Eins noch... der Titel dieses Faden und die dann gestellte Frage passen IMO nicht recht zusammen, wenngleich das Titelthema IMO durchaus diskussionswürdig ist:
Ist ein ein System: Modeler+FRFR-Monitor "
praktischer" als ein Rig Pedalboard + Gitarrenverstärker?
Über Sound muss man da IMO heute nicht mehr viel diskutieren. Modeler sind auf der Höhe der Zeit angekommen und wenn man es gut/richtig macht, ist das, was aus einem Modeler+Breitbandmonitor kommt nicht "besser" oder "schlechter", als bei einem analogen Gitarrenverstärker.
Hauptargumente pro Modeling, sind am Ende meist doch eher praktischer Natur: Weniger zu schleppen; weniger anfällig; konsistenter/immer gleicher Sound.
Doch auch da sehe ich zumindest sehr keinen so großen Unterschied.
Mein Live Rig sieht typischer Weise so aus:
Mein St. James EL34 ist nicht größer und wiegt nicht mehr, als mein RCF NX10 Floor Monitor. Das Pedalboard ist von der Größe vergleichbar mit einem Helix Floor.
Mithilfe eines selbstgeklöppeltem "Multicore" ist die Verkabelung "clean" und einfach. Ob "Röhren" oder DSP-Chips/Betriebsysteme zuverlässiger oder langlebiger sind, ist auch eine IMO gar nicht so leicht beantworbare Frage...
Was ich an einem konventionellen Gitarrenverstärker "praktisch(er)" finde ist, dass er eben "Out of the Box" das macht und so klingt, wie er es soll, während man einem Breitband Monitor, das Frequenzband eingrenzen muss. Das ist IMO aber auch Lautstärke/Venue abhängig. Daran schraubt man aber beim Soundcheck idR eher lieber nicht mehr rum... Ein konventioneller Gitarrenverstärker ist da IMO "flexibler", zumal bei so einem Rig die Bedienlemente (Klangregelung...) on the Fly zugänglich sind und man sich nicht erst durch irgendwelche Menüs arbeiten muss.
Ein weiteres "praktisches" Pro-Modeling Argument ist, dass die Amp-Mikrophonierung überflüssig ist, weil Modeler idR ein DI-Signal zum FOH geben können. Mikrophonierung hat immer den Nachteil, dass die anderen Instument dahinein übersprechen, was für den Gesamtsound nicht so gut ist. Aber selbst da haben moderne Amps, wie der St. James eine IR-Cab-Simulation an Board.
Bei Bands, die dann In-Ear-Monitoring und Silent Stage machen, kippt dann aber IMO die "Praktikabilität", weil der "Lautmacher" auf der Bühne ja überflüssig wird. Würde ich in solcher einer Band spielen, wäre Floor-Modeling wohl auch mein Way to go.
Zuhause im Kämmerlein sieht es IMO auch etwas anders aus, bzw. ist das dann abhängig vom bevorzugten Workflow, Platz und Vorgeschichte.
Ich empfinde das Soundfinden und Tweaken am Rechner oder über das Mäusekino am Floor Modeler als immer wieder "ablenkend" und Zeit stehlend, aber im Arbeitszimmer wo Studiomonitore vorhanden sind nutze ich ein Helix Stomp, weil es eben nicht den ganzen Raum vollstellt.
Mein Fazit: Modeler+Monitor oder Gitarrenverstärker? Kommt drauf an....