Alter/schaltungsbestimmung Fender Pro Reverb SF

Timeline - wirklich nicht verkehrt. Wir hatte es vorgestern in den Effektinsert eines Mesa Boogie Lonestar eingeschleift und den Ausgang für links aus dem Timeline direkt mit den Eingang eines alten Musicman-Amp (Ohne Mastervolumen, ohne Effektinserts). Was soll ich sagen, alle effekte auch die Distortion des Mesa Boogie wurde im Musicman wiedergegeben - klasse Schaltung im Timeline. Er ist vielseitiger wobei die Bandechos beim El Capistan besser sind - dafür ist es auch konzipiert - aber welcher Gast hört das live raus?
S.
 
Was soll ich sagen, alle effekte auch die Distortion des Mesa Boogie wurde im Musicman wiedergegeben - klasse Schaltung im Timeline.
Steh ich auf der Leitung oder beschreibst du da gerade, was jedes Stereo-Effektgerät macht, wenn man das Signal einer Vorstufe anschließt (wie es ein Effektweg macht)?

Gitarre -> Vorstufe Mesa Boogie -> Timeline Stereo-Effekt ->...

.....links -> Mesa Endstufe
...rechts -> Music Man "als Endstufe"

Dann ist ja vällig klar, dass der alles, was die Mesa Vorstufe macht, auch verzerren, im Music Man ankommt.
Oder was meinst du?
 
Wir haben uns beide gewundert was da abgeht: Also hier direkt erst in das Pedalboard mit verschiedenen Fußtretern u. a. als Schlusslicht das Timeline (Right in), raus in den !!!????
Die Verkabelung muss ich mir bei Gelegenheit noch mal genau anschauen und ob wir da was vertauscht oder übersehen haben, z. B. dass die Kiste auf Feedback Loop geschaltet war.
Das was jedes Stereo-Effektgerät macht, wenn man das Signal einer Vorstufe anschließt ist mir schon bekannt (habe selber ein Intellifex im S/R-Loop meines DSL 2000 und nutze es bei Bedarf auch mit 2 AMPs.)
Ich werde mal berichten.
S.
 
Ich wäre übrigens nach wie vor daran interessiert, ob mir jemand halbwegs zuverlässige Infos geben kann, warum ein SF Super Reverb mit Gleichrichterröhre und Master (o.Ä.) wärmer und voller klingt als ein Fender Twin.

Ist es wirklich nur die Gleichrichterröhre?
Ist es die evtl. verschieden hohe Spannung des Amps (die Schaltpläne wiedersprechen sich da teilweise)?
Gibt es andere Unterschiede in der Schaltung?

Hat jemand einen Schaltplan?

Danke :great: !
 
Hi toxx!

Ich wäre übrigens nach wie vor daran interessiert, ob mir jemand halbwegs zuverlässige Infos geben kann, warum ein SF Super Reverb mit Gleichrichterröhre und Master (o.Ä.) wärmer und voller klingt als ein Fender Twin...


Zu den Spannungen etc. kann ich dir nicht viel sagen - das kann aber durchaus einen Unterschied machen.

Wir als Gitarristen empfinden es oft als "wärmer"/entgegenkommender wenn die verschiedenen Stufen im Amp (Röhren, Trafos, Speaker...) etwas "gefordert" sind.
Man spricht hier auch von "Sättigung" oder "natürlicher Kompression".
Vom technischen Standpunkt aus würde man vermutlich sagen, die Teile arbeiten jenseits ihrer Möglichkeiten und die Folge sind unerwünschte Verzerrungen - die wir als Musiker aber in den meisten Fällen mögen.
Daher empfindet man kleinere/weniger leistungsstarke Amps beim Spielen oft als angenehmer, während man bei großen Amps oft das Gefühl hat man müsste mehr "kämpfen" um einen guten Sound herauszukriegen.

Ich weiß allerdings nicht ob das nun "zuverlässige Infos" sind - und natürlich spielen bei der persönlichen Beurteilung noch viele andere Faktoren eine Rolle ;)

cheers - 68.
 
Hm, genaues weiß ich nicht. Die Vorstufenschaltungen ähneln sich ja. Mit Gleichrichterröhre gibt es sicherlich einen komprimierteren und dadurch wärmeren Sound. Beim 70 Watt Pro Reverb spielen sicherlich auch die höheren Betriebspannungen und die damit verlagerten Arbeitspunkte eine Rolle. Allerdings gilt das auch für die 135 Watt Twin-Modelle.
Bei meinem ist der Bias auch sehr heiß eingestellt, wie mir ein Techniker sagte. Diesen hatte er beim durchchecken nicht verändert, da der Klang hierdurch auch verändert wird und das wollte ich nicht. Mein Pro Reverb klingt auch mit einer Halbleitergleichrichtung warm. Die Verwendung einer Gleichrichterröhre kann diesen "warmen" Sound also nicht alleine bewirken.
S.
 
Daher empfindet man kleinere/weniger leistungsstarke Amps beim Spielen oft als angenehmer, während man bei großen Amps oft das Gefühl hat man müsste mehr "kämpfen" um einen guten Sound herauszukriegen.

Danke für deine Antwort... nein, leider war mir das, was du schreibst, schon bekannt.
Es ist eigentlich aber genau das, was mir zu schaffen macht: Warum klingt der Super Reverb - der ja viel Power hat - auch schon bei kleinen Lautstärken (2x6L6 -> 40W) so viel wärmer und ja, warum reagiert er so viel nachgiebiger (natürliche Kompression?) als ein Fender Twin (4x6L6 -> 80W)? Laut verfügbaren Schaltplänen gibt es nämlich außer der Gleichrichterröhre keine Unterschiede.
Dazu sagt ja aber schneider schon, dass es da auch wieder "Gegenbeweise" gibt.
Ich würde theoretisch ja auch auf eine niedrigere Spannung tippen, nur geht diese nicht allgemein aus den Fender-Schaltplänen hervor (die wiedersprechen sich nämlich bei den Spannungen oft). Bzw. frage ich mich auch, ob 10-20V schon so einen rießigen Unterschied machen können!?

Vielleicht ist es auch eine Summe aus diesen Faktoren und den kleineren Speakern, die dann besser ansprechen...
Dennoch hätte ich zu den Spannungen gerne eine verlässliche Quelle ... !?


Hintergrund ist übrigens, dass ich einen sowieso schon sehr verbastelten Twin hier rumstehen habe, den ich gerne Richtung Super trimmen würde...
 
Welche Speaker hast Du in dem Twin?
S
 
Hi!

...Es ist eigentlich aber genau das, was mir zu schaffen macht: Warum klingt der Super Reverb - der ja viel Power hat - auch schon bei kleinen Lautstärken (2x6L6 -> 40W) so viel wärmer und ja, warum reagiert er so viel nachgiebiger (natürliche Kompression?) als ein Fender Twin (4x6L6 -> 80W)? Laut verfügbaren Schaltplänen gibt es nämlich außer der Gleichrichterröhre keine Unterschiede...

Ach ja, wusstest du alles schon ;)

Ich würde dennoch nicht so sehr auf Schaltpläne als vielmehr auf meine Ohren vertrauen.
Es sollte - bei niedrigen Pegeln - ohne Probleme möglich sein den Super und den Twin sehr ähnlich klingen zu lassen.
Dazu muss man die diversen Regler aber nicht "gleich" einstellen - sondern eben so, dass es ähnlich klingt.

Stell´dir mal vor wieviele Komponenten dein Signal durchläuft bis es über die Speaker wieder an deine Ohren gelangt. All diese Teile haben - selbst bei "eigentlich" gleichen Spezifikationen - einen Toleranzbereich von 10% oder auch deutlich mehr.

Sollte es dir nicht möglich sein die beiden Amps "ähnlich" klingen zu lassen, würde ich als Problemquelle zunächst die Röhren und die Speaker sehen.


cheers - 68.
 
Ich vermute langsam auch, dass der Unterschied eher eine Mischung aus diesen 2-3 Punkten ist, und weniger in der Schaltung liegt:

1. 10er statt 12er -> spricht schneller an
2. Gleichrichterröhre statt Diodengleichrichtung -> mehr Kompression, nachgiebigerer Sound
und evtl.
3. Etwas niedrigere Spannung -> weniger "spitze" Ansprache, wärmer? Aber das ist diskussionswürdig.

Ich tippe auch darauf, dass die Speaker am meißten Unterschied machen...
Und das mit den Ohren stimmt natürlich :).
 
Aloha .-)

Der Unterschied kann auch noch an den verbauten Bauteilwerten, besonders in der Klangregelung, liegen. Hast Du mal reingesehen, was wirklich an Werten verbaut ist? Beim TwinReverb hat z.B. der Kondensator für die Mitten 47nF, beim Super Reverb aber 22nF, beim ProReverb gibt es beide Möglichkeiten. Wenn man die Werte mal im Duncan Tonestack Calculator eingibt sieht man, daß sich das 'Mittenloch' doch sehr verschiebt und damit der Grundcharakter des Amps sich stärk ändert...

Jenzz
 
Alles schon gesagt, deshalb nur noch ergänzende Erfahrungen. Die Speaker sind mit maßgeblich am Sound beteiligt. Ich habe gestern mal meinen Super Champ X2 nur an die Pro Reverb Speaker angeschlossen - ein unheimlich geiler Klang! Ich könnte mir vorstellen, diese Transen (XD und X2)mit sochen Speakern (von mir aus auch nur einem) in so einem Gehäuse verbaut wäre ein echter Verkaufsschlager.

Aber auch die Röhren färben den Klang nicht unerheblich. So habe ich eine hochwertige TAD an V1 wieder gegen die uralte 7025 die im Normalkanal steckte getauscht. Die ist zwar etwas rauschiger und nicht ganz so laut, bringt aber eine warme, präsente offene Färbung in den Klang. Bei den Bässen musste ich keine Abstriche machen ..... WUMMMM!!! Der Unterschied zwischen den Röhren in der Klangfärbung ist zwar gering aber doch deutlich zu hören.

Mit dem Duncan Tonestack Calculator lassen sich verschieden Tonestacks im Vergleich darstellen. Die Klangreglung der 7enderverstärker ist sehr effektiv. Klar es fehlen einige Dezibel gegenüber den Marshall-Tonestacks, aber es lassen sich fast alle Varianten einstellen.

Beispiel: Für einen Pink Floyd-Sound (mit Fender Stratocaster Volumen 6-10, ProCo-Rat: Distortion 10:00, Filter: 15:00, Volumen: ~ 15:00) stelle ich die Klangregler am Pro Reverb z. B. so ein: Höhen 5-6, Mitten 8-9, Bässe ~3. Natürlich nutze ich dann noch den internen Hall und ein Delay davor. Man kann auch die Höhen noch weiter absenken auf 3 (und ggf. den Brightschalter einschalten), dann sieht die Tonestackkurve fast so aus wie die des Hiwattamps. Wenn ich dann den Eingang meines SC X2 mit dem Lineout des Pro Reverb verbinde, diesen auf Preset Deluxe Reverb (7) einstelle, Volumen und Ton angeglichen, Vibratoeffekt des SC X2 auf ~2 Sekunden und Intensität auf 8 dann steht der Sound fast waschecht im Raum (ein Phaser wäre der richtige Effekt).

Ich muss direkt mal gucken, welche kapazitäten da eingebaut sind oder kann hier das jemand draus erkennen (Bild ist schon einige Wochen alt, deshalb die Frage,der AMP ist momentan zusamengebaut)? Links unten der blaue Kondensator hat meine ich 22nF. Ich meine aber das für die Klangregelung 47nF verwendet werden.
Danke und Chiers
S.
 

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Der Unterschied kann auch noch an den verbauten Bauteilwerten, besonders in der Klangregelung, liegen. Hast Du mal reingesehen, was wirklich an Werten verbaut ist?

Klar, das hab ich. Dachte ich. Ich war fest davon überzeugt.

Anscheinden aber doch nicht :eek:. Tatsächlich hat der Kondensator, der für die Mitten zuständig ist, statt 47nF wie beim Twin 22nF und damit verschiebt sich das Mittenloch nach rechts und ist weniger tief. D.h. mehr Tiefmitten und etwas weniger Hochmitten - ein anderes Mittenspektrum.

Jetzt kann ich mich in Grund und Boden schämen :redface: ...
Okay, dennoch wird es aber eine Mischung aus allen genannten Ursachen sein, die den Super so anders klingen lässt.

Beim SF Pro Reverb gibt es übrigens beide oben genannten Varianten.
 
Hallo,

vielleicht bin ich in diesem Thread nicht ganz richtig, aber vielleicht hat jemand Erfahrung hiervon und zwar:

Ich habe einen Fender Pro Reverb Silverface Bj. 1977!

Den "Master Volume"-Regler kann man rausziehen und wieder reindrücken, aber ich bemerke hierbei keinen Unterschied in den beiden Stellungen.

Kann mir jemand sagen, was das "Herausziehen" bzw. "Reindrücken" des Master Volume-Reglers bewirken soll?

Hab schon alles durchstöbert aber nichts hierüber gefunden.

Vielen Dank schon mal.

Schöne Grüße!
 
Hi!
... Ich habe einen Fender Pro Reverb Silverface Bj. 1977!

Den "Master Volume"-Regler kann man rausziehen und wieder reindrücken, aber ich bemerke hierbei keinen Unterschied in den beiden Stellungen.

Kann mir jemand sagen, was das "Herausziehen" bzw. "Reindrücken" des Master Volume-Reglers bewirken soll? ...
Das war der berühmt/berüchtigte "Pull-Boost" - sollte auch auf der Frontblende unter dem Master-Poti stehen (pull for boost).
Leider klang das furchtbar wenn man nicht den ganzen EQ neu einstellte - deswegen wurde dieser "Effekt" fast nie benutzt.
Ich vermute, dass der bei deinem Amp einfach "stillgelegt" wurde ;)

cheers - 68.
 
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Danke für den Hinweis!
 

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