfasserIn ist. Vielmehr gibt einem das Schreiben von Texten die Möglichkeit, gerade in Tiefen abzutauchen, die man im realen Leben nicht anstrebt oder umsetzen würde.
Hört doch mal die ganzen Metzel- und Zombie-Texte, die so im Death Metal oder Grindcore durchaus übllich sind. Da kommt doch auch keiner auf die Idee, dass diese Metzger-Gehabe unter den Menschen ernsthaft umgesetzt würde.
 
In dem Moment, in dem ich mich über die Justiz stelle, Selbstjustiz ausübe und nach eigenem Ermessen entscheide, wer leben und sterben darf und mein Urteil auch noch selbst vollstrecke, stelle ich mich über mein Opfer und nehme mir somit das Recht des Stärkeren.
Es geht mir übrigens in keinster Weise um das Opfer. Welche Strafe der Mann verdient hätte, wäre Sache der Justiz gewesen. Dass die Leute, die so ein System aufbauen und sich teilweise auf Kosten der Ärmsten bereichern, während diese vor die Hunde gehen, mit aller Härte bestraft werden sollten, geh ich absolut mit.
Trotzdem erlaube ich mir nicht über den Wert eines Menschenlebens zu richten und den Mord an wem auch immer als Inspiration zu betrachten. Todesstrafe ist meiner Meinung nach generell abzulehnen. Der Text bezieht sich auf ein bestimmtes Ereignis, das anscheinend inspirierend ist. Setzt sich der Text weiter mit dem Ereignis auseinander? Nein. Wozu sollen die Millionen also inspiriert worden sein? Schnapp dir eine Waffe, wenn du dich im Unrecht siehst und dann regel die Sache endgültig. Wenn wir alle so wären, wären wir alle im Arsch.
Dass es ein Problem ist, dass solche Typen tun und lassen können, was ihnen passt, geh ich übrigens auch komplett mit. Aber "dann bring ich den jetzt um", neee. Gefühlt richte ich auch, jeder tut das. Aber meine Moral stell ich einfach nicht über ein Menschenleben. Das müsste ich jedem anderen auch zugestehen, was zur Folge hätte, dass bald wieder eine Gruppe die andere ausnimmt und unterdrückt. Nämlich die, die am schnellsten zieht und am skrupellosesten handelt. Womit wir wieder am Anfang stünden, nur oben und unten wären dann vielleicht vertauscht.
Eigentlich funktioniert der größte Teil der Diskussion um den Nahost-Konflikt auf diese Weise. Jeder meint, der eigene moralische Kompass sei das Maß der Dinge, angeblich geht es um Menschlichkeit, während beide Seiten das jeweilige Morden damit rechtfertigen, vom anderen angegriffen oder unterdrückt zu werden. Das führt zu nichts, außer zu Gewaltspiralen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Vielleicht sollte auch noch einmal darauf hingewiesen werden, dass das LI nicht deckungsgleich mit dem/der VerfasserIn ist. Vielmehr gibt einem das Schreiben von Texten die Möglichkeit, gerade in Tiefen abzutauchen, die man im realen Leben nicht anstrebt oder umsetzen würde.
Hört doch mal die ganzen Metzel- und Zombie-Texte, die so im Death Metal oder Grindcore durchaus übllich sind. Da kommt doch auch keiner auf die Idee, dass diese Metzger-Gehabe unter den Menschen ernsthaft umgesetzt würde.
Weil das eben Gehabe ist. Den unkritischen Bezug zur Tat seh ich halt kritisch.
 
naja, es ist schon ein Unterschied, etwas in ein Lied zu verpacken/verarbeiten, als das tatsächlich zu fordern oder gar in Erwägunng zu ziehen.
Mit strengem Maßstab dürften die Franzosen ihre Hymne dann nicht singen ...
Ich versteh das Lied mehr als übersteigerte Interpretation als eine real gemeinte Forderung, Selbstjustiz oder gar Morde auszuführen.
Die Todesstrafe lehne ich auch ab .... und versuche, auch bei Nazis daran zu denken, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. In einem Songtext darf da die Grenze aber verschoben werden. Da ist auch Raum für das Unerlaubte.
 
Den Ansatz kann ich nachvollziehen, auch das mit den Nazis. Verdammt schwer. Auf einer Landser- oder Störkraftplatte kümmert Kunstfreiheit keinen. Da bleibt Volksverhetzung Volksverhetzung.
Womit ich den Urheber des Textes da oben keinesfalls in diese Ecke stellen will!
 
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Der Text von @VoxInfernum erreicht hier ziemlich effektiv eine breite Diskussion: Darf Gewalt gerechtfertigt werden? Ist Gewalt eine Lösung? Kann ein Verbrechen gegen ein anderes aufgewogen werden? Was darf Kunst und gibt es Grenzen, was Kunst darf?

Ich würde sagen, dadurch hat der Text schon mehr bewirkt als, sagen wir mal, "Herzbeben" von H.Fischer...
 
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Ich krieg' ja manchmal nicht alles mit - was ist denn der reale Hintergrund des Songs?
 
@6thfoot ein CEO einer Krankenversicherung in den USA wurde mit drei Kugeln von hinten erschossen. Das Internet überschlägt sich vor Häme und feiert den Verdächtigen (noch nicht verurteilt, aber man hat einen Schrieb über die Tat und die Tatwaffe bei ihm gefunden). Der Verdächtige war übrigens finanziell nicht auf die Hilfe der Krankenversicherung angewiesen und nicht bei der Versicherung versichert, für die das Opfer gearbeitet hat.
 
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@Der gute Fee Danke, das war die fehlende Info.

Tja, schwierig. In meinen Songtexten liegt ja auch ab und zu am Ende 'ne Leiche rum. Aber so konkret? Mit Jubel?

Tatsächlich fehlt mir da auch ein bisschen perspektivische Distanz.
 
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