Die obere Bezeichnung auf dem Notenblatt mit G und D7 bringe ich nicht hin. Wenn ich das richtig verstanden habe muss ich hier die Begleitung in G -Dur spielen. D.H.: Drücken der C Taste
Hallo, Adi,
Ich glaube, wir müssen kurz mal auf die Terminologie der Musiktheorie eingehen!
Ich habe gesagt, dass deine und meine Akkordzither in G stehen. Das heißt, sie können nur um Melodien in der Tonart G-Dur zu begleiten benützt werden.
Was heißt nun Tonart G-Dur?
Die europäische Musik, ob volkstümlich oder klassisch, besteht aus Melodien und Harmonien (Rhythmus kriegen wir später!
). Die Melodien bestehen aus
Folgen von einzelnen Tönen, und die Harmonien verleihen den Melodien Kraft und Farbe indem sie
Gruppen von Tönen als Untermalung beisteuern. Diese Gruppen von Tönen nennt man
Akkorde. Die Akkordzither bzw. Autoharp wurden erfunden, um diese harmonische Untermalung beizusteuern, wenn einer eine Melodie singt oder auf einem Soloinstrument spielt.
Bei einfachen Melodien (volks- oder klassisch) braucht man in der Regel eine Reile von 7 Tönen, angefangen bei dem Grundton der Tonart. Die passenden Akkorde sind diejenigen, die sich aus den Tönen dieser 7-er -Reihe bilden läßt.
Klingt kompliziert, aber da wir uns mit nur einer Tonart begnügen müssen, sieht es einfacher aus:
Die Tonreihe der Tonart G-Dur besteht aus den Tönen g, a, h, c, d, e, f# (in jeder Oktave);
Die Akkorde, die man zum Harmonisieren einer Melodie in G-Dur braucht, sind G-Dur (der Grundakkord), D-Septim (der Dominantseptimakkord), C-Dur (der Subdomiantakkord) sowie der E-Moll-Akkord, der H-Moll-Akkord und der A-Moll-Akkord.
Und genau diese Tonreihe hast du in den Saiten deines Instuments, und genau diese Akkorde hast du in den Registern!
Beachte: Die Tonart heißt "G-Dur"; die Tonleiter fängt auf dem Ton "g" an; und es gibt einen Akkord mit Namen "G-Dur".
Oben habe ich alles voll ausgeschrieben, aber in einer Liedpartitur ist das nicht praktikabel. Also hat man eine Art Kurzschrift entwickelt, um die passenden Akkorde auzugeben. Gitarristen, Ukulelisten, Banjoisten und andere Zupfmusiker lernen von Anfang an, Akkorde zu greifen; Akkordeonisten lernen, welcher Akkord hinter welchem Knopf auf der linken Seite steht - also genügt es, einen Akkordnamen anzudeuten, und schon stimmt die Harmonie!
Die Kurzschrift sieht so aus (Beispiele relevant zu Tonart G-dur):
Für einen Dur-Akkord steht ein einzelner Großbuchstabe, z.b. G oder C
Für einen Moll-Allord steht ein Großbuchstabe gefolgt von einem kleinen "m", z.B. Em oder Am
Für einen Septim-Akkord steht ein Großbuchstabe gefolgt von einem "7", z.B. D7
Übrigens: die Großbuchstaben A bis F auf den Registern sind musikalisch irrelevant - einfach eine "Durchmummerierung!" Allerdings hat meine Mutter gerade diese Buchstaben in ihrem handschriftlichen Liederbüchlein hineingeschrieben! Kannst du auch machen: wo über der Partitur ein "G" als Akkord steht, Schreibe eine "C"; wo "C" als akkord steht, ein "A".
Allerdings könnte das irgendwann verwirrend werden!
So, hoffentlich findest du jetzt deine Akkorde! "G" kriegst du mit dem 3. Register, "D7" mit dem 2. Register.
Viel Spaß,
Jed