Bestimmung und Restauration einer alten Schlaggitarre aus den 60ern

  • Ersteller Bass_Zicke
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... olga fiel mir sofort ein , als der kollege hier meinte , das es ev ein ost produkt sein könnte .

aber olga wird sich sicherlich zwischen blacky , ricarda von zickenbacker , jacky , jasmin , eleonore , sam , ray , la bella , mary , subse , suzi , rocky und dem noch namenlosen jazz bass wohlfühlen .
 
olga lebt :

IMG_0694.JPG


plooooooiiiiiiiiinnggggg ..........
 
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so ....

was bisher geschah :

als erstes wurde olga zerlegt und dem hals wurde der quastenlack mittels heißluftföhn und spachtel entfernt ..... das ging nicht gerade einfach und ich bin da auch noch nicht mit fertig .

da mir bei dieser aktion dann der null bund abfiel ( inclusive ein stück funier ) hab ich mich dazu entschlossen , weiter auszuschneiden und den sattel als bestimmendes teil zu nehmen ( da hab ich einen passenden rohling , der noch bearbeitet werden muß ) .

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die mechaniken ließen sich auch gut montieren , nachdem die löcher etwas aufgebohrt wurden :

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da muß ich später aber etwas dickere u scheiben montieren , da die dazugehörigen zu dünn sind und die zentralmutter der mechnik nicht überall fest wird ( es sieht so aus , als ob die kopfplatte mit der hinterseite mal kontakt mit einem bandschleifer hatte ) .

der korpus war ebenfalls kaputt , die decke hatte sich an diversen stellen gelöst und leider auch zum teil die schichten der decke selber .

ich habs so gut , wie ich es kann , geklebt und es sieht wieder fest aus .

danach wurden hals und korpus wieder montiert und der saiteneinhänger angebracht ...... es kam der zeitpunkt 2 saiten aufzuziehen um zu sehen , wie alles zueinander passt ..... dabei entstand der erste ton *gg

so grob passte alles , aber irgendwie ging das mit der brücke nicht .....die saiten kamen viel zu hoch .

ich hab dann ohne dem unterteil der brücke weitergemacht um die position für den pu festzulegen , das ging auch alles ganz gut .

IMG_0694.JPG


dann hab ich mir das halskonstrukt noch mal genau angeschaut und alles anders eingestellt ...... jetzt ist der pu kilometerweit von den saiten entfernt , aber beide teile der brücke montiert .

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irgendwie dazwischen wäre gut ...... wobei ich aber auch nicht weiß , ob diese brücke nicht für die saiten geschlitzt werden muß ...... also von klingen kann da noch keine rede sein .

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.... aber so langsam gehts in richtung gitarre .
 
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ahoi

als nächstes kam der einbau von pu und potis ....... ich war doch sehr gespannt , wie das teil verstärkt klingt .

... und das war erstmal eine herausforderung !

zunächst hab ich pu mit vol poti verbunden , dann vol poti mit tonblende und diese dann mit der buchse .

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das dumme ist ja , das man nicht von innen an die stellen kommt , wo die bauteile eingebaut werden sollen .

ich hab dann zuerst mit einem massiven draht , garn durch die gitarre gefädelt ..... für jedes bauteil eines .

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... dann die bauteile dran gebunden und durch die gitarre gezogen . an dieser technik muß ich noch ein wenig arbeiten , da ich das ja nochmal machen muß , wenn die gitte lackiert ist ....... jetzt ist ja nur rohbau angesagt .

dann wurden die tuner fest geschraubt und das ganze mit elixir nanoweb 10 / 46 bespannt ..... diese saiten hatte ich mal hier im geschäft gekauft , gefielen mir aber gar nicht auf meiner fernandes strat .

saiten sind bei einer gitte wohl kriegsentscheident !

bei der fernandes bin ich jetzt bei ernie ball classik rock 10 / 46 angekommen , aber auf olga gehört etwas anderes ....... irgendwas fettes , was aber keinen übermäßigen saitenzug hat .

gut , ich hatte jetzt aber nur noch die elixir und bin dann hergegangen und hab die gitte einfach einen ganzen ton tiefer gestimmt

den sattel hatte ich als rohmaterial geordert und natürlich auch sofort verseppelt ..... etwas zu niedrig gemacht , aber das konnte ich noch für die ersten tests retten , indem ich etwas unterlegt hab .

tja , bei der brücke wurde es dann kompliziert , weil man sich auch erstmal an den mörder abstand zwischen decke und saiten an der brücke gewöhnen muß ..... sieht ja schon fast wie ne hängebrücke aus .

IMG_0696.JPG


die brücke war ungekerbt , klang aber nicht wirklich , also hab ich kleine kerben rein gemacht und kam dem ziel bedeutend näher .

einstellen von saitenlage und das stimmen ist bei so einer gitte eine katastrophe ...... da verstellt sich ja immer alles , wenn man nur eine saite in stimmung bringt . ...... egal , nach zig durchgängen passte es dann und ich konnte zum aktiven test übergehen .

dazu hab ich meinen gitten ampeg , einen ax 70 ( cleanmonster mit 70 watt ) genommen .

da war ich ein wenig verwundert , da der klang eine wirkliche bereicherung in meiner saiteninstrumenten sammlung war ..... und dann hab ich den umgebauten zerr kanal genutzt und nur ein wenig overdrive eingestellt ....... dazu dann noch ein wenig echo und ich war begeistert .

die h und e saite wollen noch nicht so richtig ( was am verfuschten sattel liegt ) , aber ansonsten schöner klang , damit hatte ich nicht gerechnet .

nun muß ich noch einen anderen sattel anfertigen und ich will auch noch die brücke tauschen . saiten werd ich mal die eb 2837 ( bariton bass saiten ) und so low tension von optima ausprobieren .

insgesamt ein sehr schönes projekt , wobei man viel lernen kann .

olga :

IMG_0702.JPG
 
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KlampfenTom
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Falscher Bereich
ahoi

.... es ging natürlich weiter und ich hab olga wieder komplett zerlegt , funktion hatte sie ja grob und die richtung stimmte auch .

der pick up , irgendwas aus der bastelkiste :

ein humbucker , der aber nur einen anschluß hatte ...... das hab ich erstmal geändert :

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die kleine brücke wurde gekappt und beide spulen einzeln verdrahtet :

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ich wollte seriell und parallel umschaltbar haben , ursprung war seriell und es klang auch etwas mittig .

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zum testen wollte ich aber die gitte nicht wieder zusammenbauen und so hab den pu einfach über meine fernandes gehalten und funktion geprüft .... alles ok .

ach ja ...... zum klang nochmal :

so , wie ich gelesen hab , werden auf solchen gitten wohl dicke saiten aufgezogen , was natürlich für meinen linken arthrose daumen gift wäre .

den test hatte ich mit elixir nanoweb 10 46 ( hatte ich noch im bestand ) gemacht , die zwar für diese gitte immer noch dünn sind , aber in normalstimmung schon zu stramm waren .

daraufhin hab ich mir noch optima low tension 12 51 besorgt ..... die sind aber auch zu stramm und klingen auch nicht so schön .

dann hab ich die gitte einfach einen ganzen ton runtergestimmt und wenn ich den hals noch etwas bearbeite , müßte das gehen ..... oder ich stimm weiter runter , ich hab mir jetzt auch noch so kappo beorgt , um das wieder ausgleichen zu können .

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neuer sattel ( vorgekerbt ) ist auch schon da , sattelfeilen muß ich dann noch zusammen mit dem telecaster bass projekt bestellen , wenn das wieder lieferbar ist .

der korpus ist grausam :


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er ist überall rissig ..... und " natur " krieg ich das nie wieder hin .

ich hab mich dann zu einer anderen art der optischen rettung entschieden und das sieht schon ganz ok aus .

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.... muß da noch einige durchgänge machen , aber ich denke das wird ok so .

farbe war auch so ein thema ..... entweder so ein alt weiß , oder ein dunkelrot / bordeaux , in beiden fällen aber nicht hochglänzed ! .... es kann ruhig älter aussehen .

... jetzt wird erstmal weiter geschliffen und der hals bearbeitet .

bericht folgt
 
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Hi,
so , wie ich gelesen hab , werden auf solchen gitten wohl dicke saiten aufgezogen
versuch doch einfach 0.09-0.42, der sound kommt doch eh vom Pu und läuft über einen Amp, den du ja auch regulieren kannst. Tiefer stimmen und dann Kapotaster wirkt für mich wie Selbsttäuschung:rolleyes:.

farbe war auch so ein thema ..... entweder so ein alt weiß , oder ein dunkelrot / bordeaux ,
nimm bordeaux:), weiß, egal welches find ich bei solchen Gitarren nicht so schön.

Interessante Geschichte(y), ich wünsch dir gutes vorankommen,
lG Micky:hat:
 
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Nicht ganz so bläulich wie bordeaux wäre Ral 3009 oder Ral 3011. Früher nannte man das Ochsenblut bzw. Schwedenrot.

Nur mal so als Denkanstoß. Vintage Farben für reine vintage Gitarre 🎸 😃
 
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so

ich bin im baumarkt fündig geworden ..... ist so ein schmutziges rot geworden , hier ein kurzer farbtest :

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gefällt mir recht gut ( ist auch in natura dunkler ) , zumal ich auch dort von der gleichen firma eine gute grundierung bekommen konnte .

das erste problem hab ich dann auch schon gelöst :

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die achsen der mechaniken waren zu lang und es ergab sich damit nicht der winkel über den sattel , den ich gerne hätte .

der hals sah im bereich der kopfplatte aber auch so aus , als wenn der mal kontakt mit einem bandschleifer hatte . ich bin dann einfach hergegangen und hab eine 3 mm holzplatte auf die rückseite der kopfplatte aufgeleimt .

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jetzt passt es und vorallem kann man jetzt auch die hülsen der mechaniken anziehen .

.... dann ging es weiter mit spachteln , schleifen und trocknen .

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jetzt ist es soweit , das man mit dem farbauftrag anfangen kann ( steht für morgen auf dem plan ) , dazu hab ich mir eine kleine hilfe gebastelt , um den korpus , wie auf einem spieß , drehen zu können :

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... sieht wackeliger aus , als es ist *gg

es ist nicht leichtgängig und so bleibt der korpus in jeder stellung stehen ..... sollte funktionieren .

ich bin gespannt , wie es wird .....
 
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ahoi

.... also , das lackieren hat nicht 100 % geklappt :

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nass sah alles prima aus ......... dann klatschte die folie an den body .

auch sah man wieder unebenheiten und es folgte ein erneutes schleifen und lackieren , wobei der hals beim ersten versuch schon gut wurde und nicht neu gelackt werden mußte .

der korpus ist einfach wellig und rissig und ich wollte da auch nicht alles mit spachtel abziehen .

der zweite versuch war ok und mit dieser optik kann ich gut leben .

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es ist eine über 60 jahre alte klampfe und die brauch nicht so aussehen , als ob sie neu wäre .

ich hab noch zwei bodys , die lackiert werden müssen ...... aber , da das eine meine gute fernandes strat ist , hab ich dafür " andere " farbe besorgt .

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das ist echter 2 k lack und man muß kurz vor dem gebrauch die dose " aktivieren " ..... dazu gibt es dann einen zusätzlichen drücker im boden der dose ...... erst dann vermischt sich härter und lack . man muß allerdings die farbe in 3 tagen aufbrauchen , sonst härtet sie schon in der dose .

aber sowas wollte ich jetzt nicht bei olga ausprobieren , zumal die gitte jetzt doch ein paar mark gekostet hat ..... kleinigkeiten addieren sich halt .

es kam wieder das übliche spielchen mit den fäden und etlichen versuchen , die potis dahin zu bekommen , wo sie denn auch hinsollen .

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sogar mit saitenerde .

die baugruppe pu , schalter , potis hab ich vorher getestet :


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dann kam die montage der einzelnen bauteile :

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die kopfplatte hab ich mit einem sticker aufgehübscht :

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und dann war sie komplett und ich konnte mit dem einstellen beginnen .

oktavreinheit stellt man hier damit ein , wo die saitenbrücke hingestellt wird , mehr ist da nicht .

den sattel hab ich dann auch nochmal nachgearbeitet , hab aber immer noch ein wenig luft ...... aber ich weiß auch noch nicht , welche saiten wirklich draufkommen .


vorher :

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nachher :

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soweit erstmal fertig ...... ich lass sie jetzt mal ein paar tage so stehen und mach dann das feintuning mit anderen saiten usw usw .

.... hat spass gemacht .





und das nächste wartet schon :

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.... ein telecaster short scale bass . ( gitten telecaster bausatz body mit 29" bass hals )

und ....

IMG_0733.JPG


... eine jazzcaster *gg ( telecaster bausatz hals mit j&d mini jazz bass body )




es wird nicht langweilig .
 
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Aufgrund der sehr besonderen Halsbefetigung (eine Schraube durch den Halsfuß, die gegen eine Feder und den Korpus arbeitet) sowie die Form des Abdrucks vom fehlenden Vibrato-System bin ich mir fast sicher, dass Olga mal eine Egmond war. beides ist bei meiner Egmond identisch.
Die Lackierung war im Original sicherlich eine Andere. Die "Halsbefestigungsschraube durch das Griffbrett" war im Original sicher auch noch nicht da, das ergibt zusammen mit der anderen Halsbefestigung nämlich kaum Sinn.
Bilo war vielleicht der Name einer Vorbesitzerin oder eines Vorbesitzers.
 

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