Weil es immer und immer wieder falsch genutzt wird...
*klugscheißmodus an*
Das fällt in den Bereich Vermietung und nicht Verleih, denn letzteres zielt weniger auf Gewinnabsichten ab, eher auf Freudschaftsdienste.
Der entscheidende Unterschied zwischen Miete und Leihe liegt darin, dass der Vermieter die Mietsache in einem zum vertragsgemäßen Gebrauch geeigneten Zustand zu überlassen und sie während der Mietzeit in diesem Zustand zu erhalten hat. Demgegenüber schulde der Verleiher lediglich die Duldung des Gebrauchs.
Quelle:
https://kluth-zech.de/ueberlassung-entgeltlichkeit-nutzungsverhaeltnis-als-miete-oder-leihe
*klugscheißmodus aus*
Bei Verleih braucht es demnach auch kein Gewerbe. Allerdings nimmst hast du sicherlich Einnahmen und das möchte das Finanzamt wissen, wie auch immer.
Bei der Vermietung braucht es eine Gewerbeanmeldung.
Das ist schon mal die erste Hürde bei so einer Geschichte: Finanzamt.
Dann geht das direkt weiter, denn bei einer Gewerbeanmeldung hängen noch so ein paar Kleinigkeiten dran: Gewerbeamt/Gewerbeaufsicht, Gemeinde/Stadt so von wegen Abfall- und Altgeräteverordnung, IHK inkl. Beiträge und noch so ein paar Nettigkeiten. Hast du dich darüber schon mal informiert?
Vor 30 Jahren war das noch recht einfach, heute sollte man mindestens das Grundstudium Finanzrecht und BWL haben und im Beamtendeutsch fit sein so von wegen den Vorschriften und Verordnungen. Na, noch interesse?
Versicherungen (wurde schon angesprochen: Berufshaftpflicht, Hausrat, Elektronikversicherung, etc.) sind erstmal einfach, denn da hilft dir dein Versicherungsmakler. Bekommt ja auch Provision.
Vorschriften dann eher von der Berufsgenossenschaft und der DGUV. Da ist so eine DGUV3 noch die einfachste Übung, weil ja unweigerlich elektrische Betriebsmittel am Start sind. Sobald da auch Mechanik (Stative, Truss, Rigging allgemein, Bühnenbau) dazu kommt wirds knifflig. Am besten also auch so 1-2 Semester Physik und da die Mechanik buchen. Na, immer noch Bock drauf?
Prima, dann sehen wir uns mal die Kundschaft an. Ohje, da hat man das ganze Programm von sehr nett, achtsam und verständnisvoll bis zu ist nicht meins kann ich umgehen wie ich will und natürlich auch auch Geld willst du auch noch dafür. Egal ob nun Fullservice oder DryHire.
Und wenn es nicht so funktioniert wie sich der Kunde das vorstellt, naja. Im Zwiefel war es halt der Dienstleister. Wie 2 Beamer a 12000 ANSI schaffen es nicht bei Sonnenschein ein gutes Bild auf die 8x4 m Leinwand zu projezieren. Dafür zahl ich nicht, das ist euer Fehler. Wie Angebot Videoleinwand. Ja nö, das war zu teuer, deswegen ja unbedingt die Beamer.
Ohne wasserdichten Vertrag und entsprechenden AGBs wird das nie nichts. Um das wasserdicht zu bekommen hilft der Rechtsanwalt. Oh, schon wieder Ausgaben und noch nix im Lager. Hä? Welches Lager?
Neben VERNÜFTIGEM!!!!!! Equipment, also nix aus der Krabbelkiste, Wühltisch, braucht es eben Lagerfläche und Transportmöglichkeiten. Dazu noch Personal. Gut, das lässt sich auch mit Freelancern erst mal abdecken. Stehen ja genügend auf der Straße, die das alles voll drauf haben, wenn es erstmal mit den finanziellen Mitteln ein wenig klamm ist.
Wenn man allerdings eine Nische gefunden hat, sich gut verkauft und ein entsprechendes Netzwerk hat, dann kann so eine Vermietung schon lukrativ werden. Das braucht allerdings Zeit. Bei mir waren das so 8-10 Jahre, dann kam auch Geld rein.
Also, das beste was man machen kann ist eine Ausbildung in dem Bereich, sei es bei den öffentlich-rechtlichen, bei der Gemeinde, am Theater oder eben einer Vermietbude. Als späterer Inhaber sollte man in den oben genannten Dingen fit sein und man braucht auch ein entsprechendes Persönlichkeitsgespür dem Kunden gegenüber. Manchmal ist es besser einen Auftrag abzulehnen. Nur mal so am Rande.
Dann sich auch die Frage stellen was es denn sein soll.
DryHire oder eher Fullservice. Ton oder eher Licht. Mit oder ohne Bühnenbau. Letztendlich ist das eine Suppe, denn man kann so etwas nicht vollständig trennen.
Mittlerweile sehe ich es so, dass es keinen großen Sinn hat, denn das Material ist mittlerweile so günstige durch die ganzen Hausmarken und Nachbauten aus Fernost. Ebenso gibt es genügend Gebrauchtmaterial und Middleware kostet heute auch deutlich weniger als vor 30 Jahren, so dass sich die ganzen Bands und DJs sich damit eindecken. Da ist dann nichts mehr zu holen.
Firmenevents sind kritisch zu sehen, denn wenn das was schief geht, dann kann man einpacken. Auch wird bei einer Firmenfeier Wert auf Galatauglichkeit gelegt und da wird die Messlatte oftmals recht hoch gelegt. Leitungen unsichtbar und doch überall schickes Ambiente. Keine Plasteboxen und vor allem auch hier alles unauffällig und schick. Dann mischt da meist noch eine Event- und Ideenschmiede mit, welche teils unmögliche Anforderungen stellen. Meist haben die auch wenig bis keine Ahnung und damit muss man sich dann auseinandersetzen. Bezahlt wird so etwas auch meist eher nicht dem Aufwand entsprechend. Das funktioniert nur bei den wirklich großen und die haben auch so ihren Ärger damit. Einfach mal umhören in der Branche.
Warum also nicht eher beim DJing bleiben, eine gute Anlage sich dazu anschaffen und hier die Hochzeits- oder Geburtstagsgesellschaft glücklich machen.
Bisschen schickes Ambientelicht, je nach Örtlichkeit dezentrale Beschallung mit kleine 6" Tops neben der Haupt PA, damit man auch in der letzten Ecke noch etwas von den Weißheiten der Redner mitbekommt, ohne dass den vorderen Gästen das Trommelfall an die Nasenscheidewand gedrückt wird.
Darauf achten, dass die Musikquellen ordentlich und im Pegel angepasst sind und man als DJ einen guten Job macht, sprich die Gesellschaft unterhält.
Wenn man dann noch einen vernüftigen Beamer oder ein entsprechend großes Display im Angebot hat, alles aus einer Hand in entsprechender Qualität, dann ist da deutlich mehr verdient und man hat deutlich weniger ärger. Auch kann dann daraus ebenso eine gut gehende Unternehmung heraus wachsen und wer weiß kommt dann doch ein Lager mit gutem Equipment da raus und man kann dies gewinnbringend Vermieten, da die Kundschaft weiß dass da alles tip top ist und auch KnowHow da ist.