Zwei Sitzungssäle auszustatten

LordB
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Hallo zusammen,

ich bräuchte mal das Community Wissen und hoffe, hier Infos zu erhalten.

Weil die Fragestellung etwas komplexer ist, unterteile ich das mal in verschiedene Bereiche.

Es geht darum zwei unterschiedliche Sitzungssäle zu je ca. 30-40 Personen unter vorgegebenen Rahmenbedingungen mit Beschallung und Aufzeichnung auszustatten.

Bedingungen

Bedingung 1) Aufgezeichnet werden soll von nicht Technik-Affinen Personen mittels Tascam DR-100 MK ii o. iii. Die Geräte sind bereits vorhanden und seit Jahren im Einsatz. Das ist gesetzt und nicht verhandelbar.

Bedingung 2) Es sollen je zwei Funkmikrofone mit Schalter genutzt und über Lautsprecher wiedergegeben werden, sodass jeder alles gut verstehen kann und die separate Aufzeichnung auf die Tascams das entsprechend auch hört.

Säle

Sitzungssaal 1 ist ca 12x12m bei ca. 5m Deckenhöhe. Kabel können unter der abgehangenen Decke verlegt werden. Strom kann an 4 Stellen an den Wänden bezogen werden.

Sitzungssaal 2 ist tricky. Ca 10x8m bei 3m Höhe.
Da angemietet dürfen aber keine Baulichen Veränderungen vorgenommen werden!
Aber es gibt bereits zwei zentrale Bodentanks, aus denen je ein XLR Kabel kommt, sowie sechs Lautsprecher von Bose in den Deckenplatten.
Die Gegenstellen kommen in einem Technikraum nebenan raus.
Das soll benutzt werden.

Die Stecker habe ich zuvor noch nie gesehen.
Ich vermute, es handelt sich dabei um Anschlüsse für ne Bose 70/100V Anlage?
Der Verstärker ist jedenfalls nicht mehr da.
Sagt jemandem das hier was?
IMG_7871.jpeg


Links sicher die Lautsprecher, Rechts die beiden XLR. An die XLR müssten wieder XLR Stecker um den Tascam anzuschließen.
Hier die Belegung der Linken:
IMG_7874.jpeg


Da wäre also herauszufinden, was da für ein Verstärkter hin muss.
Diesen dann von einem Funksystem einzuspeisen sollte ja machbar sein?

Finanzielle Mittel

Über Geld wurde nicht direkt gesprochen. Hieß nur: soll einfach funktionieren aber kein Gold Standard sein. Auch ne Aussage. :LOL:

Überlegung Recording Mikrofone

Der Tsacam ist gesetzt. Führt kein Weg dran vorbei. Dieser hat zwei XLR Anschlüsse und kann Phantomspannung liefern.

In Saal 1 würde ich die Mikros von der Decke hängen. Einfachste Lösung. Kabel dann in einem vorhandenen Kabelkanal herunter laufen lassen. Eine Dose mit XLR Ports setzen. Dort kann man dann einen Tascam anschließen. Fertig.

In Saal 2 die Mikros auf Stative bei den Bodentanks stellen, die sich inmitten der umlaufenden Tische befinden.
Die Kabel kommen im Technikraum heraus.
Auch da kann dann ein Tascam angeschlossen werden.

Meine Überlegung wäre Kleinmembraner mit breiter Niere zu nehmen.
Sollen wenig rauschen und rundum alles mit bekommen.

Ich bin daher bei DPA ST1215 gelandet. Kosten rund 1370€ das Paar.
DPA ST2015


Würdet Ihr euch da anschließen? Finde die zudem recht unauffällig da sehr kompakt.


Überlegung Funk-Mikrofone

Da die Stimme in den Sälen über Lautsprecher ausgegeben werden soll, ist es besonders wichtig gut gegen Rückkopplungen gewappnet zu sein.

In Saal 1 möchte ich 4 Lautsprechen in ca 3m aufhängen. Dazu mehr gleich.
In Saal 2 gibt es besagte Beschallungsanlage in der Decke.
IMG_7872.jpeg


Ich denke an Shure Beta58 da Superniere.

Beim Funksystem scheint mir das BLX24/Beta58 mit nem zweiten Handsender BLX2/Beta58 geeignet, da einfachst in der Bedienung.
Das ist obligatorisch, da die Veranstalter das nach einlaminierter Anleitung selber hinbekommen müssen.

Also nur einen Empfänger und dazu zwei Handsender mit der Beta58 Kapsel.

Sollte doch reichen, oder? Kann man die Sender mit nem Schalter simpel an/aus machen? Oder zumindest Stumm?

Shure BLX24/Beta58 S8


Shure BLX2/Beta58 S8


Lautsprecher und Beschallung

Für Saal 1 besteht die Option an 4 Stellen Strom bis zur Decke zu bekommen. Daher würde ich folgendes tun wollen:

Vom Shure Empfänger dann ein XLR Kabel per Daisy Chain an vier aktive Lautsprecher senden. Zwei Front. Einen links einen rechts im letzten Viertel. Da gibt es Strom.

Die Lautstärke lässt sich sicher im Empfänger einstellen und dann fummelt auch keiner mehr dran rum.

Da nur die Sprache verdeutlicht werden soll denke ich „keep it simple“ und bin geneigt zu the Box Pro Achat 204 A zu greifen. Davon 4 ausgehangen sollten doch eigentlich für diesen Zweck ausreichend sein?


Bin hier für Ideen offen. Gerne auch was in weis. Mir fiel gerade auf, dass die 204 WH nur passiv sind. Die aktiven gibt es nur in schwarz.

Wichtig ist einfach es muss so simpel wie nur möglich sein.


Beim Saal 2 komme ich zurück auf die vorhandenen Lautsprecher.
Was für einen Verstärker von Bose benötigt man? Denn das wäre dann natürlich die einfachste aller Lösungen.
Mit solchen Systemen kenne ich mich nicht aus und wüsste mit den Kabeln auch nix anzufangen.
Habe was von FreeSpace Systemen gelesen.

Da bräuchte ich bitte Hilfe und Infos, ob das anhand der Bilder lösbar ist?


Danke schön fürs lesen bis hier hin und jede Idee, die Ihr beitragen könnt.

Vielleicht habe ich ja bereits so weit die passenden Sachen herausgesucht. Das wäre natürlich am einfachsten. 😬
Dann bliebe nur die Bose Anlage.
 
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Die Stecker habe ich zuvor noch nie gesehen.
Ich vermute, es handelt sich dabei um Anschlüsse für ne Bose 70/100V Anlage?
Das sind Stecker aus dem Sortiment von Phoenix (oder kompatibles), sind üblich bei Installationsgeräten. Die 3-poligen sind vermutlich solche:
https://www.phoenixcontact.com/de-de/produkte/leiterplattenstecker-mstb-25-3-st-508-1757022
Und die 5-poligen solche:
https://www.phoenixcontact.com/de-de/produkte/leiterplattenstecker-ic-25-5-st-508-1786200

Die Verkabelung sieht für mich etwas wild aus, als hätte jemand ein Netzwerkkabel als Lautsprecherleitung missbraucht. Die Brücke erklärt sich mir auch nicht direkt. Aber das wird mit dem angeschlossenen Verstärker zu tun haben. Ich kenne mich weder bei Bose, noch in der 100 V Welt ausreichend gut aus, um dir sagen zu können, was das vielleicht war. Du musst du selbst das Sortiment durchsuchen.

Die DPA sind sicher schöne Mikrofone, aber ist das nicht etwas mit Kanonen auf Spatzen geschossen, wenn das Budget knapp ist?
 
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Die DPA sind sicher schöne Mikrofone, aber ist das nicht etwas mit Kanonen auf Spatzen geschossen, wenn das Budget knapp ist?
Erst einmal Danke für Deine Antwort.

Knappes Budget hat ja niemand gesagt. Nur nicht „Gold-Standard“.
Da die Aufzeichnungen der Sitzungen wichtig sind, bin ich da durchaus bereit das vorzuschlagen.

Wenn Du mir aber eine günstigere Alternative mit breite Niere empfehlen könntest, die ebenfalls so klein und kompakt baut, sodass ich sie von der Decke hängen kann ziehe ich die sehr gerne in Betracht. Darum ja dieser Thread.

Ich kenne mich weder bei Bose, noch in der 100 V Welt ausreichend gut aus, um dir sagen zu können, was das vielleicht war. Du musst du selbst das Sortiment durchsuchen.
Das habe ich als erstes getan und nichts gefunden wo zwei dieser Stecker in der Breite rein passen und auf den Output stehen würde.
Darum die Frage hier.
 
Und Du meinst, mit denen lassen sich die Gespräche in einem 12x12m Saal mit ca 30-40 Personen ohne hohes Grundrauschen gut aufzeichnen?
Denn ich vermute an nem Tascam dran wird Rauschen so oder so ein Thema, was durch schlechte Mikros nicht noch weiter verstärkt werden sollte.

Ich möchte auch nur ungerne mit „habe ich ja noch nie was von gehört“ antworten.
Aber … naja, so ist es leider.
Das scheint ein Kleinst-Hersteller zu sein. Tut mir leid, für meinen Zweck ist das dann nicht geeignet.
Geht weniger darum was da drauf steht, aber um Bestellbarkeit, Reklamation, etc. Die Komponenten sollten schon komplett beim großen T oder M bestellbar sein.

Aber Danke für die Idee.
 
Günsitg und brauchbar: Lewitt LCT040 Match. Ich hab eins davon und 2 LCT140 mit der selben Kapsel. Geringes Rauschen (ich glaube, da sind die akustischen Nebengeräusche aus dem Saal deutlich lauter als das Eigenrauschen der Mikros. Die Kapseln haben eine sehr gute Charakteristik auch off-Axis, das heißt zur Seite wird es zwar leiser aber bleibt klanglich gleich.
Falls ich weitere Kleinmembraner brauche, wären die LCT040 meine Wahl. In deinem Fall besser als die 140er, denn die haben 3 Schalter, die im Ernstfall gerade falsch stehen.

Lewitt LCT 040 MATCH


bzw. als matched pair

Lewitt LCT 040 MATCH stereo pair
 
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Danke für die Idee, bin mir nur nicht sicher, ob ich mit der normalen Niere genug abdecke. Es müssen immerhin rund 5m in jede Richtung abgedeckt sein, wenn ich die über die Tische hänge, Und da werden sie wohl in ca. 3m hängen.

Daher habe ich explizit nach breiter Niere gesucht, Anwendungsfall große Chöre etc.

Im anderen Saal werden die ja so auf Tischkantenhöhe sein. Ggf auch eine ganz andere Option, sodass sich die eine Modelle besser hängend im großen Saal, die anderen stehend im Kleineren besser eignen.
 
Das sollten also rund 70° Einfallswinkel sein, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Die Lewitt sind unter dem Winkel laut Polardiagramm bei rund -4 dB, die DPA bei vielleicht -3 dB, genauer lässt sich das nicht ablesen. Die CM4 wären in einem ähnlichen Bereich. Vom Eigenrauschen her liegt das DPA mit 18 dB(A) zwischen Lewitt (20 dB(A)) und Line Audio (16 dB(A)).
Aber hey, DPA macht zweifelsohne gute Mikrofone, kann man schon machen.

Hast du für den anderen Saal mal an Grenzflächen auf dem Tisch gedacht?

Die Suche nach einem passenden 100 V Amp wäre vermutlich einfacher, wenn du die Typbezeichnung der vorhandenen Lautsprecher hast.
 
An Grenzflächen habe ich bei Saal 2 auch gedacht. Ja. Aber das ist nicht gewollt. Wobei ich das nochmal durch diskutieren könnte.

Ich hätte gerne was zu den Bose gesagt, aber leider gerade keine Leiter dabei gehabt. Versuche ich nachzureichen.


Wie sieht es denn mit der Wahl der Mikrofone/Empfänger aus?

Und den Lautpsrechern für den Saal 1?

Da keiner meckert vermute ich mal, das wird passen?
 
Also die Kombi aus den noblen DPAs auf der einen Seite und den "Billigboxen" (von denen ich in der passiven Version auch zwei hab und die für den Preis auch ganz ok sind) finde ich irgendwie etwas komisch.
Wenn du die Boxen aufhängen willst, dann bitte nach unten, oder wenn schräg, dann mit Delaylinie.
Weiterhin brauchen die Boxen Line Pegel und die Funken haben Micropegel. Ausserdem wird es ohne zumindest eine einfache Klangregelung recht wahrscheinlich Rückkopplungen geben. Ein Lowcut für die Mics kann zu guter letzt auch nicht schaden.

Grundsätzlich sind die BLX absolut ok und tun ihren Dienst bei mir schon seit vielen Jahren ohne Probleme. Ein kleiner Nachteil ist die bei Sonnenschein schlecht zu erkennende LED am Sender. Da du einen Taster als Einschalter hast, siehst du da leider nicht, ob das Mic an ist oder nicht. Besser wäre da das SLXD, da es einen richtigen Schalter hat.
 
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Hallo, @LordB ,
Danke für die Idee, bin mir nur nicht sicher, ob ich mit der normalen Niere genug abdecke. Es müssen immerhin rund 5m in jede Richtung abgedeckt sein, wenn ich die über die Tische hänge, Und da werden sie wohl in ca. 3m hängen.
...schon mal an Kugeln gedacht statt der breiten Niere? Wenn Du eh von der Decke abhängen kannst, dann solltest Du mit zwei Kugeln wirklich den gesamten Saal mitnehmen können.
Zum Stichwort "Line Audio" schnell noch meine 2 Cent: Ich besitze selbst mehrere CM3 (die Vorgänger des CM4) und Line Auio OM1, das sind die Kugeln. Die Qualität von den Dingern ist einwandfrei, sehr klein sind sie auch (mich hat schon mal jemand vor einem Konzert gefragt, bei dem ich diverse Line Audio im Einsatz hatte: "Sag mal, willst Du nicht endlich mal Mikrofone in die Klemmen tun?")
Die CM 3 und OM1 kommen klangmäßig sehr in die Nähe der Neumann KM 184 bzw. KM185, wenngleich durchaus noch ein Unterschied besteht.
Rauschen war bei mir, auch wenn ich sie mal nicht am RME UFX, sondern an einem Tascam DR 100-III betrieben habe, nie ein Problem, hier sind sämtliche gewöhnlichen live-Nebengeräuse immer lauter gewesen. Noch was zum Thema "Kleinfirma": Line Audio ist wohl immer noch eine one-man-show in Schweden, aber da wird wirklich genau gefertigt. Ich habe meine Line Audios mittlerweile schon einige Jahre, die werden oft benutzt und haben mich noch nie im Stich gelassen. Und budgetmäßig sind die wirklich sehr "leistbar": CM4 und OM1

Viele Grüße
Klaus
 
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Kugel wird aber wahrscheinlich mit den Lautsprechern feedbackmässig Probleme geben
 
schon mal an Kugeln gedacht statt der breiten Niere?
Hatte ich zuerst dran gedacht, dann aber überlegt dass ich Reflexionen vom Boden bzw Decke nicht haben will. Und Feedback ist ja so eine Sache. Ich hatte nach Kleinmembranern als Kugel gesucht und nur die noch teureren Modelle von Schoeps und Neumann gefunden.
Wenns da was im Preisbereich um 500 gibt, bitte gerne. 😉

Ja die cm4 sind nicht teuer im Vergleich. Ich schaus mir an.

Bei den Shure Mikros habe ich allerdings damit gerechnet, dass der Empfänger Line Pegel ausgeben wird… wegen weil verstärkt. Falsch gedacht offensichtlich.

Aber es gibt sicher alternative Aktive Lautsprecher für den Zweck, die einen Mic-Level Input haben und dann Line Out weiter geben können.
 
Grund: Ergänzung
Bei den Shure Mikros habe ich allerdings damit gerechnet, dass der Empfänger Line Pegel ausgeben wird…
Wenn ich das richtig im Kopf hab, geht bei den BLX nur Mic Pegel. Beim SLXD kann man umschalten.
Als Pult würde ich in Richtung Flow8 schielen. Das hat in der App nen ordentlichen EQ und ist ohne App einfach zu bedienen.
 
Die Verkabelung sieht für mich etwas wild aus, als hätte jemand ein Netzwerkkabel als Lautsprecherleitung missbraucht.

Das ist normale Fernmeldeleitung J-H(St)H 4x2x0,8, einer der "Quasi-Standards" für 100V-Verkabelung, das passt schon.

Die Stecker sind Phoenix oder kompatibel im 5,08er Rastermaß. Die vorliegende Variante, wo beim abhanden gekommenen Verstärker offensichtlich Einbaubuchsen vorhanden waren, sieht man eher selten, auch wenn das aufgrund der Berührungssicherheit vorbildlich ist. Meist sind wegen der universelleren Verfügbarkeit aller Komponenten ebenfalls 3pol. Einbaustecker verbaut wie hier bei den Mikrofonleitungen (zwecks Verwechslungsgefahr letztere bei diesen Geräten dann aber oft im 3,81er oder 3,5er Raster ausgeführt).

OK, genug Trivia. Eigentlich ist das in deinem Fall auch völlig egal. Es hat absolut keinen Sinn, hier einen Verstärker aufgrund vorhandener Steckverbinder rauszusuchen. Die kommen runter und die beim neuen Verstärker beiliegenden drauf, that's it.

Im einfachsten Fall nimmt man z.B. sowas:

Swissonic SA 125


Die Verstärkerleistung sollte in 100V-Systemen über der eingestellten Gesamtleistung der verbauten Lautsprecher liegen. Diese haben entweder mehrere Anschlüsse oder einen Drehschalter, um den passenden Leistungsabgriff am Übertrager auszuwählen. Da du 6 Lautsprecher hast, dürften diese bei Anschluss an einen 120W-Verstärker jeweils auf max. 20W eingestellt sein. In der Leistungsklasse, in der sich diese Deckeneinbaulautsprecher bewegen, dürfte das schon hinkommen, sollte zur Sicherheit aber kontrolliert und ggfs. angepasst werden.

Etwas edler wird es hiermit, da ist dann über den internen DSP schon eine weitergehende Klangregelung möglich, um den Frequenzgang der LS falls erforderlich geradezubiegen und somit mehr Gain before Feedback rauszuholen.

the t.racks DSP 4x4 Amp100V



Zum generellen Konzept: Verstehe ich es also richtig, dass pro Raum jeweils zwei Systeme komplett getrennt arbeiten sollen: Recording einfach nur straight von den Kleinmembranern in den Tascam und davon komplett unabhängig die Funkmikrofone auf die Lautsprecher. Recording der Funkmics passiert dann indirekt über das, was die Kleinmembraner von den Lautsprechern mitkriegen? Ja, hm, geht, ist aber alles andere als schön.

Und irgendwelche Technik fürs Signalrouting wird man eh brauchen, die zwei Funken müssen ja summiert werden.

Meine Meinung: Günstigere Alternativen zu den DPAs wurden ja schon genannt. Nimm das freigewordene Budget und kaufe je Saal einen Behringer XR12. 2x Mic In für die Kleinmembraner, 2x Mic In für die Funken, Main-Out mit ausschließlich Funk-Signal geht raus an die PA, Auxe gehen raus zum Tascam und beinhalten die Raummics und die Handfunken in sinnvollem Verhältnis, was der Sprachverständlichkeit auf der Aufnahme in kritischen Situationen definitiv zugutekommt. Der X-Air bringt alles an EQs und Dynamics mit, was das Herz begehrt, um sowohl die Aufnahme, als auch die Beschallung aufzuhübschen. Dann reicht auch der günstige Verstärker ohne DSP. Man kann alles einmal sauber einstellen und eine wunderbare Set-and-Forget-Lösung bauen, wo dir in Ermangelung physischer Bedienelemente keiner was verbasteln kann, außer er macht das absolut mutwillig (Zugriff per LAN). Aber in derartigen Installationen geht es erfahrungsgemäß eher weniger um die Vermeidung von Vandalismus als viel mehr drum, dass der DAU nicht "in Panik" einfach anfängt wie wild irgendwelche Regler zu drehen, wenn nicht stolze zwei Sekunden nach dem Einschalten der Anlage sofort Ton kommt, und das ist auf jeden Fall gewährleistet.

Bonus, wenn mans ganz chic will: Günstiges Tablet mit Mixing Station Pro danebengetackert und man kann eine Handvoll große, im Klartext beschriftete Buttons anlegen wie z.B. "Nur Funkmikros aufnehmen" wenn man mal wirklich nur zwei Sprecher hat und für maximale Nebengeräuschunterdrückung auf der Aufnahme die Kleinmembraner abschalten will. Oder man kann eine Lautstärkeregelung für einen Aux-In hinzufügen, wenn mal ein Präsentations-Laptop angeschlossen wird (und auch den wieder fallweise aufs Recording bringen etc.). Das ist das schöne. Geht alles, muss aber nicht. Wie gesagt gehts auch auch ohne externe Bedienhardware, dann eben als besagte "Set-and-Forget-Lösung". Früher hat man für sowas halt einen BSS Soundweb, Biamp Nexia, Yamaha MRX oder whatever genommen, eine komplett frei programmierbare DSP-Matrix eben. Kostet aber deutlich vierstellig, erschlägt einen Anfänger mit seinen Möglichkeiten oder wenn man so will auch "Nicht-Möglichkeiten" (die Teile machen ab Werk nämlich genau gar nichts - bevor du den eigentlichen Audiopfad grafisch konstruiert hast, sind das einfach nur X Ein- und Ausgänge, die komplett ins Leere laufen) und bringt bei so einer kleinen Installation keinen Mehrwert. Da sind die "Tabletmischer" eine wirtschaftliche Alternative.

Der Flow8 wurde genannt, wäre auch noch eine Möglichkeit, aber in solchen Konferenzraum-Setups ist meist echt jeder Regler einer zu viel. Da kann man schon wieder zu viel rumstellen. Eigentlich muss der Anwender nicht mal Zugriff auf die Mikrofonpegel haben. Das einmal sauber im Pult eingestellt und mit einem Kompressor versehen sollte in 99% der Fälle genügen. Wenn jemand meint, er ist zu laut, geht er dann sowieso einen halben Meter vom Mic weg...
 
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Beim SLXD kann man umschalten.
Dann schaue ich mir die an. Es soll so einfach wie möglich sein und keinen Support-Aufwand generieren. Daher auch kein Pult!

Es hat absolut keinen Sinn, hier einen Verstärker aufgrund vorhandener Steckverbinder rauszusuchen. Die kommen runter und die beim neuen Verstärker beiliegenden drauf, that's it.

Im einfachsten Fall nimmt man z.B. sowas:
Super. Danke! Das hilft mir weiter.

Zum generellen Konzept: Verstehe ich es also richtig, dass pro Raum jeweils zwei Systeme komplett getrennt arbeiten sollen: Recording einfach nur straight von den Kleinmembranern in den Tascam und davon komplett unabhängig die Funkmikrofone auf die Lautsprecher. Recording der Funkmics passiert dann indirekt über das, was die Kleinmembraner von den Lautsprechern mitkriegen? Ja, hm, geht, ist aber alles andere als schön.
Ja das hast Du richtig verstanden. Und ja, das ist nicht schön. Und nein, ich kann das nicht ändern. Es sollen Sitzungen aufgezeichnet werden und dies wird von den immer gleichen Leuten auf gleiche Weise gemacht.
Ich kann da nicht hergehen und einen Mixer mit SD oder USB hinstellen.
Flexibel wie Bahnschwellen. Bin schon beim Vorschlag abgewürgt worden.. „zu kompliziert“

Ich würde auch gerne nen xAir oder Soundcraft Ui hinstellen. Aber das bedeutet mehr Fehler. Und das soll nicht supportet werden, wenn den Leuten nach Feierabend auffällt, das was nicht geht.
Leider ist das so.

Darum, so Einfach wie nur geht.
 
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Dann werden die wahrscheinlich mit einem ziemlich suboptimalen Ergebnis zurecht kommen müssen. Ist dann aber halt nicht zu ändern. Noch dazu, da solche Leute meist Angst vor Micros haben und gerne mal auf "Bauchredner" machen.
 
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Ja gut, dann lass die Leute mal machen, denen Technik, die sie überhaupt nicht bedienen müssen (weil im Hintergrund agierend) zu kompliziert ist. Von Aufzeichnung auf USB oder SD war überhaupt keine Rede. Bitte dann bei Gelegenheit mal das Ergebnis mitteilen, ich hole mir derweil Popcorn. Mutmaßung "Aufnahme passt schon einigermaßen, Funk nehmen wir eh nicht her, weil's nicht richtig tut".

Das Ding ist: Ich bau ja seit über einem Jahrzehnt genau solche Geschichten in Schulen, Konferenzräumen, Kirchen...

Du kannst schon stumpf das Mic "nackig" ohne EQ und Dynamics an den Verstärker hängen. Technisch geht das, aber du hast mal wieder die Physik und vor allem auch den Anweder vergessen. Letzterer ist nämlich gerne vom Typ "Mikrofonhaltung Bauchredner" und stellt sich zudem unmittelbar (!) unter (!) den über ihm verbauten, eng bündelnden Deckenlautsprecher, welcher dann aber gleichzeitig idealerweise feedbackfrei sein Stimmchen mit 100dB rausflöten soll, damit die komplett off-axis sitzenden Kollegen aus dem bei ihnen ankommenden Mumpf zumindest noch rudimentäre Gesprächsfetzen herausfiltern können. Nachdem das irgendwie nicht tut, kommt Kollege 2 ins Spiel und demonstriert ihm "Musst halt näher rangehen, gib mal her! Eins Zwei Teeeeeeööööööstgrfbrchtncnwh", woraufhin er mangels LowCut und Kompressor, dafür des umso ausgeprägteren Nahbesprechungseffekts sei Dank beim ersten Satz den Amp in den Clip und die Pappen schier ins Gitter brüllt. "Uff...ja...komisch, bei mir schepperts dann gleich!" "Saaag isch doch, tuuut ned, lass wech!".

Aber wie gesagt, manche Erfahrungen muss jeder Kunde selber machen. Bau es ihnen "einfach", stell das Telefon die nächsten Wochen auf stumm und lass dir über den Flurfunk vom Spektakel berichten. ;)
 
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Du, ich bin da völlig bei Dir. Ich würde das auch lieber vernünftig aufbauen.
Mal sehen, was ich durch gut zureden noch erreichen kann.
Mit SD/USB meinte ich nur alternativen. Natürlich kann man auch einfach den Ausgang des Mixers nehmen.

Danke Dir für die Mühe. Vielleicht komme ich bezüglich 100V Anlage nochmals auf Dich zurück.
 
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Die große Problematik für Mitschnitte und Streams in solchen Räumen sind die Nebengeräusche. Da kann ein knarzender Stuhl schnell lauter sein als der zweifelsohne bedeutendere Redebeitrag des greißen Stadtrats. In dieser Disziplin sind die Lösungen der üblichen Konferenzraumanbieter dem, was du mit ein paar Mikros und einem normalen Pult ohne wochenlanges Gebastel erreichen kannst, haushoch überlegen. Die Mikrofonarrays von Anbietern wie Shure, Biamp und einigen anderen samt passender Elektronik funktionieren mittlerweile Out of the Box besser als das meiste gebastelte. Es gibt auch gut bedienbare User Interfaces dafür und für einen kleinen Aufpreis beim Einrichten landet der Mitschnitt automatisch auf dem Archivserver.
Auch die Steckerfertigen Lösungen im dreistelligen Bereich sind mittlerweile gut.
 

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