Schon mal vielen Dank für Eure Antworten,
@Klangbutter,
@HaraldS und
@Monteverdi. Schön, dass Ihr Euch meldet. Ich habe nicht gerechnet, dass es so schnell geht, bis jemand etwas schreibt. Klasse, dass man sich auf Euch verlassen kann.
Was glaubst Du, wie viele hier auf dem Akkordeon Generalbasspraxis haben?
Du auf jeden Fall. Dann alle, die das studiert haben - denke ich. Da fallen mir spontan drei weitere Leute aus dem Akkordeonforum ein. Und dann die Leute, die obwohl sie nicht Musik studiert haben oder studieren, sich ein sauteuren Konverter kaufen, sich selber MIII beibringen, im Überäumchen vor sich hin spielen und ein Herz für Barock-Musik haben. Das sind nicht wenige, die nicht angemeldet sind und hier mitlesen. Hallo huhu,
DU bist gemeint.
Kannst Du etwas dazu beitragen?
Wie hast Du es denn seither gemacht? Den Generalbass ausgesetzt und dann von den Noten abgespielt?
Ich persönlich würde als Zwischenschritt ja aus dem Generalbass zunächst einmal Akkordsymbole herstellen.
Ja, das ist ein gangbarer Weg, den ich für mich auch so beschritten habe. Melodie und Bass gelernt und dann den Akkord aus einem Video raus gehört und dann irgendwie auf meinem Instrument selber dazu geschustert und dann mit Hilfe des notierten Generalbasses überprüft. Mir gefällt daran nicht, dass ich dabei diese harmonische Denke mit rein bringe, die ja erst nach dem Barock entwickelt worden ist. Und mir gefällt auch die Abhängigkeit von den Videos oder anderen Aufnahmen nicht.
Beherrschst du denn die grundlegenden Generalbassregeln? Oder noch gar nicht?
Was immer grundlegend ist. Ich weiß, dass die Zahlen den Abstand zum notierten Bass beschreiben. Und wenn da nichts steht, dass man 3 und 5 drauf setzt. Steht 6 da, spiele ich keine 5. Wenn ich das so hinschreibe, fällt mir auf, dass das eine theoretische Falle sein kann, die mir den praktischen Zugang erschwert. Weil man einfach zu viel nachdenken muss. Wer jedesmal rechnen muss, wenn er eine Zahl unter dem Bass sieht, hat verloren. Das dauert viel zu lange.
Es muss also in Zeiten des Barock einen anderen Weg gegeben haben, das im Kopf klar zu kriegen.
Und genau den suche ich.
Man muss also neue Konzepte entwickeln, welche Töne man wo auf dem Instrument realisiert.
Ja, genau darum geht es. In diesem Zusammenhang: Vielen Dank für Deine Ausführungen,
@Monteverdi. Ich möchte die Stücke alleine spielen. Der Plan ist, die Sache so dünn wie möglich zu machen. Klar ist, dass man den Bass links spielt, die Melodie rechts und dass wie Du gesagt hast, keine Akkordtöne höher als der Melodieton kommen. Aber wohin wandert jetzt die Begleitung hin? Nehme ich sie nach links, wird der Bass mühsamer. Nehme ich sie nach rechts, geht vielleicht die Melodie unter...
Das Beispiel das Du bringst mit ausgeschriebenem Sopran und Bass ist eher untypisch.
Das kann ich nicht beurteilen. Die Bach-Choräle, die ich habe, sind alle so notiert wie in meinem Bild, das aus imslp stammt. Egal ob ich BWV 485, 493 oder 473 eingebe, da kommt immer so etwas raus. Ich würde mich zunächst einmal auf diese Choräle einlassen, da sie nicht so komplex sind wie anderes was man in diesem Zusammenhang finden dürfte.