Empfehlung günstiges Wireless System für Heimgebrauch

  • Ersteller MyNameHere
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guckst Du .... 0,3ms
:eek: oh, da hatte ich wohl Tomaten auf den Augen - krass, das ist ja ein Zehntel dessen, was die großen Online-Anbieter angeben!
Vielleicht ging es denen wie mir? Die Erwartungshaltung ("irgendwas kleiner/gleich 3 ms") trübt offenbar den Blick :stars:

Ist jedenfalls unbefriedigend, wenn Angaben zwischen 53 ms und 0,3 ms für dasselbe Produkt im Netz kursieren.
 
0,3 ms ist unrealistisch.
 
Na wenn das Ding ein analoges UHF-Funki ist, dann sind 0 3ms schon realistisch.
 
Ich nutze zuhause seit zwei Jahren das

Yuer TR-U1 Wireless System .​

Ich übe zuhause überwiegend mit dem Positiv Grid Spark Mini und da ist das ne tolle Sache und funktioniert einwandfrei.
Spark einschalten, Sender/Empfänger einschalten und spielen , das dauert nur ein paar Sekunden. Für 49 Euro eine super Sache , würde ich mir jederzeit wieder kaufen.
 
Heute ist das WS-4 schon angekommen und hier, wie gewünscht, mein Bericht.

Zusammengeklappt mit 80x38 mm recht groß. Mit dabei ein USB-C Y-Ladekabel und eine brauchbare Bedienungsanleitung.

Stecker ist schwenkbar und passt an Zarge (Les Paul), Pick Guard (Tele/Strat), E-Bass und Akustik Roundback. Die Roundback hat ja eine Batterie und dürfte als aktives Instrument durch gehen. Die An-/Aus Schiebeschalter und Kanalknopf wackeln und klappern beide. Der An-Ausschalter dürfte von der Langlebigkeit das problematischste Element sein. Das Gehäuseplastik fühlt sich billig an. Immerhin ist der Stecker vergoldet ;-)

Hier die technischen Daten laut Anleitung:

Abtastrate: 48K/16bit Hochauflösende Übertragung
Übertragungsband: 2,41 GHz ISM
Übertragungsdistanz: 40 m im Freien und 20 m durch Wände
Übertragungslatenz: 12 ms
THD + Rauschen: -98 dB
THD: <0,02 %
Dynamikbereich: > 105 dB
Frequenzgang: 20-20KHz: +1 dB/-3 dB
Drehwinkel: 282°
8 Kanäle die gleichzeitig genutzt werden können
Wiederaufladbare Lithium-Akkus mit Kurzschlussschutz

Die Verbindung hat mit allen acht vorhandenen Kanälen problemlos funktioniert. Einstecken, anschalten, los spielen. Beim umschalten des Kanals am Empfänger hat der Amp ein ordentlichen Knall von sich gegeben. Also besser vorher das Volume runter drehen.

Die Latenz kommt mir geringer als die angegebenen 12 ms vor, bin da aber natürlich kein Experte. Habe mir die Gitarre an das Linke Ohr gehalten mit dem Verstärker rechts und eine Saite im Clean Kanal, ohne Effekte angespielt. Für mich war da kein Unterschied hörbar. Beim erfolgreichen Reichweitetest durch zwei Stahlbetondecken war eine Latenz vorhanden, die ich aber eher auf die Entfernung zum Verstärker zurück führe. Den Reichweitentest im freien habe ich mir bei dem Wetter gespart.

Abstriche gibt es ausgerechnet beim Sound. An meinen drei Verstärkern war im Clean Kanal jeweils ein Rauschen zu vernehmen. Interessanterweise über mein BOSS ME-25 Effektpedal und Monitorboxen nicht. Das ganze scheint mir von der Endverstärkung des Verstärkers am stärksten beeinflusst zu werden. Für cleanes, leises Spielen ganz klar störend. Je lauter aber der Verstärker und aggressiveres spielen mit Gain und ohnehin rauschenden Verstärkersimulationen akzeptabel.

Kann dazu jemand etwas zu den THD (was ist das?) und Rauschangaben aus der oben genannten Beschreibung sagen? Läge das in diesem Bereich?

Problematisch ist eher ein deutlicher Verlust der Höhen/Mitten im Vergleich zu einem Kabel. Das kann natürlich zu einem gewissen Grad durch den EQ am Amp wett gemacht werden. Bin auch hier nicht so der Experte aber hatte das Gefühl, dass ein zusätzliches Absenken der Bässe ebenfalls zielführend ist.

Das war jetzt mal mein erster Eindruck. Werde mir die Sache mit dem Rauschen und dem Höhenverlust (oder Bassverstärkung?) noch genauer anschauen und mich eventuell noch mal melden. Bin auch noch gespannt, wie lange der Akku hält.

Vieleicht kann einer der Mods diesen Nachtrag an meinen erstes Review (Beitrag #25) anhängen, damit alle Informationen beisammen sind. Danke *-> Edit: Erledigt*

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Und weil ich wohl ein bisschen Nerdy bin, hier noch ein Nachtrag:

Um einen 1 zu 1 Vergleich zu haben, habe ich mal die leer angeschlagene e- und E-Saite Clean durch einen Looper geschickt und von dort das Signal per Kabel und dem WS-4 aufgenommen. Angehängt die Graphen.

Wärend die E-Saite in der Spektral Analyse im Vergleich recht nahe beieinander liegt, sieht man eine große Abweichung bei der e-Saite in den Mitten und Höhen. Wenn ich das ganze richtig interpretiere, würde der WS-4 diesen Bereich sogar lauter Übertragen. Weniger dB = lauter. Richtig? Das würde meiner eingangs erwähnte Wahrnehmung, dass die Höhen fehlen, widersprechen.

Dann ist mir noch aufgefallen, dass nach etwa 15 Minuten ein knacken, oder knistern zu hören ist. Das flaut nach weiteren drei Minuten ab und tritt dann auch nicht mehr auf. Einen Einfluss durch WLAN kann ich ausschließen. Ich vermute, dass da irgend ein Bauteil warm wird, oder sich lädt, oder was auch immer Elektronik so macht.

Als drittes möchte ich noch die Batterielaufzeit erwähnen. Laut Herstellerangabe soll sie 10 Stunden betragen. Ich dürfte jetzt so bei vier Stunden liegen und es funktioniert noch alles prächtig.

Spectral-Analyse_e-Saite.pngSpectral-Analyse_E-Saite_2.pngLoudness-Analyse_Kabel_e-Saite_3.pngLoudness-Analyse_WS-4_e-Saite_4.pngLoudness-Analyse_Kabel_E-Saite_5.pngLoudness-Analyse_WS-4_E-Saite_6.png
 
Grund: siehe Edit (in grün) by C_Lenny
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...138 Aufrufe und nur eine Rückmeldung. Entweder besteht wirklich Bedarf, oder keiner sonst traut sich zu Antworten ...

Wenn es denn so ist, dann nur zu: Ich wüsste nicht, wozu ich für den Heimgebrauch eine Funke benötige. Und vielleicht geht es ja vielen Usern ähnlich. :)

Um dennoch eine Empfehlung auszusprechen, die grundsätzlich auch für daheim geht, nutz(t)e ich (für die Bühne) ein analoges AKG, welches hinsichtlich der Funkfrequenzen noch erlaubt sein müsste. Siehe Sig.
 
Heimgebrauch heißt ja nicht nur vor dem Verstärker zu sitzen. Man denke an im Wohnzimmer rum rocken, im Garten zur Musik tanzen und was einem noch so einfällt. Bisher habe ich hierfür den NUX Mighty Air verwendet, der einen Transmitter mitbringt und diese Funktion zu schätzen gelernt. Mir ist jetzt ein Cube 30 in die Hände gefallen und ich möchte diesen Komfort weiter nutzen. Danke für deine Empfehlung!
 
Kann dazu jemand etwas zu den THD (was ist das?) und Rauschangaben aus der oben genannten Beschreibung sagen? Läge das in diesem Bereich?
THD steht für Total Harmonic Distortion, also für Verzerrungen. Man kann die Verzerrungen relativ zum Nutzsignal angeben, entweder in Prozent oder dB. Die Angabe macht aber nur Sinn, wenn die Bezugsgröße, also der Pegel des Nutzsignals bekannt ist. Das fehlt hier. Da auch die Angabe des maximalen Ausgangspegels fehlt, ist der Wert von < 0.02 % (entspricht -74 dB) recht nichtssagend.
Der Wert mit Rauschen liegt deutlich unter dem ohne Rauschen, was physikalisch nicht plausibel ist. Es muss genau anderes herum sein, weil das Rauschen ein zusätzliches Fremdsignal zu den Verzerrungen ist.
Der Dynamikbereich bezeichnet normalerweise das Verhältnis zwischen Rauschen und maximalem Ausgangspegel, sofern sich die Angabe auf den Ausgang bezieht. Man kann sie auch auf den Eingang beziehen. Wirklich etwas anfangen kann man mit der Angabe hier auch nicht, weil der Bezug fehlt. Viel sinnvoller wäre es, das Ausgangsrauschen als Absolutwert, also als rms-Spannung anzugeben. Macht aber leider so gut wie kein Hersteller.
Kurz gesagt: Die Daten sehen wichtig aus, sind so aber wertlos.
Problematisch ist eher ein deutlicher Verlust der Höhen/Mitten im Vergleich zu einem Kabel.
Es fehlt die Angabe der Eingangsimpedanz. Ist diese zu niedrig, erklärt das den Höhenverlust.
 
Solange du damit nur zuhause rumfunkst, ist das egal.
Solltest du damit auf einer Bühne auftauchen, auf der ich Tontechnik mache, würde ich dich wegjagen.
Hab leider schon zuviel Störungen durch diesen Billigschrott erlebt (WLAN zum Pult gestört).

Wenn du das über Alibaba einkaufst, bist du Importeur und damit auch haftbar für eventuelle Störungen.

Es gibt Drahtlosanlagen im UHF Bereich, die auch so kompakt sind:
 
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Danke Pinkamena. Sieht fast aus wie meiner. Würde mich nicht wundern, wenn da die gleiche Elektronik verbaut ist :)

Interessant the flix, kann ich die Eingangsimpedanz des Empfängers, oder wenn besser, die Ausgangsimpedanz des Senders mit einem DMM messen? Welches Setting würde ich dafür nehmen? Ohm? Das mit dem Strom habe ich noch nie so richtig kapiert...

Bin mir mit dem Höhenverlust auch noch nicht ganz sicher. Möglicherweise hängt es damit zusammen, dass das Signal etwas leiser ist, als mit Kabel. Werde das demnächst mal testen, wenn die Frau aus dem Haus ist.

chris_kah, von einer Bühne hält mich bereits meine Untalentiertheit fern ;)
 
Grund: Typo
Interessant the flix, kann ich die Eingangsimpedanz des Empfängers, oder wenn besser, die Ausgangsimpedanz des Senders mit einem DMM messen?
Nein, das geht so nicht. Die Impedanz ist im Allgemeinen abhängig von der Frequenz, das DMM misst mit DC. Noch dazu sind Audio-Schaltungen in der Regel AC-gekoppelt, das heißt, man bekommt mit DC keinen nutzbaren Messwert. Es gibt einige Verfahren für die Messung in unterschiedlicher Komplexität. Hier eine auf die Schnelle gefundenes Beispiel:
https://learnabout-electronics.org/ac_theory/impedance73.php
 
Bitte meinen Nachtrag zum Review des WS-4 in #25 beachten. Danke :)
 
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Wenn ich das ganze richtig interpretiere, würde der WS-4 diesen Bereich sogar lauter Übertragen. Weniger dB = lauter. Richtig? Das würde meiner eingangs erwähnte Wahrnehmung, dass die Höhen fehlen, widersprechen.
Nein, weniger ist leiser. Die Skalierung ist etwas grob, um wirklich was ablesen zu können, aber wenn die Grundwelle bei 320 Hz näherungsweise identisch von der Amplitude ist, fehlen bei um die 4 kHz rund 2 dB mit der Funke und das wird nach weiter oben hin mehr. Man sieht auch das zusätzliche Rauschen deutlich.
Besser sieht man so was mit einer Messung der Übertragungsfunktion (REW, Open Sound Meter etc.). Damit könnte man auch gleich die Latenz überprüfen.
Der Looper hat übrigens aller Wahrscheinlichkeit nach eine niedrige Ausgangsimpedanz, also ist der Effekt eine potentiell unpassenden Eingangsimpedanz nicht in der Messung enthalten. Dazu bräuchte es eine Reamp-Box, wobei die auch nicht wirklich die Quellimpedanz eines passiven Tonabnehmers in Gänze nachbilden kann.
 
Danke für die Erklärung. Dann habe ich doch richtig gehört. Wenigstens etwas...

Gefühlt wurde es ja etwas besser, als ich die Bässe raus und Mitten und Höhen am Amp rein gedreht habe. Denke ich da richtig, dass dadurch der Lautstärkelevel abgesenkt, bzw. angehoben wird? Oder haben diese Regler einen Einfluss auf die Frequenzen?

Und jetzt erkläre mir doch bitte noch, wie, bzw. wo man das Rauschen sehen kann? :confused:
 
Und jetzt erkläre mir doch bitte noch, wie, bzw. wo man das Rauschen sehen kann?
Deine e-Saite hat eine Grundfrequenz von rund 320 Hz. Deswegen siehst du dort den höchsten Ausschlag im Spektrum. Zum Ton gehören die Oberwellen, also 640 Hz, 960 Hz, 1280 Hz usw.). Dieses siehst du alle als diskrete Komponenten im Spektrum (Nadeln). Alles andere, also das was man nicht als einzelne Komponente identifizieren kann, ist das Rauschen. Und dieses Level ist in der roten Kurve (Funke) deutlich höher, als in der pinken (Kabel).

Der Satz davor verstehe ich nicht. Ja, du kannst in gewissem Maße die linearen Verzerrungen (Frequenzgangsveränderungen) der Funke mit dem Amp-EQ kompensieren. Es scheitert dann, wenn nicht-lineare Elemente in der Kette vorkommen, also wenn eine Verzerrungsstufe vor dem Amp-EQ sitzt.
 
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Vielen Dank für die Erklärung. Wieder etwas gelernt. Habe nur so ein profundes Unwissen, wie man solche Graphen interpretiert.

Die Frage zum EQ beruht auf dem Q-Faktor, den man z.B. in DAWs einstellen kann. Hiermit kann man ja die Breite der Beeinflussung im Spektrum variieren.

Ich habe mich jetzt gefragt, ob die Drehregler am Verstärker selber eher eine bestimmte Frequenz, z.B. 2 kHz lauter machen, oder ob sie wie ein Q-Regler funktionieren. Oder dritte Möglichkeit, sie haben einen gewissen Q-Faktor und wenn der Regler hoch gedreht wird, wird eine bestimmte Frequenz und die umgebenden Frequenzen mit angehoben.
 
Wie ein EQ in einem Verstärker arbeitet, hängt vom konkreten Produkt ab. In der Regel sind das passive Tonestacks, die ein weniger kontrolliertes Verhalten haben, als du das von einem digitalen, vollparametrischen EQ in deiner DAW gewohnt bist. Güte und Frequenz lassen sich in der Regel nicht einstellen, nur Anhebung und Absenkung. Und auch da kommt es auf die konkrete Implementierung an. Zur gezielten Bearbeitung von Details eignen sie sich im Allgemeinen nicht.
 
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Nochmal danke. Mit deinem Stichwort "Tonestack" bin ich auf diesen Artikel gestoßen.

https://en-m-wikipedia-org.translat...tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=rq

Interessant hier die Erklärung, dass:
It is important to note that passive tone controls--like those found in guitar amps--do not increase the volume of their respective band controls. They can only serve to cut the gain in a particular tone range.
Was dann wieder zu der optimalen "standard" Stellung der drei Tonregler der EQ Sektion führt. 12 Uhr, oder ganz offen. Aber da hieß es ja, dass die 12 Uhr Stellung auf den Lautsprecher eingestellt ist und den "neutralsten" Klang bietet.
 

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