Guten Morgen, nachdem ich mich intensiv durch das angesprochene Preis-Segment probiert habe, kann ich auch einiges dazu sagen. Ich besitze sowohl eine Epiphone Standard 1960 V3 (Sondermodell von 2010), eine inspired by Gibson Epiphone Classic in Heritage Cherry Sunburst und konnte kürzlich recht günstig eine 1960 Tribute Plus ergattern. Alle drei Instrumente haben ihren Reiz, sind von der Bespielbarkeit wirklich top (alle abgerichtet - es macht einen großen Unterschied!) und klingen trotzdem unterschiedlich bzw. haben einen eigenen Charakter.
Es gibt mittlerweile einige Dinge, auf die ich wert lege - ist man doch oft versucht, eine Gitarre erstmal nach der Optik zu beurteilen. Sowohl die Epiphone 1960 V3 als auch die 1960 Tribute Plus haben Gibson Elektrik ab Werk verbaut - was man definitiv im Vergleich zur Standardhardware merkt - sowohl soundtechnisch, als auch haptisch (Toggle Switch). Stimmstabil inkl. flacher Saitenlage ohne Schnarren und mit sehr guter Intonation sind sie alle - dabei sind Grover Mechaniken sind mittlerweile meine Favoriten, was total präzises Einstellen angeht. Vom Halsprofil sind sie ebenfalls unterschiedlich - die Classic ist etwas schlanker, die 1960 V3 hat gefühlt mehr Fleisch aber trotzdem kein 50s Profile, die 1960 Tribute Plus hat ein Slimtaper D-Shape, was sehr gut in der Hand liegt. Zudem kommt sie ab Werk mit Gibson 57er Classic / 57er Classic Plus Humbuckern, die einen sehr warmen aber vollen Sound haben und auch bei höherem Gain nicht Matschen - das Palisandergriffbrett mit echten Perlmutteinlagen ist ebenfalls ein Highlight. Wenn Du auf Soundvielfalt stehst, ist die 1960 Tribute Plus ein echter Geheimtipp - auch Dank der Coilsplit-Optionen. Früher habe ich um "Tribute-Modelle" meist einen Bogen gemacht - sind diese doch beim großen "G" eher optisch abgespeckte Varianten. Bei Epiphone ist es eher "top of the line" - massive Features und eine (Sound)-Qualität, die sich vor nichts zu verstecken braucht - meiner Meinung nach gibt es für ca. 400€ (wenn wir bei der 1960 Tribute Plus bleiben) nirgendwo mehr Austattung und Gitarre für das Geld.
Meine anderen Epiphones sind mit dem APH2 Slash Signature Set bestückt - mein absoluter Favorit. Aber ich würde nie blind kaufen - anspielen ist Pflicht - sowohl rein akustisch als auch elektrisch. Auch die Epiphone Classic inspired by Gibson hat mich sehr positiv überrascht - ein tadelloses Instrument (die serienmäßig dort verbauten Classic Pro Humbucker von Epiphone können sich hören lassen!) , was einem viel Spaß macht. Gewichtsmäßig liegen sie zwischen 3,7 - 4,0kg. Daher kann ich eigentlich nur für alle drei Epiphones Werbung machen (und ja, ich habe sie gegen diverse FGNs, Gibsons, V100´s, Corts und Hohners verglichen).
Features bzw. Eigenschaften, auf die ich achte, sind z.B.:
- Ahorndecke
- Griffbrett (persönlicher Geschmack gerne dunkler, Palisander)
- Long Tennon Neck (sowohl bei der 1960 V3 als auch bei der 1960 Tribute Plus)
- hochwertige Elektrik
- hochwertige Tuner
- Stimmstabilität / Knochensattel (nachgerüstet bei der 1960 V3 und bei der 1960 Tribute Plus)
- Gewicht (persönliche Schmerzgrenze etwa 4,3kg)
Meine Epiphones sind sowohl wöchentlich im Proberaum als auch auf Gigs im Einsatz - keine Probleme. Daher kann ich mich mittlerweile als absoluter Epiphone-Fan outen. Und sollte einem der Sound nicht gefallen - mit ein paar Einstellungen (Humbuckerhöhe, Polepieces) oder einem Alu-Tailpiece erreicht man verdammt viel. Ich gebe sie auf jeden Fall nicht mehr her.