Aufbauzeiten Live Auftritte (Hochzeits / Coverband)

  • Ersteller Bayernsebbl
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Hallo Michi @Bayernsebbl Heißt das, Ihr nutzt einen Rechner, auf dem Noten und Leadsheets vorgehalten werden und diese werden sozusagen jedem Musiker auf den eigenen Notenpultbildschirm geschickt? Und ein Bandleader / Regisseur / Moderator wählt ad hoc aus, was gespielt wird und was als nächstes kommt?
Ja das ist so korrekt, natürlich arbeiten wir alle mit dem selben "Leadsheet" und packen da alles rein. Also es hat nicht jeder individuell seinen Leadsheet aber das ist ja in Bandformationen kein Problem.
Alle Songs hab ich auf eine DIN A4 Seite gebastelt, auch für Tabs oder Notenzeilen findet sich da immer mal ein Plätzchen.

Spielt der eine mit / der andere ohne Capo, dann schreiben wir die Capo Akkorde in Schwarz und die ohne in Grün.

So ich bin kein ITler und erkläre es in meinen "leien" Worten:
Jeder Bildschirm hat einen HDMI PC Stick den man daran anschließen kann, das ganze läuft über ein eigenes Programm. Kosten pro Bildschirm waren pro "Funkstick" am Ende 150 €, vernetzt sind diese über einen Router der einen "Server" aufbaut. Der Bildschirm wird nicht wirklich live übertragen, es werden schlicht und ergreifend die anzuzeigende PDF dem anderen PC geschickt. Die "Dateien" überträgt es über den Server sobald man neue einspielt gibt es einen Datenabgleich.
Damit wird eine deutlich niedrigere Performance benötigt und das ganze Ding läuft bisher sörungsfrei.
Ein Kollege in der Band hat einen USB Fußpedal mit dem er die Lieder wechselt für alle Kollegen in der Band. Wir können also ohne reden reagieren :)
 
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Dankeschön, jetzt ist der Groschen gefallen. Ich war wg. HDMI auf dem falschen Dampfer, aber Stick-PC war das Zauberwort - jetzt kann ich mir was drunter vorstellen. Scheint ein recht komplexes Setup zu sein, aber wenn's mal eingerichtet und am Laufen ist, dann ist das sicher eine sehr funktionale und auch flexible Lösung!
 
Ich bin seit 43 Jahren auf der Bühne, schon lange nur noch als Alleinunterhalter bei allen möglichen Anlässen mit Rock, Pop, Folk, Country, Schlager und Volksmusik der letzten 77 Jahre bis heute. Mein Repertoire umfasst ca. 900 Titel, weshalb ein Notenständer unumgänglich ist. Mit Tablet werde ich nicht mehr anfangen. In der Zeit, die mich die Umstellung kosten würde, kann ich viele neue Lieder einstudieren (Ich habe noch so viele auf meiner Wunschliste). Mein Motto ist Masse statt Klasse. Dadurch kann ich viele Wünsche des Publikums erfüllen. Das gibt Pluspunkte. Ich verstehe mich als Dienstleister.
Midifiles, Einspielungen und Playbacks lehne ich grundsätzlich ab und spiele das meiste handgemacht. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass meinen Zuhörern das Repertoire wichtiger ist als originaler Sound. Ich bin immer noch gut gebucht. Meine Gigs dauern zwischen 3 und 9 h.

Ich bringe zu 99% meine eigene Anlage (Powermixer mit 2 bis 4 Passivboxen 12") mit. Die hat immer die gleichen Einstellungen, lediglich der Bass muss nach den örtlichen Gegebenheiten nachjustiert werden. Soundcheck dauert 5 Minuten.
Früher habe ich nur mit Midiakkordeon, Vocalist und Keyboardexpandern gespielt. Dieses Equipment ist inzwischen 31 Jahre alt und natürlich nicht mehr up to date, aber es funktioniert noch. Da ich inzwischen nur noch 10% der Gigs damit spiele (Fastnacht und Oktoberfeste), werde ich mit meinen 65 Jahren daran nichts mehr ändern, es sei denn, es geht etwas kaputt. Was geht, habe ich in einem Rack zusammengefasst und vorverkabelt. Aber das Akkordeon hängt an 2 Kabeln, 16 Fußschalter und 2 Volumepedale an 5 Kabeln.
Für den Aufbau dieses Equipments brauche ich je nach örtlichen Gegebenheiten oder mit/ohne Licht 1,5 bis 2 h. Ich plane zusätzlich immer eine halbe h Puffer für unvorhergesehene Probleme ein. Wenn ich die nicht brauche, entspanne ich mich bei einem Bier. Der Abbau dauert 1 h. Jedes Kabel (außer Lautsprecherkabel) hat genau die erforderliche Länge und wird immer für die gleiche Verbindung verwendet.

Seit 15 Jahren bestreite ich zunehmend bis heute 90% meiner Gigs mit Gitarre, Vocalist und Harp. Bis vor einem Jahr habe ich auch noch mit 3 Triggerpedalen selbst dazu Schlagzeug gespielt bis mir eines Tages eine Achillessehne Probleme machte. Seitdem verwende ich eine Drum Machine. Mit dem Gitarrenequipment brauche ich je nach örtlichen Gegebenheiten für den Aufbau 1 bis 1,5 h. Kleine Events bestreite ich nur mit meinem Akustikgitarrenverstärker Fishman Loudbox Artist, bei größeren schließe ich daran noch einen Powermixer mit 1 oder 2 Passivboxen an.

Ihr seht, ich bin nicht der Schnellste. Was ich absolut nicht mag, ist Stress beim Aufbau. Deshalb mache ich nichts mehr, wo mehrere Bands hintereinander spielen. Der Abbau geht immer schneller.
 
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Hi,


Danke für die ganzen Inputs nochmal :) Ich werde die 5 Mann Band verlassen nach 14 Jahren wars mir irgendwann einfach zu viel :).

Hab nurnoch ene 3 Mann Band uns mit der hab ich von vornherein nur das gekauft, was man wirklich zwingend braucht. i.d.R. sind wir nach 45 min. - 60 min. spielbereit :).

Danke nochmal,

Liebe Grüße

Michi
 
Dann Good Luck mit der neuen Kapelle 👍
 
Manchmal kann die Lösung so einfach sein... ;)

Hab mich gerade beim Lesen gefragt, ob ich auf diese Art der musikalischen Dienstleistung überhaupt noch Lust hätte. Am Ende versucht man mit heutzutage riesigem Aufwand, möglichst präzise zu klingen wie die Künstler, die man covert, und das Publikum würde vermutlich noch nicht mal mitbekommen, wenn die Show komplett Playback wäre, Hauptsache es bewegen sich ein paar Figuren auf der Bühne. Pragmatisch gesehen wäre der DJ der Liveband in allen Belangen überlegen, selbst auf Sänger*innen mit "Freizeitstimme" und ebensolcher Bühnenpräsenz könnte man zum Wohle aller verzichten. Sorry, ich übertreibe natürlich gerade ein wenig.
Ein Prosit der Gemütlichkeit!

@Bayernsebbl
Ich verstehe zu 100%, dass du für dich nen Schlussstrich gezogen hast, was nach 14 Jahren gar nicht so einfach gewesen sein dürfte. Drück dir die Daumen, dass die neue Band ähnlich erfolgreich wird.
 
Wir haben nie versucht, möglichst genau wie das Original zu klingen. Das ist doch langweilig, da hätte ich gleich irgendwas nach Noten spielen können.
 
Hab mich gerade beim Lesen gefragt, ob ich auf diese Art der musikalischen Dienstleistung überhaupt noch Lust hätte. Am Ende versucht man mit heutzutage riesigem Aufwand, möglichst präzise zu klingen wie die Künstler, die man covert, und das Publikum würde vermutlich noch nicht mal mitbekommen, wenn die Show komplett Playback wäre, Hauptsache es bewegen sich ein paar Figuren auf der Bühne. Pragmatisch gesehen wäre der DJ der Liveband in allen Belangen überlegen, selbst auf Sänger*innen mit "Freizeitstimme" und ebensolcher Bühnenpräsenz könnte man zum Wohle aller verzichten. Sorry, ich übertreibe natürlich gerade ein wenig.
Ein Prosit der Gemütlichkeit!

Hi,

Als als Coverband sich heute wie das Original zu benehmen und dabei den klassischen Midi / Playbacksound der 70/80er Jahre Tanzcoverbands anzuschließen - ist zumindest bei uns rum völlig verpöhnt und sind meist auch die "weniger erfolgreichen" Bands in der Region :). Das erinnert zu stark an diese Keyboarder / Midification Zeit, dass mag noch ein Publikum finden, allerdings nicht die 25 - 30 jährigen Brautpaare die coole Live Mugge wollen.
Es ist fast so schlimm, wie das Plastikschlagzeug, dass ich allzuoft schon "genießen" darf, vill. bin ich aber auch einfach musikalischer puriest und bediene ein klientel.
Dennoch blicke Ich auf weit über 120 Anfragen pro Jahr zurück bei meiner Hauptband.

Das beantwortet auch deine Frage, ja dass fällt mir sehr schwer von Garage bis hin zu Auftritte vor über 3.000 Leute geführt. Wir sind aber eine mix Band aus Bierzelt, Hochzeiten etc. und ich wollte weniger spielen, gemütlichere Auftritte und weniger Druck. Es ist schöner zu gehen, wenn man gut auskommt und als Bandleader und Bandcoach ist reist man leider ein noch größeres Loch.

Meine Beziehung würde es zumindest nicht traurig finden, wenn ich weniger anfragen in der neuen Kombi hätte und wieder mehr Zeit für die gemeinsame Zeit bleibt :p

Das Live Musik aber mehr weckt ist mittlerweile wissenschaftlich bewiesen:

Daher ist ein DJ definitiv kein Ersatz für eine Live Band und die Stimmung auf Hochzeiten mit DJs leider nie wirklich gut.

https://www.n-tv.de/wissen/Emotionen-Livemusik-schlaegt-Tontraeger-deutlich-article24778331.html

"...Musik, die live aufgeführt wird, erzeugt größere Emotionen bei Menschen als Musik von Tonträgern. Entscheidend ist dabei nicht die Musik, sondern das Zusammenspiel zwischen Fans und Künstlern..."

Zitat NTV - 03.03.2024 II Quelle: ntv.de, als/dpa
 
i.d.R. sind wir nach 45 min. - 60 min. spielbereit
Das finde ich eine gute Zeit für eine normale Band. 30 min sind super, 45 realistisch, 60 mit Reserve.

Wenn es wesentlich mehr wäre, würde ich tatsächlich mal nen Plan machen, was wie lange dauert und optimieren, ggf. auch trainieren.

Wer viel Freizeit hat, für den ist es vielleicht egal, aber ich hätte keinen Bock für einen Gig, der 20:00 losgeht 17:00 da zu sein und dann die ganze Zeit nur aufzubauen. Mit den Leuten quatschen, essen und trinken ok, aber wenn man die ganze Zeit nur rödelt, würde mir das zu viel Aufwand sein.

Wenn es nur einzwei Mal im Jahr ist, spielt es natürlich nicht so die große Rolle.
 
Die Zeit für Auf- und Abbau muss im richtigen Verhältnis zur Spielzeit stehen. Bei der Tanzmucke, wo wir auch PA und Licht stellen, veranschlagen wir 60-90min für Aufbau und 60min Abbauzeit. Berechnen tun wir lediglich die Spielzeit. Daher ist die Mindestspielzeit immer 6h. Spielen oder sollen wir weniger spielen, berechne ich trotzdem 6h.
Bei Gigs mit der Coverband - gerade wenn wir über eine vorhandene PA spielen sollen - ist das Verhältnis zur Spielzeit von 45min bis 2h oftmals ungünstig, weil wir wegen Soundcheck oft trotzdem 2h vor Spielbeginn manchmal sogar noch früher da sein sollen. Gut, der Abbau geht natürlich schneller.
 
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Deshalb verlange ich bis 3 h Spielzeit eine pauschale Gage, danach jede weitere h extra.
 
Mir würde es reichen, wenn sie im richtigen Verhältnis zur Gage steht ;)
Na ja, das ist ja letztlich der Punkt. Wenn ich für 6h Spielzeit bezahlt werde (wir haben einen festen Stundenlohn), rechtfertigt das auch meinen Aufwand für Auf- und Abbau. Wenn ich nur eine oder zwei Stunden spielen soll, ist der Aufwand für Auf- und Abbau ja der gleiche. Ich lass mich auch nicht auf Dinge ab, wie: "Ihr spielt ab 20:00, solltet aber um 18:00 aufgebaut haben." Wenn wir um 18:00 mit dem Aufbau fertig sein sollen, läuft die Zeit ab 18:00. Ich stehe ja nicht 2h unbezahlt rum, macht ein Handwerker auch nicht. Nach hinten ist alles offen. Sollen wir eine Stunde länger spielen, oder zwei, wird das natürlich extra berechnet. Abermindestens 6h ist gesetzt.
 
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Der Dienstleister/Handwerker sieht es so … die Künstler sind da in der Regel leidensfähiger.

Das soll das Cover/Party Genre nicht abwerten, aber Bands mit eigener Mucke (und meistens kämpfen sie um Auftritte) sind da nicht in der Position.

P.S. wir brauchen, wenn wir alles selbst stellen - für 4 Mann ca. 90 min Aufbau und Soundcheck.

Gruß
Martin
 
Ich arbeite grundsätzlich mit pauschalen und vor 3 Stunden Spielzeit fang ich garnicht an :).
Alle anderen Anfragen lehne ich grundsätzlich ab.

Die Pauschalen sind so angesetzt, dass diese abend deckend sind mit FIX vereinbarten Endzeitpunkt, hinten raus gibts maximal frewillige Zugaben, die dann nichts kosten (sind ja zugaben).
Das erleichtert das Business extrem, wenn wir früher aufhören weil z.B. nichtsmehr los ist (hab ich aber noch nie erlebt :-D) würden wir aber dennoch die ganze Gage bekommen.

Also alles gut :)

Grüße
 

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