DerZauberer
Registrierter Benutzer
Ich bewege mich ja in musikalischen Gefilden, für die viele "Gesetze" nicht so bzw. in abgewandelter Form gelten. Nehmt also mein Steckenpferd der US-amerikanischen Musik, den Anfängen der modernen Pop-Musik, dieses ganze Gemisch aus Folk unterschiedlicher Herkunft / Country / Blues / Cajun / Zydeco / Norteño / Gospel / frühem Jazz / etc., wo sich mit Beginn von Schallplattenaufnahmen dann über einen entstehenden Musikmarkt in den 1920er Jahren gewisse Genres herausgebildet haben.
Bleiben wir mal beim Blues, bleiben wir mal beim hier diskutierten Instrument "Gitarre". Da gab es Musiker, die musiktheoretisch sehr genau wissen, was sie taten - Lonnie Johnson beispielsweise war ein "richtiger" ausgebildeter Musiker, Multi-instrumentalist, und findet sich in einem breiten Spektrum wieder. Der hat mit Louis Armstrong aufgenommen, aber auch als Solo-Künstler. Der konnte das alles. Oder in der neueren Zeit, B.B. King - der hatte auch ein sehr genaues Verständnis von dem, was er da tat, gibt ja diverse Videos von ihm dazu.
Aber es gibt eben auch diejenigen, die einfach "gemacht" haben. Mein Lieblings-Blueser Son House. Oder Fred McDowell, R.L. Burnside, die ganze Hill Country Geschichte. Oder auch Blind Lemon Jefferson, Lead Belly - die Texas Connection. Dazwischen jemand wie Skip James, der wieder ganz gut musikalisch gebildet war. Oder Howlin' Wolf, der lange Zeit seines Lebens nicht mal lesen konnte ... und auf der anderen Seite der Songwriter Willie Dixon, der sich viel Musik-Wissen angeeignet hat. Und dann noch die Musik selbst, die vor seltsamen Stimmungen der Gitarre, nicht klar definierbaren Blue Notes, oder Bendings nur so wimmelt.
Was bleibt, ist ein bis heute nachhallender Einfluss auf die Entwicklung der Pop- und Rock-Musik. Die Namen sind z.T. in Vergessenheit geraten, werden aber immer wieder ans Tageslicht geholt (damals die Stones mit "You gotta move" oder "Love in Vain" für McDowell und Robert Johnson, ZZ Top mit klaren Anleihen bei John Lee Hooker, Nirvana mit Lead Belly's "Where Did You Sleep Last Night", die White Stripes oder Black Keys mit einer ganzen Reihe Songs, usw etc pp.). Das ist ein Zeichen der Bedeutung dieser Musikform bis heute.
Die Musiker "mit" entsprechender Ausbildung waren nicht erfolgreicher als die "ohne". Es hat keine Rolle gespielt. Natürlich erleichtert das Verständnis das Zusammenspiel mit Anderen - viele Bands hatten Probleme, so Individualisten wie McDowell/Hooker/etc. zu begleiten, weil die sich nicht um Takte und Abläufe gekümmert haben ... das war dann aber die Challenge an die Begleitband und kein "Fehler" der Protagonisten, die ja ihre erfolgreiche eigene Musik gespielt haben.
Worauf ich hinaus will:
Es gibt unterschiedliche Zugänge zu Instrumenten und Musik, es gibt nicht "den einen" Weg - immer schon, früher, in der Vergangenheit, und künftig auch. Letztlich zählt das Ergebnis, der Erfolg bei Profis, der Spaß bei Hobbyisten. Mit Menschen, die das nicht zumindest als "ja ist so, auch wenn's mir vielleicht nicht gefällt" tolerieren können, möchte ich nicht diskutieren.
Was ich auch nicht in Abrede stelle:
Musikalisches Verständnis (hierunter fasse ich Stichworte wie Noten lesen, Harmonielehre, Theorie allgemein, ...) ist enorm hilfreich, wenn man mit anderen Musikern im Austausch ist, schnell zum Punkt kommen will, vorankommen will, etc. Absolut. Menschen, die sagen "nee, Noten und Musiktheorie und so Zeugs bringen gar nix", haben es aus meiner Sicht auch nicht verstanden und mit denen brauche ich auch nicht zu diskutieren.
Ich hoffe, es kommt rüber: Ich bin - bei Musik und im Allgemeinen - ein klarer Verfechter für mögliche unterschiedliche Ansätze, Zugänge, Herangehensweisen, viele Wege führen nach Rom. Gewisse Straßen sind dabei gut ausgebaut, bekannt, und funktionieren erwiesenermaßen. Man kann aber auch mit der Machete durchs Unterholz pflügen und gut und glücklich ankommen. Und zumindest sollte man sich drauf einigen können, dass man sagt: "Ich halte meinen Weg für den besseren/richtigeren, aber ich kann deinen auch zumindest akzeptieren". Und das schließt Begriffe wie "man muss" im Kontext Musik aus.
Bleiben wir mal beim Blues, bleiben wir mal beim hier diskutierten Instrument "Gitarre". Da gab es Musiker, die musiktheoretisch sehr genau wissen, was sie taten - Lonnie Johnson beispielsweise war ein "richtiger" ausgebildeter Musiker, Multi-instrumentalist, und findet sich in einem breiten Spektrum wieder. Der hat mit Louis Armstrong aufgenommen, aber auch als Solo-Künstler. Der konnte das alles. Oder in der neueren Zeit, B.B. King - der hatte auch ein sehr genaues Verständnis von dem, was er da tat, gibt ja diverse Videos von ihm dazu.
Aber es gibt eben auch diejenigen, die einfach "gemacht" haben. Mein Lieblings-Blueser Son House. Oder Fred McDowell, R.L. Burnside, die ganze Hill Country Geschichte. Oder auch Blind Lemon Jefferson, Lead Belly - die Texas Connection. Dazwischen jemand wie Skip James, der wieder ganz gut musikalisch gebildet war. Oder Howlin' Wolf, der lange Zeit seines Lebens nicht mal lesen konnte ... und auf der anderen Seite der Songwriter Willie Dixon, der sich viel Musik-Wissen angeeignet hat. Und dann noch die Musik selbst, die vor seltsamen Stimmungen der Gitarre, nicht klar definierbaren Blue Notes, oder Bendings nur so wimmelt.
Was bleibt, ist ein bis heute nachhallender Einfluss auf die Entwicklung der Pop- und Rock-Musik. Die Namen sind z.T. in Vergessenheit geraten, werden aber immer wieder ans Tageslicht geholt (damals die Stones mit "You gotta move" oder "Love in Vain" für McDowell und Robert Johnson, ZZ Top mit klaren Anleihen bei John Lee Hooker, Nirvana mit Lead Belly's "Where Did You Sleep Last Night", die White Stripes oder Black Keys mit einer ganzen Reihe Songs, usw etc pp.). Das ist ein Zeichen der Bedeutung dieser Musikform bis heute.
Die Musiker "mit" entsprechender Ausbildung waren nicht erfolgreicher als die "ohne". Es hat keine Rolle gespielt. Natürlich erleichtert das Verständnis das Zusammenspiel mit Anderen - viele Bands hatten Probleme, so Individualisten wie McDowell/Hooker/etc. zu begleiten, weil die sich nicht um Takte und Abläufe gekümmert haben ... das war dann aber die Challenge an die Begleitband und kein "Fehler" der Protagonisten, die ja ihre erfolgreiche eigene Musik gespielt haben.
Worauf ich hinaus will:
Es gibt unterschiedliche Zugänge zu Instrumenten und Musik, es gibt nicht "den einen" Weg - immer schon, früher, in der Vergangenheit, und künftig auch. Letztlich zählt das Ergebnis, der Erfolg bei Profis, der Spaß bei Hobbyisten. Mit Menschen, die das nicht zumindest als "ja ist so, auch wenn's mir vielleicht nicht gefällt" tolerieren können, möchte ich nicht diskutieren.
Was ich auch nicht in Abrede stelle:
Musikalisches Verständnis (hierunter fasse ich Stichworte wie Noten lesen, Harmonielehre, Theorie allgemein, ...) ist enorm hilfreich, wenn man mit anderen Musikern im Austausch ist, schnell zum Punkt kommen will, vorankommen will, etc. Absolut. Menschen, die sagen "nee, Noten und Musiktheorie und so Zeugs bringen gar nix", haben es aus meiner Sicht auch nicht verstanden und mit denen brauche ich auch nicht zu diskutieren.
Ich hoffe, es kommt rüber: Ich bin - bei Musik und im Allgemeinen - ein klarer Verfechter für mögliche unterschiedliche Ansätze, Zugänge, Herangehensweisen, viele Wege führen nach Rom. Gewisse Straßen sind dabei gut ausgebaut, bekannt, und funktionieren erwiesenermaßen. Man kann aber auch mit der Machete durchs Unterholz pflügen und gut und glücklich ankommen. Und zumindest sollte man sich drauf einigen können, dass man sagt: "Ich halte meinen Weg für den besseren/richtigeren, aber ich kann deinen auch zumindest akzeptieren". Und das schließt Begriffe wie "man muss" im Kontext Musik aus.