Macke in dünner Lackierung ausbessern

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MyNameHere
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Hallo Forum,

ich habe mit befriedigendem Ergebnis Macken schon bei mehreren Solidbodies ausgebessert. Für gewöhnlich mit etwas Farbe und/oder nur mit Sekundenkleber.

Jetzt habe ich folgendes Problem. Wie so oft, ist die Stärke des Farb- und Klarlacks an einigen Stellen so dünn, dass wenn ich die eigentliche Macke mit Farbe ausbessere und dann anschleife, trotz aller Vorsicht die Stelle daneben blank, also durch die Farbschicht geschliffen wird.

Kennt jemand eine Lösung, wie man dieses Problem umgehen kann, bzw. wie man eine solche Stelle am besten ausbessert? Da es sich hier um ein Sunburst handelt ist komplettes Neulackieren, oder großflächiges Arbeiten keine Option.

Grüße
 
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Seh ick jenauso
 
Danke Jungs. Auf die Antwort habe ich gewartet... Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich nicht gefragt ;-)
Nichts gegen ein Instrument das eine Geschichte erzählt. Dann soll es aber meine Geschichte sein.
 
Was für ein Lack ist es denn? Der vorsichtige Einsatz reinen Acetons lässt bei gewissen Lacken Risse sich wieder fügen.
 
Danke für die Antwort. Es handelt sich um einen günstigen Bass von Career mit einer Sunburst Lackierung. Was das für ich Lack ist, kann ich nicht sagen. Ich vermute aber das es ein ähnlicher 0815 Lack ist, wie ich ihn an anderen Gitarren bereits mit Sekundenkleber ausgebessert habe. Da in diesem Fall die gröbsten Stellen im schwarzen Randbereich sind, habe ich mir übrigens schwarz eingefärbten Sekundenkleber aus dem Modellbau besorgt, falls mal jemand das gleiche Problem hat.

Der Tipp mit dem Aceton klingt interessant. Der Body hat so ein paar Dellen, an denen nur am Rand der Riss zu sehen ist. Mit der Methode könnte es klappen diese Stellen aufzuhübschen. Wie trägst du das Aceton auf? Wattestäbchen? Sollte man sonst noch etwas beachten?

Mein Hauptproble sind aber wie geschrieben die zu dünn lackierten Stellen. Hast du da auch einen Tipp für mich?
 
Zeig doch mal einige Bilder des Problems. Ohne etwas zu sehen, ist eine Beratung nicht möglich.
 
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Gutes Argument. Ich sehe zu, dass ich morgen welche einstelle.
 
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Du kannst es ja mal mit Revell-Lacken aus dem Spielzeug-Geschäft versuchen.
Die sind weicher als Sekundenkleber und lassen sich leichter bearbeiten. Man muss sie dafür aber gut durchtrocknen lassen.

Gruß, Stefan
 
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So, da bin ich wieder und habe auch zwei Bilder im Gepäck.

Das erste zeigt eine Stelle an der ich zentral den Lack ausgebessert habe. Beim anschließenden plan schleifen, dann aber links und rechts oberhalb wegen der dünnen Lackierung durchgeschliffen habe. Ich arbeite da sehr vorsichtig mit 800er und 1000er Körnung um so etwas zu vermeiden, ist aber trotzdem passiert.

Dünner_Lack.jpg



Das zweite Bild zeigt eine Delle, bei der der Lack im Zentrum erhalten geblieben ist, sich aber eine halbkreisförmige Ringstrucktur gebildet hat. @Adrenochrome , wäre das ein Fall für dein Acetonansatz? Wie gehe ich da am besten vor?

Delle_Ringstrucktur.jpg

 
Ich weiß jetzt nicht, was das für ein Lack ist, aber ich nehme in solchen Fällen einen feinen Tropfen auf die Spitze eines Zahnstochers und führe das Aceton, ohne mit dem Zahnstocher den Lack wirklich zu berühren, über den Riss und lasse die Chemie den Rest tun.
 
:) BDX, ich befürchte fast, dass du Recht hast. Aber mal sehen, inwieweit sich diese noch umschreiben läßt...

@Adrenochrome Danke für den Tipp. Habe mal in der Giftkiste gewühlt und es mit Aceton und Nitro-Universalverdünnung für Nitro-, Kombi-, Kunstharz-, und 2 Komponentenlacke versucht. Leider ohne Erfolg.
 
Die Form der Rissbildung lässt ja schon auf einen 2K-Lack schließen und die lassen sich nun mal nicht so einfach anlösen.

Um den Schaden unsichtbar zu machen müsste man den Lack in dem Bereich neu aufbauen.

*
 
@Wizzzzard2000 Interessanter Ansatz. Wie machst du das dann genau?
Filzscheibe?
Drehzahl?
Anpressdruck?
Schleifmittel, oder Autopolitur (Nehme ich zum Polieren der Gitarren)?
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Danke Bassturmator. Wie machst du das? Mit Sandpapier (welche Körnung) den Lack aufrauen und dann Lack und Klarlack?
 
Nein.

Neu aubauen bedeutet den Riss zu entfernen, denn dieser wird wieder hervortreten wenn man über ihn lackiert. Anschließen dann grundieren und lackieren.

Nach meiner Ansicht kann man auch mit einer Polierscheibe keine Lackunebenheiten ausgleichen.

Für die Politur verwende ich allerdings auch eine Autopolitur wie sie auch in professionellen Lackierereien verwendet wird, also nichts aus dem Autozubehör oder Baumarkt.

*
 
Interessanter Ansatz. Wie machst du das dann genau?
Filzscheibe?
Drehzahl?
Anpressdruck?
Filzscheibe
Mittlere Drehzahl
Gaaaanz wenig Druck, sonst frisst sich die Filzscheibe gleich auch noch durch den Body😉
Nach meiner Ansicht kann man auch mit einer Polierscheibe keine Lackunebenheiten ausgleichen.
Stimmt. Ich meinte auch eher den „Hubbel“ der sich bildet, wenn man abgeplatzten Lack „großzügig“ austupft. Funktioniert mit Dremel und Filzscheibe ganz prima. Man braucht halt Geduld und viel Gefühl, aber das haben Gitarristen ja beides.

Beitrag automatisch zusammengefügt:

eine Autopolitur wie sie auch in professionellen Lackierereien verwendet wird
Ohne diese Politur geht es trotzdem nicht und meine Tricks hab ich unter anderem in einer jener gelernt 😉
 
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Du färbst das Holz bzw. den Riss, füllst mit Sekundenkleber auf und trägst dann NUR den Sekundenkleber mit einer Klinge ab, bis die aufgefüllte Stelle auf Lackhöhe ist. Neue, hochwertige Cuttermesserklingen sind gut geeignet. Du kannst eines oder beide Enden der Klinge 1 Mal mit Kreppband umwickeln, um den Lack nicht zu zerkratzen, wobei das mit Übung nicht unbedingt nötig ist. Indem du die Klinge leicht durchdrückst, bekommst du auch wirklich alles abgetragen. Zur Veranschaulichung:

View: https://www.youtube.com/shorts/UydSMZGOwno
Gute Klingen hinterlassen danach eine Oberfläche, die bereits ziemlich eben ist, d.h. du musst nur noch mit 1500er Körnung aufwärts kleinflächig nachschleifen und auf Hochglanz polieren. Die Politur von Duesenberg ist sehr gut. Das ist bei einer kleinen Stelle auch schnell und effektiv von Hand erledigt. Mit einer Maschine (vor allem Dremel!!) musst du aufpassen, nicht zu viel Hitze zu erzeugen und damit die Reparatur wieder sichtbarer zu machen, weil der Kleber sich verzieht.

Aceton interessiert den Lack auf Billiggitarren herzlich wenig und dünn lackiert sind sie normalerweise auch nicht. Du hast einfach zu viel und zu grob geschliffen. Das müsste man nun großflächiger ausbessern, wie Bassturmator schon gesagt hat. Ich würde das nur noch feinschleifen, polieren und als Lehrgeld verbuchen.
 
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Danke Vlad. Mit der von dir beschriebenen Methode habe ich bisher all meine anderen Gitarren schon repariert und es hat prima funktioniert.

Nur bei deiner Behauptung mit den dünn lackierten Stellen und dem zu grob abgeschliffen muss ich - und mein Stolz - widersprechen. Es ist vollkommen richtig, dass der Klarlack auf der Ober- und Rückseite gute 2 mm stark ist. An den Kanten mitunter aber eben nur hauchdünn. Wenn man so will, kann man aber natürlich immer noch argumentieren, dass ich dann mit 1000er nass, ohne Druck und mit einzelnen Zügen zu Grob unterwegs war... ;)

So. Jetzt habe ich jede Menge Tipps eingesammelt. Vielen Dank an euch alle. Werde mal schauen, mit welcher Technik ich welche Macke beseitigen kann. Habe da auch noch die eine, oder andere Idee entwickelt, die ich testen werde. Ansonsten laufe ich vielleicht doch in das "Ein Intrument mit Geschichte" Lager über...
 

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