Eröffnen eines Verleihs für Veranstaltungstechnik heute noch sinnvoll?

D
djmuckin
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
29.10.24
Registriert
26.07.23
Beiträge
24
Kekse
0
Ort
Magdeburg
Hallo zusammen. Macht es eurer Meinung nach heutzutage noch Sinn ein Verleigeschäft zu eröffnen? Meine Vorstellungen wäre PA Technik für Kleine- bis Mittelgroße Veranstaltungen. Sei es die Hochzeit für 150 Personen oder ein kleines open Air Festival für 1000 Besucher. Natürlich kann man so eine Verleihbude dann auch noch kombinieren und auch Licht und Effekttechnik anbieten. Ich würde nur gern mal eure Meinung und vielleicht auch Erfahrungen dazu wissen.

Vielen Dank schonmal!
 
Sei es die Hochzeit für 150 Personen oder ein kleines open Air Festival für 1000 Besucher
Das ist ne ooooordentliche Spanne.
Also ein Open-Air-Festival mit 1.000 Personen solltest du dir direkt abschminken, wenn du keine Ausbildung & kein Team hast.
Alleine kannst du das vergessen, das geht in die Hose.

Macht es eurer Meinung nach heutzutage noch Sinn ein Verleigeschäft zu eröffnen?
Grundsätzlich geht das natürlich schon. Ich habe mein Gewerbe 2022 angemeldet.
Das kommt aber auch sehr auf die Konkurrenz in deiner Region an und auf deine Spezialisierung.

Wenn du dich z. B. in Berlin oder Köln auf die Vermietung von akkubetriebenen Komponenten spezialisierst, einen spezialisierten Service für DJs anbietest, dich auf die Beschallung von Reitturnieren oder Langstreckenläufen konzentrierst, dann stehen deine Chancen bestimmt hoch.
Wenn du nur über den Preis Kunden abgreifen willst, dann wird das schwer. Selbst sehr hochwertiges Equipment (L'Acoustics, Pioneer CDJ, Moving-Lights...) werden vielfach sehr, sehr günstig angeboten.
Mit teils nur ~2% Mietpreis vom Neupreis dauert das wirklich lange, bis du deine Investitionen wieder drin hast.

Ich bin mit meinem "Verleih" bislang zufrieden. Allerdings habe ich seit ~2015 schon neben Schule, Studium & Co. Bands betreut, nebenbei in einer Veranstaltungsfirma gearbeitet, kenne mich grundsätzlich gut mit dem gesamten Thema Audio aus und habe hier auch ein hohes Eigeninteresse.

Wenn du es "nur" machen willst, um Geld zu verdienen - dann lass es sein.
Für eine ordentliche Grundausstattung an Equipment musst du eine ganze Stange Geld auf den Tisch legen und die ersten zwei, drei Jahre wirst du vermutlich keinen Cent verdienen.
Es kommen immer wieder neue Anforderungen dazu, du musst dein Equipment ständig auf dem neusten Stand halten, du musst Kontakte in deiner Region aufbauen (zu anderen Vermietern, aber auch zu Veranstaltern)....

Ein paar Lautsprecher über Kleinanzeigen zu vermieten ist sicherlich kein Hexenwerk. Reich wirst du damit aber nicht ;)
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 3 Benutzer
Also ich selber habe in den letzten Jahren auch ein sehr großes Intresse an Veranstaltungstechnik entwickelt.(Vorallem im bereich Tontechnik) Ich habe auch ein sehr großes Eigenintresse das beste aus meinem System rauszuholen und beschäftige mich seit ca. zwei Jahren sehr intensiv mit dem Thema.
Eine Ausbildung oder der gleichen habe ich diesem Bereich leider auch noch nicht. Mit meinen 20 Jahren halte ich es aber auch nicht für Unmöglich hier noch etwas Erfahrung zu sammeln. Vielleicht sogar im Rahmen einer Ausbildung.
Ich habe mich vor zwei Jahren als DJ Selbstständig gemacht und habe bereits jetzt eine für meinen Anspruch sehr akzeptable Auftragslage(da momentan noch Nebenberuflich als DJ zu einem 40h Job).

Der Hinweis mit der Nische ist sehr wichtig und gut. Da werde ich mir noch ein paar gedanken machen.
Ich würde mich dann doch noch mal korrigieren und die größe der Veranstaltungen etwas nach oben schrauben. Ich möchte größtenteils B2B Geschäfte angehen in der Größenordnung 250 - 1000 Personen. Über die Nische mache ich mir wie gesagt nochmal gedanken.

Erstmal vielen Dank für deine Erfahrungen.
 
Um ein Open Air mit 1000 PAX abzudecken, brauchst Du mehr als nur "großes Eigeninteresse". Abgesehen von den wirklich nicht gerade geringen Anschaffungskosten alleine für die Boxen, Verstärker und Kabel, bewegst Du Dich im oberen 3-stelligen bis 4-stelligen Kilogrammbereich. Entsprechende Fahrzeuge, Verladetechnik, und (wichtig) ausgebildetes Personal für den Aufbau kommen dazu. Solche Bühnentechnik darf nicht von Jedermann hingestellt werden - Stichworte Statik und Unfallprävention. Dafür gibt es richtige Ausbildungen (Veranstaltungstechniker, Messebauer usw). Oder planst Du, die Möbel einfach einem Kunden am Rolltor in die Hand zu drücken, nach dem Motto: der weiß schon was er tut?

Der Rat in #2 zielte deshalb in die andere Richtung: Fang erstmal kleiner an, z.B. vorläufig nur indoor und kleine Gartenpartys, Firmenevents etc. Wenn Du ausreichend Gewinne machst (machen solltest), kannst Du Dich immernoch nach oben hin entwickeln.

Zweite Frage zum Businessplan: willst Du lediglich Material vermieten, oder auch selbst betreuen? Bedenke, dass alles was Du aus der Hand / aus den Augen gibst, auch defekt oder beschädigt zurückkommen kann. Dann kommen Reparaturen oder Ersatzbeschaffungen dazu, was Du auf den Mietpreis umlegen musst. Und wenn Du dadurch teurer wirst als die Konkurrenz... Das lohnt sich mittelfristig eher nur bei wirklich guter Auftragslage, die Du Dir erst noch schaffen musst. Eigenbetreuung (selber hinbringen, aufbauen, beim Event betreuen, abbauen, zurückbringen) kostet zwar Deine Zeit und erfordert von Dir entsprechende Kenntnisse im Umgang, lässt das Material aber länger leben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ja da hast du absolut recht. Klein Anfangen ist das richtige Motto. Ich neige dazu immer zu schnell zu viel zu wollen. Ich werde erstmal mit meinem vorhandenen Equipment Probieren(2x 18" Subs, 2x 12" Tops). Mal schauen ob es überhaupt sinn macht. Mal ganz abgesehen von dem Businessplan den ich natürlich noch erstellen werde :) Oder vielmehr mir über das ganze Konzept nochmal gedanken machen werde. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Vielleicht sogar im Rahmen einer Ausbildung.
Die Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik ist eine "echte" Ausbildung, keine nebenberufliche Weiterbildung - das dauert schon eine Weile und du brauchst auch einen Ausbildungsbetrieb.

Ich möchte größtenteils B2B Geschäfte angehen in der Größenordnung 250 - 1000 Personen.
B2B mit 250-1.000 Personen - uiuiui.
Also alleine für B2B-Events mit 250 Personen (Gala, Konferenzen, Firmenfeiern, Produktpräsentationen, Messestände) solltest du mit mindestens 25k€ an Equipment rechnen.
Und da sind weder Transporter, noch Bühne, noch Truss dabei.

Wenn du Erfahrungen sammeln willst, dann nimm deine vorhandene Anlage, lese dich etwas ein und nimm ein paar Tausend Euro für Funkmikros, Mischpult, ordentliches Zubehör und ein wenig Licht in die Hand. Dann kannst du ein Gewerbe gründen und das Material auf Seiten wie Kleinanzeigen, Erento oder Mietmeile einstellen.
Das wäre dann der eher einfache Weg über Dry-Hire und B2C.
Zu B2B und Full-Service ist es dann ein weiter Weg.

Bedenke: Eine Firmenveranstaltung, die wegen dir ins Wasser fällt, und du kannst dein Gewerbe an den Nagel hängen.
Und da reicht schon, dass eine Sicherung fliegt, weil du die Stromversorgung nicht korrekt berechnet hast oder sich ein Funkmikro Störungen einfängt, weil du sparen wolltest oder auf die falschen Frequenzen gesetzt hast.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hast Du für Dein Vorhandenes Equipment passende Cases / Schutzhüllen / Taschen?
Würde ich auf jedenfall empfehlen.
Auch markieren solltest Du es.
Und eine Betriebshaftpflichtversicherung abschließen die die Schäden deckt die durch Dein Equipment unter Umständen entstehen.
Jährliche DGUV3 Prüfungen Deines elektrischen Equipments ist zwar nicht zwingend nötig würde ich Dir aber empfehlen.

So hat ein Kumpel von mir auch angefangen. Er hat es nebenher gemacht und immer den Gewinn in neues Eqiupment gesteckt.
Mittlerweile hat er eine eigene Lagerhalle und diverse Transporter.
Das ganze hat ca. 7 Jahre gedauert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wobei hier bei uns es ja auch so ist, dass Verleiher nicht nur Konkurrenten zueinander sind. Im Gegenteil, da herrscht eine recht starke Kooperation, wodurch bestimmte Projekte auch gemeinsam gestemmt werden.
So mache ich es auch. Ich habe keinen ausgewiesenen verleih, speziell Dry Hire gibt es nur für ganz wenige, mir gut bekannte Leute. Und ich habe auch nur Equipment für relativ kleine Veranstaltungen. Das alles muss immer in einem Kleintransporter der VW-Bus Kategorie rein passen. Mehr will ich gar nicht haben wollen. Wenn ich eine größere Veranstaltung ausrichten soll, dann kommt meist zu dem was ich stellen kann (FOH, und alles auf der Bühne) noch die passende PA und auch das Licht von einem Kollegen, der das auch stemmen kann. Dafür mache ich dann für ihn halt hin und wieder FOH usw. Denn ich will mich weder mit LKW oder größeren Lagerhallen herumschlagen. Und da kann dann auch ordentlich Geld versenkt werden, bis man halbwegs in der Liga der Marktbegleiter mit spielt. Aber die haben auch alle irgendwann mit dem Zeug aus der Garage angefangen.
Für Bühne und Co bei größeren Veranstaltungen braucht es dann ohnehin einen ausgebildeten Veranstaltungstechniker auch vor Ort. denn das ist eben kein Kindergeburtstag mehr.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Die Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik ist eine "echte" Ausbildung, keine nebenberufliche Weiterbildung - das dauert schon eine Weile und du brauchst auch einen Ausbildungsbetrieb.
Das wäre mir durchaus bewusst. Die drei Jahre würde ich investieren.


Hast Du für Dein Vorhandenes Equipment passende Cases / Schutzhüllen / Taschen?
Würde ich auf jedenfall empfehlen.
Hab ich auf jeden fall alles. Das Equipment ist ja jetzt schon fast jedes Wochenende unterwegs.

Ja ist schon ein komplexes Thema. Ich mache mir nochmal ein paar Gedanken und fange klein an ;)
 
passende Cases / Schutzhüllen / Taschen?
Enorm wichtig - guter Tipp. Hüllen sind erstmal teuer, aber das lohnt sich definitiv.
Und lege dich möglichst fix auf ein paar Marken fest, die du nutzen willst.

Niemand will ein absolut zusammengewürfeltes Set mieten. So Sachen wie aktive Tops von Marke X, passive Bässe mit Frequenzweiche von Marke Y, passive Delay-Line, aktive Monitore....
Das kann man privat alles machen. Wenn du das aber vermieten willst, sollte das aber schon schlüssig und selbsterklärend sein.
Auch sind Skalierbarkeit und Vielseitigkeit in der Vermietung viel wichtiger. @Mfk0815 hat die Zusammenarbeit mit anderen Vermietern ja bereits angesprochen.
Es kann sich durchaus lohnen, ein System anzuschaffen, das man mit dem Material anderer erweitern kann.

Betriebshaftpflichtversicherung
und eine Hausrat, die Diebstahl aus dem Lager abdeckt.

So hat ein Kumpel von mir auch angefangen. Er hat es nebenher gemacht und immer den Gewinn in neues Eqiupment gesteckt.
Mittlerweile hat er eine eigene Lagerhalle und diverse Transporter.
Das ganze hat ca. 7 Jahre gedauert.
Das klingt doch super - aber an @djmuckin :
Da gehört einiges an Risiko mit dazu und in den ersten Jahren sehr, sehr viel (unbezahlte) Arbeitszeit.
Alleine für Dinge wie AGBs, Homepage, Angebote schreiben, Buchhaltung... benötigst du viel Zeit.
Zum Risiko gehören natürlich Dinge wie Materialausfälle, Diebstahl, Auftragsabsagen oder auch höhere Gewalt wie Verdienstausfälle in der Corona-Pandemie.

Und da kann dann auch ordentlich Geld versenkt werden, bis man halbwegs in der Liga der Marktbegleiter mit spielt.
Absolut. Wenn du in einer Liga mitspielen willst, wo ridertauglichkeit ein Thema ist, musst du tief in die Tasche greifen.
Und da haben andere einfach riesige Skalierungsvorteile. Da ist das Equipment ggf. schon abgezahlt und kann deutlich(!) günstiger vermietet werden.
 
Ich möchte größtenteils B2B Geschäfte angehen in der Größenordnung 250 - 1000 Personen.
Darf ich jetzt mal ganz doof fragen was du damit meinst?
Ich hab das Gefühl hier gerät alles durcheinander. Von dry hire bis Full Service, vom Schützenfest bis zum Corporate Event.

Es gibt zwar Dienstleister die sich auf Ton oder Licht oder Video spezialisiert haben aber die sind dann meistens in einer anderen Größenordnung unterwegs und können zumindest rudimentär auch die anderen gewerke abdecken. Kleinere Firmen kenne ICH aus meinem Umfeld nur als „ich mach alles“ Unternehmen.

Wohin geht denn dein Equipment zur Zeit fast jedes Wochenende? Vielleicht lohnt es sich darauf aufzubauen? Bin gespannt. Für mich sind hier noch viel zu viele offene Fragen als das ich einen Tipp geben könnte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
viele suchen Kooperationspartner. Ich bin dann in Pools von Herstellern wie DAS Audio, Westlab Audio etc. Nach Unterschlagungen-Diebstählen lohnt sich zumind. eine Equipmentversicherung mit Neuwertentschädigung.

Da gibt es 3 größere Makler der Branche

www.vdmv.de

www.erpam.com

www.schwandt.com

Das würde ich auf jeden Fall versichern. Dry Hire besser nur an Pool Member. Sonst besser selbst aufbauen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Weil es immer und immer wieder falsch genutzt wird...
*klugscheißmodus an*
Das fällt in den Bereich Vermietung und nicht Verleih, denn letzteres zielt weniger auf Gewinnabsichten ab, eher auf Freudschaftsdienste.
Der entscheidende Unterschied zwischen Miete und Leihe liegt darin, dass der Vermieter die Mietsache in einem zum vertragsgemäßen Gebrauch geeigneten Zustand zu überlassen und sie während der Mietzeit in diesem Zustand zu erhalten hat. Demgegenüber schulde der Verleiher lediglich die Duldung des Gebrauchs.
Quelle: https://kluth-zech.de/ueberlassung-entgeltlichkeit-nutzungsverhaeltnis-als-miete-oder-leihe
*klugscheißmodus aus*

Bei Verleih braucht es demnach auch kein Gewerbe. Allerdings nimmst hast du sicherlich Einnahmen und das möchte das Finanzamt wissen, wie auch immer.
Bei der Vermietung braucht es eine Gewerbeanmeldung.
Das ist schon mal die erste Hürde bei so einer Geschichte: Finanzamt.
Dann geht das direkt weiter, denn bei einer Gewerbeanmeldung hängen noch so ein paar Kleinigkeiten dran: Gewerbeamt/Gewerbeaufsicht, Gemeinde/Stadt so von wegen Abfall- und Altgeräteverordnung, IHK inkl. Beiträge und noch so ein paar Nettigkeiten. Hast du dich darüber schon mal informiert?
Vor 30 Jahren war das noch recht einfach, heute sollte man mindestens das Grundstudium Finanzrecht und BWL haben und im Beamtendeutsch fit sein so von wegen den Vorschriften und Verordnungen. Na, noch interesse?

Versicherungen (wurde schon angesprochen: Berufshaftpflicht, Hausrat, Elektronikversicherung, etc.) sind erstmal einfach, denn da hilft dir dein Versicherungsmakler. Bekommt ja auch Provision. ;)
Vorschriften dann eher von der Berufsgenossenschaft und der DGUV. Da ist so eine DGUV3 noch die einfachste Übung, weil ja unweigerlich elektrische Betriebsmittel am Start sind. Sobald da auch Mechanik (Stative, Truss, Rigging allgemein, Bühnenbau) dazu kommt wirds knifflig. Am besten also auch so 1-2 Semester Physik und da die Mechanik buchen. Na, immer noch Bock drauf?

Prima, dann sehen wir uns mal die Kundschaft an. Ohje, da hat man das ganze Programm von sehr nett, achtsam und verständnisvoll bis zu ist nicht meins kann ich umgehen wie ich will und natürlich auch auch Geld willst du auch noch dafür. Egal ob nun Fullservice oder DryHire.
Und wenn es nicht so funktioniert wie sich der Kunde das vorstellt, naja. Im Zwiefel war es halt der Dienstleister. Wie 2 Beamer a 12000 ANSI schaffen es nicht bei Sonnenschein ein gutes Bild auf die 8x4 m Leinwand zu projezieren. Dafür zahl ich nicht, das ist euer Fehler. Wie Angebot Videoleinwand. Ja nö, das war zu teuer, deswegen ja unbedingt die Beamer.
Ohne wasserdichten Vertrag und entsprechenden AGBs wird das nie nichts. Um das wasserdicht zu bekommen hilft der Rechtsanwalt. Oh, schon wieder Ausgaben und noch nix im Lager. Hä? Welches Lager?

Neben VERNÜFTIGEM!!!!!! Equipment, also nix aus der Krabbelkiste, Wühltisch, braucht es eben Lagerfläche und Transportmöglichkeiten. Dazu noch Personal. Gut, das lässt sich auch mit Freelancern erst mal abdecken. Stehen ja genügend auf der Straße, die das alles voll drauf haben, wenn es erstmal mit den finanziellen Mitteln ein wenig klamm ist.

Wenn man allerdings eine Nische gefunden hat, sich gut verkauft und ein entsprechendes Netzwerk hat, dann kann so eine Vermietung schon lukrativ werden. Das braucht allerdings Zeit. Bei mir waren das so 8-10 Jahre, dann kam auch Geld rein.

Also, das beste was man machen kann ist eine Ausbildung in dem Bereich, sei es bei den öffentlich-rechtlichen, bei der Gemeinde, am Theater oder eben einer Vermietbude. Als späterer Inhaber sollte man in den oben genannten Dingen fit sein und man braucht auch ein entsprechendes Persönlichkeitsgespür dem Kunden gegenüber. Manchmal ist es besser einen Auftrag abzulehnen. Nur mal so am Rande.

Dann sich auch die Frage stellen was es denn sein soll.
DryHire oder eher Fullservice. Ton oder eher Licht. Mit oder ohne Bühnenbau. Letztendlich ist das eine Suppe, denn man kann so etwas nicht vollständig trennen.

Mittlerweile sehe ich es so, dass es keinen großen Sinn hat, denn das Material ist mittlerweile so günstige durch die ganzen Hausmarken und Nachbauten aus Fernost. Ebenso gibt es genügend Gebrauchtmaterial und Middleware kostet heute auch deutlich weniger als vor 30 Jahren, so dass sich die ganzen Bands und DJs sich damit eindecken. Da ist dann nichts mehr zu holen.
Firmenevents sind kritisch zu sehen, denn wenn das was schief geht, dann kann man einpacken. Auch wird bei einer Firmenfeier Wert auf Galatauglichkeit gelegt und da wird die Messlatte oftmals recht hoch gelegt. Leitungen unsichtbar und doch überall schickes Ambiente. Keine Plasteboxen und vor allem auch hier alles unauffällig und schick. Dann mischt da meist noch eine Event- und Ideenschmiede mit, welche teils unmögliche Anforderungen stellen. Meist haben die auch wenig bis keine Ahnung und damit muss man sich dann auseinandersetzen. Bezahlt wird so etwas auch meist eher nicht dem Aufwand entsprechend. Das funktioniert nur bei den wirklich großen und die haben auch so ihren Ärger damit. Einfach mal umhören in der Branche.

Warum also nicht eher beim DJing bleiben, eine gute Anlage sich dazu anschaffen und hier die Hochzeits- oder Geburtstagsgesellschaft glücklich machen.
Bisschen schickes Ambientelicht, je nach Örtlichkeit dezentrale Beschallung mit kleine 6" Tops neben der Haupt PA, damit man auch in der letzten Ecke noch etwas von den Weißheiten der Redner mitbekommt, ohne dass den vorderen Gästen das Trommelfall an die Nasenscheidewand gedrückt wird.
Darauf achten, dass die Musikquellen ordentlich und im Pegel angepasst sind und man als DJ einen guten Job macht, sprich die Gesellschaft unterhält.
Wenn man dann noch einen vernüftigen Beamer oder ein entsprechend großes Display im Angebot hat, alles aus einer Hand in entsprechender Qualität, dann ist da deutlich mehr verdient und man hat deutlich weniger ärger. Auch kann dann daraus ebenso eine gut gehende Unternehmung heraus wachsen und wer weiß kommt dann doch ein Lager mit gutem Equipment da raus und man kann dies gewinnbringend Vermieten, da die Kundschaft weiß dass da alles tip top ist und auch KnowHow da ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Warum also nicht eher beim DJing bleiben, eine gute Anlage sich dazu anschaffen und hier die Hochzeits- oder Geburtstagsgesellschaft glücklich machen.
Der Kollege hat da vollkommen recht. Gerade bei Hochzeiten kann man auch mit einer relativ kleinen (nicht schlechten!) Anlage echt gutes Geld verdienen, da sich die Leute diesen Tag meist gut was kosten lassen.
Wenn die Sache dann gut läuft, kann man immer noch aufstocken.
 
Dann geht das direkt weiter, denn bei einer Gewerbeanmeldung hängen noch so ein paar Kleinigkeiten dran: Gewerbeamt/Gewerbeaufsicht, Gemeinde/Stadt so von wegen Abfall- und Altgeräteverordnung, IHK inkl. Beiträge und noch so ein paar Nettigkeiten. Hast du dich darüber schon mal informiert?
Vor 30 Jahren war das noch recht einfach, heute sollte man mindestens das Grundstudium Finanzrecht und BWL haben und im Beamtendeutsch fit sein so von wegen den Vorschriften und Verordnungen. Na, noch interesse?
Der Part geht ehrlich gesagt relativ easy, solange man das im Kleingewerbe betreibt.
In den ersten Wochen nach der Anmeldung kommen zwar einige Briefchen, allerdings sind das eher Info-Schreiben.
Die IHK benötigt man im Kleingewerbe der Veranstaltungstechnik nicht.

Versicherungen (wurde schon angesprochen: Berufshaftpflicht, Hausrat, Elektronikversicherung, etc.) sind erstmal einfach, denn da hilft dir dein Versicherungsmakler. Bekommt ja auch Provision. ;)
Vorschriften dann eher von der Berufsgenossenschaft und der DGUV. Da ist so eine DGUV3 noch die einfachste Übung, weil ja unweigerlich elektrische Betriebsmittel am Start sind.
Ohne Mitarbeitende ist DGUV3 keine Pflicht - aber dennoch ratsam.
Bei guten privaten Haftpflicht- und Hausratsversicherungen sind Tätigkeiten im Kleingewerbe mitversichert.
Aus meinen persönlichen Erfahrungen kann ich berichten, dass z. B. die Adam Riese-Versicherung (Tarif XXL) hier eine gute Abdeckung bietet - immerhin bis 15.000€ Jahresumsatz.
Auch darüber halten sich die Beiträge in Grenzen. Eine Betriebshaftpflicht liegt bei mir unter 20€/Monat.
Eine Unfallversicherung kann darüber hinaus ganz praktisch sein.

Sobald da auch Mechanik (Stative, Truss, Rigging allgemein, Bühnenbau) dazu kommt wirds knifflig.
Jup, von Bühne & Truss, insbesondere Outdoor, sollte man erstmal die Finger lassen.
Eine Weiterbildung, z. B. von der Truss Academy, kann hier nicht schaden.

Ohne wasserdichten Vertrag und entsprechenden AGBs wird das nie nichts. Um das wasserdicht zu bekommen hilft der Rechtsanwalt
Auch dafür gibt es gute Vorlagen :)
Aber ja, Zahlungsausfälle, die von Mahnung zu Mahnung führen und am Ende bei einem Inkassounternehmen landen, sind absolut nervenaufreibend.
Bei Dry-Hire bietet sich das Bestehen auf Zahlung bei Abholung durchaus an.
Zudem sollte man nie Equipment ohne Mietvertrag rausgeben.

Wie 2 Beamer a 12000 ANSI schaffen es nicht bei Sonnenschein ein gutes Bild auf die 8x4 m Leinwand zu projezieren.
Eine realistische Einschätzung, was man selbst kann und was man lieber lassen sollte, benötigt man definitiv.
Ich habe schon einige lukrative Anfragen an Kollegen in der Region weitergegeben, die mir dann doch eine Nummer zu groß waren.

Neben VERNÜFTIGEM!!!!!! Equipment, also nix aus der Krabbelkiste, Wühltisch, braucht es eben Lagerfläche und Transportmöglichkeiten.
Du hast hier ja doch einen sehr hohen Anspruch an das Equipment :) Viele Kunden sind natürlich auch mit einer Qualitätsklasse darunter zufrieden und auch happy, wenn sie dafür ein etwas preisgünstigeres Angebot erhalten.
Eine gewisse Qualität muss man aber dennoch bieten. Ich sehe auf Instagram oder auch hier in der Umgebung teils Vermieter mit Equipment von the Box, Fame und Co. - das geht meiner Meinung überhaupt nicht.
Ähnlich bei irgendwelchen 70€-China-Movingheads oder wackligen Stativen.
Ich setze bei Licht viel auf Eurolite, bei Ton ist hier alles von JBL.
Das ist nicht die Oberklasse - aber eine solide Qualität, die meinen Kunden und mir absolut genügt.

Warum also nicht eher beim DJing bleiben, eine gute Anlage sich dazu anschaffen und hier die Hochzeits- oder Geburtstagsgesellschaft glücklich machen.
Ich denke auch, dass das ein guter Weg ist.
Wenn man dann noch einen vernüftigen Beamer oder ein entsprechend großes Display im Angebot hat, alles aus einer Hand in entsprechender Qualität, dann ist da deutlich mehr verdient und man hat deutlich weniger ärger
Gerade so Sachen wie Fotobox, gemeinsames Booking mit Catering & Fotografen... bei kleineren Firmenfeiern oder Hochzeiten kann man damit gutes Geld verdienen.
 
witzig.. ALLES was Ihr oben geschrieben habt ist hier bei uns in Brasil ganz genau das gleiche.. nur wird hier das ganze teure Equipment ausschliesslich mitsamt ausgebildeter und kompetenter Crew 'vermietet'..
 
Die IHK benötigt man im Kleingewerbe der Veranstaltungstechnik nicht.
Doch, die kommt normalerweise ganz von alleine auf dich zu, da sie bei der Gewerbeanmeldung vom Amt darüber informiert werden. Genauso wie die BG.
Bei den geringen Umsätzen fallen aber erst mal keine Beiträge an.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Meine Erfahrungen in der Veranstaltungstechnik sind über 30 Jahre alt, seit 28 Jahren bin ich raus. Aber eins hat sich sicherlich nicht geändert und wird das auch nie: der Job ist extrem familienfeindlich und wird daher hauptsächlich von jungen Menschen betrieben. Mit Ende 20 gehörte ich damals zu den Grand Seigneurs. Durch Professionalisierung und behördliche Regulierung mag sich da das ein oder andere getan haben, aber man wird immer dann arbeiten, wenn andere feiern.

Dry Hire (musste ich erst mal googlen) haben wir nur mit Kleinanlagen mit eingebauten Limitern gemacht. Bei mittleren und großen Anlagen nur mit Aufpasser. Zu schlecht die Erfahrungen, besonders im Techno Bereich.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
...
Ohne Mitarbeitende ist DGUV3 keine Pflicht - aber dennoch ratsam.
...
Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Ohne DGUV3 lässt dich mancher Veranstalter oder die Veranstaltungsstätte gar nicht erst aufbauen.
 
Darum ratsam.
Auch Haftungstechnisch ist es zu empfehlen. Wenn ein Schaden durch einen Fehler an einem nichtgeprüftem Gerät entsteht dann gibt es Stress mit der Versicherung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben