Die Frau dort am Fenster

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Huhu,
hab mich nun auch mal ein wenig am Texten versucht..allerdings bin ich, was das Verfassen (und Posten..) deutscher Lyrik anbelangt, eher ein ziemlicher Neuling 😬..umso mehr freue ich mich ĂŒber Eurer Feedback.:) Und auf jeden Fall schon mal vielen lieben Dank fĂŒr's Lesen! đŸŒ»

Die Frau dort am Fenster

Sie blickt hinaus, jeden Tag um halb 2,
ich seh' sie von unten, haste vorbei,
Die Frau dort am Fenster, ganz oben links
Sie winkt mir zu,
ich rasch zurĂŒck.

Leben stoßen aneinander
berĂŒhren sich nicht
Blicke treffen aufeinander
sehen sich nicht.


Sie steht dort, jeden Tag um halb 2,
Ich erwarte ihr Winken, komme vorbei,
Die Frau dort am Fenster, ganz oben links
still abgesprochen
von mir rauf zu ihr

Leben stoßen...

Ich blicke hinauf, es ist schon nach 2,
das Fenster bleibt leer, (meine) Beine wie Blei,
nur noch ein Fenster, dort, ganz oben links
ich starre nach oben,
sie nie mehr zurĂŒck.

Leben stoßen...

(der Text ist ein bisschen inspiriert durch eine Erfahrung als SchĂŒlerin...als ich auf dem Nachhauseweg immer an einem Altenheim vorbeikam...und womöglich ist der Titel ungĂŒnstig gewĂ€hlt, da es ja schon dieses GemĂ€lde von Caspar David Friedrich gibt...? :unsure:)
 
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Hi @philemona77
gefĂ€llt mir gut, der Text und er lĂ€ĂŸt sich auch gut vertonen.
Machst Du selbst Musik oder schreibst Du eher die Texte - und in welcher Sprache schreibst Du sonst?

Der Text schildert eine typische Alltagssituation, die sich durch rĂ€umliche NĂ€he und eine zeitliche VerlĂ€ĂŸlichkeit ergibt und die etwas in dem Lyrischen Ich (der ErzĂ€hlerin/dem ErzĂ€hler) ergibt und bei ihm/ihr etwas auslöst, das darauf hindeutet, dass die Beziehung vertieft wird. Und dann löst sich die zeitliche VerlĂ€ĂŸlichkeit auf und der zarten Pflanze, die gerade im Wachsen begriffen ist, wird der Boden entzogen.

Nicht tragisch - aber ein VerĂ€nderung, die unter anderem die so geliebte Planbarkeit des Lebens, die wir gewohnt sind, in Frage stellt und deshalb fĂŒr jede/n als Erfahrung vorhanden ist und an die die Hörenden deshalb gut andocken können. Sprachlich verstĂ€ndlich und einfach, aber nicht schlicht, formuliert: eingĂ€ngig. Der Refrain paßt gut. Habe jetzt erst mal nichts, was mir unpassend erscheint oder mich stört. Schön.

Herzliche GrĂŒĂŸe

x-Riff
 
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Hallo Philomena,

mich hat Dein schöner Text an einen Text von PUR erinnert, da ist es
Der Mann am Fenster (s hier)
.. es gibt da auch Parallelen, PUR treiben die Story dann noch etwas weiter, was aber gar nicht sein muss.

Was ich noch ĂŒberlege: ist nicht der Blick gerade eine ganz vorsichtige BerĂŒhrung?

da könnte es dann auch so gehen:

Leben stoßen aneinander
berĂŒhren sich kurz (nur / zart / sanft)
Blicke treffen aufeinander
sehen sich nur.
 
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Hi @x-Riff und @Frank_de_Blijen,

habt vielen lieben Dank fĂŒr Eure RĂŒckmeldung. :)
Machst Du selbst Musik oder schreibst Du eher die Texte - und in welcher Sprache schreibst Du sonst?
Alles ein bisschen, aber nix auf hohem Niveau, eher "spielerisch"...😁..."sonst" ist daher auch fast schon ein wenig ĂŒbertrieben fĂŒr meinen bisherigen Schreibversuche, aber bei Songtexten tendiere ich eher zur englischen Sprache, einfach, weil das meinen eigenen SongHörgewohnheiten nĂ€her kommt und ich den Klang und die Effizienz der Sprache mag.

mich hat Dein schöner Text an einen Text von PUR erinnert, da ist es
Der Mann am Fenster (s hier)
.. es gibt da auch Parallelen, PUR treiben die Story dann noch etwas weiter, was aber gar nicht sein muss.
Wow, das ist ein wirklich toller Text, den ich bis dato noch gar nicht kannte! (Vielleicht sollte ich wirklich endlich anfangen PUR zu hören..? 😁) Aber das bestĂ€rkt mich ein wenig in dem GefĂŒhl, dass es heutzutage kaum mehr möglich ist, ganz neue Texte oder Melodien zu erschaffen....
Was ich noch ĂŒberlege: ist nicht der Blick gerade eine ganz vorsichtige BerĂŒhrung?
Hmmm....das ist eine sehr gute Frage...:unsure:...eigentlich hast Du Recht...zumindest im Verlauf der Strophen wird ja sogar so eine Art Beziehung aufgebaut.
da könnte es dann auch so gehen:

Leben stoßen aneinander
berĂŒhren sich kurz (nur / zart / sanft)
Blicke treffen aufeinander
sehen sich nur.

Das ist sehr hĂŒbsch đŸŒ»..hab vielen Dank fĂŒr den Vorschlag...vielleicht könnte man den Refrain sogar entlang der Beziehung anpassen...also z.B. beim ersten Mal den ursprĂŒnglichen, beim zweiten Mal diesen und beim dritten Mal...? :unsure: (Wenn das dann nicht zu verwirrend wird...? :unsure:)
 
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sollte ich wirklich endlich anfangen PUR zu hören.
was spricht dagegen?

PUR haben gute Texte geschrieben. Einer, der ganz intensiv wirkt, ist zB "Wenn sie diesen Tango hört".

(FĂŒr jĂŒngere Mitlesende: Dallas war eine ziemlich erfolgreiche TV-Serie in den 1980ern - da gab es dann auch nur ein paar Programme und Sendeschluss).

Mein Haupt-Genre ist Metal in seinen unzÀhligen Spielarten, die Texte sind dort nicht unbedingt immer super .... und je unterschiedlicher man hört, desto mehr entdeckt man!
 
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der Text ist ein bisschen inspiriert durch eine Erfahrung als SchĂŒlerin...als ich auf dem Nachhauseweg immer an einem Altenheim vorbeikam
Hallo @philemona77,

etwas Ă€hnliches hab ich auch gerade erlebt..meiner Nachbarin Frau Schmidt bin ich immer wieder begegnet..eine feine Ă€ltere Dame, immer freundlich, elegant gekleidet und schön zurecht gemacht.. jeden Tag hat sie einen kleinen Spaziergang oder eine Spazierfahrt gemacht..oft kam sie vom Bus und ich mit dem Rad..bin dann abgestiegen und hab ein paar Worte mit ihr gewechselt..sie wusste, dass ich Musik mache, nein, es stört sie nicht, sie macht dann das Fenster auf oder geht auf den Balkon, um besser zuhören zu können..sie hat selber eine Heimorgel, die will sie mal wieder anmachen..sie war ein wenig langsamer geworden die letzte Zeit..wir haben uns dann eingekakt fĂŒr die fĂŒnfzig (oder so) Schritte..ich komm mal rĂŒber, hab ich gesagt, fĂŒr ein kleines Privatkonzert..inzwischen kommt sie mit dem Taxi statt dem Bus..der Fahrer bringt sie nach oben..ich nehm mir vor sie bei nĂ€chster Gelegenheit anzusprechen..dann gab es Geburtstage, kleine Reisen, Konzerte..ich hab sie vermisst und eine andere Nachbarin gefragt..es war ein großes Ding, Rettungswagen, die Feuerwehr musste die TĂŒr öffnen, sie lag wohl schon eine Zeit..schon Wochen her..

..verpasst, dabei wÀre es mir wichtig gewesen..

..die Frau vom Backshop hat mir die Geschichte mit einem sanften LĂ€cheln aus ihrer Sicht erzĂ€hlt..an dem Tag als Frau Schmidt starb, hat sie sich auf einen Kaffee an einen der Außentische gesetzt und ein wenig erzĂ€hlt, was sie sonst nie tat..das war schön..

..diese Variante der Geschichte tut mir gut..sie legt etwas Frieden auf die Situation, es fehlen solche Details, die man sich unappetitlich ausmalen kann und ist zudem aus erster Hand..

..ich denk, man wird immer mal wieder daran erinnert, nicht so lang zu warten, wenn man Ideen, wie die zu dem Privatkonzert hat..andererseits geschehen Sachen einfach..und wenn es geschehen ist, ist die mildere Version, die bessere, umsie zu erzÀhlen..

Zu deinem Text..mir gefÀllt die Story und du kannst auch gut erzÀhlen, aber sie ist sehr reduziert..die Wirklichkeit kennt so viele Einzelheiten und Nuancen, dass einige davon in einen Songtext schwappen können..mit ihnen wird ein Text besser erinnerbar

Viele GrĂŒĂŸe, Micha
 
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was spricht dagegen?
Wahrscheinlich, dass ich PUR immer ausgehend von den nur wenigen Songs, die ich von denen kenne (Abenteuerland,Ich lieb Dich, Indianer...) immer gleich in die GuteLauneParty-Schublade gesteckt und schnell wieder zugemacht habe...aber..
PUR haben gute Texte geschrieben. Einer, der ganz intensiv wirkt, ist zB "Wenn sie diesen Tango hört".
..diesen Song finde ich tatsĂ€chlich ganz anders und den Text sehr berĂŒhrend. Danke fĂŒr den Link. đŸŒ»
(FĂŒr jĂŒngere Mitlesende: Dallas war eine ziemlich erfolgreiche TV-Serie in den 1980ern - da gab es dann auch nur ein paar Programme und Sendeschluss).

Mein Haupt-Genre ist Metal in seinen unzÀhligen Spielarten, die Texte sind dort nicht unbedingt immer super .... und je unterschiedlicher man hört, desto mehr entdeckt man!
Da gebe ich Dir sofort Recht, mein "Haupt-Genre" ist Indie in fast all seinen Spielarten...nichtsdestotrotz habe ich vor einiger Zeit zu meiner eigenen Überraschung meine Liebe zu "Country" entdeckt (ein Genre, das ich bis vor einigen Jahren noch ganz und gar schröcklich fand 🙃)...aber wie Du schon sagst, je mehr man anfĂ€ngt sich (offen) mit den Dingen zu beschĂ€ftigen, desto mehr entdeckt man darin...:)
 
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aber wie Du schon sagst, je mehr man anfÀngt sich (offen) mit den Dingen zu beschÀftigen, desto mehr entdeckt man darin...:)
Das ist der entscheidende Grund dafĂŒr, warum ich als erstes prĂŒfe, ob ich „offen“ bin. Deshalb schreibe ich tĂ€glich sofort nach dem Erwachen! Offener ist man wohl nie tagsĂŒber!

Deinen Text finde ich gekonnt geschrieben, aber mE im wahrsten Sinne auch oberflĂ€chlich. Die von mir vermisste ErgĂ€nzung wĂ€re Innenleben. Woher weiß das LI, dass die Frau gestorben ist? Vermutet sie das nur? WĂ€re das nicht ein Möglichkeit, etwas mehr ĂŒber das LI zu erfahren?
Leben stoßen aneinander
berĂŒhren sich nicht
Blicke treffen aufeinander
sehen sich nicht.
Genau das besagt es. Leider auch ĂŒber das LI. Vielleicht soll das auch so sein, Oder auch nicht? :nix:
 
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Hallo Micha,

hach, das ist eine traurige Geschichte...hab vielen Dank fĂŒr's Teilen. Ich verstehe gut, was Du meinst (glaube ich)...ich habe an anderen Stellen ein Ă€hnliches GefĂŒhl des "Verpassthabens" des richtigen Moments...

"Meine" alte Frau ist rein zeitlich gesehen schon sehr lange her (eine vage Kindheitserinnerung)...aber als "unscharfes Konzept ist" sie eigentlich immer prÀsent...und ich dachte z.B. vor Kurzem daran, als ich an dem Haus mit dem Zwetschgenbaum vorbeikam...vor ein paar Jahren hat die Frau (die ich auch damals nicht wirklich kannte) mir Zwetschgen geschenkt...und jetzt sieht der Garten verwaist aus...
Zu deinem Text..mir gefÀllt die Story und du kannst auch gut erzÀhlen, aber sie ist sehr reduziert..die Wirklichkeit kennt so viele Einzelheiten und Nuancen, dass einige davon in einen Songtext schwappen können..mit ihnen wird ein Text besser erinnerbar
:)...dankesehr, ich will's versuchen.
 
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ich dachte z.B. vor Kurzem daran, als ich an dem Haus mit dem Zwetschgenbaum vorbeikam...vor ein paar Jahren hat die Frau (die ich auch damals nicht wirklich kannte) mir Zwetschgen geschenkt...und jetzt sieht der Garten verwaist aus...
Diese Geschichte finde ich viel interessanter. (y) Die Beschreibung des Verwaisung reichte ( mir jedenfalls) aus, das LI besser kennenzulernen! Vielleicht denkst du mal darĂŒber nach, was deine Innenwelt mehr interessiert: die VergĂ€nglichkeit der unbekannten Frau
 oder die eigene!

Lg
 
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Das ist der entscheidende Grund dafĂŒr, warum ich als erstes prĂŒfe, ob ich „offen“ bin. Deshalb schreibe ich tĂ€glich sofort nach dem Erwachen!
Mit "offen" meinte ich eigentlich eher ein grundsĂ€tzliches GefĂŒhl des SichAufEtwasEinlassenZuKönnens, kein zeitlich oder an Ereignisse gebundenes...aber ich finde es sehr interessant, was Du schreibst...ich habe noch nie darauf geachtet, ob das bei mir einen Unterschied macht, ob ich etwas gleich nach dem Aufwachen schreibe oder am Abend zuvor....:unsure:
Deinen Text finde ich gekonnt geschrieben, aber mE im wahrsten Sinne auch oberflĂ€chlich. Die von mir vermisste ErgĂ€nzung wĂ€re Innenleben. Woher weiß das LI, dass die Frau gestorben ist? Vermutet sie das nur? WĂ€re das nicht ein Möglichkeit, etwas mehr ĂŒber das LI zu erfahren?

Genau das besagt es. Leider auch ĂŒber das LI. Vielleicht soll das auch so sein, Oder auch nicht? :nix:
Dankeschön fĂŒr Dein Feedback. đŸŒ»

Hmmm...darĂŒber habe ich nicht wirklich nachgedacht...aber mein LI ist in der Tat ein relativ vages...ich glaube, ich muss lernen mich mehr von meinen eigenen Erinnerungen (die in diesem Fall tatsĂ€chlich genau so vage wie der Text sind) zu lösen und noch mehr eine Geschichte ausgestalten. :unsure:
 
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Mit "offen" meinte ich eigentlich eher ein grundsĂ€tzliches GefĂŒhl des SichAufEtwasEinlassenZuKönnens,
Genau DAS meine ich auch! Heute!! FrĂŒher schrieb ich, was mir gerade zum Auftrag einfiel. Heute schreib ich weder fĂŒr Bands noch Publikum. Wer bleibt dann noch ĂŒbrig? Die Frau am Fenster?

Ja, die tatsĂ€chlich!! Aber was kann ich ĂŒber eine UNBEKANNTE aussagen? Und was ĂŒber mich, meinen Lebensbegleiter? Und hier kommt das Offensein ins Spiel - mal mag ich mich, mal nerv ich mich. Es gibt nur einen Augenblick, wo ich mir gegenĂŒber neutral offen bin: der des Erwachens. Dazu kommen noch die das Hirn reinigenden TrĂ€ume
 sauberer ist mein Kopf wohl im Laufe des Tages nicht mehr 
😉
 
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ich muss lernen mich mehr von meinen eigenen Erinnerungen (die in diesem Fall tatsÀchlich genau so vage wie der Text sind) zu lösen und noch mehr eine Geschichte ausgestalten. :unsure:
Nein, bitte nicht von den Erinnerungen lösen!! Lediglich zusĂ€tzlich die eigenen GefĂŒhle neugieriger und vielschichtiger bestaunen. Das macht mir den grĂ¶ĂŸten Spaß.

Aber die persönliche Erinnerungen sind ein extrem wertvoller Schatz!!! Denn sie enthalten ja noch all die realen WidersprĂŒche, die der Verstand anschließend glatt rasiert!
 
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Ja, die tatsĂ€chlich!! Aber was kann ich ĂŒber eine UNBEKANNTE aussagen? Und was ĂŒber mich, meinen Lebensbegleiter? Und hier kommt das Offensein ins Spiel - mal mag ich mich, mal nerv ich mich. Es gibt nur einen Augenblick, wo ich mir gegenĂŒber neutral offen bin: der des Erwachens. Dazu kommen noch die das Hirn reinigenden TrĂ€ume
 sauberer ist mein Kopf wohl im Laufe des Tages nicht mehr 
😉
..so habe ich das noch nicht betrachtet. :)

Nein, bitte nicht von den Erinnerungen lösen!! Lediglich zusĂ€tzlich die eigenen GefĂŒhle neugieriger und vielschichtiger bestaunen. Das macht mir den grĂ¶ĂŸten Spaß.

Aber die persönliche Erinnerungen sind ein extrem wertvoller Schatz!!! Denn sie enthalten ja noch all die realen WidersprĂŒche, die der Verstand anschließend glatt rasiert!
Naja, aber wenn die Erinnerungen selbst zu verblasst sind, darf sie fĂŒr die Lyrik doch gewiss mit ein bisschen Farbe auffrischen, selbst wenn sie dann evtl. nicht mehr ganz so authentisch sind...?
Beitrag automatisch zusammengefĂŒgt:

..das hatte ich eh schon so gelesen. :)
 
Naja, aber wenn die Erinnerungen selbst zu verblasst sind, darf sie fĂŒr die Lyrik doch gewiss mit ein bisschen Farbe auffrischen, selbst wenn sie dann evtl. nicht mehr ganz so authentisch sind...?
Autoren dĂŒrfen in ihren Werken immer alles! NatĂŒrlich auch eine verblasste Eingebung kunstvoll kreieren!

Aber das kostet eben mehr Energie, statt sofort eine tatsĂ€chliche Erinnerung vor Augen zu haben. Und hier setze ich an: Ausgeruht bietet das Hirn mE mehr Erinnerungen als nach Feierabend oder gar nach einem Krisentag. FĂŒr mich ist Schreiben eine TĂ€tigkeit, die höchste Konzentration verlangt.

Ich habe anfangs nachts geschrieben. Und stand stĂ€ndig unter dem Druck meiner Auftraggeber, da ich nach Feierabend nicht mehr konzentriert schreiben konnte. Was ich aber damals noch nicht wusste, da mir der Vergleich fehlte! Heute wĂŒrde ich 2 Stunden vor dem dem Gang zum Haupt-Job dichten!

Gut, ich habe meine Meinung gesagt. Nimm es oder lass es. Beides hÀngt vom Typus ab und ist ok! :)
 
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mein "Haupt-Genre" ist Indie in fast all seinen Spielarten
..hab ich mich gefragt, was Indie-Songs textlich ausmachen..in der Lyrics-Playlist, die ich benutzt hab, ist der Fokus der Texte vor allem auf sich selbst gerichtet..das Indie-Leben wird reflektiert, die eigenen GefĂŒhle werden geteilt..
nichtsdestotrotz habe ich vor einiger Zeit zu meiner eigenen Überraschung meine Liebe zu "Country" entdeckt (ein Genre, das ich bis vor einigen Jahren noch ganz und gar schröcklich fand 🙃)
..Country-Songs sind anders..sie erzÀhlen Geschichten, sie haben einen Ort, an dem sie geschehen, jemand interagiert mit dem Song-Ich und hinterlÀsst eine bleibende Erinnerung..
..ich hab mich oft an der Country-ErzĂ€hlweise orientiert..die lĂ€sst sich wie ein Bauplan verwenden und man kann an allen Enden beginnen..mit der Story, mit der Hook, mit dem Ende..und irgendwo muss etwas einzigartiges, neues hinzugefĂŒgt werden, dass sich ins Gehirn krallt..das können schlichte Sachen sein, wie das rhythmische GerĂ€usch eines Scheibenwischers zu dem man klatscht, ein Name, eine Zugverbindung, eine spezielle Wetterlage..what ever..in vielen Songs bekennt sich das Song-Ich zu etwas/jemandem..Country kennt hehre GrundsĂ€tze, aber auch Versagen und Bedauern..

..auf solchen Songwriting-Prinzipien lassen sich Millionen Lyrics bauen ohne dass sich der Vorrat an Geschichten erschöpft..und so ist es ja auch..

Insofern, gut gewÀhlte Vorlieben @philemona77..
 
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..Country-Songs sind anders..sie erzÀhlen Geschichten, sie haben einen Ort, an dem sie geschehen, jemand interagiert mit dem Song-Ich und hinterlÀsst eine bleibende Erinnerung..
Fast immer Geschichten aus einer Ich-Perspektive! Oft voller Sehnsucht nach der Heimat und einer ersten oder letzten Liebschaft. Dabei geht es selten um eine Abrechnung, sondern eher darum, der Sehnsucht sehr anschaulich Ort und Zeit zu verpassen!
Erinnerung..
..ich hab mich oft an der Country-ErzĂ€hlweise orientiert..die lĂ€sst sich wie ein Bauplan verwenden und man kann an allen Enden beginnen..mit der Story, mit der Hook, mit dem Ende..und irgendwo muss etwas einzigartiges, neues hinzugefĂŒgt werden, dass sich ins Gehirn krallt..das können schlichte Sachen sein, wie das rhythmische GerĂ€usch eines Scheibenwischers zu dem man klatscht, ein Name, eine Zugverbindung, eine spezielle Wetterlage..what ever..in vielen Songs bekennt sich das Song-Ich zu etwas/jemandem..Country kennt hehre GrundsĂ€tze, aber auch Versagen und Bedauern..
Sehr anschaulich von dir beschrieben. Danke (y)

Auf einer anderen deutschen Plattform bat mal ein toller CountrysĂ€nger um eine deutsche Nachdichtung eines eigenen Songs. Das Angebot war viel versprechend. Viele deutsche Texter reichten ein. Keinem gelang ein wirklich gutes deutsches Storytelling. Alles zuviel „tell“ zu wenig „show“ 
.
 
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..hab ich mich gefragt, was Indie-Songs textlich ausmachen..in der Lyrics-Playlist, die ich benutzt hab, ist der Fokus der Texte vor allem auf sich selbst gerichtet..das Indie-Leben wird reflektiert, die eigenen GefĂŒhle werden geteilt..
Hmmm..ich muss gestehen, so systematisch habe ich mir die Lyrics noch gar nicht angeguckt...ich habe aber den Eindruck, es variiert sehr stark...im Dream-Pop z.B. werden oft nur Stimmungen beschrieben, wÀhrend im Chamber Pop a la Belle & Sebastian auch sehr viele Geschichten gezÀhlt werden...wobei es speziell da sehr viel ums Erwachsenwerden geht...also wieder eher introspektiv...insofern hast Du schon Recht mit Deiner Analyse.
Insofern, gut gewÀhlte Vorlieben @philemona77..
:giggle:...aber die habe ich mir nicht direkt selber ausgesucht...das mit dem Country hat sich eher zufĂ€llig ergeben....(hab mal ein Weilchen lang mit jemanden Karaoke gesungen, der neben ganz vielen Indie-Songs auch immer mal wieder einen Country-Song eingestreut hat...am Anfang hab ich's ignoriert..aber mit der Zeit habe ich tatsĂ€chlich ein bisschen meine Liebe zu El Paso, Jackson und den Frauen vom Missisippi entdeckt...😁 (auch wenn das bei mir sicherlich nicht wirklich ĂŒberzeugend geklungen hat 😁)).
Auch hab ich neben Indie und Country noch viele andere musikalische Vorlieben...und suche sie direkt...indem ich z.B. "(m)einen Lieblingssong" in einem zufĂ€lligen Genre suche (hauptsĂ€chlich um darĂŒber eine Konversation auf Englisch zu fĂŒhren bzw. um selbiges zu verbessern), aber auf diese Weise habe ich tatsĂ€chlich schon einige Lieblingssongs fĂŒr mich gefunden in Genres, in denen ich das vorher fĂŒr mich gar nicht fĂŒr möglich gehalten hĂ€tte.🙃😁
 
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Mit "offen" meinte ich eigentlich eher ein grundsĂ€tzliches GefĂŒhl des SichAufEtwasEinlassenZuKönnens, kein zeitlich oder an Ereignisse gebundenes...
Na klar. :)
Nur, wenn dein Verstand prĂŒft, ob du gerade "offen" bist, kommt vlt. ein Ja raus, obwohl das Nein immer richtig wĂ€re.
Wenn du Inhalte aus dem Unbewussten hervorholen willst, kannst du sie nicht hervorziehen, sondern gibst ihnen die Gelegenheit, zu erscheinen. So, wie ein Traum "erscheint".
Was dann erscheint, sind GefĂŒhle, die sich in Bildern darstellen. Diese Bilder gibst du weiter, sie werden "verstanden" (in GefĂŒhle umgesetzt), von denen, die eine andere "WellenlĂ€nge" haben allerdings nicht.
Ich bin kein Texter und kein SĂ€nger, sondern spiele nur ein wenig Klampfe und sonst nichts. Meine Technik ist unter aller Sau, ich kann eigentlich gar nichts.
Allerdings spiele ich das, was ich fĂŒhle und fĂŒhle, was ich spiele. Mein "Erfolg" ist nicht der Applaus, der aus der Begeisterung kommt.
Ab und zu gibts die Stille, die von einem Menschen ausgeht. Die kommt aus der Ergriffenheit. Man sagt "Danke", will mir auch etwas geben, ohne etwas "Passendes" dabei zu haben. So habe ich z.B. mal eine Sonnenbrille in die Hand gedrĂŒckt bekommen. Offenbar hat die "WellenlĂ€nge" gestimmt.
Wenn Klang und GefĂŒhle erstmal miteinander verschmolzen sind, geht das auch umgekehrt. Wenn ich allein etwas spiele, stellt sich das GefĂŒhl dazu wieder ein. Wenn ich mal zu großkotzig bin, holt mich die Gitarre auf den Teppich zurĂŒck. Wenn ich unterm Teppich angekommen bin, gibt sie mir die Kraft, wieder aufzustehen.
FĂŒr die Inspiration ist die "Offenheit" essentiell. Zwischen Schlaf und Voll-Wachsein ist sie da. Eine andere Gelegenheit ist die Muße, wenn man entspannt mit nem Tee auf dem Tisch auf dem Sofa liegt. Weg mit Halogen, Energiespar, LED. Zu einer romantisch-sinnlichen AtmosphĂ€re gehört der Sonnenuntergang am Meer, das Kerzenlicht. Diese ZusammenhĂ€nge sind aus der Psychologie bekannt. Dort werden Lampen mit entsprechen langwelligem Spektrum gegen Depressionen (!) eingesetzt. - Braucht man den wissenschaftlichen Beweis? - Nö.:)
 
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