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GEMA klagt gegen ChatGPT

martin34379
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Hallo zusammen,
ich diskutiere das Thema grad auf LinkedIn vermutlich mit den falschen Leuten. Da denke ich, seid Ihr das bessere Zielpublikum. Was haltet Ihr davon? Die GEMA klagt gegen Entwickler von ChatGPT, der KI-Plattform, die den KI-Hype ausgelöst hat. Warum und wieso steht z.B. hier:


Ich bin nur Hobbymusiker und muß damit kein Geld verdienen. Und auch wenn viele die GEMA hassen, frage ich mich, was auf Dauer den aktiven Musikprofis mehr schadet. Die GEMA oder KI.
In diesem aktuellen Fall tendiere ich dazu, mich auf die Seite der GEMA zu schlagen. Auch wenn's mir schwer fällt. Aber zur KI stehe ich in etwa so:

"I want AI doing my laundry and dishes, so that I can do art and writing. I don't want AI to do my art and writing, so that I can do my dishes and laundry."
(Zitat einer Künstlerin, deren Name mir entfallen ist)

Viele Grüße
Martin
 
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Wie auch immer man zur GEMA steht: Die Firmen, die hinter KI und deren Dienstleistungen stehen, haben sich den meisten Teil dessen, womit sie ihre KI gefüttert haben, damit diese überhaupt den Stand erreichen, den sie jetzt haben - einfach geklaut oder zumindest ungefragt genommen und haben sich keine Gedanken darüber gemacht (um es mal freundlich zu formulieren), dass das anderen Leuten gehört und dass das entlohnt gehört. Ausnahme sind die ohnehin freien Songs, die nach 70 Jahren in der Regel eh freigegeben sind. Weniger freundlich formuliert: Sie haben es einfach gemacht und damit gerechnet, dass sich niemand mit ihnen anlegt. Und zumindest was den Staat angeht, dessen Aufgabe eigentlich ist, Schützenswertes zu schützen (Urheberrecht, Vervielfältigungs- und Nutzungsrechte) und das sie selbst rechtlich abgesichert haben, lagen sie damit leider genau richtig. Die haben es einfach verpennt.

Und so ist eine Praxis und Dienstleistung entstanden, die rechtlich in keinster Weise abgesichert ist und welche die normalen und gesetzlich geschützten Rechte und daraus folgende finanzielle Entschädigungen bislang einfach ignoriert und aussitzt. Für mich ein ganz klarer Grund, KI nicht zu benutzen.

Dass nun die eigentlichen Rechteinhaber bzw. deren Vereinigungen (und dazu zählt auch die GEMA) klagen müssen, ist eigentlich schon schlimm genug - dass sie es nun tun, ist gut und es wird höchste Zeit, dass es getan wird.

x-Riff
 
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"I want AI doing my laundry and dishes, so that I can do art and writing. I'm don't want AI to do my art and writing, so that I can do my dishes and laundry."
(Zitat einer Künstlerin, deren Name mir entfallen ist)

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Grüße
Omega Minus
 
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Es gibt ja auch eine Reihe Künstler, die dagegen klagen wollen, dass die KI’s sich einfach an deren Musik bedienen
 
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Der Vorgang zeigt, dass eine Organisation wie die GEMA nicht grundsätzlich schlecht ist. Ja, viele Trends wurden verschlafen, die Monopolstellung ist nicht gesund für den Markt, etc. Aber hier tritt die GEMA im Sinne ihrer Mitglieder auf und fordert das Recht auf geistiges Eigentum ein. Kann ich nicht schlecht finden.
 
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Naja, grundlegend:
Wenn ich die Urheberrechte an einem Song habe und jemand anders diesen benutzt und kommerziell damit Geld verdient, sollte ich da anteilhaft für entschädigt werden, bzw ich müsste vorher überhaupt um Erlaubnis gefragt werden, ob ich das erlaube.

Jetzt rennen wir aber im Falle ChatGPT in "logistische" Probleme: Wie sollen die denn alle Leute um Erlaubnis fragen, bzw herausfinden wie sie kompensiert werden könnten, wenn sie abertausende Songtexte (und etliches anderes Material) nutzen?
Und natürlich haben sie auch kein Interesse daran vorab diese Arbeit und Kosten aufzuwerfen
Insofern ist das meiner Meinung nach so ein "wir machen erstmal und wenn sich jemand beschwert, finden wir eine Einigung". So in etwa verstehe ich deren Antwort auf die GEMA Klage.
Natürlich hat die GEMA ein ureigenes Interesse ihre Kunden zu vertreten. Erstens erwarten die das und zweitens ist das ja deren Geschäftsmodell.
Insofern wird sich da aufgrund der Größe der GEMA vermutlich eine Einigung finden, dass ChatGPT Summe X zahlt um die Songtexte verwenden zu dürfen.
Wie viel da letztlich bei den Künstlern ankommt, kann man schlecht einschätzen, aber ich wage die Behauptung, dass die Anwälte in dem Prozess vermutlich etliche Größenordnungen mehr an dem Verfahren verdienen, als die latent bekannte Band von nebenan, die bei der GEMA ist. Letztlich werden wie immer die größeren Künstler ein wenig davon profitieren und die andern eher nicht. Gibt es nicht diesen GEMA-Schlüssel, nach dem da Gelder ausgeschüttet werden?
Aber grundlegend, egal wie man zur GEMA steht: In diesem Fall tut sie das, was sie soll.

Den zweiten Teil der Eingangsfrage sehe ich davon vollkommen separat:
was auf Dauer den aktiven Musikprofis mehr schadet. Die GEMA oder KI.

"I want AI doing my laundry and dishes, so that I can do art and writing. I'm don't want AI to do my art and writing, so that I can do my dishes and laundry."
Ich denke nicht, dass sich die Entwicklung, dass AI-Tools auch zum Songwriting nutzen lassen, in irgendeiner Art und Weise noch aufhalten lässt.
Genauso wenig wie im grafischen Bereich diverse Aufgaben von AI-gesteuerten Tools übernommen werden können.

Für mich hat diese Entwicklung ganz verschiedene Aspekte:
1) Maschine übernimmt menschliche Kreativität:
Ich denke das ist einer der Hauptkritikpunkte an ChatGPT im künstlerischen Bereich. Der Songtext kommt nicht mehr von Herzen, wurde künstlich erzeugt, ist nicht "echt".
Grundsätzlich stimme ich dieser Kritik zu, aber... wie viele bekannte Songs wurden nicht von den Künstlern geschrieben, die damit bekannt geworden sind? Es ist ja Gang und Gäbe, dass Songtexte anderer Leute benutzt werden.
Ist da wirklich ein großer Unterschied, wenn ich jetzt jemandem auf Fiverr 50€ für nen Songtext bezahle oder ChatGPT nutze?
Steckt nicht möglicherweise bei der ChatGPT Version noch mehr von mir drin, weil ich wenigstens den Prompt schreibe oder möglicherweise nachträglich noch Veränderungen vornehme an Stellen die mir noch nicht gefallen?

2) Maschine verhindert, dass ich mich kreativ ausleben kann und damit mein Geld verdienen kann:
Die Idee, dass eine KI quasi die Aufgaben von Künstlern übernimmt und diese dann keine Möglichkeiten haben damit ihr Geld zu verdienen.
Das wird in jedem Fall passieren. Mal ein Beispiel aus meinem Leben: Ich arbeite an einer Schule und für unsere letzten Aufführungen habe ich die Plakate gestaltet. Nun bin ich aber nicht sonderlich künstlerisch begabt, was die "handwerklichen" Fähigkeiten angeht. Ich kann nicht sonderlich gut zeichnen etc. Aber ich habe durchaus gute Ideen und eine Vorstellung wie es aussehen soll. Also habe ich diverse Stunden in Adobe Firefly versenkt und mit dessen Hilfe Bilder erzeugt die meinen Vorstellungen nahe kamen. Ich hätte auch einen Menschen beauftragen können. Insofern hat AI hier einem Menschen eine Einkommensmöglichkeit weggenommen.
(Aber die Realität ist: Ich hätte nie jemanden dafür bezahlt. Dafür gibt es einfach kein Budget. Die Alternative wäre einfach gewesen irgendetwas Schlechteres stümperhaft zusammen zu basteln.
Insofern hat die AI hier sowohl meinen kreativen Prozess unterstützt und für ein besseres Endprodukt gesorgt.)
Es werden aber hier eine ganze Reihe an Low-Level-Jobs wegfallen. Wenn ich der AI sagen kann "entferne alle Personen auf dem Bild" und schwupp sind alle weg, dann ist das einfach ein technischer Fortschritt, der dann möglicherweise jemandem den Job kostet, der vorher tagelang Bilder retuschiert hat.
Ähnlich sehe ich es mit Musik: Es werden eine ganze Reihe an Jobs wegfallen, wo Leute Geld damit verdient haben generische Songtexte auf den Markt zu werfen, für Musiker, die vielleicht instrumental super sind, aber texterisch nicht. Diese können ChatGPT nutzen um ihre Songtexte zu erzeugen.
Dass es dafür rechtliche Regelungen geben muss ist in Konsequenz logisch.
Aber ganz generell empfinde ich es als ziemlich grundlegend, dass die meisten technischen Fortschritte dazu führen, dass Menschen (einfache) Jobs verlieren. Jegliche Art von Automatik in Fabriken führt dazu, dass ich Menschen nicht mehr brauche. Die Erfindung von Autos führt dazu, dass ich keine Kutscher mehr brauche. Etc.

Ich verstehe, dass viele Menschen die Musikindustrie durch die rosa Sonnenbrille betrachten, mit der Vorstellung, dass die Künstler da ihr Leben in ihre Musik einfließen lassen. Und das trifft mich Sicherheit auch durchaus zu. Aber es gibt mindestens genauso viele Songs, die mit der puren Absicht geschrieben wurden, ein bestimmtes Publikum anzusprechen oder bewusst simpel gehalten wurden, damit viele Menschen schnell mitsingen können, wo Musik letztlich mehr "Handwerk" ist, als "Kreativität".
Und ich glaube nicht, dass der Einsatz von KI das groß verändern wird. Es wird weiterhin Künstler geben, die Herz und Seele in ihre Songs stecken, genauso wie es weiterhin Künstler geben wird, die auf fremdes oder generiertes Material zurückgreifen.
Ob man damit kommerziell erfolgreich ist und davon leben kann, steht für mich auf einem ganz anderen Blatt, das viel mehr mit Marketing und Dingen zu tun hat, die um die Musik herum passieren, als mit der Qualität der Songs oder Echtheit der Songtexte.

3) Wertschätzung von Kunst und Unterhaltung
Das ist ein heikles Thema und ich mache mich möglicherweise gleich unbeliebt.
Vorab: Ich habe Musik (auf Lehramt) studiert und spiele in mehreren nicht-kommerziellen Bands, habe aber durchaus auch Kontakt mit Leuten, die mit Musik ihr Geld verdienen.
Ganz generell empfinde ich, dass es eine Zuspitzung gibt, die eine kleine Gruppe an Künstlern extrem reich macht.
Ebenso empfinde ich, dass es eine hohe spirituelle Wertschätzung an Kunst/Musik/Medien gibt (es wird unglaublich viel konsumiert), aber wenig Bereitschaft dafür zu bezahlen.
Und ich empfinde, dass eine eine unglaublich große Gruppe an Künstlern gibt, die Material auf den Markt werfen, dass ich nicht an sonderlich wertvoll empfinde.
Der letzte Punkt ist sicher subjektiv, jeder hat da seinen Geschmack, aber ich empfinde schon eine Schwemme an Material.
Spotify hat mehr Songs, als ich in meinem Leben anhören kann, wie entscheide ich hier was ich höre? Und das führt dazu, dass sich Menschen auf wenige namhafte Künstler beschränken, die "gehyped" werden.
Gleichzeitig (und das sage ich als Musiker) ist der Unterhaltungssektor noch nie so groß gewesen und dermaßen kommerziell interessant. Sei es Youtube, TikTok, TV etc.
Im Gegenzug verlieren gesellschaftlich tragende Berufe, wie die Pflege, Kinderbetreuung oder selbst der Bäcker nebenan massiv an Wertschätzung (sowohl "spirituell", als auch kommerziell).
Von daher ist es (und jetzt der Punkt wo ich mich unbeliebt mache) möglicherweise gar nicht so schlecht für die Gesellschaft, wenn eine ganze Reihe von Low-Level-Jobs in der Unterhaltungsindustrie durch AI ersetzt werden und die Wertschätzung von gesellschaftlich wichtigeren Jobs mit menschlichem Kontakt wieder etwas steigt.
Aber das mag auch reines Wunschdenken von mir sein.
 
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Das Ding ist IMO, dass wir Menschen seit Jahrhunderten im Grund genau das gleiche wie ChatGPT machen:
Lernen und Nachmachen
So lange, Nachgemachtes und Vorlage ausreichend verschieden ist, hat der Urheber der Vorlage immer wenig Chance gehabt, am Erfolg des Nachgemachten beteiligt zu werden.

Alls was die GEMA tun kann, ist IMO in den Krümeln des Kleingedruckten zu suchen, weil die Originale ja unverändert „genutzt“ und „weiterverarbeitet“ wurden. Ob das anders zu bewerten ist als: ein Mensch „hört sich das an“ und wird dadurch „inspiriert“, ist die Frage.

Das Zitat, kann ich gut verstehen, aber ist auch eher „romantischer“ Wunsch. Menschliche „Kreativität“ steht in Konkurrenz zu „künstlicher“. In unserer kapitalistischen Gesellschaft ist Konkurrenz der Motor für alles - ob wir wollen oder nicht.
Meine Mutter war „Datetypistin“ und ihre gesamte Abteilung mit 16 Frauen hat 1985 ihren Job verloren, als die PCs auf den Markt kam und genau ein solches Gerät alle Datetypistinnen ersetzt hat. Meine Mutter hätte auch gern IBM verklagt…
 
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Ähhhh, jetzt mal doof gefragt, habe ich nicht auch urheberrechtliches Material benutzt um mein Instrument zu lernen?

Muss ich dann eventl. auch nachzahlen?
 
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Ähhhh, jetzt mal doof gefragt, habe ich nicht auch urheberrechtliches Material benutzt um mein Instrument zu lernen?
Kommt drauf an.. hast du dafür bezahlt?
Theoretisch besteht ja die Möglichkeit urheberrechtlich geschütztes Material zu kaufen, etwa Lehrbücher etc. Dann ist das ja vollkommen legitim und im Sinne der Erfinder.
Auch Musikschulen haben Verträge mit der VG Musikedition, so dass sie urheberrechtlich geschützte Werke auch kopieren dürfen und zu Bildungszwecken einsetzen.
Für Schulen gilt dasselbe, aber hier gibt es entsprechende Rahmenverträge.

Wenn du aber illegale Noten aus dem Internet verwendet hast oder raubkopierte MP3s benutzt hast o.ä... ja, dann hast du da gegen das Urheberrecht verstoßen.
Muss ich dann eventl. auch nachzahlen?
Wenn dich jemand verklagt, dann ja.
Die Schwierigkeit wird dir nachzuweisen wann du welches Material benutzt hast.
So wie die GEMA nun ChatGPT nachweisen muss, dass diese ihr Material unerlaubt verwenden.
Für mich als Laien hört sich das relativ simpel an: In dem Moment wo ChatGPT mir den Songtext ausspuckt, heißt das ja, dass ChatGPT damit trainiert worden sein muss.
Aber rechtlich gibt es da mit Sicherheit noch ganz andere Richtlinien, wie z.B. auch für Suchmaschinen wie Google, die ja auch nicht sämtliche Webseiten entlohnen, die gefunden werden können.
Insofern oben mein Kommentar, dass sich hier vermutlich wieder Anwälte dumm und dusselig verdienen ;-)
 
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Und wer klagt gegen Spotify?
 
Naja, grundlegend:
Wenn ich die Urheberrechte an einem Song habe und jemand anders diesen benutzt und kommerziell damit Geld verdient, sollte ich da anteilhaft für entschädigt werden, bzw ich müsste vorher überhaupt um Erlaubnis gefragt werden, ob ich das erlaube.

Jetzt rennen wir aber im Falle ChatGPT in "logistische" Probleme: Wie sollen die denn alle Leute um Erlaubnis fragen, bzw herausfinden wie sie kompensiert werden könnten, wenn sie abertausende Songtexte (und etliches anderes Material) nutzen?
Und natürlich haben sie auch kein Interesse daran vorab diese Arbeit und Kosten aufzuwerfen
Insofern ist das meiner Meinung nach so ein "wir machen erstmal und wenn sich jemand beschwert, finden wir eine Einigung". So in etwa verstehe ich deren Antwort auf die GEMA Klage.
Natürlich hat die GEMA ein ureigenes Interesse ihre Kunden zu vertreten. Erstens erwarten die das und zweitens ist das ja deren Geschäftsmodell.
Insofern wird sich da aufgrund der Größe der GEMA vermutlich eine Einigung finden, dass ChatGPT Summe X zahlt um die Songtexte verwenden zu dürfen.
Wie viel da letztlich bei den Künstlern ankommt, kann man schlecht einschätzen, aber ich wage die Behauptung, dass die Anwälte in dem Prozess vermutlich etliche Größenordnungen mehr an dem Verfahren verdienen, als die latent bekannte Band von nebenan, die bei der GEMA ist. Letztlich werden wie immer die größeren Künstler ein wenig davon profitieren und die andern eher nicht. Gibt es nicht diesen GEMA-Schlüssel, nach dem da Gelder ausgeschüttet werden?
Von hinten nach vorne: Ja, so einen Schlüssel gibt es.
Dann: Es gibt da etliche Einigungen, die funktionieren und hätten zum Tragen kommen können, wenn die Betreiber der KI überhaupt das angestrebt hätten. Und die sind keine kleinen Garagen-Start-Ups, sondern zählen zu den größten überhaupt.

Es wäre natürlich pauschal gelaufen. Beim Kauf jeden Datenträgers, von der Kassette bis zur CD, steckt eine Pauschalabgabe an die GEMA. Weil man einfach weiß, dass damit Musik kopiert wird, die GEMA-pflichtig ist. Beim Kauf von CD-Spielern und Kassettenrecordern auch. Mit Musikschulen, Tanzschulen und Jugendklubs gibt es Rahmenverträge. Mittlerweile auch mit youtube.

Nirgendwo wird da ermittelt, von welchem Künstler oder welcher Künstlerin welche Songs wie oft gespielt oder benutzt wurden - das wird pauschal in einem Rahmenvertrag geregelt. Aber es ist dann geregelt und es fließen Abgaben, die dann, beispielsweise über die GEMA, nach einem bestimmten Schlüssel an die Rechteinhaber*innen verteilt werden.

So hätte es laufen müssen und können. Stattdessen ganz einfach und platt: Macht bricht Recht.

x-Riff
 
Und wer klagt gegen Spotify?
Das wäre möglicherweise eine Frage für ein separates Thema, da es nichts mit diesem Thread hier zu tun hat.
Du kannst gern einen eigenes Thread dazu starten.
Ohne Kontext wird aber nicht klar, warum jemand gegen Spotify klagen sollte...
 
Ähhhh, jetzt mal doof gefragt, habe ich nicht auch urheberrechtliches Material benutzt um mein Instrument zu lernen?

Muss ich dann eventl. auch nachzahlen?
Ich denke jeder Mensch hat bisher mit fremdes Material gelernt.

Der Unterschied ist hier, ein Mensch schreibt in seinem ganzen Leben vielleicht 10.000 Texte. KI produziert so viele pro Sekunde.

Als jemand der einen Großteil der Freizeit mit Gitarre Lernen verbringt komme ich mir angesichts der rasanten Entwicklungen bei KI vor als würde ich die Zeit verschwenden, um mittlerweile sinnlos gewordenene Fähigkeit zu erwerben wie etwa Kopfrechnen.

Dennoch sehe ich positiv auf die Möglichkeiten die sich uns eröffnen werden. Zumal ich egal wie viel Material ich selbst erstelle doch in erster Linie eher Konsument bin als Produzent.

Die Klage finde ich richtig. Es ist etwas neues da und dafür muss auch ein passender Rechtsrahmen geschaffen werden. Was GEMA betrifft, ich halte es nich für ausgemacht, dass sie am Ende vor Freude tanzen werden.
 
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Beim Kauf jeden Datenträgers, von der Kassette bis zur CD, steckt eine Pauschalabgabe an die GEMA.
Was ich persönlich übrigens ganz schlimm finde. Das ist so ein absoluter Generalverdacht. Ist ja auch beispielsweise so, dass man auf USB-Sticks GEMA Gebühr zahlt.. und ich würde dreist behaupten, dass die meisten USB-Sticks nicht für irgendwelche musikbezogenen Dinge genutzt werden.
Weil man einfach weiß, dass damit Musik kopiert wird, die GEMA-pflichtig ist.
Weiß man das?
Ich kann dir nicht sagen, wann ich das letzte Mal eine Musik-CD gebrannt habe oder sonst GEMA-pflichtiges Material kopiert habe.
Nirgendwo wird da ermittelt, von welchem Künstler oder welcher Künstlerin welche Songs wie oft gespielt oder benutzt wurden - das wird pauschal in einem Rahmenvertrag geregelt.
Und das finde ich mindestens genauso schlimm. Nach dem Motto "interessiert uns gar nicht, dass da die Leute Geld bekommen, deren Musik tatsächlich konsumiert wurde, wir nehmen einfach mal an, dass die meisten Leute X hören, deswegen bekommt der ganz viel Geld und Y bekommt gar kein Geld, weil er nicht so wichtig ist, auch wenn möglicherweise tausende Leute seine Musik gehört haben. Haben wir halt nicht erfasst.."

Wer das als Musiker nicht weiß, sollte sein Geld direkt so verschenken.
Wie gesagt: Ohne Kontext ergibt die Frage für mich keinerlei Sinn.
Du kannst gern ein neues Thema aufmachen und mich dort erleuchten.
kann dir aber vorab schon sagen, dass ich (obwohl ich Musiker bin und nicht wüsste, warum ich Spotify verklagen sollte) nicht vorhabe mein Geld zu verschenken.

Ich fände als (als Moderator) aber gut, wenn wir wieder zum Ursprungsthema GEMA / KI zurückkommen. Sonst würde ich demnächst weitere Nebendiskussionen auslagern oder löschen.
 
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@Disgracer
Ich kann Deine Bedenken gegenüber pauschalen Abgaben durchaus verstehen. Aber die Alternative würde bedeuten, alles zu erfassen - und das stößt schon bei Konzerten an eine vertretbare Grenze, wenn man den verwaltungstechnischen Aufwand in Betracht zieht. Soll jeder Nutzer eines Kassenrekorders eine Liste erstellen, welche songs er wann kopiert hat? Und der GEMA zusenden? Kaum zu erwarten, dass das funktionieren würde bzw. funktioniert hätte. Eine übliche Kritik an der GEMA sind ja gerade ihre Verwaltungskosten - und die wären bei einem solchen Modell mit Sicherheit ins Uferlose gestiegen. Mit der Folge, dass davon noch weniger den Rechteinhaber*innen zufließt. Insofern: Ich sehe Deinen Punkt, halte die Alternative allerdings für noch schlechter.

Mein Modell, das technisch mittlerweile (!) durchaus machbar wäre, sieht wie folgt aus:
Es gibt eine riesige Datenbank, in der alle songs und Songtexte hinterlegt sind. Aus der bedienen sich alle - nach dem Modell der streamingdienste. Und dann wird jede Nutzung sofort erfaßt und den jeweiligen Rechteinhabern gutgeschrieben.
Technisch wäre es möglich, abrechnungstechnisch sauber wäre es und es wäre ausserdem einfach zu realisieren und damit kostengünstig - dass es sowas noch nicht gibt, liegt meines Erachtens auch daran, dass sich die GEMA zu 90% überflüssig machen würde und einige andere Institutionen und Organisationen ebenfalls.

x-Riff
 
Aber die Alternative würde bedeuten, alles zu erfassen
Ich finde die Alternative wäre zuzugeben, dass es, im Zeitalter des Streamings, nur noch eine sehr kleine und vernachlässigbare Gruppe gibt, die Kassetten kopiert oder Musik-CDs für ihr Auto brennt und ein absoluter Großteil des Musikkonsums über Streamingdienste (Spotify, Amazon, Youtube, Tidal, Qobuz etc) läuft, die absolut gar kein Problem damit haben, absolut exakt zu erfassen welches Stück wie oft gestreamt wurde.
Ähnlich sehe ich es für Konzerte, wo es auch meiner Meinung nach überhaupt kein Problem wäre eine "GEMA-App" für den Veranstalter vorzuschreiben, die automatisch die Stücke erkennt, erfasst und dann entsprechend direkt abrechnet.
Ja, es ist ein ungeheurer Aufwand das manuell über handgeschriebene Listen zu machen. Es geht aber auch anders.

dass es sowas noch nicht gibt, liegt meines Erachtens auch daran, dass sich die GEMA zu 90% überflüssig machen würde und einige andere Institutionen und Organisationen ebenfalls.
Das wird der wahre Grund sein. Da leben zu viele Leute davon unsinnige Arbeit zu machen.
Und amit schlage ich den Bogen zum Thema zurück: Vielleicht könnte die KI hier einfach mal einen guten Teil dieser Verwaltung einfach ersetzen. Ich fände es gut.
 
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Ähhhh, jetzt mal doof gefragt, habe ich nicht auch urheberrechtliches Material benutzt um mein Instrument zu lernen?

Muss ich dann eventl. auch nachzahlen?
KI "lernt" nicht bzw. es ist nicht vergleichbar mit dem was im Gehirn eines Menschen passiert.
Im Grunde ist es ein Filteralgorithmus zur Mustererkennung, und generative KI gibt auch nur Muster wieder, die sie im Datensatz den sie bekommen hat, identifizieren konnte.
Mit Intelligenz und menschlichem Lernen hat das absolut nichts zu tun, aber die TechBros der KI-Konzerne wollen der Welt halt vormachen, das sei "lernen" und KI sei "intelligent" und es gäbe da keinen Unterschied - um eben von den Fakten abzulenken. Studien die das belegen habe ich in anderen Threads hier mal verlinkt.

Zur GEMA: Die ist ja nicht selbst das Problem, sondern die Gesetze in die sie eingewebt ist und mit denen sie arbeitet. Es ist imho absolut grotesk dass in einer freiheitlichen Demokratie die Beweislast umgekehrt wird und der Beschuldigte seine Unschuld beweisen muss (was logisch-physikalisch meist gar nicht möglich ist), und dass man seine eigenen Rechte an seinen uireigensten Kreativleistungen aus dem eigenen Kopf so vollständig abgibt, dass man selbst nicht mehr frei darüber verfügen darf. Diese Umstände müssen halt irgendwann geändert werden, dann ist gegen die GEMA ja nichts zu sagen.
 
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Ich denke jeder Mensch hat bisher mit fremdes Material gelernt.
das war auch mein Gedanke.
Meine Songtexte werden sicher beeinflusst von anderen Songtexten, die ich kenne.

Der Unterschied ist hier, ein Mensch schreibt in seinem ganzen Leben vielleicht 10.000 Texte. KI produziert so viele pro Sekunde.
das ist allerdings nicht Inhalt der Klage
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur mal zwischendurch Kurzfeedback von mir. Danke für Euren mächtigen Input. Das muß Ich erst mal verarbeiten und dann meinen "Kollegen" anderer Branchen nahebringen.

Grüße und Schönen Sonntag.
Martin
 
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