Bestimmung und Restauration einer alten Schlaggitarre aus den 60ern

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ahoi

ich bräuchte mal hilfe .... es ist zwar nur ein trümmerhaufen , würde aber gern wissen , was es mal war ?

links das teil :

IMG_0672.JPG


.... um was für eine gitarre handelt es sich hier ? es ist wohl eine jazzgitarre bei der einiges fehlt .

ich hab nach " bilo " gegoogelt , aber nichts gefunden .
 
Nur der Vollständigkeit halber: Offensichtlich gab es auch in Schweden einen Gitarrenhersteller namens Egmond

-> The Egmond story, in short.

Gemeinsamkeiten oder Zusammengehörigkeit finde ich nicht.

Jedenfalls ist die Info von @gidarr super! :prost:
 
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Offensichtlich gab es auch in Schweden einen Gitarrenhersteller namens Egmond

Nein, die Website betreibt Hans Gatu, ein schwedischer Fan der Marke. Egmond war eine niederländische Marke. Gegründet wurde sie von Uilke Gerard Egmond, einem pensionierten Eisenbahner, der als Musiklehrer arbeitete und die Firma später gemeinsam mit seinen Söhnen in Eindhoven betrieb.
 
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vielen dank für die ersten hinweise .

ich hab noch detailsphotos :

IMG_0676.JPG
IMG_0678.JPG
IMG_0682.JPG
IMG_0683.JPG
IMG_0685.JPG
IMG_0684.JPG
IMG_0680.JPG


also halsabschrauben ist ja ein abenteuer , wer rechnet denn damit , das unter der bundmarkierung eine schraube sitzt .

nachtrag :

im gegensatz zu dem katalogbildchen der jg 113 / 5ca , hat meine gitte 2 bundmarkierungen mehr ..... 3 5 7 9 12 und 17 , wo die schraube drunter versteckt war .

unter der schwarzen farbe der kopfplatte ( scheinen 2 schichten zu sein ) gibt es aber kein egmond aufkleber oder schildchen .... das müßte dann entfernt worden sein , bevor man das teil mit dem quast lackiert hat .


 
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Nur der Vollständigkeit halber: Offensichtlich gab es auch in Schweden einen Gitarrenhersteller namens Egmond
Nein, <...> Egmond war eine niederländische Marke.
Jein. Um noch etwas Verwirrung in die Angelegenheit zu bringen: CFMartin hat in den 70s eine ganze Reihe von Herstellern und Brands aufgekauft bzw. mit externen Herstellern kooperiert. So hat Martin die Vega-Gitarren bei Egmond bauen lassen, Unter dem selben Markennamen Vega, der vom Banjobau kommt, hat CFMartin auch Banjos bauen lassen. Und europäischer Hauptsitz von CFM wurde der gerade übernommene schwedische Instrumentenbauer Levin in Göteborg (https://en.wikipedia.org/wiki/Levin_(guitar_company)), der wohl auch (unklar in welcher Funktion) für die aus Japan importierten Sigmas zuständig war. Aber AFAIK hat Levin in der Produktion nie mit Egmond kooperiert.
BTT: Das Instrument könnte von der Form durchaus eine Egmond sein, das Finish halte ich aber für deutlich zu schlecht dafür. Wir haben einen Egmond Thinline-Semiakustikbass, und der ist deutlich besser verarbeit, gerade von der Lackierung her. Hier wäre ich eher bei Osteuropa, ohne einen konkreteren Hinweis dafür zu haben.
 
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und wieder ein paar kleinigkeiten :

nur der hals wurde mit einem pinsel bearbeitet , der body scheint original zu sein ...... hat aber nur eine sehr dünne schicht klarlack , der rissig ist .

ich hab dann auch das kleine loch seitlich gefunden , wo einmal das schlagbrett befestigt wurde .

die brücke lag wohl nur auf dem body auf und war nicht verklebt , es gibt zumindest in diesem bereich keine klebereste oder spuren .

aber , nirgens ein stempel oder geschweige denn andere angaben .

dieses " binding " ist nur auf dem body und sieht aus , als wenn das jemand mit einem feinen pinsel aufgemalt hätte ....... aber alle achtung , der konnte das wirklich .
 
Es gibt noch eine andere Möglichkeit: Egmond baute auch unter vielen anderen Labels, unter anderem für die Münchener Firma Lindberg baute man Einsteiger-Instrumente der Marken "Lido" und "Vander". Das ist an den Gitarrenzetteln gut zu erkennen.

Egmond Zettel.png
Lido Zettel.png


Der Kollege @History hat seine Gitarre von Vander in diesem Thread mal vorgestellt:

Mit so was habe ich (1964) mal angefangen, Neupreis DM 85, bei Lindberg gabs sie für DM79.
Der Klang ist äußerst bescheiden.
Vor etwa 10Jahren habe ich - aus nostalgischen Gründen- ein Exemplar für € 49 + Versand erstanden.Vander im Baum4.jpg WimLidoprospekt.jpg
 
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Es gibt noch eine andere Möglichkeit: Egmond baute auch unter vielen anderen Labels, unter anderem für die Münchener Firma Lindberg baute man Einsteiger-Instrumente der Marken "Lido" und "Vander". Das ist an den Gitarrenzetteln gut zu erkennen.
Die Labels finden sich auch unter egmond.de, das hier angegebene nicht. Ich denke auch nicht, dass Egmond ein "extra schlechtes" Finish für anders gelabelte Instrumente gemacht hat. Klar, ausschließen kann ich es nicht, ich würde aber weiterhin an Osteuropa denken.
 
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Das heißt wohl nicht "bilo", sondern "bibo". Was sich nicht ändert ist, dass jedenfalls auch ich nichts zu "bibo" finden konnte.

Grad stolpere ich bei ebay über eine ähnliche Gitarre mit wieder anderem Namen:

Gitarre „Triumphator de Luxe“ 60er-Jahre

1722783926815.png


Das Modell war scheinbar ein Renner - oder ein Ladenhüter...
 
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nun ....... vielen dank für die reichlichen infos .

man wird es wahrscheinlich nicht klären können , was das nun wirklich mal im ersten leben war .
frage bleibt da eigentlich nur , bekommt das ding ein zweites leben ?

wenn es zweifelsfrei eine echte egmond wäre , würde ich das teil , so wie es ist , weiter verkaufen ...... denn dann hätte sie eine aufwendige restauration verdient ( wobei das schon schmerzgrenze bei dem zustand wäre ) .

so bleibt mir nur übrig , das gewerk mit meinen bescheidenen fähigkeiten wieder spielbar zu machen und dabei auch die optik anschaulich zu gestalten .

schlimmsten fall hab ich material und einkaufspreis vergeigt , zeit spielt bei mir keine rolle .

also ..... der hals ist schon zu 80 % entlackt und den korpus hab ich auch wieder an verschiedenen stellen neu verleimt . leider ist das holz so kaputt , das mir nur ein späteres lackieren übrigbleibt .... ich denke da ein altes weiß creme oder eventuell auch an ein dunkles rot .

die fehlenden teile hab ich jetzt bei thomann bestellt , allerdings wirklich nur das preiswerteste , denn so bügel um die saiten einzuhängen kostet in " gut " richtig geld .

der plan sagt , die gitte erstmal mit den neuen teilen zusammen zu bauen um zu schauen , was geht ....... danach dann neu lackieren und aufhübschen .

es ist krass , sowas zu sehen ......... denn irgendwann hat jemand kohle auf den tisch gelegt und war sicherlich stolz so ein teil nagelneu gekauft zu haben .

egal wie ....... in die tonne geht sie nicht !
 
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Also die Kopfplatte hat exakt die Form meiner alten Egmond, die ich mir vor Jahren in nostalgischer Erinnerung an meine erste Gitarre überhaupt zugelegt habe. Auch das Griffbrett sieht hinsichtlich Holz und Bundierung sehr ähnlich aus. Dazu zwei Fotos:
Egmond_18b.jpg

Egmond_27b.jpg


Als ich Platz brauchte, hab ich das alte Ding dann doch entsorgt. Es war nicht so schade drum, weil die Qualität auf ziemlich niedrigem Niveau lag. Das habe ich Weihnachten 1965 so nicht gemerkt:

Egmond.jpg
:cool:😁

PS: gerade sehe ich, dass auch der Halsfuß mit seiner Schraube formal zum obigen Fundstück passt:

Egmond_13.jpg
 
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hmmm .....

auf dem ersten und zweiten bild passt alles ! .... der gemalte weiße streifen mit absatz zum hals und auch die decke ist genauso gerissen , wie bei meiner ...... man kann auch da sehen , das es zwei dünne brettchen sind , die aufeinander geleimt sind .

hals oberfläche , bunddraht ebenfalls genau gleich ........

nu ist zu spät ...... ich mach mein eigenes ding raus .

was für saiten spielte man darauf ? ....... recherche ergab , das da dicke drähte drauf gehören 13 / 56 ..... das hält so teil doch nicht aus ?

..... komischerweise zeigen meine bundstäbchen keinerlei verschleiß , da ist nicht eine macke drin .
 
..... komischerweise zeigen meine bundstäbchen keinerlei verschleiß , da ist nicht eine macke drin .
Na klar :opa: 13/56er Saiten drückst Du nicht fest auf die Bundstäbchen, weil Du Dir eher die Fingerkuppen zerschneidest. :rofl::prost:
 
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*gg

..... das alte zeugs hatte doch sehr oft diese fetten drähte und ton kam trotzdem raus ?

ich glaube ja , das die leute früher viel mehr gespielt haben und auch nicht so verweichlichte finger hatten ..... oder es kam das Eb tuning zum einsatz .

egal ....... wenn es eine egmond ist , wäre sie aus anfang der 60er jahre , wenn es eine ost kopie ist , müßte die aus ähnlichem zeitraster sein ..... in den 80ern hat sowas sicherlich keiner mehr kopiert .

gut ....... ich hab sie aber jetzt schon " olga " getauft und so bleibt es auch .


.... damit wäre dann auch widerlegt , das nur gute alte instrumente überlebt haben ;)
 
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Was die Saiten betrifft, waren es damals in den 1960ern 12er Flatwounds, die bei viel zu hoher Saitenlage 'ne Menge Kraft erforderten. Das hat den Anfängerspaß extrem gedämpft.🙄 Die "Neue" Alte hab ich dann mit 10er Halfrounds bespannt, das war nicht übel.
 
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Das das Thema wohl den Thread "sprengt" habe ich das mal ausgelagert ;)
 
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danke peter ...... du bist ja schneller , als wies ich denken kann *gg

dann kann ich ja hier berichten , was mit olga so geschieht .

teile sind bei thomann raus , hoffentlich kommen sie noch vor dem nächsten wochenende .
 
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Olga? Wie kann man eine Gitarre nur Olga nennen? :rolleyes: Das muss ich sofort Marilyn, Lizzy, Esther und Aurea erzählen :rofl:
 
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