Markt für Eigenbau-Gitarren( z.B. "Partscaster") - Preis, Verkaufbarkeit, komplett, Einzelteile?

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DerPartscasterer
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Ich brauche mal ein paar Erfahrungen bezüglich Partscaster. Ich habe mir diese hier gebaut; Endziel war eigentlich eine Micawber aber das Projekt gebe ich auf.

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Sie besteht bisher aus folgenden Parts:
- Fender American Performer Tele Neck
- Fender Locking Tuners 3+3 Short Post
- Fender Telecaster Bridge mit Messing Sattel
- Fender Neckplate
- Squier CV50 Body mit Abschirmlack
- PAF Style Humbucker Roswell LAF Alnico 5 Neck
- TEH Humbucker Roswell Bridge

Falls einer sich fragt, warum diese PU-Auswahl: Sie sollten lediglich als Platzhalter dienen. Wobei der Roswell LAF schon ziemlich geil ist.
Gefehlt hätte eigentlich nur die Messing-Bridge und ein schöner Bridge PU.

Lange Rede kurzer Sinn wegen Euren Erfahrungen/Tipps: Sind Partscaster interessant für Leute die nach ner Gitarre suchen? Oder besser die Parts einzeln verkaufen?

Ich sehe zwar immer wieder einige die ihre Partscaster anbieten und das teilweise für horrende Preise, aber kommen diese Gitarren dann auch an den Mann/Frau?
 
In der Theorie ist der Wert pauschal erstmal mit der Summe aller Teile zu beziffern, dazu noch der Arbeitsaufwand. Aber Preise eines Customshops oder Gitarrenbauers sind dabei nicht opportun.
Bei solchen Partscastern ist, auch wenn der Hals ein Markenoriginal ist, immer mitschwingend der Etikettenschwindel. Denn hier wird eine 7ender suggeriert, die aber eben trotzdem damit kein Original ist oder wird.
Damit sie gekauft wird, muss sie etwas so attraktives bieten, was andere Seriengitarren nicht bieten. Jenseits der 1.000 EUR zu bespreisen, ist waghalsig.
 
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Sorry, wenn ich das so deutlich sage, aber für mich ist das Ding in allererster Linie eine Fälschung.
 
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aber für mich ist das Ding in allererster Linie eine Fälschung.
Bevor (möglicherweise u.a. wegen des "F"-Decals am Headstock der "Partscaster" in #1) eine u.U. unnötige Diskussion losgetreten wird, zitiere ich mal aus einem anderen Thread des TS, in dem er Fragen zu seiner im Zusammenbau befindlichen "T-Style" thematisierte ;) :
[...]Ich habe noch eine schöne Squier CV50 hier und konnte einen US Telecaster Hals bekommen.
Den habe ich mir auch geschnappt und heute kam er an.[...]

LG Lenny (für die Moderation)
 
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Wenn es entsprechend der Aussage hier als Partscaster angeboten wird, muss wirklich jemand drüber stolpern, der genau sowas sucht.
In Teilen wird wahrscheinlich mehr rauszuschlagen sein, obwohl da eher das "Risiko" besteht nicht alles los zu werden.
 
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Partscasters als Ganzes dürften sich am ehesten lokal und / oder unter Bekannten verkaufen. Wenn mein Kumpel xyz sein Teil verkaufen will, das ich schon seit 10 Jahren kenne und gut finde, dann ist es mir egal, ob es eine Partscaster oder eine 7ender, Squier oder whatever ist. Auch wenn es der Gitarrist der lokal bekannten Band ist. Sonst sehe ich nur die Möglichkeit, das in Teilen zu verkaufen. Bei Partscastern sehe ich, wenn nicht Rockinger oder Warmoth (oder Schecter) drauf steht (oder kein bekannter Mucker dahinter steht), keinen überregionalen Markt.
 
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Sorry, wenn ich das so deutlich sage, aber für mich ist das Ding in allererster Linie eine Fälschung.
Ich hatte nie vor sie als original Fender Telecaster zu verkaufen. Ne Partscaster bleibt ne Partscaster.

Jenseits der 1.000 EUR zu bespreisen, ist waghalsig.
Ich hatte eher an 600€+ gedacht. Wie ich schon oben beschrieb, bleibt sie halt ne Partscaster.

Bevor (möglicherweise u.a. wegen des "F"-Decals am Headstock der "Partscaster" in #1) eine u.U. unnötige Diskussion losgetreten wird, zitiere ich mal aus einem anderen Thread des TS, in dem er Fragen zu seiner im Zusammenbau befindlichen "T-Style" thematisierte ;) :
Klasse Gedächtnis :hail:

In Teilen wird wahrscheinlich mehr rauszuschlagen sein, obwohl da eher das "Risiko" besteht nicht alles los zu werden.
So werde ich es machen! Wenn tatsächlich die Gefahr des Etikettenschwindels mitschwingt, möchte ich das Risiko nicht eingehen.

Ich möchte allen für Ihre Antworten danken! :hat:
 
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@DerPartscasterer, Moin!

Ich hatte damit eine maximale Obergrenze abgeschätzt - ohne vorab (Neu-)Preise der beschriebenen Einzelteile recherchieren zu wollen.
600 EUR als VB kann man versuchen, ich befürchte beim gegenwärtigen Markt aber eher 300 EUR als erfolgreichen Preis.
 
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Ich habe mir diese hier gebaut;
Nö, Du hast Teile gekauft und die zusammengeschraubt. Das ist der Inbegriff einer Partscaster oder auch "Mutt". Is nix Schlimmes, aber Handwerkskunst ist da halt Null eingeflossen. Deshalb kann ja auch ein trotteliger doppelter Akademiker und doppelter Linkshänder wie ich sowas bzw. hat das selber jahrelang gemacht.
Sind Partscaster interessant für Leute die nach ner Gitarre suchen?
Nö, da kommen erfahrungsgemäß auch mit den blumigsten Beschreibungen nur Preisangebote, bei denen es besser ist
Oder besser die Parts einzeln verkaufen?
so zu verfahren.

Als Käufer würde ich niemandem glauben, dass er in der Lage ist, besser ein Gitarrensetup bzw. eine Abstimmung zwischen den Bauteilen zu machen, als das, was aus einem Werk kommt und dort hundertmal täglich geübte Praxis ist. Daran ändern z.B. auch die teuersten Amber oder Kloppmmänner nix.
 
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Meine Erfahrungen sind ähnlich wie die von @Mr.513, @KickstartMyHeart @rw . Unterm Strich ist es eine hoffentlich spielbereite T-Style Gitarre.
OT: Man sieht oft Inserate , bei denen man sofort erkennt, dass das Vorhaben die handwerklichen Fähigkeiten oder den finanziellen Rahmen des Erbauers oder Zusammenstellers überschritten haben. Hier gilt," Mach dein Problem nicht zu meinem Problem:, egal was du nachbauen oder "gestalten" wolltest.
Das selbe gilt für Kaufinteressenten, die bemängeln, dass die falschen Pickups etc drin sind und man die ja erst mal tauschen müsse.
BTT: Solange du einen realistischen Preis angesichts der Bauteile und deren Zustands aufrufst, ist alles gut.
Aber niemand wird deinen Ehrgeiz, deine Recherchearbeit und deine Arbeitszeit zahlen - verallgemeinert ausgenommen bei Zupfinstrumentenbauern.
Die Preisfindung ist eine auf Erfahrung und Dominanzvermittlungsritualen fußende "Wissenschaft " :sneaky:
Die wenigsten Verkäufer einer Partscaster, haben die Bauteile, Werkstattkosten abgesetzt oder abgeschrieben. Ein gebrauchter Allpartshals ist aber auch nicht mehr wert, als ein neuer. Und wahrscheinlich sind die 600 Wunschdenken.
Viel Erfolg beim Verkauf.
 
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Du hast Teile gekauft und die zusammengeschraubt.
Touché 😅
Ja okay, von bauen kann man da nicht reden. Mir ist damals nur der schöne Hals über den Weg gelaufen und dann nahm das "Übel" seinen Lauf.

Der Hals ist und bleibt auch das Wertvollste an dem Teil.

Nochmals Danke für die Antworten. Die Gitarre liegt schon auf dem Tisch zum schlachten 🥲
 
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In Einzelteilen verkaufen. Und trotzdem auf ordentlich Verlust einstellen.
 
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Lass uns das doch auf monetären Verlust beschränken.

len verkaufen. Und trotzdem auf ordentlich Verlust einstelle
Das mag jetzt abschweifen aber mir erschließt sich nicht ganz, wieso man nach einem erfolgreichem Projektende auf die Idee kommt, einen Mehrwert generiert zu haben, wenn nicht gerade jemand genau das haben will, was ich zum Kauf anbiete. Ansonsten hätte man ja in Gewinnerzielungsabsicht gehandelt - 15 und 18 EStG ;), das Unternehmerrisiko besteht ja immer auch bei nichtgewerblichen Unternehmungen.


Wenns nicht aus Geldnot oder zur Querfinanzierung einer Neuanschaffung ist, ergibt sich der Verkauf ja aus Nichtgelingen oder Nicht(mehr)gefallen.

Dann hat man halt "Verlust" aber fürs Erlebnis bezahlt oder dafür, diw Bauteile oder die Gitarre benutzt zu haben. Für den Europapark zahlt man auch Eintritt und es gibt nix zurück, weil ich Mittags rausgeh, ums rechtzeitig zum Gratisbuffet auf der Erotikmesse zu erscheinen. Oder sind meine Bergschuhe noch immer den Neupreis wert, weil ich so schöne Erinnerungen an die Touren auf die Kampenwand habe?
 
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Davon abgesehen, dass ich so etwas gar nicht erst angefaßt hätte, würde ich sie als Einzelteile anbieten - mit dem besonderen Benefit, dass die Teile bereits zusammengeschraubt sind (bevor man sie nun erst wieder zerlegt). Könnte für manchen ein Kaufgrund darstellen. Sehr deutlich müßte ausgelobt werden: keine Original Fender Tele, auch wenn´s draufsteht. Der Käuferkreis wird letztlich sehr eng sein und ein niedriger Preis die Folge von all dem.
 
Eine Partscaster ist in den meisten Fällen (a) bei der Teileauswahl von Schnäppchen, Zufällen und Kompromissen geprägt und (b) auf die spezifischen Bedürfnisse des Erbauers Bastlers zugeschnitten. Ein Käufer, der sich für eine Partscaster interessiert, hat entweder hundertprozentig denselben Geschmack und dieselben Bedürfnisse des Verkäufers (sehr unwahrscheinlich bei der großen Zahl an Freiheitsgraden), oder er ist knapp bei Kasse und will möglichst wenig Geld ausgeben, oder aber er ist selber Bastler und möchte die Partscaster als Teilespender nutzen, also um irgendwas für sein eigenes Projekt zu entnehmen und den Rest wieder zu verticken, was mit Aufwand verbunden ist. All dies führt dazu, dass eine Partscaster rein finanziell nicht mehr als die Summe der Teile einbringen wird, eher sogar weniger.
 
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Leider auch meine Erfahrung. Ich bin viele Jahre mit einem Ex-Bandkollegen zusammen zum riesigen Musiker-Flohmarkt nach Ibbenbühren gefahren. Der machte es genau umgekehrt: Er kaufte immer nur außergewöhnlich gute Parts, um sich daraus Gitarren zu bauen, die besser sein sollten, als die "Stangenware". Tatsächlich hatte er dafür ein echtes Händchen, er hatte richtig gute Teile, insbesondere die Holzparts sorgten für ein irres Sustain und sehr direkte Ansprache seiner Gitarren. Die klangen wirklich besser als die 0815-Strat aus dem Laden. Wenn er seine Traumgitarren nach ein paar Jahren in Ibbenbühren anbot, dann stieß er auf fast völliges Desinteresse und nur absurd niedrige Angebote a la "Den Hals kann ich ev. gebrauchen, dafür mus ich aber neue Bünde einbauen, das kostet. Der Rest ist gar nicht, also ich biete dir 50 €" und so.
Daher zumindest nach dieser Erfahrung: Einzeln verkaufen. Und ev. besonders gute Teile behalten für das nächste Eigenbauprojekt. Viel Erfolg beim Verkauf!
 
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Eric Clapton hatte allerdings eine Partscaster, die am Ende für etwas mehr als die Summe ihrer Teile weg ging :opa:
 
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Ok, bestens, dann muss @DerPartscasterer ja nur noch 280 Millionen Tonträger verkaufen, in den Top 5 der "10 Best Electric Guitar Players" des Time Magazine landen und als einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Gitarristen aller Zeiten anerkannt werden, dann wird seine Partscaster am Ende auch für etwas mehr als die Summe ihrer Teile weg gehen.
 
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Meiner Meinung nach haben sich allgemein recht bedenkliche Ansichten/Regeln am Gitarrenmarkt eingebürgert:

*Partcaster = schlecht

*Gitarre vom (nicht berühmten) Gitarrenbauer = wertlos

*Fender = geil (natürlich nur USA und Customshop, Mexico natürlich auch Schrott)

*günstige Fender-Nachbauten = dreiste Kopien = Müll

*teure Fender-Nachbauten (Haar, Maybach, usw.) = geil

*Viel gespielte Fender von der Stange, mit Gebrauchsspuren = muss billig sein weil gebraucht.

*Völlig zerstörte Fender aus dem CS = teuer weil relic

*Modifizierte, optimierte, umlackierte Fender = Müll, weil verpfuscht.


Beitrag kann Spuren von Sarkasmus enthalten.
 
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