Hass auf meine Stimme, Frust beim Gesangsunterricht

Für mich hört sich dass nach einem Bridging Problem an. Das sollte eine Gesanglehrerin aber hinbekommen...
Ja, deckt sich mit meiner Aussage. Weil er seine Kopfstimmer aber noch nicht kennt, weiß er überhaupt nicht, wo er hin soll. Da kann dann kein Wechsel stattfinden, sondern er schiebt alles einfach weiter nach oben bis es komplett scheitert. Ich glaube, bevor man sich mit dem Bridging auseinander setzt, sollte man Brust- aber auch Kopfstimmer kennen und erst dann darüber nachdenken, wie man vom einem zum anderen kommt.
 
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kopf- mit bruststimme mischen. oberhalb von E5 bin ich nur noch in der kopfstimme und die endet dann bei G#5.
Erst ab E5 in die Kopfstimme? Sicher? Das ist schon sehr hoch und man muss schon sehr trainiert sein um die Bruststimme soweit hochzuziehen. Normalerweise findet bei Männern der Bruch bei D4-F#4 statt. Bruststimme oberhalb von C5 finde ich schon ziemlich extrem.

Ich denke auch, dass hier nicht trainiert werden sollte, die Bruststimme hochzuziehen, sondern die Kopfstimme überhaupt mal entdecken. Mixed Voice und Kopfstimme runter / Bruststimme rauf zu ziehen ist was für später und in die von dir genannten Höhen auch sehr viel später.
 
Für mich hört sich dass nach einem Bridging Problem an. Das sollte eine Gesanglehrerin aber hinbekommen...
Ich hatte auch Unterricht bei Gesangslehrerinnen. Rückblickend hätte es mir wahrscheinlich geholfen, wenn ich früher einen Gesangslehrer gehabt hätte, für meine "Stimmprobleme" in den höheren Lagen. Weil: Frauenstimmen klingen anders und der Break ist üblicherweise auch an einem anderen Ort als bei Männern. D.h. wenn sie etwas demonstriert haben, klang das anders als bei mir und ich konnte das nicht gut umsetzen (auch wenn ich jetzt, Jahre später, besser verstehe, was sie mir damals versucht haben beizubringen 😜). Während ich bei einer männlichen Stimme, die eine ähnliche Range hat, recht gut höre, was Sache ist und das einfacher umsetzen kann.

Wenn dir die Gesangslehrerin hilft, ins Falsett zu bridgen, dann kannst du zwar hohe Töne singen, aber es ist evtl. nicht der Sound, den du dir als Sänger vorgestellt hast. Gerade wenn man Rock-Songs singt.
 
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Erst ab E5 in die Kopfstimme? Sicher? Das ist schon sehr hoch und man muss schon sehr trainiert sein um die Bruststimme soweit hochzuziehen. Normalerweise findet bei Männern der Bruch bei D4-F#4 statt. Bruststimme oberhalb von C5 finde ich schon ziemlich extrem.
ich trainiere die bruststimme bis E5. beim eigentlichen singen von songs, gehe ich meist ab A4 in die mischstimme.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

......wenn ich früher einen Gesangslehrer gehabt hätte, für meine "Stimmprobleme" in den höheren Lagen. .....
ich war auch erst bei einer lehrerin, die mit mir so einen kuschelkurs gemacht hat. "wir stimmen das mal runter, dann ist es leichter für dich".
da ich aber rock und metal singen wollte, konnte sie das nicht anbieten (verzerrte stimme und so) und hat mich an einen lehrer verwiesen.
abgesehen davon das er akribisch ist, kommt er auch immer mit dem spruch: "gibst du auf?" um die ecke, wenn ich am verzweifeln bin....das motiviert mich.
zudem ist es leichter, vor einem mann fehler zu machen, als vor einer frau.
 
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Der Kollege @x-Riff hat meine Gedanken hier sehr gut auf den Punkt gebracht:
Wenn Dich der Rest frustiert und Du Deine Stimme haßt, hat das nichts damit zu tun, was die Natur Dir mitgegeben hat, sondern nur damit, welche Wünsche und Erwartungen Du selbst hast.
Ich frage mich seit deinem Eingangspost, welche Bedürfnisse du eigentlich mit dem Singen befriedigen willst. Ist es die Freude an der Musik? Der Spaß am Singen? Das Gefühl, das der Applaus des Publikums in einem erzeugt? Der Erfolg, deinen Körper kennen zu lernen und ihn auf neue Leistungsstufen zu heben?

Es gibt ja unendlich viele Motivationen, einzeln oder in Kombination, die einen zu den unterschiedlichsten Dingen antreiben, und ich glaube, es könnte helfen, sich dieses Antriebs bewusst zu sein.

Mir geht es offen gestanden ähnlich wie @Tremar, ich höre auch nicht viel in deiner Stimme, was dich zum herausragenden Rocksänger machen würde. Du hast sicher genügend Talent, um in einem Chor dein Register gut zu unterstützen und nicht nur "mitzusingen", und natürlich gibt es etliche Amateurbands, deren Frontleute auch eher so lala rüberkommen, ohne gesanglich zu überzeugen. Vielleicht steht bei denen aber ihr Anspruch nicht in so deutlichem Konflikt mit ihrer naturgegebenen "Ausstattung" und sie scheißen sich auf gut deutsch nur weniger als du?

Du scheinst deine Fähigkeiten zu reflektieren und in Relation zu deinen Ansprüchen zu stellen, und manchmal kann das eben dazu führen, dass man seine Perspektiven realistischer einschätzt als andere. Und dann muss man sich halt irgendwann fragen, ob der Weg überhaupt der richtige ist, und ob nicht andere Ansätze besser geeignet sind, die oben angesprochenen Bedürfnisse zu erfüllen.

Ich könnte dir diverse Dinge nennen, unter anderem auch Gesang, die mich schon seit der Jugend fasziniert haben, und die ich gerne besser könnte. Gleichzeitig war mir aber meist recht bald klar, dass mein Potenzial in diesen DIngen weit hinter meinen Wünschen herhinkt, und dass meine Zeit und mein Fleiß besser dort eingesetzt ist, wo meine Talente liegen. Im Bereich der Musik ist das eindeutig mehr der Instrumentalist als der Sänger oder der Komponist. Und selbst als Instrumentalist habe ich im Lauf der Zeit gelernt, mich auf die Dinge zu fokussieren, die ich "besonders" mache, und die mich durch die damit verbundene Anerkennung in meinem Tun bestärken, statt mich permanent zu hemmen.

Mein Rat wäre daher, nimm den Druck vom Kessel, finde heraus, wo der Kern deiner Motivation liegt, und probiere alles aus, was dazu geeignet sein könnte, hier zu punkten. Es muss vielleicht gar nicht unbedingt der Rocksänger sein.
Achtung Phrasenalarm: gelegentlich muss man das, was man liebt, loslassen können. ;)
 
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Hmmm......seltsame Hilfestellung. Ob ein "gib auf" die Lösung ist?
 
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Hmmm......seltsame Hilfestellung. Ob ein "gib auf" die Lösung ist?
Achtung Phrasenalarm: gelegentlich muss man das, was man liebt, loslassen können. ;)
Hmmm... ich habe das anders verstanden, und finde das im Kontext nicht verkehrt.

zudem ist es leichter, vor einem mann fehler zu machen, als vor einer frau.

Hmmm, seltsam unzeitgemäße und im Zusammenhang wenig hilfreiche Aussage (zumindest so verallgemeinert)?!
 
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Wirklich vielen lieben Dank für all Eure Kommentare. Das gibt mir Kraft und bestätigt die Meinung meiner GL. Ich hab bereits einige eurer Tipps praktisch ausprobiert und finde sie sehr vielversprechend. Ich werde das in meine Proberoutine einführen und freu mich schon sehr drauf. Vielleicht melde ich mich bald nochmal mit den Ergebnissen zurück. Ich wäre gerne auf jeden einzelnen Kommentar eingegangen, aber es waren jetzt so viele nützliche und hilfreiche Beiträge, dass es mir zeitlich etwas den Rahmen sprengt auf jeden einzelnen einzugehen. Kurz vor Weihnachten ist bei mir immer Land unter... Ich denke, ich möchte jetzt im Unterricht mal wieder andere Nummern machen, um etwas frischen Wind zu bekommen und dann werde ich das Problem eher mit einer Marathon-Menthalität angehen. Ich hab jetzt nicht zuletzt Dank Euch das Gefühl, es irgendwann hinzubekommen. Es war schön zu lesen, dass ich damit nicht allein bin.

Hat gut getan. :)
 
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Ich bin jetzt 35 und nehm seit ca. einem halben Jahr Unterricht.
Das ist leider eines der Probleme: Wenn man sich 20 Jahre etwas angewöhnt hat und gleichsam wesentliche Anteile des Stimmaparats nicht genügend entwickelt hat, wird das schwer, das zu ändern und nachzutrainieren. Man kann da allerdings immer etwas tun, nur sind 6 Monate in dem Zusammenhang ein Tropfen auf den heißen Stein. Da wird man mehr tun müssen. Entscheidend ist natürlich, dass der Lehrer die Probleme erkennt und lösen kann, d.h. dass es sichtbare Fortschritte gibt.
 
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Erst mal mein Mitgefühl für deine Situation. Ich kann es tatsächlich sehr gut Nachempfinden denn mir ging es als Mezzo früher genauso, bis ich die Complete Vocal Technique fand und plötzlich war alles klar. Nebenbei habe ich natürlich fleißg meine Stimme wöchtenlich bei einem guten Lehrer trainiert und da brauchte es schon etwas Geduld. Manchen wird es in die Wege gelegt, andere müssen hart daran arbeiten. Ich denke aber bei dir wird es schneller gehen, da du eine gute Basis hast. Falls ich jetzt Dinge schreibe, die schon geschrieben wurden, möge man es mir verzeihen, ich habe noch nicht alles gelesen, da es recht spät ist, aber ich wollte dir dennoch gern Antworten.

Das was du suchst und dir zur Zeit noch fehlt ist Belting (der rufende Gesang) und singen in der Mix Voice. Das bedeutet du brauchst mehr Lautstärke in den Höhen, einen sehr offenen Mund, (wie ein brüllender Löwe) und eine gute Balance zwischen Kopf- und Brustregister. Da du zu leise in den Übergang gehst bricht die Stimme, weil sie plötzlich und eruptiv von der Außenspannung in die innere fällt, also in die Kopfstimme. Es braucht ein gewisses Wissen um die Kiefer- und Mundstellung, sowie um die Veränderung der Vokale (man kann sie nicht so singen wie man sie spricht, weil sie zu machen) + genug Stütze und recht schnell ist das Problem gelöst. Deswegen ist deine Stimme zur Zeit noch nicht so durchsetzungsstark. Wenn du übst, beginne mit bequemen Lagen/Songs und arbeite dich langsam hoch. Der Charakter einer Stimme kommt durch, wenn man weiss was alles mit der Stimme möglich ist. So können dann Geschichten erzählt werden, die berühren.

Dazu gibt es super gute Übungen von der CVT und ich könnte dir Online (kostenlos) ein paar Tipps geben, wenn du magst wie du das üben kannst. Ich begleite junge Erwachsene in einem Jugendzentrum bis 27 Jahren wöchentlich beim Singen und habe schon vielen helfen können. Ich darf dort auch Online Stunden geben, wenn niemand verrät, wie alt du bist, geht das klar. 😉 Wenn du magst schreib mich an, ich helfe gern.
P.s.: Chris Liepe ist super, den kann ich auch nur empfehlen (ist mir beim scrollen eben aufgefallen)

Ich wünsche dir auf jeden Fall gutes Gelingen. LG Svenja 🙂
 
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Update: Hallo zusammen. Nochmal vielen Dank für eure ganzen unterstützenden und konstruktiven Beiträge. Ich hab mir tatsächlich die Ruhe genommen und den Kopf ein bisschen freibekommen, einige der Übungen und Warmups vom Beirag hier und sehr gute Tipps von meiner Lehrerin befolgt und es wird. Ich würde Lügen wenn ich behaupte, dass ich mich da oben schon wohl fühl, aber die Wand ist verschwunden und ich hab inzwischen das Gefühl meine Stimme hat sich entwickelt. Für einige unzufriedene Profis hier mögen das sicher Babysteps sein und ja: Ich bin selbst mein größter Kritiker. Aber darüber hab ich mich dann schon gefreut, weil es ja eine gefühlte Ewigkeit gar nicht klappen wollte. Ich war beim Singen so erschrocken, dass es jetzt geht, ich hab glatt den Text kurz vergessen.

Liebste Grüße und vielen Dank!
 

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na das nenne ich mal einen enormen fortschritt. das bekommst du hin. in 2 monaten lachst du über den song.
 
Richtung stimmt auf jeden Fall. Congrats!
 
Bin gerade erst auf diesen Thread gestoßen. Hatten wir hier schon jemals einen mit Aufnahmen dokumentierten so schnellen Fortschritt? Ich glaube nein.

Schließe mich also dem "Nicht verzagen, lieber Pogofant!" an. Das wird.

Weil es oben angesprochen wurde, aber im Sande verlief: Frauenstimmen fehlt das ausgeprägte Passaggio der Männer, weshalb Gesangslehrerinnen das so nicht selbst demonstrieren können. Sie kann dich aber trotzdem auf den Weg bringen, da der Übergang nicht nur hör- sondern für dich auch fühlbar ist. Kein Grund also, den/die GL zu wechseln, wenn ansonsten alles passt.

Und noch ein Tipp aus eigener Erfahrung: Mir hat für die Höhen geholfen, meine Tiefen zu trainieren. Ein solider Sockel sei nun mal unerlässlich, meinte mein Stimmtherapeut damals. Könnte stimmen :D
 
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Manchmal muss es nur "klick" machen. Einmal mehr scheint die Aussage "Du hast kein Talent, lass es, das wird nichts" widerlegt und die Aussage "du kannst singen, weißt nur noch nicht, wie es geht" bestätigt zu sein.
 
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Wo steht denn Ersteres? Habe den Ratschlag nicht in Erinnerung. :unsure:

Wir wollen aber auch die Kirche im Dorf lassen. Das ist immer noch nicht doll; allerdings tatsächlich sehr viel besser, als am Anfang.
 
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Manchmal muss es nur "klick" machen. Einmal mehr scheint die Aussage "Du hast kein Talent, lass es, das wird nichts" widerlegt und die Aussage "du kannst singen, weißt nur noch nicht, wie es geht" bestätigt zu sein.
Wo steht denn Ersteres? Habe den Ratschlag nicht in Erinnerung.

z.B.:
wenn ICH gefragt würde, ob ich hier Talent erkenne, würde ich das verneinen müssen.
:rolleyes:
 
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um hier mal eine lanze zu brechen.

als ich mit dem singen anfing, war ich ein anhänger der 12ton musik. ich sang ziemlich schief und schräg.
mittlerweile kann ich die töne einigermaßen treffen.

deshalb ist es auch für den TS nicht hoffnungslos eines tages gut singen zu können
 
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Nope. Keine Spur von einem Ratschlag, die Flinte ins Korn zu werfen.

Viel Talent ist da tatsächlich nicht, das glaube ich nach wie vor. Aber wie wir schon gaaanz oft erörtert haben, kann man mit Hingabe und Arbeit sehr viel erreichen - auch ohne herausragendes Talent.
 

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