Vintage vs. Reissue - Standard vs. Custom

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Ich weiß ja nicht, ob das gestern Abend jemand auf YT gesehen hat. Wahrscheinlich eher nicht. Aber für mich war das sehr interessant. Allerdings mal ehrlich, blind hätte ich nie den Unterschied zwischen den megateuren originalen 1961 Strats und den Reissues raushören können. Für mich klangen alle Gitarren gut, ja teilweise etwas anders, aber alle gut. Und selbst das preiswerte Thomas Blug Modell (um die 600 Euro) klang super.

Da stellt sich für mich doch wirklich die Frage, ob es Sinn macht für eine Custom mehrere tausend Euro hinzulegen, oder ob es ein Instrument von der Stange auch tut, welches man dann noch etwas pimpt.
Was den Wert oder auch Wertverlust beim Wiederverkauf angeht mal außen vor.

Was meint ihr? (man muss sich eigentlich nur die ersten 10 Minuten anschauen)


View: https://www.youtube.com/watch?v=cpk7ViguqyA
 
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ob es Sinn macht für eine Custom mehrere tausend Euro hinzulegen, oder ob es ein Instrument von der Stange auch tut
Kommt mir vor wie die Frage "macht die S-Klasse von Mercedes Sinn oder tut's ein Dacia auch?". Das kommt imho auf die persönlichen Ansprüche an:

Ich habe ein Custom-Instrument, allerdings nur, weil es 1984 so gut wie keine fünfsaitigen Bässe von der Stange gab bzw. die fast genau so teuer waren wie der Custom-Bass.

Ein Custom-Instrument vom Gitarrenbauer ist halt genau das, was ich mir ausgesucht habe, und (hoffentlich) hundertprozentig "mein Ding". Bei den Custom-Shop-Gitarren habe ich zumindest ein Zertifikat, dass irgendjemand mit Fachwissen und Können dieses Instrument zusammengepfriemelt und sich da wohl bemüht hat, das Beste aus dem Material rauszuholen. Ob das den teilweise happigen Aufpreis zur Standard(fabrik)ware wert ist, liegt im Auge und Ohr des Betrachters / Hörers / Spielers.

Die Formulierung "es ... auch tut" geht ja schon in Richtung "naja, ist jetzt nicht optimal, aber man kommt damit zurecht", also Mittelmaß mit dem Aspekt "Verzicht auf das Optimale". Ob das wirklich ein Verzicht auf das Optimale ist, liegt an vielen kleinen Faktoren, die überwiegend im persönlichen Bereich liegen, wie Haptik, Optik, Vorlieben und persönliche NoGos. Wenn ich für mich nichts "von der Stange" finde, muss ich wohl zur Custom greifen und den Mehrpreis zahlen, bekomme dafür dann aber auch mein Wunschinstrument.

Ich habe (mit der o.g. Ausnahme) bisher immer was Passendes "von der Stange" gefunden, und ich pimpe seit 25 Jahren nicht mehr (früher nur äußerst selten). Eventuell sind meine Ansprüche nicht so hoch ...
 
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Eventuell sind meine Ansprüche nicht so hoch ...

Genau den Gedankengang habe ich auch und das hat mich immer wieder bei Gitarren/Bässen deutlich vor der >1.000 € Grenze in meiner sehr aktiven Zeit gebremst (ja gut, dass waren die 2000er Jahre, jetzt sind die Sachen auch alle teurer). Für mich sind die Unterschiede dann so gering, dass ich den Mehrwert für den Preisaufschlag nicht mehr sehe und mir das günstigere Modell einfach auch reicht. Klar gibt es andere Leute, die höhere Ansprüche haben und die Unterschiede auch besser sehen/spüren, aber das ist dann super subjektiv und vielleicht auch nicht mehr "handwerklich" begründbar.
Es ist einfach auch viel Mojo dabei und das finde ich auch gut. Ich spiele ja auch Fender im vollen Bewusstsein, dass ich evlt. für den gleichen Preis ein besseres Instrument von einem anderen Hersteller haben könnte. Aber das will ich nicht, weil mein Mojo ist halt der Fender-Schriftzug.

Kommt mir vor wie die Frage "macht die S-Klasse von Mercedes Sinn oder tut's ein Dacia auch?". Das kommt imho auf die persönlichen Ansprüche an.

Ja, ich kann mit S-Klasse, VW Passat, Skoda Octavia, ... problemlos und sicher 250 auf der Autobahn fahren und komme komfortabel von A nach B. Die Unterschiede liegen dann in feinen Details und anderen Aspekten (wie z.B. Wiederverkaufswert) und da muss ich dann für mich beurteilen, ob ich diese Details brauche und bezahlen kann und will. Da passt der Autovergleich zum Gitarrenvergleich aus meiner Sicht super.
 
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Das ist eben immer die Hörung durchs Schlüsselloch über X Aufnahme-, Datenwandlungs-, Kompressions- und EQ-Wege und am Ende meist über 3-Euro-Zulieferer-Hupen im Computer.
Und natürlich ohne jede eigene haptische Wahrnehmung davon abgesehen. Ich könnte damit ein "alle Les Pauls klingen gleich" Video produzieren und > 90% der Zuhörer würden das auch so empfinden. Dass es in der Realität längst nicht so ist, weiß aber eigentlich jeder, der in seinem Leben mehr als eine Gitarre in der Hand hatte. Selbst zwei gleiche LP mit angrenzenden Seriennummern klngen unterschiedlich.
 
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bezogen auf das Video würde ich sagen, als Zuhörer spielt es keine Rolle, welche Gitarre er gerade spielt. Wahrscheinlich würde er auf
einer Squier Strat genauso gut klingen wie auf einer extrem teueren CS-Fender Strat. Wer es kann, der kann es halt.
Wenn ich das richtig sehe, bezieht sich das hier alles auf Strats oder? Wer das nötige Kleingeld hat und was besonderes möchte,
legt sich ggf. eine CS zu. Ob er damit glücklich wird, ist dann eine andere Frage, zu hoffen wäre, das ja.
Ich für mein Teil kann gut damit leben, das ich "nur" eine "Professionell" habe und hab darüber hinaus keine andere Wünsche.
Bin zufrieden mit ihr.

ob es Sinn macht für eine Custom mehrere tausend Euro hinzulegen, oder ob es ein Instrument von der Stange auch tut,
Wertverlust beim Wiederverkauf
ob es Sinn macht muß jeder für sich selber sehen, für mich nicht.
Wer auf einen ev. Wertverlust achtet beim Kauf einer Gitarre, ist mMn. eh auf dem falschen Dampfer.
(Interessantes Thema(y).)
 
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Am liebsten spiele ich auf gut eingestellten und gut bespielbaren Gitarren, die eine gute Basis mitbringen. Ob da jetzt Squier oder Fender Custom Shop draufsteht, ist mir vollkommen egal. :) Sowas wie Mojo interessiert mich nicht, das lenkt auch sowieso nur vom Gitarrespielen und -lernen ab.
Für mich ist das etwas, was die Industrie aufgriff und jeder findet jetzt Vintage toll und das Maß aller Dinge. Dabei habe ich auch manche Vintage Gitarre gespielt, die weder gut klang, noch sich vernünftig einstellen ließ. Da waren unterm Strich die CS Modelle vorn. Aber Vintage ist nicht gleich besser. Eingespielter, aber nicht zwangsläufig besser. Deswegen finde ich diese Nerdville Joe B Videos/Beiträge auch unglaublich langweilig... :rolleyes::sick:

Unterm Strich braucht jeder eine Gitarre, wie oben beschrieben: gut spielbar und -klingend. Das geht weitaus billiger als CS ebenso gut. Squiers CV Line bewies es doch - um bei Strats zu bleiben.
 
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Kommt mir vor wie die Frage "macht die S-Klasse von Mercedes Sinn oder tut's ein Dacia auch?"
Naja, zuverlässig von A nach B bringen tuen beide - aber zwischen dem kleinen Dacia Basismodell und dem S500 ist doch ein großer Unterschied in Motorklasse, Komfort, Ausstattung und der ganzen Anmutung. Während man bei den E-Gitarren im wesentlichen das Gleiche in den Händen hält. Unterschiede bei den Pickups etc. kann man durch Austauschen beheben, während z.B. der Motortausch für Autos nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand möglich ist. Ob der Unterschied beim Holz der Gitarren außer in der Anmutung sich auch im Klang manifestiert (und ob teurere und schönere Hölzer immer besser klingen), darüber streiten sich die Gitarristen schon seit Jahrzehnten.

Insofern finde ich es gut, dass man schon mit gut ausgesuchten recht preiswerten Gitarren mit der sauteuren alten Original Vintage Gitarre gleichziehen kann. Natürlich vorausgesetzt, man hat die Fähigkeiten, das ist sowieso wichtiger als alles andere!
 
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Natürlich vorausgesetzt, man hat die Fähigkeiten, das ist sowieso wichtiger als alles andere!

So ist es. Schon oft erlebt, wenn man gebrauchtes Equipment kauft oder verkauft, dass die mit ihre Murphy Lab Paula oder CustomShop Strat kaum vernünftig im Stehen spielen können. Dir konnte gesagt werden, in welchem Monat welchen Jahres Gibson die Lackrezeptur geändert hat, aber wo der Unterschied zwischen Dur und Moll lag oder ein sauberer Wechselschlag..., da war Schluss.
 
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Moin,
solche Vergleiche auf YT sind immer schön anzusehen, keine Frage, aber geht in ein Geschäft und spielt die Gitarren selbst an. Begutachtet sie nach euren Kriterien, und siehe da....., es gibt Unterschiede.
Auch Unterschiede die den jeweiligen Preis rechtfertigen.
 
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Ich sehe an den meisten Antworten, dass sich das Video gar nicht angeschaut wurde und gar nicht verstanden wurde, um was es eigentlich geht und was Thomas da demonstriert. Wahrscheinlich kennen manche Thomas Blug noch nicht mal.
Es geht doch nicht darum, dass ich mir eine neue Gitarre kaufen will. Da werden Autos mit Gitarren verglichen - was für ein Unsinn. … und empfohlen ins Geschäft zu gehen. :ugly:

Ich denke, der Thread sollte :zu:
 
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Ich denke, der Thread sollte :zu:
Na ja, dieses Thema hat es ja bereits einige Male so, oder in ähnlicher Form, im MB gegeben, und eigentlich ist es früher oder später immer zu ähnlichen Verläufen gekommen. Es polarisiert eben und bietet reichlich Anlässe, ursprüngliche vielleicht angedachte Wege zu verlassen bzw. Absichten zu "überlesen" ;) . Sollten sich hier weitere, ausgedehnte Ausflüge mit "Austausch von Weisheiten in E-Gitarren fremde Gefilde" einstellen, wäre es in der Tat besser, auch hier dann mal wieder den Schlüssel umzudrehen :whistle:.

LG Lenny (für die Moderation)
 
dass sich das Video gar nicht angeschaut wurde und gar nicht verstanden wurde, um was es eigentlich geht und was Thomas da demonstriert
Der Thomas demonstriert da aber auch knapp zweieinhalb Stunden... das tut man sich nur an, wenn man wirklich will.

Ich wollte, habe dann aber aufgehört, weil für mich das Set-Up nicht gepasst wird. Solche Vergleiche gehören für mich in einen möglichst "ehrlich" klingenden Amp,, ohne Hall, ohne Verzerrung, sauber, clean ... natürlich nicht HiFi, aber für mich halt sowas wie einen Fender Champ als klare Referenz.

Gitarre - Kabel - Amp mit einer Vorstufenröhre, einer Endröhre, einem Speaker --> Mikro

oder meinetwegegen auch

Gitarre - Kabel - Pedal/Preamp - Pult

Das habe ich hier nicht gehört, so dass mögliche Nuancen sowieso in den Effekten "begraben" würden. Also ... hab ich's mir auch nicht gegeben.
 
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Naja, das ist deine Meinung. Aber die Bedingungen waren immer gleich und er hat die 10 Gitarren nacheinander gespielt ohne die Einstellungen zu verändern. Und er hat danach noch 1zu 1 Vergleiche gemacht und alles genau erklärt. Ich fand das sehr interessant und aufschlussreich. Aber er ist natürlich ein Nerd im positiven Sinne und bei ihm kommt es auf kleinste Nuancen an.
Trotzdem fand ich überraschend, das mir persönlich nicht die Gitarre am besten gefallen hat, die preislich am höchsten liegt.
 
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(man muss sich eigentlich nur die ersten 10 Minuten anschauen)
das hab ich gemacht:),
beim bestem Willen, da bin ich nicht in der Lage zu, um irgendwelche signifikanten, qualitativen Unterschiede herauszuhören.
Wobei schon klar ist, das es klangliche Unterschiede zu hören gibt. Ich kann da aber für mich nicht beurteilen, was das nun genau bedeutet.
Würde ich diese Gitarren selber spielen, sähe es schon etwas anders aus, allerdings tue ich mich da auch schwer. Ich brauch meine Zeit,
um mir ein Urteil bilden zu können, lag aber meistens schon richtig mit meinen Kaufentscheidungen.
ähnlichen Verläufen gekommen
ja, das ist so, die beiden letzten Sätze schrub ich nicht zum erstenmal, so oder so ähnlich:redface:.
 
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Ich sag mal so: Zwischen meiner kleinen Ibanez (ca 400eur) und der MiJ Prestige Ibanez (ca 1450eur) gibt es nur kleine Unterschiede im Klang, keineswegs die 1000eur Aufpreis wert. Aber die RG652 ist beim spielen so viel angenehmer in den Händen als die kleine rga42ex, da steckt das Geld. Einiges von dem Gefühl kann man an den günstigeren per Handarbeit nacharbeiten, bei der Prestige zahlt man dafür das das im Werk gemacht wurde.
 
dass sich das Video gar nicht angeschaut wurde und gar nicht verstanden wurde, um was es eigentlich geht und was Thomas da demonstriert
Ich würde eher meinen, dass die, die das Video angeschaut haben (ich nur in Ausschnitten, sowas ist mir keine 2,5 Stunden wert), es nicht so wie Du verstanden und bewertet haben und daher anders als Du reagieren. Denn ich persönlich finde das Video zwar einigermaßen "interessant", aber wenig "aufschlussreich", und auch wenn ich Thomas Blug schon live (Workshop) erlebt habe: Mit diesem Video bringt T. Blug nichts wirklich Neues unter der Sonne...
Die Diskussion "Custom vs. Standardware" wird immer wieder aufflammen, die Meinungen werden unterschiedlich sein, je nach persönllicher Erfahrung, Hörvermögen, Können und und und.... Mir ist es beispielsweise nicht gelungen, in der Testkabine einen deutlichen Unterschied zwischen einem Bass für 2.500 € und einem für 13.000 € herauszukitzeln. Das lag bestimmt an mir, der Verkäufer war bei dem teureren Bass "hin und weg".

Und nur mal so am Rande, Deine konkrete Frage war:
... ob es Sinn macht für eine Custom mehrere tausend Euro hinzulegen, oder ob es ein Instrument von der Stange auch tut, welches man dann noch etwas pimpt. ... Was meint ihr?
und was die Menschen hier in diesem Thread dazu meinen, hat mit dem Video von T. Blug nicht direkt was zu tun. Diese Meinung kann man aufgrund persönlicher Erfahrungen auch haben, ohne das Video gesehen zu haben. Das Video ist ja nur (D)ein Aufhänger / Ausgangspunkt, zumindest habe ich das so verstanden.
 
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Ist das der echte Vintage Otto am Ende des Videos, oder ein Nachbau? :opa:
 
Für mich klangen alle Gitarren gut, ja teilweise etwas anders, aber alle gut. Und selbst das preiswerte Thomas Blug Modell (um die 600 Euro) klang super.
Interessantes Video, man kann da wirklich mal Unterschiede hören, obwohl ich die Gitarren auch lieber an einem anderen Amp gehört hätte.
Meine Meinung: Ich weiß jetzt nicht, welche der ersten 3 Gitarren welches Modell war, aber ich finde, dass die zweitangespielte Strat (ab 4:30 Min) die anderen davor und dahinter richtig deutlich abhängt. Ich höre da viel mehr Charakter und Tiefe, für mich klingt sie mehrere Klassen besser.

Die erste klingt in meinen Ohren vor allem im direkten Vergleich fast schon belanglos. Selbst ein Thomas Blug, dessen Gitarrenspiel ich wirklich schätze, konnte da offenbar nicht mehr herausholen.
Hört ihr das anders?
 
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