Beruflich Musik machen: kommt irgendwann die Langeweile?

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Mit Musik machen den Lebensunterhalt (erfolgreich) zu verdienen gilt, glaube ich, noch immer als Traumberuf. Wenn ich darüber nachdenke, bin ich gar nicht so sicher, ob das wirklich immer so ist. Dabei kommen mir vor allem Musiker in den Sinn, die strikt nach Vorgabe, ob nun durch einen Dirigenten oder Clicktrack, ihren Dienst tun.

Sicher, bis das Programm sitzt, verhindert vermutlich der Stress, dass es langweilig wird. Aber irgendwann setzt doch bestimmt die Routine ein. Wie ist das dann? Ich habe in diese Welt keinen Einblick und bin neugierig.
 
Nicht nur die oft sich einstellende Routine ist ein Problem ... auch das "funktionieren müssen", seinen Job machen MÜSSEN, egal ob man sich grad gut oder schlecht fühlt ... davon abhängig zu sein, davon leben können müssen ...
Man ist auch nicht mehr "sein eigener Herr", sondern muss Aufträge ausführen, Vorstellungen und Geschmack des Kunden oder Auftragsgebers stehen im Vordergrund. Und was heute ein großes Problem vor allem bei Freiberuflern ist - die Zahlungsmoral lässt oft sehr zu wünschen übrig ...
Das alles stelle ich mir auf Dauer eher belastend vor.

(Ich habe ähnliches bei meinem Vater erlebt, der auf einem anderen Gebiet künstlerisch freiberuflich tätig war - letztlich erfolgreich, aber unter immer schwierigen Bedingungen, unter denen auch die Familie gelitten hat).

Ist es dagegen "nur" Hobby, kann man einfach unbeschwert Freude daran haben ...
 
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Traumberuf?

Kommt darauf an.
Ich kenne relativ viele Berufsmusiker. Für mich wäre das nichts.

Angestellter Berufsmusiker? Freischaffend? Musst du jeden Mist annehmen um über die Runden zu kommen? Willst du im Alter mal ein bisschen Kohle haben? Kannst du von der "Kunst" leben, oder unterrichtest du? Spielst du viel live?

Keine Jobs, keine Kohle. So traumhaft ist das in der Realität nicht immer.
Die meisten, die ich kenne und die ausschließlich von ihrer Musik leben, die haben mehrere musikalische "Jobs".

Trotzdem ist es für einige kein Beruf, sondern eher eine Berufung. ;-)
 
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Nach meinem Eindruck gibt es sehr viele Musiker.
Davon sind viele sehr gute Musiker, die Ihr Instrument, Stimme usw. toll beherrschen.
Von diesen können wenige leben, indem sie immer Aufträgen hinterherlaufen, nach Kundenwunsch arbeiten und bei Auftritten stimmungsunabhängig jederzeit „liefern“ müssen.
Und dann gibt es ganz ganz wenige, die kommerziell wirklich erfolgreich sind und dabei ihr eigenes Ding machen können.
Im Vergleich zu Profi-Fußballern sind Musiker m.E. massiv unterbewertet.
 
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Was meinst denn du mit "beruflich Musik machen"? Alles was mit Musik zu tun hat, oder nur als aufführender Künstler, Live oder im Studio? Eigene Sachen in der eigenen Band, oder als Auftragsmusiker?

Ich bin ja froh, mir die Musik als amateurhaftes Hobby leisten zu können.

Aber meine Mutter ist Pianistin und war lange Professorin an einer Musikhochschule. Sie hat es geliebt, mit ihren oft auch sehr jungen Studenten zusammen zu arbeiten. Alleine durch wechselnde "Kundschaft" kam Abwechslung rein.Für sie gibt es aber auch keinen Stillstand. Sie lernt täglich noch etwas über Musik dazu, was sie gerne noch weitergeben würde...

Keine Ahnung, wie es ausgegangen wäre, wenn sie die eigentlich angestrebte Konzertkarriere nicht hinter die Familie gestellt hätte...

Gruß,
glombi
 
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Was meinst denn du mit "beruflich Musik machen"? Alles was mit Musik zu tun hat, oder nur als aufführender Künstler, Live oder im Studio? Eigene Sachen in der eigenen Band, oder als Auftragsmusiker?
Bei meiner Frage ging es mir um Aufführungen.
Und dann gibt es ganz ganz wenige, die kommerziell wirklich erfolgreich sind und dabei ihr eigenes Ding machen können.
Das "eigene Ding" kann aber auch beinhalten, Abend für Abend manuell dieselben Töne in die Lücken einer ansonsten vorprogrammierten Show zu spielen oder singen.

Solisten und Improvisatoren, egal in welchem Genre, haben bestimmt Freiheiten und Abwechslung. Jemand im Orchester oder der Begleitband hat das nicht. Vielleicht wird ja auch Taylor Swift irgendwann langweilig, wenn sie jeden Tag sekundengenau dieselbe Choreographie und Gesangslinien abspulen muss.
 
Jemand im Orchester
Von den Orchestermusikern, die ihr Geld hauptsächlich als Tuttischweine verdienen, kenne ich einige, die mit Eintritt in die Rente das Instrument verkauft haben... Ähnlich auch bei manchen Kantoren. Ich kenne aber auch jede Menge Leute, die, als sie aus "der Schiene" raus waren, Zeit hatten, für sie spannende Dinge zu machen. Long story short: Ja, die Langeweile kann kommen, muss aber nicht. Es muss aber auch nicht "Langeweile" sein, es können auch ärgerliche Arbeitsbedingungen sein (auch "MeToo"-Fälle), die den Ausstieg erleichtern.
 
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Ist das nicht in fast allen Berufen so,
dass für die meisten Menschen der Kompromiss aus,
Individueller Herausforderung und Spannung,
den Anforderungen des Lebens
und genug Geld zu verdienen nicht so leicht umsetzbar ist ?
Völlig egal ob Tischler_in , Bergführer_in, Professor_in an der Uni oder halt Musiker_in.

Und was heißt von der Musik leben?

One Hit Wonder
Top 40 Band
Militär-Kapelle
Band
Orchester
Komponieren
Werbejingles
Unterrichten
Theatermusik
Filmmusik
Hörspiel
Straßenmusik
Multiinstrumentalist_in
Studiojob
Sessionjob
Livejob
.........

Und was soll langweilig werde?
Das liegt als Musiker oft nicht nur am "Job" sondern daran ob und wie du ihn machst bzw. ob und wie du ihn machen musst.
Ich mach das nun schon echt lange, hatte schwierige aber aufregende Zeiten, auch Sichere und trotzdem Aufregende Zeiten und aber auch extrem gewöhnliche Zeiten.
Es gibt bestimmt sichere Arten sein Geld zu verdienen, aber es gibt auch ganz bestimmt eintönigere.
Was ist also dein Problem ?
 
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Ich denke hier muss man den Anspruch mit einbeziehen. Das wie mache ich etwas.
Ich habe den Anspruch, egal ob im Studio, beim Schreiben oder Live alles mit Einsatz und Hingabe zu spielen. Egal ob ich dafür den ganzen Abend stur das selbe Thema spiele oder mich wild und kreativ auslassen kann. Musik machen hat so viele Facetten die Beachtung finden sollten.
Und das macht mein Bruder als Tischler nicht anders.

Mir ist niemand bekannt dem die reine Tätigkeit zum Überdruss wurde, wenn dann die Rahmenbedingungen.
Das viele Reisen, die finanzielle Situation, das Warten, das ganze Geschäft….. aber nicht das Musik machen an sich.
 
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Mir ist niemand bekannt dem die reine Tätigkeit zum Überdruss wurde, wenn dann die Rahmenbedingungen.
Das viele Reisen, die finanzielle Situation, das Warten, das ganze Geschäft….. aber nicht das Musik machen an sich.
Gut, das ist die Art von Aussagen, um die es mir bei der Frage geht.
 
Mit Musik machen den Lebensunterhalt (erfolgreich) zu verdienen gilt, glaube ich, noch immer als Traumberuf.
Nicht unbedingt, weil die zwei Begriffe, was heutzutage "Musik" ist und was "machen" bedeutet, sich ziemlich schnell wandeln. Man kann durchaus Träume über die eigene Zukunft haben, natürlich, das muss man auch. Aber man darf nicht erwarten, dass a) einige Jahre später die Randbedingungen noch weiterhin so liegen wie vorher und b) die eigenen Talente weiterhin zur Anforderung des Marktes passen. Und dann definieren sich die Begriffe "Musik" und "machen" neu.
Das war natürlich schon immer so, und auch nicht bei musikalischen Berufen so, aber die gewollte (und gebuchte bzw. bezahlte) Ästhetik einer Gesellschaft ändert sich, und das Tempo der Notwendigkeit der Anpassung erhöht sich.

Ich lebe nach wie vor von der Musik und mache viel Livemusik, aber unterrichte auch. Und ehrlich, ich würde auch nicht nur vom Musik machen leben wollen, das wäre auf Dauer doch zu einseitig und ich würde mich von wenigen Arbeitgebern bzw. einer bestimmten Stilrichtung oder Ästhetik abhängig machen, wie z.B. Rockbands oder Kirchenmusiker.

Wenn ich darüber nachdenke, bin ich gar nicht so sicher, ob das wirklich immer so ist. Dabei kommen mir vor allem Musiker in den Sinn, die strikt nach Vorgabe, ob nun durch einen Dirigenten oder Clicktrack, ihren Dienst tun.
Ja, insbesondere das Spielen zum Klick hat viel Spontanität und musikalische Authentizität weggenommen. Hier im Board ist das ja ein großes Thema, da ja viele Kapellen das wollen und glauben, es zu müssen. Ich habe es jahrzehntelang bei Musicals gemacht und trauere dem aktuell nicht hinterher. Ich mache es, falls nötig, auch wieder, aber habe es zu oft erlebt, dass es nur aus rein kommerziellem Sicherheitsdenken gemacht wurde.
Aber du erwähnst Dirigenten da in einem Satz: das sind doch Menschen und künstlerisch motivierte Musiker, die kann man keinesfalls mit einem Klick gleichstellen.

Sicher, bis das Programm sitzt, verhindert vermutlich der Stress, dass es langweilig wird. Aber irgendwann setzt doch bestimmt die Routine ein. Wie ist das dann? Ich habe in diese Welt keinen Einblick und bin neugierig.
Routine ist gut, denn keine Aufführung ist wie die andere. Auch wenn man mehrere hundert Male das gleiche Stück spielt, gibt es immer wieder Variationen durch wechselnde Randbedingungen. Das geht schon, und es macht (mir) sogar Spaß, denn es erlaubt eine Durchdringungstiefe, die man sonst bei Musik selten hat.
 
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Ich habe nach "von Musik machen" gefragt und später explizit gesagt, dass es um Aufführungen geht.
Mal übertragen: Ich verdiene mein Geld nicht in der Musik, sondern in einem anderen Job, der mir sehr, sehr gut gefällt und den ich bis zum Umfallen weiter machen könnte. Langeweile? Nö.
Aaaaber: Mir fehlt die Zeit für andere Dinge, z.B. für intensiveres Musikmachen, so dass ich mir durchaus vorstellen kann, am letzten Arbeitstag den Papiercontainer aufzustellen und (fast) alles in die Tonne zu kloppen. Der Tag hat nur 24 Stunden, das sind einfach ein paar zu wenig, wenn man noch einen Brotjob hat, so schön der auch sein mag. Und DAS, nicht unbedingt "Langeweile", ist auch für Musiker, die ich kenne, ein Grund.
 
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@murmichel
Die ursprüngliche Fragestellung von dir war schon relativ allgemein gehalten, daher wäre ich auch bei @Salty und sehe das für so gut wie fast jeden Beruf. Ausnahme wäre sicher, wenn man in der Gestaltung seiner Berufsausübung völlig freie Hand hätte, also nur das macht, wozu man wirklich Bock hat, und alles andere ablehnt. Aber wer kann das schon, egal in welchem Beruf.
Ich habe 15 Jahre lang fast ausschließlich vom Musikmachen gelebt, natürlich als Dienstleister mit Musik auf Hochzeiten, Schützenfesten, Firmenfeiern etc. Da habe ich auch nur eine eingeschränkte Entfaltungsmöglichkeit, muss mich schon danach richten, was vom Auftraggeber und Publikum gewünscht ist. Das kann auch schon mal nerven und auch mal langweilig sein.
Für mich sehe ich das in allen Bereichen des Lebens, dass immer eine Entwicklung stattfinden muss, ob das im Job ist, oder beim Hobby. Stagnation führt zwangsweise früher oder später immer zur Unzufriedenheit.
Wenn man das Musikmachen so wie du es im Kopf hast auf reine Aufführungen beschränkt, wobei ich hier gleich z.B. Musicals im Kopf habe, also 25 Jahre lang 4-5mal die Woche Cats, Starlight Express, König der Löwen, Phantom der Oper usw. spielen müsste, kann ich mir durchaus vorstellen, dass mir das irgendwann zum Hals raushängt. Aber ich glaube, dass auch hier alle Künstler im Laufe der Zeit durchtauschen.
Ich würde da schon Vergleiche aus anderen Bereichen heranziehen, weil ich da eindeutig Parallelen sehe. Ein Tischler wählt den Beruf, weil er aus Leidenschaft mit Holz arbeitet. Und wenn er auch am liebsten Möbel kreieren würde, könnte er davon nicht leben, sondern muss Auftragsarbeiten ausführen, wo er nur bedingt Gestaltungsfreiraum hat, im Worst Case haupstäschlich Trockenbau macht.
 
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Ich bin an meine ursprüngliche Frage mit dem Gedanken heran gegangen, dass selbst eine an sich schöne Tätigkeit, wie das Musik machen, anstrengend und sogar langweilig werden kann, wenn man eine Aufführung über die erste Begeisterung hinaus vielfach und exakt, quasi mechanisch, reproduzieren muss. Es gibt beim musikalischen Broterwerb natürlich noch viele andere Tätigkeiten, bei denen es völlig anders ist, aber um die geht es gerade nicht. Und selbstverständlich ist das in anderen Berufen auch nicht besser.

Für mich waren diese Antworten hilfreich, um die Situation zu verstehen
Mir ist niemand bekannt dem die reine Tätigkeit zum Überdruss wurde, wenn dann die Rahmenbedingungen.
Das viele Reisen, die finanzielle Situation, das Warten, das ganze Geschäft….. aber nicht das Musik machen an sich.
Routine ist gut, denn keine Aufführung ist wie die andere. Auch wenn man mehrere hundert Male das gleiche Stück spielt, gibt es immer wieder Variationen durch wechselnde Randbedingungen. Das geht schon, und es macht (mir) sogar Spaß, denn es erlaubt eine Durchdringungstiefe, die man sonst bei Musik selten hat.
 
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Ich habe vor Publikum spielen auch auf meiner zu Lernen Liste weil das wohl zum Musik machen dazugehört aber verspüre sonst keinen Drang das weiter zu verfolgen sobald ich meine, dass ich vor Publikum genauso gut bzw. schlecht spiele wie allein im Schlafzimmer.

Allein wird man wohl nie stundenlang sein Repertoire als komplette Songs runterspielen. Lernt man dabei auch etwas oder ist die Zeit besser investiert in gezielten Übungs- und Kreativitätssitzungen?

Wenn man dabei etwas lernt kann das ja keine öde Wiederholungen sein? Denn man lernt ja nur etwas was man nicht kannte?
 
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Ich hab letztens ein Video von einem Musicaldarsteller gesehen, der schon seit Jahren (oder sogar Jahrzehnten?) im selbem Musical spielt (meistens soweit ich weiß dieselbe Rolle). Auf die Frage, ob ihm das denn nicht langsam langweilig wird meinte er "Nein, denn das Publikum ist ja jedes Mal anders".
 
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Auf die Frage, ob ihm das denn nicht langsam langweilig wird meinte er "Nein, denn das Publikum ist ja jedes Mal anders".
Wobei ich glaube die einzige Interaktion mit dem Publikum die eine Geige im Orchestergraben erlebt ist wann die Hustenanfälle kommen. :)

Ute Lemper sagte mal, die Bühnen wären megasteil (um die fehlende Tiefe optisch vorzugaukeln) und bei jeder Aufführung stünde eine Zweitbesetzung hinter der Bühne falls ihr mal während der Aufführung etwas passiert. Sie selbst mag jede Vorstellung aufregend anders finden aber die Zweitbesetzung? Kann mir nicht vorstellen, dass das gar kein Potenzial für Frust da ist.

Oder ein Sänger. Im Akt 2 hatte er ein paar Takte. Beim Vorhang eine Stunde später war er schon nicht mehr da. Kann mir nicht vorstellen, dass das sein Traum war als er Musiker werden wollte.
 
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Berufsausübung völlig freie Hand hätte, also nur das macht, wozu man wirklich Bock hat, und alles andere ablehnt. Aber wer kann das schon
„Ich bin Reich, ein schöner Beruf“ 😅
Oder ein Sänger. Im Akt 2 hatte er ein paar Takte. Beim Vorhang eine Stunde später war er schon nicht mehr da.
Das kenne ich aus eigener Erfahrung, Ja, ich habe über zwei Jahre in einer etwa 3 stündigen Theater-Produktion einen Auftritt als Schlagzeuger einer Band im ersten Akt gehabt. Mit einer effektiven Bühnenzeit von etwa 15 und dann nochmal knapp 5 Minuten. Das ganze war gut bezahlt, Wir mussten um 18.30 da sein und um spätestens 20.00 war Schicht. Kein Aufbau, kein Soubdcheck, nix außer umziehen Auftritt und fertig.
Klar machte das auch Spaß aber in der Regel war ich auch um 20.05 da raus. Hatte freie Zeit, andere Proben oder Konzerte.
Es gab zwei Besetzungen und man konnte sich abwechseln und flexibel planen. Aber warum sollte ich, außer bei den ersten Aufführungen bis zum Schluss bleiben ? Bezahlt wurde das nicht. Wenn doch dann wäre mir sicher auch fad geworden. Aber selbst für Geld wäre ich nichtvgebliebrn denn dann hätten alle anderen Projekte gelitten. Also es ist immer ein abwägen.
eingeschränkte Entfaltungsmöglichkeit
Dem muss man halt mit anderen Projekten einen Konterpunkt entgegenstellen.
über die erste Begeisterung hinaus vielfach und exakt, quasi mechanisch, reproduzieren muss
Da fallen mir so Jobs ein wo man quasi mehr DJ als Musiker ist. Die vorproduzierten Parts einfach abfeuert. Das hab ich auch schon gemacht, mach ich nicht mehr.
Sobald ich liege etwas aktiv gestalte ist es spannend. Immer.
"Nein, denn das Publikum ist ja jedes Mal anders".
Das sind wahre Worte 👍
 
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Ich bin an meine ursprüngliche Frage mit dem Gedanken heran gegangen, dass selbst eine an sich schöne Tätigkeit, wie das Musik machen, anstrengend und sogar langweilig werden kann, wenn man eine Aufführung über die erste Begeisterung hinaus vielfach und exakt, quasi mechanisch, reproduzieren muss.
Okay, aber dazu müsste jemand aus der Chefetage, z.B. ein Intendant/Produzent etc. das fordern, was du beschreibst: eine exakte quasi mechanische Reproduktion.

Wer sowas fordert, hat den Kern des Musikmachens sowieso nicht verstanden. Derjenige muss dann erst mal seinen inneren Widerspruch klären, warum er überhaupt Menschen beschäftigt, wenn das Abspielen einer Aufnahme zielführender wäre.

Bisher hatte ich nur mit Chefs zu tun, die menschliche Musiker beschäftigen wollten, da eine Variationsbandbreite für die jeweilige Produktion entweder okay oder vorgesehen oder sogar dringend nötig war. Entscheidend war oft die Sensibilität, in Sekundenbruchteilen musikalisch tiefe Eingriffe handwerklich einwandfrei umzusetzen. Sowas ist ja auch kein Hexenwerk, eher angewandtes Kunsthandwerk. Dann wird’s auch nicht langweilig.
 
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