Alle Tonarten und Akkorde üben als Vorbereitung auf ad hoc-Liedbegleitung oder (Jazz-)Improvisation

Das klingt ja schon mal gut - zugegebenermaßen würde ich wohl etwas länger benötigen, um das so spielen zu können, aber ich verstehe, was du meinst. Na, ich werde mich mal auf die Reise begeben, mal schauen, wohin mich das führt...da in meinem "Tango-Fakebook" zu den Themen leider auch Akkorde aufgeführt sind, muss ich mir die Melodien wohl oder übel abhören - was zwar länger dauert, da ich die Melodie oder den Teil auswendig lernen muss, aber auch den positiven Effekt hat, dass ich das heraushören übe und mit der Zeit mehr und mehr Melodien lerne.
 
Ich habe nie Musik- oder Instrumentalunterricht genossen
Da hast Du Dir mit dem Bandoneon aber gleich ein richtig gutes Instrument rausgesucht ;)

Solange du nicht irgendwann etwas fertigkriegen musst, geht es sicher mit dem selber probieren.
Trotzdem denke ich, dass ab und zu mal eine Stunde bei einem/r "Könner" die Sache sehr beschleunigt. Muss ja nicht jede Woche sein, aber ab und zu mal ne Kontrolle und auch Tips, wie man am besten vorgeht, sind da glaub ich ein Booster.
Aber mach's so wie es Dir Spaß macht, das ist die Hauptsache.
 
Da hast Du Dir mit dem Bandoneon aber gleich ein richtig gutes Instrument rausgesucht ;)
Ja, wenn dann richtig! 😁 Vielleicht hat ja das Instrument auch MICH ausgesucht, wer weiß? ;)

Mal schauen...erst einmal muss ich noch eine gute Stange Geld locker machen, um es in einen für mich akzeptablen Zustand bringen zu lassen - bis dahin muss das mit den "Könnern" erst einmal warten. Aber ich bin gewohnt, mir Dinge selbst beizubringen, lerne üblicherweise eh gern autodidaktisch. Dank des Materials, welches ich in meinem ersten Beitrag hier gepostet habe, ist genügend Stoff für die nächsten Jahre vorhanden :D Aber sicher, es gibt da noch viel, was ich sicher nirgends nachlesen kann und ich werde mich zu gegebener Zeit an einen erfahrenen Tango-Bandoneonisten wenden, um weiterzukommen, natürlich.

Wen´s interessiert: ich führe einen Youtube-Kanal, in welchem ich meine Fortschritte dokumentiere, als Motivation für mich selbst, damit ich sehen sehen kann, wie ich mal angefangen und welche Fortschritte ich gemacht habe - falls ich mal das Gefühl haben sollte, dass es nicht weitergehen will...

Meine letzte Einspielung: "Der Mond ist aufgegangen", ein Arrangement für zwei Bandoneons von Danny Leuschner

(und wenn jemand weiß, wie ich die Werbung da wegbekomme, wäre ich für einen Vorschlag dankbar....ich habe das nicht so eingestellt)
 
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Zwar hatte ich das Thema "Alle Tonarten üben als Vorbereitung auf Liedbegleitung oder Jazz-Improvisation" genannt, aber im Grunde ging es mir um das freie Spielen, also ohne Noten. Ich komme von der klassischen Musik und lese, singe und spiele Noten vom Blatt (auch schon recht bald auf dem Bandoneon in beide Richtungen). Aber genau diese Fähigkeit war und ist mein Problem: Ich verlasse mich im Grunde überhaupt nicht mehr auf mein Gefühl und mein Gehör, sondern suche mir Noten und spiele sie ab - und das recht effektiv. Damit mache ich zwar gute Fortschritte im Einüben von Arrangements, aber meine Fähigkeiten, mich einfach mit dem Instrument hinzusetzen und drauflos zu spielen, sind vollkommen verkümmert bzw. ich hatte sie gar nicht erst entwickelt. Dass es nicht nur mir allein so ergeht, zeigten mir Gespräche mit anderen studierten Musikern klassischer Studiengänge.

In diesem Jahr hat ein bekannter argentinischer Bandoneonist ein Band veröffentlicht, in welchem er über genau diese Misere schreibt, die auch die seine ist. Ich war erstaunt, wie sehr seine Beschreibung meiner Geschichte glich. Letztendlich fühlte er sich oft eingeschränkt, da er immer auf Noten und Arrangements angewiesen war und eben auch nur auswendig gelernte Arrangements oder von Noten spielen konnte, während z. B. Jazz-Musiker sich einfach mit ihren Instrumenten hinsetzen und "jammen" können. Er hat sich dann vor längerer Zeit auf den Weg gemacht, dieses Problem anzugehen und sich auch im freien Spiel (auf argentinisch "a la parilla") weiterzuentwickeln. Aus dieser Arbeit an sich selbst und seinen Erfahrungen ist die Veröffentlichung "El bandoneón intuitivo" entstanden, in welchem er Tools und Hilfsmittel zur Verfügung stellen will, wie man sich dem Thema nähern kann. Es ist keine "Schule" in dem Sinne, dass der Interessierte an die Hand genommen und von Beginner zum Profi geführt wird. Das widerspräche wohl auch der Materie, um die es geht. Vielmehr ist es eine Sammlung von Werkzeugen, die ihm geholfen haben und die einen auf den Weg bringen sollen, sich von den Noten zu lösen (oder sie eben gar nicht erst zu nutzen) und nach Gehör und Gefühl zu spielen. Natürlich geht er in dem Band auch auf bandoneon-spezifische Themen ein, wie z. B. die Doppeltönigkeit, die Balgbehandlung oder die chaotische Tonverteilung. Aber im Grunde sind die vorgeschlagenen Tools Dinge, die eigentlich jeder Instrumentalist nutzen kann, um die Fähigkeit zu entwickeln, nach Gefühl und Gehör zu spielen, wie z. B. eine Melodie oder ein Motiv zunächst durch hören auswendig zu lernen, bis man sie sicher singen kann (das muss nicht perfekt klingen, aber im Kopf sollte man die Melodie ganz klar innerlich "vorhören" können) und sich dann ans Instrument zu setzen und spielerisch herauszufinden, wie man das, was man singen oder innerlich reproduzieren kann, auch auf dem Instrument wiedergeben kann. Als weiteres Tool könnte man die Melodie von einem anderen Ton aus herauszufinden versuchen, ein nächster könnte sein, zu versuche, über das Gefühl und Gehör selbst passende Basstöne und später auch entsprechende Akkorde zu ermitteln.

Wie ich oft höre: man kann damit nicht früh genug anfangen, denn wenn man es "zu" spät tut - wie es bei mir der Fall ist - dann ist es ungleich schwieriger, sich auf diesen Weg zu begeben, weil die Noten und fertige Arrangements einem einfach längere Zeit erfolgversprechender erscheinen und der Weg - so auch Satorres Erfahrung - zum freien Spielen in dem Fall sehr hart und steinig ist und viel Durchhaltevermögen bedarf. Aber er hat auch die Erfahrung gemacht, dass es sich für ihn gelohnt hat, obwohl er weiß, dass er noch immer einen weiten Weg vor sich hat und vielleicht auch immer haben wird.

Wie alle seine Publikationen stellt er sie der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung. Der betreffende Band kann unter dem folgenden Link heruntergeladen werden:

El bandoneón intuitivo

Einziger Nachteil: Es ist in argentinischem Spanisch verfasst. Ich habe es mal online ins Deutsche übersetzen lassen: das Ergebnis ist zwar nicht perfekt, aber um den Sinn zu verstehen, reicht es aus. Falls jemand hier daran Interesse hat, kann mich ja kontaktieren, dann stelle ich die übersetzte Version gern zur Verfügung.
 
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Leider kenne ich mich mit dem Bandoneon überhaupt nicht aus. Weiß nichtmal wie das Instrument aufgebaut ist. Aber bei der Steirischen gilt sinngemäß das gleiche wenn man zB. von chromatischen Tasteninstrumenten umsteigt/ergänzt. Da hat es Michlbauer so gelöst das er zu jeder Griffschrift auch ein Tonbeispiel hat einspielen lassen welches man sich dann anhört und nachspielt. Zudem sind Tonleiterübungen ein wichtiges Mittel um sich dann in den Tonarten und läufern "zuhause zu fühlen".
 
Ah, die Steirische! Ehrlich gesagt, habe ich auch Interesse an der Steirischen. Ich mache seit vielen Jahren jedes Jahr in der Steiermark Urlaub und zwar genau in der Traditionsregion Österreichs (Salzkammergut). Da habe ich schon viele hervorragende Musiker gesehen und gehört und natürlich hatte es mir besonders die Steirische angetan - die Bässe! Wow! Ich habe in der Zeit tatsächlich die deutsche/österreichische Volksmusik kennen und lieben gelernt (nicht unbedingt, die von den großen Ensembles und Zügen gespielten, aber die von den kleinen Ensembles gespielten finde ich klasse!). Jedenfalls erstens konnte keiner der Harmonika-Spieler, den ich interviewt hatte, Noten lesen (sagten sie zumindest) :) Gelernt haben sie durch abgucken vom Lehrer und eben nach Gehör. Sie alle kannten ihr Programm, die Akkorde und Melodien komplett auswendig, keiner hatte Noten vor sich liegen. Und das sind hunderte, teilweise sich durchaus ja auch ähnelnde Stücke (auf jeden Fall, was die Akkorde angeht). Im Gegensatz zu den meisten anderen Instrumentalisten, die fast immer Notenhefte vor sich hatten, spielten die Harmonika-Spieler immer alles auswendig - und durchaus wirklich schwieriges Zeug! Einer hatte mal wenigstens das Programm auf seine Steirische geklebt ;-) :D Letztendlich bräuchten sie die anderen Instrumente ja auch gar nicht, da sie sämtliche Parts, also Bass, Harmonien und Melodie auch selbst übernehmen können. Ich bin jedes Mal beeindruckt.

Aber es scheint so zu sein, dass ich mir mit einer Steirischen genau die gleichen "Probleme" aufhalsen würde, wie mit dem Bandoneon: Doppeltönigkeit - also unterschiedliche Töne bei Aufzug und Zudruck und ebenfalls eine schwer zu durchschauende Tonbelegung der Knöpfe, die sich - wenn ich das richtig in Erinnerung habe - auch noch von Instrument zu Instrument unterscheiden kann!? Hinzu kommt, dass ich ja gleich mehrere Instrumente bräuchte, da sie eben nicht chromatisch sind und man jeweils nur ein paar Tonarten "bedienen" kann (deshalb sehe ich auch auf Musikabenden und Festen oft zwei Steirische, zwischen denen der Spieler dann von Zeit zu Zeit wechselt. Preislich liegen Steirische auf ähnlichem Niveau wie gute Bandoneons - also steht da auch noch ein deutlicher Anschaffungswiderstand davor! Schade eigentlich... ;-) Aber wer weiß? Vielleicht fällt mir ja mal eins in den Schoß :D

Auf jeden Fall gehört das Läufe üben sicherlich auf jedem Instrument zum Handwerkszeug. Ich hatte mich gewundert, wie schnell in den argentinischen "Métodos" (Lehrbüchern) und sogar modernen Tutorials z. B. auf Youtube für das Bandoneon die chromatische Tonleiter eingeführt wird. Inzwischen vermute ich, um einfach möglichst schnell das Instrument bzw. die komplette Tonbelegung kennenzulernen, da gerade im Tango viele Töne von unten oder von oben oft chromatisch angespielt werden. Außerdem hilft es natürlich beim Spielen nach Gehör, wenn man die Töne, die man im Kopf hat, nicht erst suchen muss.. ;-) Ich muss allerdings leider gestehen, dass Tonleitern zu üben nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen mit jeglichem Instrument gehören :D

[...]

Wie alle seine Publikationen stellt er sie der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung. Der betreffende Band kann unter dem folgenden Link heruntergeladen werden:

El bandoneón intuitivo

Einziger Nachteil: Es ist in argentinischem Spanisch verfasst. Ich habe es mal online ins Deutsche übersetzen lassen: das Ergebnis ist zwar nicht perfekt, aber um den Sinn zu verstehen, reicht es aus. Falls jemand hier daran Interesse hat, kann mich ja kontaktieren, dann stelle ich die übersetzte Version gern zur Verfügung.
Ich habe jetzt erst gesehen, dass ich hier ja Dateien anhängen kann :) Also lade ich die deutsche Übersetzung hier gleich mit hoch.
 

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  • ElBandoneónintuitivo de.pdf
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Ja soweit ich recherchiert habe gibt es zahlreiche verschiedene Belegungen der Steirischen. Die welche wirklich gute Musik machen können wollen müssen dort ebenfalls lernen intuitivo nach Gehör zu spielen. Die Grundlagen lernt man durch das Abspielen verschiedener Tonleitern.
 
Die Grundlagen lernt man durch das Abspielen verschiedener Tonleitern.
Ja, daran führt wohl kein Weg vorbei…es ist bei einem diatonischen Bandoneon halt sehr zeitintensiv, da man ja jede Tonleiter inkl. aller Variationen mit 4 verschiedenen Knopfpositionen (je eine pro Seite und Richtung) sowie je eine beidhändig für Aufzug und Zudruck, also insgesamt 6x üben muss.

Mal abgesehen davon, dass das Tonleitern üben (außerhalb von Stücken) nicht gerade zu meinen Lieblingsaktivitäten gehört, habe ich dafür noch keine Lösung gefunden, den Zeitaufwand zu reduzieren und dabei gleichzeitig effektiv zu üben. Wenn ich mir dann noch vorstelle, Kirchentonarten zu üben..

Die einzige Idee, die ich dazu habe ist, mich an jedem Tag halt selektiv mit einer anderen Tonleiter oder einer Variation und Balgrichtung zu beschäftigen und darauf zu hoffen, dass sich die verschiedenen Übungen bei konsequentem Üben gegenseitig beeinflussen. Z. B. kenne ich inzwischen die Positionen der Töne auf beiden Seiten und in beiden Richtungen auswendig, was mir natürlich ungemein dabei hilft, neue Stücke, Etüden, Übungen und Tonleitern zu erarbeiten - das geht mit diesen Kenntnissen deutlich schneller, als anfangs, als ich noch jeden Ton in den 4 Schaubildern nachschauen musste, die ich zusätzlich zu dem Übematerial vor mir aufgebaut hatte.

Trotzdem: Allein, bis ich eine Tonleiter über 2 Oktaven endlich in mäßigem Tempo beidhändig sicher spielen kann, muss ich an den einzelnen Tagen viel Zeit aufwenden und es dauert Wochen, bis sie endlich „laufen“ - und dann bin ich noch nicht einmal schnell! und übe ich die nächste Tonart, scheint sich die vorherige wieder zu verflüchtigen.

Irgendwie fühle ich mich wie Sisyphos ;-)

Wie geht ihr da heran (auch unabhängig vom Instrument)?

Für die Steirische stimmt das zumindest nicht (siehe z. B. Thema 'Steirische Harmonika auswendig oder nach Noten lernen'). Aber hier geht's ums Bandoneon, deshalb sollten wir uns auch auf dieses spezielle Instrument beschränken. Vermutlich hilft's deshalb nicht, wenn Nicht-Bandoneonspieler etwas dazu schreiben ;)...
Das sehe ich anders: Erstens gibt es Ähnlichkeiten zwischen den beiden Instrumenten (Diatonische Handzuginstrumente, komplexe Tonverteilung) und zweitens sind das Spielen nach Noten und das Spielen nach Gehör zwei unterschiedliche Ansätze, ein Instrument zu lernen bzw. pberhaupt zu musizieren, die JEDES Instrument betreffen.

Du wirst lachen, aber ich bin dem Harmonika-Spieler, der die „Lernen/Spielen nach Gehör“ verkauft, im Internet schon begegnet und hatte mir seine Videos bzw. die Interviews dazu angeschaut.

Ich finde seinen Ansatz vollkommen ok, allerdings versteigt er sich zu der Ansicht, dass Noten zu lernen grundsätzlich nicht dazu führt, musikalisch spielen zu können und es daher besser wäre, nur nach Gehör zu lernen und zu spielen. Nun ja, er will halt auch seinen Kurs verkaufen…

Andererseits ist das Spielen und musizieren ohne Noten eigentlich der natürliche Weg - Noten gibt es gar nicht so lange (im Vergleich zur Musik selbst) und ich glaube ja auch, dass ich mich durch meine profunden Notenkenntnisse auch selbst limitiere, weil ich mir lieber ein Arrangement besorge und es lerne, als die Melodie einfach nach Gehör zu spielen und selbst zu harmonisieren. Ersteres geht bei mir schneller und verspricht ein „besseres“ Ergebnis.

Ich denke, dass das nicht nur Bandoneons betrifft, das ist eine grundsätzliche Entscheidung.

Das mag zwar ebenfalls individuell sein, aber ein Jazz-Musiker (kein Bandoneon) erzählte mir mal, dass er eigentlich von der Klassik kam und genauso mit der Improvisation und dem Musizieren nach Gehör gehadert hatte. Im Grunde ging es ihm ganz genauso wie mir und es wollte mit dem Improvisieren einfach nicht vorangehen.

Bis er sich dazu entschloss, das Spielen nach Noten aka das Erarbeiten klassischer Noten und fertiger Arrangements aufzugeben und sich auf die andere Seite zu begeben. Er sagte, dass es ein steiniger Weg war, täglich viele Stunden Kirchentonleiterm, Gehörbildung, Improvisationsübungen etc. pp. und zusätzlich Spielen in Ensembles und Big Bands, aber es hätte irgendwann gefruchtet. so dass er inzwischen des Improvisierens und Spielens nach Gehör fähig ist.

Diese Fähigkeit ist unabhängig von einem spezifischen Instrument - daher fand ich es auch eher kontraproduktiv, dass der Titel meines Threads durch die Mods so eingeschränkt wurde.

Mir ist noch aufgefallen, dass es Jazz-Musikern bzw. jenen, die nach Gehör musizieren können leichter fällt, diese Fähigkeit auch auf anderen Instrumenten einzusetzen und so schneller auch auf anderen Instrumenten zu musizieren.
 
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Wie geht ihr da heran (auch unabhängig vom Instrument)?
Das ist ein Thema für einen separaten Thread, denn gemäß Threadtitel werden wir immer weiter OffTopic... Und ich bleibe dabei: Für die Steirische bringt Dir das Üben von Tonleitern überhaupt nichts, wie bereits im oben verlinkten Thread geschrieben.

Jetzt bitte wieder zurück zur Diskussion "Bandoneon: Alle Tonarten und Akkorde üben als Vorbereitung auf ad hoc-Liedbegleitung oder (Jazz-)Improvisation"
 
Wil: der Titel wurde durch die Mods ohne Rücksprache mit mir geändert und entspricht nicht dem, was ich initial erfragen wollte.

Vielleicht kann ich es an einem Beispiel verdeutlichen: Es geht mir NICHT darum, wie eine spezifische Tonleiter auf einem Bandoneon gespielt wird oder etwa um Fingersätze für Tonleitern - was natürlich bandoneon-spezifisch wäre.

Vielmehr geht es mir um Möglichkeiten, Tipps und Hinweise, wie man sich das Spielen nach Gehör und Improvisieren erarbeiten kann - was meiner persönlichen Ansicht nach unabhängig von einem spezifischen Instrumt ist und es ist sinnvoll, gerade hier mal über den Tellerrand zu schauen und zu erfahren, wie auch Musiker mit anderen Instrumenten an das Thema herangehen.

Ja, zufällig übe ich Bandoneon, aber um die technischen Besonderheiten des Instruments weiß ich selbst genug, wie es ich die allgemeinen Tipps umsetze, steht dann auf einem anderen Blatt. Ich ärgere mich inzwischen, dass ich das Bandoneon eingangs überhaupt erwähnt habe ;-)

Tut mir leid, wenn ich das frage, aber weshalb möchtest du mir vorschreiben, welche Informationen ich in meinem eigenen Thread erhalten möchte?
 
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Tut mir leid, wenn ich das frage, aber weshalb möchtest du mir vorschreiben, welche Informationen ich in meinem eigenen Thread erhalten möchte?
Gerne kannst Du mir einen passenden Titel mitteilen, dann schiebe ich den Thread in die Musik-Praxis, wo sich dann Spieler aller Instrumente beteiligen können. Trotzdem denke ich, dass die Fragestellung definitiv nicht unabhängig vom Instrument beantwortet werden kann und Du deshalb nicht eine Steirische, ein Bandoneon, eine Gitarre und eine Trompete über einen Kamm scheren kannst ;).
 
Gerne kannst Du mir einen passenden Titel mitteilen, dann schiebe ich den Thread in die Musik-Praxis, wo sich dann Spieler aller Instrumente beteiligen können. Trotzdem denke ich, dass die Fragestellung definitiv nicht unabhängig vom Instrument beantwortet werden kann.
Die Mods hatten damals auf meine Anfrage nicht reagiert. Der Titel war von vornherein passend und klar, nämlich genau so, wie ich ihn initial benannt hatte, ganz einfach ohne das von euch vorangestellte „Bandoneon:“. Wenn ich das gewollt hätte, dann hätte ich meinem Titel gleich „auf dem Bandoneon“ angefügt.

Und zu deiner letzten Aussage: Wir augenscheinlich (in verschiedenen Bereichen, siehe Tonleitern auf der Steirischen) grundsätzlich unterschiedlicher Ansicht und das ist für mich vollkommen in Ordnung. Kannst du das auch akzeptieren? Eine Diskussion darüber, weshalb wir vieles jeweils anders sehen, wäre vielleicht interessant, aber wahrscheinlich tatsächlich Off-Topic - andererseits, da ihr einfach meinem Threadtitel ohne Rücksprache eine andere Konnotation gegeben, den Thread. glaube ich, damals sogar in diesen Bereich verschoben hattet und es hier ja mitunter auch darum ging, passt das vielleicht doch auch oder gerade hier hinein.

Wie erwähnt: ich ärgere mich inzwischen darüber. dass ich mein Instrument überhaupt initial erwähnt hatte - ich konnte damals nicht wissen, wie das Forum hier moderiert wird.

Aber inzwischen ist der Thread schon alt, ich fühlte mich wegen des Umgangs der Mods mit diesem Thread leider eh nie so richtig wohl damit…mir ist auch die Lust vergangen, ständig mit den Mods darüber diskutieren zu müssen, was ich eigentlich durch den Thread erfahren wollte*, also nur her mit den Fingersätzen (Scherz!). :p

* Ein weiterer Grund, weshalb ich meinen Thread nicht auf das Bandoneon beschränkt sehen wollte war und ist, dass es mindestens in Deutschland einfach nicht so viele Bandoneonspieler gibt - und schon gar kaum welche, die auf dem Instrument improvisieren können und ich mir einfach mehr hilfreiche Antworten zu meiner Frage versprochen hatte.
 
Die Mods hatten damals auf meine Anfrage nicht reagiert. Der Titel war von vornherein passend und klar, nämlich genau so, wie ich ihn initial benannt hatte, ganz einfach ohne das von euch vorangestellte „Bandoneon:“. Wenn ich das gewollt hätte, dann hätte ich meinem Titel gleich „auf dem Bandoneon“ angefügt.
OK, Bandoneon gestrichen und Thread verschoben. Jetzt passt's hoffentlich...?

Wir augenscheinlich (in verschiedenen Bereichen, siehe Tonleitern auf der Steirischen) grundsätzlich unterschiedlicher Ansicht und das ist für mich vollkommen in Ordnung. Kannst du das auch akzeptieren?
Das gehört zur Natur der Dinge (sonst bräuchten wir kein Diskussionsforum) ;).
 
Danke, Wil! :love:

Übrigens: Dass gerade Bandoneonisten über den Tellerrand schauen müssen, liegt daran, dass es kaum entsprechendes Material für das Bandoneon gibt.
 
Grund: Ergänzung
Der IMHO wichtigste Tipp wurde bisher noch nicht explizit genannt: Einfach nicht zu verkopft an die Sache herangehen. Leider liest man so etwas viel zu oft (nicht nur dort, wo der Thread ursprünglich stand).
 
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Ja, das höre/lese ich tatsächlich auch öfter. Leider bin ich eher ein verkopfter Typ ;) Es ist wohl meine größte und schwierigste Aufgabe, mich davon wenigstens ein Stück weit zu lösen.
 
ich möchte gern in Zukunft aus dem Stegreif Lieder, Songs etc. begleiten können, wenn sie z. B. auf einer Party oder wo auch immer durch eine Gruppe, Sänger oder auch Instrumentalisten angestimmt werden. Alternativ würde ich mich gern selbst begleiten, d. h. auch eine Melodie hören, sie aus dem Stegreif spielen und gleichzeitig begleiten.
Ich hab jetzt nicht alle Beiträge im Detail gelesen. Trotzdem gebe ich kurz meinen Senf dazu, was ich für Dich empfehlen würde.

Zunächst wäre mal zu klären, was Du unter "begleiten" verstehst.
Da Du mit der Gitarre verglichen hast, gehe ich mal davon aus, dass Dir Akkorde genügen und Du nicht die Melodie mitspielen musst. Die wird ja gesungen.

Das heißt, Tonleitern und Melodiespiel sind erstmal nicht wichtig.
Ebenso sind nicht alle Tonarten wichtig. Man muss sich ja erstmal nur an die Sänger anpassen, wenn ein Lied deutlich zu hoch oder zu tief ist. Also drei, vier Tonarten genügen für den Anfang vollkommen. Ich weiß jetzt nicht, was auf dem Bandoneon einfach ist, aber nimm Dir erstmal die Tonart, die am leichtesten zu spielen ist und wenn dort alles klar ist, noch ein zwei dazu. Das reicht erstmal.

Wichtig sind dagegen Akkorde. Dur, Moll, und Durseptakkorde für den Anfang.

Jetzt kommt es ein bisschen auf die Lieder an, die Du gerne begleiten möchtest, was die für Akkordgruppen / Kadenzen benutzen.
Ich würde mir ein zwei für Dich "typische" Songs nehmen und die analysieren. Klein bisschen Theorie wirst Du dafür brauchen, aber das ist überschaubar.
Die Akkorde auswendig lernen. Dann auf eine andere Tonart übertragen.

Erstmal spielt man nach Akkordsymbolen, aber man erkennt dann wiederkehrende Muster. Mit der Zeit hörst Du dann schon voraus, was als nächstes kommt und kannst das auf die anderen Tonarten übertragen.

Das wäre für mich der kürzeste Weg, um zu Deiner gewünschten Begleitung zu kommen.
Natürlich gibt es viele Dinge, die man rechts und links davon noch mitnehmen kann und auch sollte.
 
Ja, danke, in die Richtung hatte ich mir das vorgestellt. Allerdings würde ich doch gern auch gleichzeitig die Melodie spielen, z. B. wenn ich mich selbst begleite, aber das ist eigentlich nicht das Problem, außer vielleicht, an gewissen Stellen eine Zweistimmigkeit einzubauen, die über Terzen hinausgeht.

In meinem Fall geht es erst einmal um argentinischen Tango. Die Begleitmuster und -rhythmen sind bekannt und überschaubar und wurden sehr gut in diesem Buch dargestellt, zu dessen Übungen sowohl Audio- als auch Videomaterial auf Youtube bereitgestellt wurde:

El bandoneón en el tango

Zu einer interessanten Begleitung gehört ja etwas mehr als nur ein paar Akkorde: das Eine sind instrumenten-spezifische Begleitmuster, das Andere sind z. B. allgemeine und musikgenre-spezifische kleine Einwürfe und Überleitungen, die die Begleitung „würzen“. Woher nehme ich solche Einwürfe und Überleitungen und wie entscheide ich, wann ich welche einsetze?
 
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dessen Übungen sowohl Audio- als auch Videomaterial auf Youtube bereitgestellt wurd
Sehr interessant, danke!
Bandoneon ist ein tolles Instrument ... vielleicht eines Tages, wenn ich viel Zeit habe ...

kleine Einwürfe und Überleitungen, die die Begleitung „würzen“. Woher nehme ich solche
Gute Frage, das geht dann schon über das Anfängerniveau deutlich hinaus.

Es gibt da meiner Erfahrung nach kein Standardrezept. Man kann sich einfache "Licks" zurechtlegen, die über häufige Harmoniefolgen passen. Viele machen das über II-V-I-Verbindungen und üben das dann in mehreren bis allen Tonarten. Die kann man sich aus Noten holen oder heraushören, was Dir besonders gut gefällt. Man kann auch einfach selbst herumprobieren - oft genügen die Akkorde mit einer gut geführten Oberstimme, eine kleine Umspielung, um es interessant klingen zu lassen.
Auf jeden Fall viel viel hören, wie machen es die guten Leute, und das versuchen nachzuempfinden. Wenn Du mit dem Heraushören nicht so fit bist, gibt es viele Stücke mit Transkription (Noten) auf youtube, oder man nimmt Akkordeon/Bandonen/Klaviernoten von Tangos.
Deine Einwürfe können ganz kurze Motive sein. Erst mal üben und auswendig, das dauert ein paar Tage. Und dann damit herumprobieren, verändern und schauen, wie das wirkt. Dabei lernt man schon viel fürs Improvisieren.

Ein Beispiel wären die ersten Sekunden bis 0:10 aus dem einen Video von oben. Klingt schön, finde ich. Also spielen, überlegen welche Tonarten sind das, welche Töne spiele ich (Grundton, Terz, usw.). Dann verkürzt man das mal. Oder fängt auf einer anderen Taktzeit an. Fügt am Ende noch ein zwei Töne hinzu. Oder zerlegt das Motiv in zwei Teile mit einer Pause dazwischen ... einfach die Phantasie laufen lassen. Da könnte Dir ein Lehrer helfen.
Später mal in einer anderen Tonart probieren.

Manche bauen sich so eine Art Repertoire an solchen Motiven (Licks/Riffs) auf, die man jederzeit abrufen kann. Man kann sich ein Übebuch aufschreiben und die Motive immer mal wieder spielen.
Andere verinnerlichen das mehr und lernen eher freier zu improvisieren. Das ist Typfrage.
 

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