Hallo zusammen,
ich bin wirklich überrascht, was da alles zusammenkommt und wie kreativ ihr alle seid.
Das Gespräch mit dem Vorstand des Fahrradclubs vor Ort war dagegen echt enttäuschend.
(Akkordeonbezug: Einer leitet den Chor, den ich mit dem Akkordeon begleite, ein anderer ist der Vater meiner langjährigen Akkordeonmitschülerin.)
Das Problem war, dass niemand sich vorstellen konnte, was ein Akkordeon aushält und was nicht.
Die einen, die ein Akkordeon für einen Schrank oder einen Grabstein hielten, haben mir nahezu alles empfohlen, was irgendwie sicher fährt, aber zum Beispiel eines nicht, einen:
zweirädrigen Anhängers (fürs Fahrrad) mit Hochdeichsel
weil da in Kurven der Anhänger über den großen Hebel entweder das Rad umwirft oder bei Gegenlenken das Hinterrad oder das ganze Fahrrad von der Straße schiebt.
Wenn Hochdeichsel, dann nur Einradanhänger, weil sich der in die Kurve legt und deshalb von sich aus auch eine Kurve fährt.
Zweirädrige Anhänger nur mit Befestigung weiter unten, damit der Hebelweg, mit dem der Anhänger aufs Fahrrad drückt, kleiner ist.
Die anderen, die das Akkordeon (meine Einwände überschätzend) für
hielten, rieten von allem ab.
Meine Bedenken sind übrigens andere als ihr sie zum Teil habt.
Das Risiko eines Sturzes hält mich vom Fahrradfahren mit Akkordeonrucksack ab, jedoch nicht vom Anhänger.
Einen Gehäusebruch fürchte ich hier nicht.
Mir machen das Wachs, die Bassmechanik und die vielen kleinen Federchen im Akkordeon Sorgen.
Wenn ich mir überlege wie sich das auf Kopfsteinpflaster bewegt, könnte ich mir vorstellen, dass das Instrument im Zeitraffer altert, bzw. verschleißt.
Ich würde das Instrument wirklich in Watte packen, wenn ich könnte.
Ich will mir sowieso eine neue Matratze kaufen.
Meine alte Anti-Kartell-Matratze könnte ich mir in Teilen gut als Polsterung auf dem Anhänger vorstellen.
Die Fahrdynamik ist mir dagegen egal.
Bei mir geht es um wohlbehaltenen Transport.
Die Vorteile gegenüber dem Rucksack will ich nicht für riskantere Fahrweise nutzen.
Vielleicht um es noch klarzustellen:
Ich bin kein unsicherer Fahrradfahrer.
Ich fahre auch bei Glatteis Fahrrad, schlicht, weil man zu Fuß bei jedem Schritt ausrutschen kann und mit dem Rad nur in Kurven.
Wo es früher die Notwendigkeit war, einen Zug zu erwischen, macht es mir heute sogar Spaß.
Ich habe halt keine Angst vor einem Sturz: Ich bezweifle, dass ich mir dabei weh tue und meine Räder sind nicht wertvoll und gehen auch nicht gleich kaputt.
Mit dem Akkordeonrucksack kann ich nicht so einfach abspringen und die (finaziellen und ideellen) Folgen des Sturzes sind schlimmer.
Deshalb finde ich das Radfahren mit Akkordeonrucksack riskanter.
Jetzt muss ich noch eure vielen berechtigten Vorschläge abschlagen. Für jemand anderen sind sie sicher sinnvoll, aber nicht für mich.
Kinderanhönger sind halt schon gepolstert gewichtsmässig müsste es passen, ein gurt zum anschallen haben sie auch schon drin, und ein gewisser Wetterschutz ist auch dabei.
Ich gebe dir ja völlig recht. Zudem haben sie sogar im Falle eines Unfalles eine Art Überrollbügel.
Ich kann mir für meine Zwecke - da fahren, wo ein Fahrrad fahren kann, aber kein Auto - wegen der Breite keinen Anhänger mit zwei Rädern vorstellen.
Das habe ich weiter oben auch begründet.
Bei den Einradhängern habe ich mich tatsächlich über einen Kinderanhänger von Tout Terrain informiert, der neben den von dir genannten Vorteilen sogar eine Vollfederung besitzt, sowohl am Rad, als auch an der Deichsel.
Die Nachteile: Er ist aufrechter und viel höher gebaut, damit das Kind die Füße runterhängen lassen kann und er kostet das Doppelte des ohnehin teuren Lastenhängers.
Ansonsten ist die meiner Meinung nach sicherere und kompfortablere Lösung das ortliebsystem zum Einhängen an den Gepäckträger an deinen Akkoderdonrucksack zu schrauben.
Du hast auch da recht. Ich habe es mal ausgemessen.
Das Akkordeon würde zwar 10cm über den Hinterreifen hinausstehen, aber in dieser Position wäre ein Transport denkbar.
Dafür bräuchte man aber eine irgendwie gut gefederte Tasche, die sich zudem gut am Fahrrad befestigen lässt (und nicht in die Speichen kommt).
Das sehe ich in der praktischen Umsetzung als schwierig an.
Ich fahre inzwischen oft mit dem Moped - Akkordeon hinten, Verstärker vorn.
Ich habe mich tatsächlich vorher mit dem Akkordeonrucksack aufs Motorrad gesetzt.
Das geht mit dem Rucksack auf dem Soziusplatz sogar richtig gut.
Ein 16-jähriger ehemaliger Orchesterkollege hat das zwei Jahre lang auch so praktiziert.
Aber da, wo ich mit dem Instrument hin will, will ich nicht Helm und Lederkombi dabeihaben und mich umziehen.
Außerdem geht z.B. ein Fuß- und Radweg bei uns durch eine Außenstelle vom Landratsamt, also durch das Gebäude durch in einen Innenhof und auf der anderen Seite wieder raus.
Mit dem Motorrad würden doch alle Beamten aufwachen.
Alternativ wäre noch ein Bäckerfahrrad eine Option
Genial, was du hier alles vorstellst.
So etwas würde ich gerne einmal probefahren.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich das beladen sehr störrisch lenkt.
Da denke ich jetzt wirklich, dass ein Anhänger leichter zu händeln ist, aber dieser Vorschlag ist nicht von der Hand zu weisen und zudem recht günstig.
Das ist wirklich schade, aber ich denke so etwas bringe ich nicht noch zusätzlich in der Garage unter.
Die anderen Fragen beantworte ich auch:
Warum meinst Du, dass Du am Heck 120 mm, 160 mm oder 180 mm Travel brauchst
Das meine ich nicht.
Ich habe letztes Jahr die 30 Jahre alte Gasdruckfeder ersetzt, die mein 5m-Garagentor abfedert, und dünner und kürzer ist als die früheren Fahrradluftpumpen.
Wenn man so etwas will, kann man das schon bauen.
Mit der kurzen Baulänge tut man dem Entwickler keinen Gefallen und gute Federelemente, gerade auch beim Mountainbike, kosten richtig Geld, schnell mehr als so ein ganzer Anhänger.
Ich bezweifle also nicht, dass solche Federbeine gut sein können, sondern dass sie es in solchen Produkten auch sind.
Und zu deinen berechtigten Hinweise auf Materialbelastung durch Zusatzgewichte und Anhänger:
Nur das Vierteljahr Grundausbildung bei der Bundeswehr hatte ich über 80kg, davor und danach nie wieder.
Da dürfen 20kg mehr nicht so viel ausmachen.
Und ein Fahrrad aus exotischen Materialien hatte ich noch nie, auch kein Leichtbaufahrrad.
Meine Räder waren immer aus dickem, schwerem Aluminium und/oder massivem schnell rostendem Eisen und Stahl.
Auch da ist deine generelle Warnung richtig und wichtig, aber eher nicht für mich.
Echt, man kauft einen Fahrradanhänger für einige 100 bis 1000 € online, lässt in schicken, montiert passende Anschlüsse und fährt dann erstmals? Wenn's nicht passt, macht man alles Rückgängig?
Wie sollte das bei Chinaware und Internetgroßhändlern sonst funktionieren?
Meine Vorstellung ist aber auch die, dass jemand, der Fahrradanhänger verkaufen will, nicht nur die Anhänger vorrätig hat, sondern auch Fahrräder mit den passenden Anschlüssen bereitstellt, eben um Probefahrten zu ermöglichen.
Dass es Produkte in dem Preisbereich und mit solch besonderen Anwendungskriterien gibt, die nach der Devise: "Schau Dir die Bilder an und gib uns Dein Geld - Friss oder Stirb Taktik", verkauft werden, hätte ich jetzt nicht gedacht. Natürlich kann ich z.B. einen Fernseher für ein paar 1000 € online kaufen. Mit dem haut es mich aber nicht physisch auf die Schnautze, wenn es auf Kopfsteinpflaster nass ist, sondern er muss Aussehen und technische Daten erfüllen.
Klar gibt es bei den Markenherstellern auch Händler. Aber kein Händler hat mehr als eine Marke und kein Hersteller mehr als zwei Modelle.
Interessehalber habe ich mal bei fünf Herstellern die Händersuche benutzt und festgestellt, dass von den vier großen Fahrradhändlern (Ketten wie etablierten Einzelhändlern) hier im Ort nur einer einen der Hersteller im Sortiment hat.
Zu dem muss ich aber auch nicht hin, weil ich kein konkretes Kaufinteresse an diesem einen Modell habe.
(Im Umkreis von 30 km finde ich aber alle Hersteller).
Mich interessieren tatsächlich die technischen Daten, die für meinen Zweck sinnvoll sind.
Das konkrete Modell macht für nicht den großen Unterschied.
Ich will mich nicht verlieben, sondern eine Gebrauchsgegenstand kaufen und das auch noch völlig ohne Zeitdruck.
Es wird mich definitiv nicht mit dem einen "physisch auf die Schnauze hauen" und mit dem vergleichbaren Konkurrenzprodukt nicht, sondern wenn dann mit keinem oder beiden.
In dieser Situation wäre ich doch dumm, wenn ich nicht auf Märkten ergebnisoffen suchen würde - in der Realität und online.
Ein Bob Yak kostet neu 600€, neuwertig 200€. Ohne aber einen Anhänger mit Federung gesehen zu haben, will ich den nicht.
Einen Ibex (mit Federung) habe ich noch nicht gefunden, aber einen zweimal benutzten Burley (auch mit Federung) für 300€ statt 500€.
Danach gut genug auspolstern muss ich den einen wie den anderen.