Gibt es "normale" Humbucker mit "stacked"-Wicklungen?

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Hallo zusammen

Ich habe im Internet leider dazu nichts gefunden.

Gibt es "normale" Humbucker (also zwei Singlecoils nebeneinander platziert mit gegenläufiger Wicklung), wobei aber beide "Single"-coils jeweils eine "stacked" Wicklung haben?

Weil dann könnte ich eine H-H Gitarre auch Coil-Splitten, ohne (weniger) EMV-Probleme...


Vielen Dank schonmal und Gruss
GoJ
 
Kenn ick so nich ......

Du kannst aber auch einfach einen stino Humbucker parallel/seriel schalten statt ihn zu splitten.
Bleibt komplett brummunterdrückend und klingt vor allem bei etwas fetteren PUs richtig gut.
 
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Danke @Dr Dulle
Was sind "stino" Humbucker?
Aber dann ist es kein Singlecoil tone mehr, oder? das klingt dann doch anders?
 
Was sind "stino" Humbucker?
Ich denke, Dr Dulle meint damit stinknormale Humbucker.
Aber glaube nicht, dass zwei Single Coils in Serie wie ein einzelner Single Coil klingt. Die klingen dann halt wie ein Humbucker. Und wenn Du das z.B. bei einer Strat machst, dann kling das sogar wie ein nicht so guter Humbucker, da dort die einzelnen Spulen weiter auseinander liegen, da sind Auslöschungen und Interferenzen größer.
 
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1) stino = stinknormal (allerdings mit 4 adrigem Kabel)
2) Humbuckerspulen haben einen anderen Aufbau als Fenderstyle SC.
Ein anderer Aufbau ergibt andere Klangdetails. Ein gesplitteter oder
parallel verschalteter HB klingt nie wie ein original Fender SC.
Aber er wird leiser hat mehr Höhen und weniger Bässe/Mitten.
Parallel hat im Gegensatz zum Split den Vorteil weiter Nebengeräusche
zu unterdrücken. Genau wie eine Fender Tele mit rw/rp PUs.
die Parallele Variante klingt am besten wenn der "normale" Klang
relativ fett und mittig ist.
 
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@Dr Dulle
Ja nicht 100% wie eine echte alleinige Singlecoil (=S.C.). Aber ein Splitted-Humber-"Single"coil klingt vielleicht zu 93% wie eine echte S.C. und ein Humbucker in Parallel 85% wie eine S.C.?
Kann man das so ungefair sagen? oder stimmt das nicht?
Oder anders gefragt, wieso sehe ich oft bei teuren gitaren oder bei signature gitarren von namhaften profis, das die splittbare Humbuckers haben?

Danke und Gruss
GoJ
 
Bei der Paul Guitar von PRS hat eine der beiden HB Spulen ein Kellergeschoss. Diese kommen hinzu, wenn man auf den Split geht. Das Signal behält seine Lautstärke und wird „nur“ etwas schlanker.

Die Pauls ist dabei sehr gut geschirmt und fängt sich auch im SC fast nix ein.

Was für dich vielleicht ne Option wäre ist die Blug‘sche Dummy Coil. Vielleicht in „schaltbar“, um sie nur bei Einstreuung mit rein zu nehmen.

Gruß
Martin
 
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Gibt es "normale" Humbucker (also zwei Singlecoils nebeneinander platziert mit gegenläufiger Wicklung), wobei aber beide "Single"-coils jeweils eine "stacked" Wicklung haben?
Es gibt in Sachen passive PUs nur wenig, was nicht irgendwer irgendwann probiert hat, also auch das. In dem Fall war aber nur eine Spule gestacked, da die meisten den Soundunterschied zwischen zwei so dicht nebeneinander liegenden Spulen für vernachlässigbar halten.

Es handelt sich um den Ibanez True-Duo Bucker bzw. den True-Duo Blast, die aber nicht mehr gebaut werden. Der True-Duo Bucker wurde laut dem Ibanez-Wiki von 2006-2011 in der SA260FM verwendet:


Der True-Duo Blast war für HSH-Gitarren vorgesehen, sprich es gab auch eine Neck-Version. Ob sich der BridgeHB außer in Bezug auf das Kabel mit zusätzlichen Adern vom ersteren unterschied, konnte ich leider nicht feststellen. Die Blast wurden wohl auch nur kurzzeitig in ein, zwei teuren Japan (Prestige-)Versionen verbaut.

Leider schweigt sich Ibanez auch in den alten Prospekten darüber aus, ob die zusätzliche untere Spule tatsächlich den SC-Sound brummfrei macht, betont wird dort nur der authentische SC-Sound. Das macht natürlich in sofern Sinn, als gesplittete HB oft dünn klingen, weil die Einzelspule nicht genug Wicklungen hat. Die untere Spule war in Serie, also macht sie den SC-Sound lauter und fetter. Dazu kommt, dass bei TDB für die Split-Spule 6 Alnico-Einzelmagnete verwendet werden, und die zweite (HB-Spule dann einen schmaleren Ferritmagnet am äußeren Rand statt zwischen den beiden Spulen besitzt hat, wohl damit er das Magnetfeld des SCs nicht beeinträchtigt. Der SC-Sound war in Videos sowie in meiner Erinnerung auch recht authentisch, der HB-Sound hat mich damals aber nicht so überzeugt. Ist allerdings schon über 10 Jahre her, deshalb kan ich nix genaueres mehr sagen. Auf einem Video scheint es tatsächlich so, dass der TDB auch im Splitbetrieb nicht brummt:


View: https://youtu.be/1qNOt6UfIV0?t=457

Könnte natürlich auch an einem Noisegate liegen, aber bei Higain schaltet er um, und der Lärmteppich scheint sich nicht zu ändern.

Es gibt allerdings auch Möglichkeiten, dergleichen selber zu bauen. Hat man einen guten HB, den man brummfrei splitten will, kann man sich eine Blindspule (Dummy Coil) besorgen, zB aus einem ausgebauten Billig-HB in der Schublade, der idealerweise den gleichen Widerstand hat. Für diese Spule sollte man einen Platz im E-Fach oder in der Fräsung unter dem Schlagbrett finden, möglichst in gleicher räumlicher Ausrichtung wie die, die beim Split aktiv bleiben soll. Da kein Magnet in der Blindspule ist, nimmt sie kein Signal auf, sondern nur den Brumm, und der muss gegenphasig zur signalgebenden Spule geschaltet werden.

So wirds gemacht:
Man splittet ja üblicherweise mit einem DPDT-Minischalter oder einem Pushpoti. In dem Fall kommt man tatsächlich mir nur einer Schaltebene aus, die andere könnte man also zum gleichzeitigen Splitteten eines etwaigen HalsHB nutzen.

Der Trick ist dabei der, den Split etwas anders auszuführen als üblich, nämlich nicht durch einen Masseanschluss der internen Spulenverbindung. Stattdessen kommen sowohl der Anfang derjenigen Spule des HB, die im Split ausgeschaltet werden soll, als auch der Anfang der Blindspule an Masse, und der jeweilige Spulenausgang jeweils an einen der äußeren Pole der Schaltebene. An den Mittelpol kommt ausschließlich der Anfang der Spule des HB, die im Split aktiv bleiben soll (bei Duncan zB weiß, bei Dimarzio Grün). Auf diese Weise wird diese schlicht wahlweise hinter die Blindspule oder die andere HB-Spule geschaltet, sprich in Reihe mit dieser. Das Ende der der aktiv bleibenden Spule ist - wie sonst auch - der "normale" Ausgang des HB, und der kommt wie üblich an den PU-Wahlschalter.

Brummts im Split, muss man halt die Polung der Blindspule umdrehen oder die andere Spule des zerlegten HB nehmen.

Nachgedacht habe ich über sowas auch schon öfter, aber ich bin letztlich zu einer simpleren Lösung gekommen, die es für mich auch tut:

Statt den Split über einen Draht an Masse zu führen, splitte ich über einen Widerstand von 1 bis 2 KOhm, wie es PRS auch oft macht. Auf diese Weise bleibt der Split-Sound (auch bekannt als Partial Split) untenrum fetter, und es bleibt auch ein Teil der Brummauslöschung erhalten. Man kann mit dem Widerstandswerten etwas rumspielen, das ändert den verbleibenden Teil der zweiten Spule.

Eine Alternative ist die gleiche Schaltung, aber über einen Kondensator, dann spielt sich der Split weitgehend im oberen Frequenzbereich ab (wo es natürlich nicht brummt, allenfalls etwas surrt). Guthrie Govan hat mWn einen .01µF-Split in seiner Gitarre, Gibson hat sowas auch schon gebaut mit Werten bis .05 µF. Ich fands aber mit dem widerstand besser, ist Geschmackssache.

Gruß, bagotrix
 
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"normale" Humbucker (also zwei Singlecoils nebeneinander platziert mit gegenläufiger Wicklung)
Da gibt es meines Wissens nach nur den SH-3 Stag-Mag, der aus 2 nebeneinander liegenden "Single-coil" Tonabnehmern besteht.
Der war früher mal in den Framus Diablo Light Scotch Custom Gitarren eingebaut.
Allerdings sind das wirklich nur die 2 Spulen, nicht noch extra gestackte.



Viele Grüße, Peter
Beitrag automatisch zusammengefügt:

ohne (weniger) EMV-Probleme...
Bleibt beim Stag-Mag nicht aus. :(
 
wieso sehe ich oft bei teuren gitaren oder bei signature gitarren von namhaften profis, das die splittbare Humbuckers haben?
Keine Ahnung mir persönlich gefällt das Splitten nicht so gut. Besonders bei PAF style HB mit
moderaten Werten von 7,5-10Kohm. In einer Strat habe ich ein sehr mittigen SD Hotrails drin.
Clean/Crunchy total unbrauchbar, aber parallel wie ein SC auf Steroiden = sehr geil.
 
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@hack_meck hat PRS schon erwähnt mit der Paul's Guitar und den Pickups, die konstruktiv so umgesetzt wurde, dass das Anzapfen einer Spule nicht zum berühmten Lautstärkeabfall führt.

PRS hat ganze vorher jedoch bei der PRS 513 auf die Spitze getrieben, deren HSH Layout durch Umlegen eines Schalters zu einer richtigen SSS wird (dazu auch noch auf der nächsten Stufe ein outputschwaches HSH- und auf der letzten Stufe ein outputstarkes HSH-Layout bietet). Der mittlere SC bleibt immer unverändert.
Einzeln gibt es sie nicht.

Bei meiner ersten Linus bildete der Gitarrenbauer die beiden Tonabnehmerpaare aus zwei SC.
 
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Dieser Thread kommt 2 Wochen zu früh!
Ich experimentiere gerade damit, 2 Humbucker im SC-Format, die aufgrund ihrer Werte auch wirklich vom Sound her einem SC sehr nahe kommen, nebeneinander in einen Humbuckerrahmen zu setzen.
Geplant ist, alle möglichen Kombinationen von den 4 Spulen, bzw. je 2 der Spulen zusammenzuschalten, und hören, was passiert.
Ich werde euch berichten. Vielleicht schaff ich es ja am kommenden WE.
 
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Hallo KlampfenTom! Das klingt ja schonmal spannend!

2 Humbucker im SC-Format
Was meinst du damit? Also die "Stacked"-Singlecoils?

Wenn ja, dann würde mich der sound auch brennend interessieren.
Aber es müsste ja irgend ein Nachteil geben, sonst würden die PU-Hersteller solche Modelle anbieten, oder nicht?
 
Aber es müsste ja irgend ein Nachteil geben, sonst würden die PU-Hersteller solche Modelle anbieten, oder nicht?
Es gibt einfach keine Vorteile. Um einen Single Coil Sound aus einem Humbucker raus zubekommen, entweder splittet man diesen, oder schaltet die Spulen parallel. Das ist dann "gut genug". Ich sage es Mal so: wenn irgendwas anderes als ein SC nach SC klingen würde, und das ohne Hum, dann würden Leute einfach aufhören "echte" SC zu wickeln.

Das nun nur als Erklärung (bzw. meine persönliche Meinung ;)) zu der Frage.

Sonst bin ich grundsätzlich für jedes Gear-Experiment zu haben. Finde die Fragestellung im ersten Post sehr interessant und bin gespannt, was hier noch als Ergebnis rauskommt.
 
Geplant ist, alle möglichen Kombinationen von den 4 Spulen, bzw. je 2 der Spulen zusammenzuschalten, und hören, was passiert.
Beachte, das die Wicklungen von der einen SC zur benachbarten SC die Magnetpole, sowie auch die "ge'stacked'ten" Wicklungen umgekehrt (gegenläufig) zu einander sein müssen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich sage es Mal so: wenn irgendwas anderes als ein SC nach SC klingen würde, und das ohne Hum, dann würden Leute einfach aufhören "echte" SC zu wickeln.
Ja, das stimmt.
Cool wäre "Stacked"-Singlecoils (=SC) mit 4 Litzen, dann könnte man sie selber als "noiseless"-SC's oder als "klassische"-SC's betreiben (mit einem Push/Pull-Nob oder Switch).

Dann hätte ich zwei Humbucker (H-S-H) mit je 2 solchen SC's und einer solchen SC mit insgesammt 20 Litzen-Abgänge :geek: und dein ein 8-Layer 5-Way Ultra-Switch mit 2 Push-Pull-Potis für alle möglichen Kombinationen :love:
 
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😅 das klingt Hammer!!!
 
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wenn irgendwas anderes als ein SC nach SC klingen würde, und das ohne Hum, dann würden Leute einfach aufhören "echte" SC zu wickeln.
Irrtum, denn sowas nennt sich Split Coil und Bassisten nutzen das schon seit 1957. Vielleicht denken Gitarristen, sie bekommen dicke Saiten oder andere Allergien. Leo Fender hat versucht, diese Tonabnehmer auch Gitarristen schmackhaft zu machen - mit nur wenig Erfolg.


View: https://youtu.be/5lEXfm3m3MQ?si=59hK8iqd9hATKqZV
 
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Lindy Fralin bietet auch ein Paar Split Coils an.
 
Railhammer-Pickups sind auch etwas anders aufgebaut als gewöhnliche Pickups.
Das Unternehmen gehört Joe Naylor, der die Gitarrenmarke Reverend gründete. Nailor hat auch mal Verstärker gebaut.

 

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