@studio_b71 Hast Du denn das ES920 schon einmal anspielen können?
Mittlerweile habe ich das ES 920 mal angespielt, sowie das MP 7SE das MP 11 SE das CN 301, das FP-60X, Das FP-90X und das P 525. Mein Augenmerk galt dabei nur drei Dingen: Der Klang über KH, die Tastatur und das Pedal.
Fangen wir mit dem Pedal an. Ich zitiere zunächst mal Artur Rubinstein: “Das Pedal ist die Seele des Pianos“
Das Pedalspiel war bei allen Pedalen o.g. Modelle einwandfrei, d.h. das Sustain war kontinuierlich zunehmend. Am besten gefiel es mir beim Kawai. Die Kontinuität im Pedal leistet bisher auch kein VST, dass ich versucht habe, inklusive die aus Wien, egal wieviel tausend Mikros da dranhängen. Das ist einfach nicht gesampelt (zuviel Speicherbedarf, wie ich vermute). Allenfalls gibt es einen Halbpedalstufenwert, das war´s. Das nennen die VST-Hersteller dann authentisch. Dafür gibt´s alle möglichen mechanischen Geräusche dazu. Na ja, wenn´s schee macht…
Insofern spricht hier sehr sehr viel für gut gesampelte oder auch modellierte Digitalpianos.
Bei der Tastatur gefiel mir am besten die vom MP 11 SE, dicht gefolgt vom MP 7 SE dem CN 301, dem ES 920 und dem FP-90X, die sich alle nichts nehmen. Witzigerweise haben das MP 7, das CN 301 und das ES 920 die gleiche RH3 Mechanik verbaut, fühlte sich aber je nach Model dennoch unterschiedlich an, am besten beim CN 301. Beim ES 920 wirkte das Tastenbett flacher als bei allen anderen Modellen. Dem Spiel tat das aber keinen Abbruch.
KAWAI erklärte dies auf E-Mail Anfrage dann tatsächlich auch mit den unterschiedlichen Chassis der Modelle – übrigens sehr zeitnah und ohne Registrierungsorgie oder dass ich schon Kunde wäre.
Die PHA-4 Tastatur vom FP-60X kannte ich ja schon vom FP-30X und vom FP-10X. Die PHA-50 Tastatur vom FP-90X ist eine andere Preisklasse, das merkt man sehr deutlich.
Vom Oberflächenfeeling der Tasten her, gefielen mir die vom P525 am besten. Aber der Anschlag auf das Tastenbett ist so knüppelhart, das man meint, auf Beton zu hauen. Aus meiner Sicht, nur etwas für Liebhaber mit Orthopäden in der Familie.
Der Klang der Pianos gefiel mir tatsächlich mit Abstand am besten auf den Kawais, insbesondere dem CN 301 und dem ES 920, seltsamerweise hörten sich die gleichen Samples auf den MP Stage-Modellen irgendwie dünner an. Was sofort auffiel ist der Nachklang der Töne. Volle 60 Sek. beim Subkontra A am ES 920. Das ist rekordverdächtig und ein Hinweis auf gutes Sampling. Der Nachklang bei Roland und Yamaha war wesentlich kürzer. Je nach Modell zwischen 20 und ca. 30 Sek. Der Bösendorfer bei Yamaha gefiel mir gut aber die CFX-Sounds sind mir bei weitem zu metallisch, der Steinway-Sample des FP-60X ist halt etwas rudimentär, beim FP-90X ist das Piano-Modelling für meinen Geschmack leider zu synthetisch.
Es läuft wohl letztendlich für meine Zwecke auf das ES 920 hinaus.