Headless Semi-Hollow Telecaster Archtop Bass (Low-Budget-Dauerprojekt)

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Moin,
ich habe kürzlich 4 ältere Gitarren billig geschossen. Dazu gibts auch schon ein Thema hier: https://www.musiker-board.de/threads/4-gitarren-fuer-60-eur.755062/
Eine davon ist ein Bass. Den habe ich gestern einmal zerlegt und es stellte sich heraus, daß der Body aus Presspappe besteht... daß es so etwas gibt...o_O
Deshalb ist das Ding auch so schwer, als wenn einer Telefonbücher verarbeitet hätte.

Kapok MEB 9021.jpg


Obwohl ich nun wirklich ungern etwas wegwerfe, bei diesem Body mache ich eine Ausnahme.
Da der Hals aber soweit einen ganz ordentlichen Eindruck macht, habe ich mir überlegt, ihn für ein neues Projekt zu nutzen.
Ich habe schon seit einiger Zeit einen ziemlich zerbohrten Telecaster Body liegen, aus dem ich mal eine Hollow-Telecaster Gitarre bauen wollte. Da die Größe für die Mensur passt, könnte ich ja auch einen Bass draus basteln. Ich habe den Hals mal provisorisch mit dem Tele-Body verbunden.

Telecaster Body.jpg


Nun bin ich dabei, ein Konzept zu erstellen. Das sieht vorläufig so aus:

1.: Halstasche ausfräsen und Hals einpassen. Dabei werde ich den Hals ein wenig höher setzen, damit die Unterkante mit dem Body fluchtet und es dort keinen Absatz gibt. Der Body ist bis auf die Saitenbohrungen und die Vorderseite in gutem Zustand und die Erle steht auch schön unter Lack. Den möchte ich erhalten. Die hintere rote Querlinie ist die Position des Steges.
Konzept 1.jpg

2.: Body ausfräsen. Den Bereich innerhalb der dunkelblauen Linie will ich dann ca. 37 mm tief ausfräsen. Das entspricht der Tiefe der Fräsung für die Potis etc. Dann fräse ich noch ca. 3mm tief die mittelblaue Linie, um eine Auflage für die Decke zu haben. Da ich die früheren Fräsungen der Pickups nicht verwenden will, setze ich im mittleren Bereich (grüne Linie) eine Art Sustainblock ein. Als Material käme da wohl Mahagoni, Erle oder Ahorn in Frage. Buche käme wohl auch in Frage... wozu würdet ihr mir raten?
Konzept 2.jpg

3.: Auf der Rückseite wären noch die Löcher der ehemaligen Saitenführung zu sehen. An der Stelle würde ich dann ein Batteriefach für die aktiven Pickups unterbringen.

4.: Die Decke (Front) will ich aus Fichte oder so anfertigen. Da muß ich mal sehen, was ich relativ günstig beschaffen kann. Die endgültige Dicke weiß ich erst, wenn der Hals eingepasst ist. Außen möchte ich dann auf 3 mm kommen, um einen leichten Archtop-Effekt zu bekommen. Die Tonabnehmer werden dann von vorn eingesetzt. Dann noch F-Löcher und Bohrungen für die Potis. Im Body ist schon eine Bohrung für den Ausgang. Den lasse ich so.

Konzept 3.jpg

5.: Da der Body nun erheblich leichter wird, macht es Sinn, am Hals auch etwas Gewicht einzusparen. Also werde ich den Kopf absägen und einen Headless Hals daraus machen.
Als Mechaniken kommen die Folgenden in Frage:
Meine erste Wahl wären die hier: https://de.aliexpress.com/item/1005005171360240.html?spm=a2g0o.productlist.main.117.57a11eb2mKM7uV&algo_pvid=13a8f08e-d7e1-40ba-9019-8ccba4a835e3&algo_exp_id=13a8f08e-d7e1-40ba-9019-8ccba4a835e3-58&pdp_npi=4@dis!EUR!33.74!26.99!!!35.55!28.44!@21038e6617311506398904236e6c44!12000031963683614!sea!DE!4801242282!X&curPageLogUid=WiKjBzuM3Hs5&utparam-url=scene:search|query_from:
Ich weiß bloß nicht, ob die was taugen. Vielleicht hat ja jemand von euch schon Erfahrungen damit gemacht.
Alternativ gefallen mir auch die hier ganz gut: https://de.aliexpress.com/item/1005008036953039.html?spm=a2g0o.productlist.main.71.57a11eb2mKM7uV&algo_pvid=13a8f08e-d7e1-40ba-9019-8ccba4a835e3&algo_exp_id=13a8f08e-d7e1-40ba-9019-8ccba4a835e3-35&pdp_npi=4@dis!EUR!91.18!45.59!!!687.11!343.55!@21038e6617311506398904236e6c44!12000043357596461!sea!DE!4801242282!X&curPageLogUid=qgH10Wxm13K7&utparam-url=scene:search|query_from:
Auch hier die gleiche Frage.
Sonst hätte ich noch die hier: https://de.aliexpress.com/item/1005004135438521.html?spm=a2g0o.detail.pcDetailTopMoreOtherSeller.10.263f2HHo2HHozq&gps-id=pcDetailTopMoreOtherSeller&scm=1007.40196.366991.0&scm_id=1007.40196.366991.0&scm-url=1007.40196.366991.0&pvid=35b048e9-a11a-4163-ab8d-431267927358&_t=gps-id:pcDetailTopMoreOtherSeller,scm-url:1007.40196.366991.0,pvid:35b048e9-a11a-4163-ab8d-431267927358,tpp_buckets:668#2846#8112#1997&pdp_npi=4@dis!EUR!64.99!51.99!!!68.47!54.77!@211b613117311506820402392e7a18!12000028150271718!rec!DE!4801242282!XZ&utparam-url=scene:pcDetailTopMoreOtherSeller|query_from:
Aber die sind schon recht teuer...

6.: Ich möchte gern aktive Tonabnehmer einbauen. Ich habe schon einmal hier gelesen: https://www.musiker-board.de/attachments/aktiv-passiv-hochohmig-niederohmig-pdf.656600/ und bin nun etwas verunsichert. Was würdet ihr denn im unteren Preissegment vorschlagen.

So, das wars fürs Erste. Wie schon aus dem Titel zu entnehmen ist, wird sich da nicht wirklich schnell was tun. Ich habe noch einige andere Projekte am Laufen. Vielleicht passe ich demnächst schon einmal den Hals ein.
Falls ihr interessante Ideen oder Vorschläge habt, würde ich mich über Kommentare freuen.
 
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Bei solcher Bauform spricht man eher von „thinline“ oder „hollowbody“ statt „archtop“ …
 
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ich würde den bass erstmal so ausprobieren , wie er ist ...... dann zeigt sich schon , was zu ersetzen ist und ob der hals wirklich ok ist ...... also saiten drauf und testen .

preci tonabnehmer kann man auch umschaltbar machen ...... normal ist seriell , geht aber auch parallel .

ach ja :

IMG_0761.JPG
IMG_0758.JPG


29" telebaster aus gitten korpus und short scale bass hals .
 
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Ja.. nee... is klar... mit Archtop meinte ich die leicht nach oben gewölbte Decke. Damit möchte ich die Tonabnehmer etwas stärker einsenken. Etwas übertrieben würde das so aussehen:
Archtop.jpg

ich würde den bass erstmal so ausprobieren , wie er ist ......
Ich hab noch nen Yamaha TRBX Bass, der einwandfrei funktioniert. Dieser hier ist eine Bastelstube. Außerdem sind 2 Mechaniken kaputt.
 
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(y)(y)(y) Schönes Projekt....Telecaster kann man nicht genug haben, und dann noch headless..........
 
Klingt (im positiven Sinne :great:) ziemlich verrückt, will sehen, was da rauskommt :D
 
Ich hatte gestern etwas Zeit, da habe ich mal den Hals in den Body eingepasst. Bei der Halstasche ist die Außenform nicht ganz bündig mit der Ausfräsung. Da waren knappe 2 mm Luft. Ich sammel ja alles Mögliche, was sich zum Basteln eignen könnte, diesmal passten diese Spießchen von Rollmöpsen sehr genau. Diese Spießchen habe ich also als Abstandshalter verwendet, um die Erweiterung der Halstasche zu vermessen. Dann habe ich eine Wasserwaage als Sägeführung am Body befestigt und in seiner Flucht mit der Japansäge den Halsausschnitt erweitert. Das passte auf Anhieb ganz klasse. Beim Einpassen des Halses fiel mir auf, daß die Dots im Griffbrett nicht in Flucht und auch nicht immer Mittig waren.

Hals einpassen.jpg


Ich habe dann also ein Maß angelegt, die Mitte angezeichnet und auch jeweils die Mitte der einzelnen Bünde. Danach habe ich gemessen, daß die neuen Dots um die Bohrungen vollständig abzudecken einen Durchmesser von 10 mm haben müssen. Dann dachte ich mir, mit so fetten Dots sieht ja auch irgendwie blöd aus. 10 mm Buchenrundholz hatte ich noch und auch 8 mm und 4 mm. Also habe ich jeweils zusätzliche Bohrungen in 8 und 4 mm ins Griffbrett gebohrt und dann kurze Abschnitte der Rundhölzer eingeleimt. Nach einer schier endlosen Schleiforgie, bei der ich feststellte, daß das Griffbrett lackiert war, habe ich dann mit einem Scraper den Lack entfernt und alles weitgehend glattgescraped. Die Bundstäbchen waren nur angelaufen, aber noch schön rund. Die habe ich dann mit einer Bundfeile nachgearbeitet. Dann habe ich das ganze Griffbrett mit Stahlwolle bearbeitet, bis es in einem ansprechenden Zustand war. Danach alles mit Spiritus abgerieben und mit F-One Fretboard Oil eingelassen. Zwischenndurch habe ich auch noch den Kopf abgesägt und gerundet. Ob das so bleibt, weiß ich noch nicht. Das sehe ich erst, wenn ich die oberen Saitenhalter habe.

Fretboard.jpg


So, das wars fürs Erste. Ich habe inzwischen die Mechaniken (Pos. 1), einen neuen Sattel, P-Style Humbucker und ein bißchen Schnickschnack bestellt. Das wird aber ne Weile dauern, bis die mit dem Bummelzug aus China kommen.
 
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Hallo liebe Mitstreiter,
ich habe inzwischen den Bereich, wo der Sustainblock hin soll, soweit ausgehöhlt.

1. Aushöhlung Body.jpg


Ich war auch schon bei einer befreundeten Tischlerei und habe mir Holz für die Decke ausgesucht. Die Decke wird aus Ahorn (passend zum Hals) und 2-teilig bookmatched angefertigt. Das kleben die mir da auch gleich zusammen. Ich habe dort auch etwas uraltes Palisanderfurnier abstauben können, daraus werde ich ein Purfing/Binding anfertigen, das die Ahorndecke von der Erle des Bodys absetzen soll. Das sieht bestimmt schick aus.

Ursprünglich wollte ich mir auch Holz für den Sustainblock mitgeben lassen, aber ich hatte gerade einen Mahagoni-Schrank geschenkt bekommen und dachte mir, daraus den Sustainblock zu schnitzen. Dummerweise war der Schrank nur ausgezeichnet furniert, bestand aber aus Pressspan. Ich habe mir dann eine Bohle aus meinen Beständen gegriffen und den Sustainblock daraus vorbereitet. Ich denke, es ist Kiefer, aber ich kann mich auch täuschen. Für Fichte ist es zu schwer und für Buche zu leicht... Da die Breite der Bohle nicht ausreichte, habe ich den Block länger geschnitten, dann schräg durchgesägt und verschoben wieder zusammengeleimt.

Sustainblock.jpg


Ich habe inzwischen auch die Mechaniken bekommen. Die sehen mir etwas zierlich aus und die Verstellschrauben haben einen zu ausladenen Kopf, daß sie klemmen und die Brünierung beschädigen. Außerdem sind die Bohrungen für die Saiten etwas mager. Da passen im Höchstfall 0.88er Saiten durch. Da die Mechaniken aber sehr günstig waren, werde ich es damit erst einmal versuchen. Falls sie mir wegfliegen, kann ich ja eine etwas größere Variante einbauen. Es gibt sehr dünne Bassaiten 0.30 - 0.85, die werde ich mal bestellen. Sie sollen sehr gut für die "Slap"-Technik sein. Das passt mir gut, weil mein anderer Bass da sehr störrisch ist.
 
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Ob Ahorn, Kiefer, Fichte, LeGravier wird es scho richte :great:..........Guten Morgen, fiel mir grad so ein........
 
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Heute habe ich zu allererst eine Schablone für den Halsausschnitt angefertigt. Sie ist genauso groß wie der Sustainblock, passte aber unter den Hals, so daß ich die Form des Halses anzeichnen konnte. Den Halsausschnitt habe ich dann mit der Dekupiersäge ausgeschnitten und mit meinem selbstgebastelten Spindelschleifer nachgearbeitet. Das passt jetzt genau.

Schablone Halsausschnitt.jpg


Dann habe ich den Sustainblock genau eingepasst, so daß er ohne Kraft bis auf den Boden meiner Ausfräsung aufliegt. Dann habe ich ihn beidseitig mit Weißleim bestrichen.

Verleimen Sustainblock.jpg


Anschließend habe ich den Block in die Fräsung eingesetzt und mit Hilfe der Schablone zusammengezwungen.

Einpressen Sustainblock.jpg


Das muß jetzt erst einmal aushärten. Da ich den Standard Weißleim verwendet habe, dürfte das ca. 24 Stunden dauern.
 
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Hi,

wunderbar, Deine Arbeiten und Dir dabei "zuschauen" zu dürfen. Bitte weiter so!

Gruß Ulrich
 
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... und es geht weiter...

Jetzt habe ich die Frässchablone für den Halsausschnitt positioniert, den Bereich mit der Oberfräse ausgefräst und den Hals eingepasst.

Halsausschnitt.jpg


Als Nächstes habe ich mir eine Schablone aus Folie angefertigt und die Resonanzbereiche und die Position der Tonabnehmer ausgehoben. Das habe ich dann auf dem Body positioniert. Hinten habe ich die Mittellinie markiert, damit die Tonabnehmer in Flucht des Halses liegen. Dann habe ich das Schlagbrett des Originals aufgelegt und festgestellt, daß meine Position um 10 mm zu weit vorn war. Das habe ich noch angepasst, da ich dem P-Bass so nahe wie möglich kommen will.

Positionierung Hohlräume.jpg


Ich habe hinten oben einen sehr stark gewinkelten Bereich, der wohl vom Vorbesitzer des Bodys reingefeilt wurde. Den finde ich irgendwie ganz gut und will ihn in mein Design mit einbeziehen. Damit ich nachher beim Anfertigen der Decke keine Überraschung erlebe, habe ich das ausgeschnittene Folienteil eingesetzt und vermessen. Die Decke muß an der markierten Stelle zusätzliche 5 mm haben. Anschließend habe ich den Folienteil wieder entfernt und die zu bohrenden/fräsenden Bereiche mit Universalgrundierung besprüht. Nun läßt sich gut erkennen, wie weit ich gehen kann.

Bohr- und Fräsbereiche.jpg


Nun kam der Zeit- und Staubsaugerbeutelfresser. Ich habe mit dem Forstnerbohrer Unmengen an Löchern gebohrt, um fast den gesamten Resonanzraum freizubohren. Das hat echt lange gedauert, aber ich bin ganz zufrieden mit dem bisherigen Ergebnis.

Bohrungen Resonanzraum.jpg


Morgen will ich den Bereich sauberfräsen.. Die Ausschnitte für die Tonabnehmer mache ich noch nicht, da gehe ich erst bei, wenn die Decke da ist.
 
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Morgen will ich den Bereich sauberfräsen..
Genau das habe ich gerade gemacht. Erst habe ich freihand sehr vorsichtig die Kante ca. 4 mm tief nachgefräst. Dabei habe ich versucht, ca. 1 mm der grauen Fläche stehen zu lassen. Das hat soweit recht passabel geklappt. Dann habe ich den Bündigfräser so tief eingestellt, daß das Kugellager auf eben dieser Fräsung läuft und den Rand tiefer gefräst. Anschließend habe ich meinen längsten Bündigfräser installiert und ihn so tief eingestellt, daß ich etwas mehr Holz wegnehme, als die Tiefe des ehemaligen Poti-Faches.

Fräsungen Resonanzraum.jpg


Bei der Ecke unten rechts, wo die Schräge ist, habe ich noch etwas am Rand stehen lassen. Das muß ich wohl per Hand nacharbeiten. Die Innenkanten allgemein brauchen noch ein bißchen Finetuning, da sie nachher als Führung für die Einfräsung der Deckenauflage dienen sollen und die ist ja nachher sichtbar.
Der Boden ist jetzt noch ungefähr 8 mm dick. Ich habe keine Ahnung, ob das nachher in Verbindung mit der Decke tatsächlich als Resonanzkörper funktioniert, aber mit großartigem Akustik-Sound rechne ich eh nicht. Ich habe gelesen, daß man Slappen am Besten ohne Verstärkung übt und wenn es dafür reicht, bin ich zufrieden.
 
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Nun habe ich wieder geschliffen, geschliffen... ...geschliffen... ...geschlif....
...und danach den Bereich der Decke um knapp 5 mm ausgefräst. Das sieht jetzt so aus:

Body gesenkt.jpg
 
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Heute war ich beim Tischler und habe das Holz für die Decke abgeholt. Das mit dem "Bookmatched" hat nicht so gut geklappt, war für ihn auch das erste Mal. Bei weiteren Projekten üben wir das nochmal :moose_head:
Das Ahorn sieht aber sehr schön aus und ich habe meine Schablone so gelegt, daß es nicht stören sollte.

Nicht wirklich bookmatched.jpg


Nun habe ich die Decke mit der Dekupiersäge mit leichtem Überstand ausgesägt und dann die Halstasche vorbereitet. Das ist ziemlich mühselig, weil Ahorn doch recht fest ist und die Decke noch 14 mm Stärke hat. Inzwischen bin ich nah dran, daß der Hals passt. Dazu habe ich vorn und hinten die Mitte angezeichnet und nun arbeite ich mich 10tel mm für 10tel mm vor. Dieser Bereich sollte saugend schmatzend passen, weil da nichts mehr dazwischen kommt. Also vorsichtig... manchmal ist es doch von Vorteil, daß Ahorn so hart ist, da kann man sehr genau zu Werke gehen.

Ausschneiden und Anpassen Halstasche.jpg


Da fehlt nicht mal mehr 1 mm, mit Gewalt könnte man das wohl schon reindrücken, aber nichts liegt mir zur Zeit ferner. Danach kann ich die Außenkante der Decke an die Ausfräsung im Body anpassen.
 
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... und es geht weiter. Heute morgen habe ich erst einmal das Palisander-Furnier in die Duschwanne gelegt und eine Stunde gewässert. Inzwischen ist es wieder trocken, hat sich leicht aufgerollt und macht den Eindruck, daß es nicht gleich zu Staub zerfällt, wenn ich es bearbeite. Daraus will ich später Streifen schneiden und es zwischen die Erle und das Ahorn legen.

Palisander Furnier.jpg


Dann habe ich solange an der Ahorn-Decke rumgeschliffen, bis sie sich in die Fräsung im Body einpassen ließ. Besondere Herausforderung war der abgewinkelte Teil (im Bild oben links). Da der Winkel 20° beträgt, habe ich die Bandsäge auf 10° eingestellt und die Decke an der Winkellinie abgesägt und danach das abgesägte Teil auch nochmal an der Kante lang gesägt. Danach alles mit dem Schleifklotz geglättet und eingepasst. Das hat haarscharf gepasst, wenn ich das Furnier nicht zwischenlegen würde, würde es eine häßliche Kante geben. Ich hoffe mal, daß man die Schnittkante später nicht so sieht.

Decke passend.jpg


Als ich den Hals dann eingesetzt habe, sah man, daß die Oberkante der Decke über das Griffbrett hinausragt. Ich habe also erst einmal einen Shim von 3 mm Stärke aus Sperrholz angefertigt und eingelegt. Nun sieht die Höhe der Decke OK aus. Da habe ich noch nichts verklebt, weil ich noch nicht weiß, ob ich die Decke noch runterschleife.

Anheben Hals.jpg


Die Decke ist jetzt um 5 mm eingesenkt und gesamt 14 mm dick, guckt also um 9 mm raus.

Decke vor der Bearbeitung.jpg


Als Nächstes werde ich noch die Position der Tonabnehmer markieren und dann anfangen, die Decke auszuarbeiten. Das wird wieder eine Riesensauerei...
 
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So,... Spätschicht beendet.

Ich habe vorhin die freigestellten Tonabnehmer mit der Airbrush schwarz gefärbt und dann Freihand mit dem Bleistift die Höhenlinien aufgezeichnet.

Höhenlinien Freihand.jpg


Dann habe ich entlang der eingezeichneten Linien erst 9 mm, dann 7,5 mm, 6 mm, 4,5 mm und dann 3 mm tief mit der Oberfräse gefräst, also Abstufungen von 1,5 mm. Da die Tonabnehmer den Bereich der 1,5 mm Fräsung überschneidet, habe ich vor der letzten Fräsung die Tonabnehmerplatzierung mit dem Dremel so ausgefräst, daß ca. 0,5 mm des schwarzen Bereich außenrum übrigblieben. Die Außenbereiche, die sich mit der letzten Höhenlinie überschneiden, habe ich etwas tiefer gefräst.

Höhenlinien und Position TAs.jpg


Den Ahornverschnitt habe ich mit dem Boden zusammen mit doppelseitigen Klebeband auf dem Tisch fixiert. So sieht das Ganze aktuell aus. Bei dem abgewinkelten Bereich habe ich den inneren Bereich etwas höher gelassen, damit ich etwas flexibler bei der weiteren Bearbeitung bin.

Höhenlinien fertig gefräst.jpg


Hier noch ein paar Bilder der Decke, wie sie im Body eingesetzt aussieht.

Höhenlinien fertig.jpg


Nun trinke ich noch einen Cola-Rum und dann in die Falle. Morgen wird gehobelt...
 
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Irgendwie habe ich den gesamten Sonntag gehobelt, gescraped und geschliffen. Gut, daß ich ein geduldiger Mensch bin... manchmal hätte ich den ganzen Krempel an die Wand knallen können... Dann habe ich mir ein paar Videos von Gitarren- und Geigenbauern angeschaut und die Geduld war wieder da. Ohne Geduld geht da wohl nichts. Aber wenn man sich einfach die nötige Zeit nimmt, kann da auch was echt Besonderes bei rauskommen.

Oberfläche bearbeiten.jpg


Ich habe ein Stück einer alten Welle (Vollmaterial), das ist als Schleifklotz für solche Sachen echt prima. Allerdings sieht man auch, daß die Ahorndecke nicht nahtlos in die Fräsung des Erle-Bodys passt. Ich hatte ja schon vorher geschrieben, daß ich da etwas Palisander-Furnier einlegen will.

Ausarbeitung Schräge.jpg


Die Idee habe ich jetzt etwas erweitert. Um den Schwierigkeitsgrad zu steigern, habe ich beschlossen, ein Purfling im Violin-style einzulegen. Palisander-Ahorn-Palisander. Ich habe mir von dem Rest der Ahorndecke einige Streifen geschnitten und auf eines der Palisander-Furniere geleimt. Dann habe ich das Ganze grob in Form gebracht und auf der anderen Seite auch auf Palisander geleimt.

Purfling Material.jpg


Diese flächige Verleimung braucht ne Weile, bis sie trocken ist.

In der Zeit kann ich ja die Fuge zwischen den beiden Hölzern ausarbeiten. Im Sinne der alten Violinbaumeister mußte ich mir erst einmal einen Parallelschneider basteln (Low-Budget). Der funktioniert recht mittelmäßig, aber es gibt für das, was ich da tue, auch nichts Fertiges. Die Violin oder Chello Werkzeuge haben nicht die richtigen Maße für mein Projekt. Aber gut, ich kann damit größtenteils parallele Schnitte entlang meinem Anschlag ausführen. Alles Weitere mache ich dann mit dem Scalpell. Da hilft ein geschultes Auge, gaaaanz viel Geduld und das ein oder ander Glas Cola-Rum (Nervennahrung).

Ausarbeitung Purfling.jpg


Das Purfing-Material trocknet jetzt vor sich hin, die Form der Decke ist weitestgehend ok, also quäle ich mich jetzt durch den Parallelschnit der Fuge für das Purfing. Das wird ne Weile dauern. Ich melde mich wieder, wenn es was zu sehen gibt.
 
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Es gibt mal wieder was...

Nachdem ich mich zu einem aufwändigen Purfling durchgerungen habe, dachte ich mir, dann kann ich es ja auch gleich richtig machen. Ich habe mich also von Pontius zu Pilatus durchgegoogelt, wie dick üblicherweise Decke und Boden einer Hollowbody sind und bin bei 6 mm für den Boden und 4 mm ffür die Decke gelandet. Ich habe mir also eine Vorrichtung für die Standbohrmaschine gebastelt, um mit dem Fräser eine gleichmäßige Dicke zu erzielen. Dann habe ich den Boden auf 6 mm Stärke heruntergefräst. Im Bereich der Potis habe ich die Dicke bei 8 mm belassen, da dort noch ein Deckel eingesetzt werden soll. Dann habe ich das Gleiche bei der Decke gemacht, aber auf 4 mm und im Bereich der Potis auf 6 mm (Gewindelänge der Potis).

Die Form der f-Holes schien mir etwas zu altmodisch für diesen doch recht ungewöhnlichen Bass. Ich habe also darüber nachgedacht, was man anders machen könnte. Auch die Google Bildersuche war wenig hilfreich. Ich habe also gezeichnet und entworfen und noch mehr gezeichnet und entworfen und bin schließlich darauf gekommen, den runden Ausschnitt Richtung Hals wegzulassen und die untere Rundung organischer in Richtung Mitte zu gestalten. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Klassisch und doch modern, genau, was ich wollte... und einzigartig.

Bearbeitung Boden und Decke.jpg


Zuerst habe ich eine Leiste des angefertigten Purfling-Materials in kleine Stücke geschnitten, danach die Decke wieder mit dem Sustainblock verschraubt und dann die keinen Stücke in geringen Abständen eingesetzt. So konnte ich recht leicht herausfinden, an welchen Stellen noch nachgearbeitet werden mußte, damit das Purfling überall möglichst knapp passt.

Zum Biegen habe ich den Heißluftföhn verwendet. Wer sich schon an einem solchen Teil die Finger verbrannt hat, weiß, wie heiß die Metallhülle vorn wird. Bestens geeignet, um verleimtes Holz zu verbiegen. Die scharfe Biegung am unteren Horn konnte ich so leider nicht biegen. Ich habe es auch mit dem Lötkolben versucht, doch auch das funktionierte nicht. Dort muß ich wohl sehr kleine Abschnitte so einleimen, daß es nahtlos wirkt.

Purfling Anfertigung.jpg


Nun habe ich die Decke wieder gelöst und die Teile des *Purflings beiseite gelegt. Als Nächstes muß ich erst einmal die f-Löcher fertig schleifen, die rückseitige Öffnung für die Batterie und die Bahnen der Elektrik vorbereiten, bevor ich die Decke endgültig einsetze. Vorher will ich auch noch den Hals einsetzen, um zu ermitteln, ob ich die hinten liegenden Mechaniken erhöhen muß. Da die Decke jetzt gewölbt ist und die Tonabnehmer nicht mehr weit herausgucken werden, möchte ich auch noch eine Daumenauflage einpassen. Darüber später mehr.

Ich habe eben eines der f-holes bearbeitet. Ich habe innen die Stärke im direkten Bereich des Soundholes auf ca. 1 mm reduziert und alles verschliffen. Oben das unbearbeitete f-hole links von außen, rechts von innen und unten die bearbeitete Variante. Das sieht meines Erachtens nach deutlich eleganter aus und schwächt die Decke fast gar nicht.

Bearbeitung f-holes.jpg
 
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Hi LeGravier,

immer wieder ganz beeindruckende Arbeiten, die Du hier zeigst und beschreibst. Vielen Dank, dass Du uns/mich hier teilhaben lässt. Ich bin sehr auf Deine nächsten Schritte und Beiträge gespannt; auf das Endergebnis sowieso.

VG Ulrich
 
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