Akkordeonkauf Hohner Morino IV S oder Weltmeister S5

zgl. des Kammertons kann ich das Hohner wohl auch abschreiben. Es ist auf 441 Hz gestimmt.
da wir grad ständig über die verschiedenen Stimmungen reden und die bewerten, ist es glaub ich mal an der Zeit das n bissl zu erklären, das das denn so eigentlich überhaupt ist und wie sich das auswirkt.

Ein Unterschied von 0,5 Hz - also z.B 440 zu 440,5 ist so ein schwacher Unterschied, dass sich hier noch kein wirkliches Tremolo einstellt - sondern die beiden Töne gleichzeitig gespielt hören sich dann nur etwas "kratziger an". Dieser Unterschied ist in etwa das was viele Akkordenos als Unstimmigkeit schon mal per se im Lauf der Zeit haben wenn nicht ständig nachgestimmt wird. Und selbst bei meinen Akkordeons, bei denen ich erigentlich regelmäßig nach stimmen lasse sind imme rwied erTöne dabei, die um etwa diese Diffeenz ( man spricht normal nicht in Hz Unterschieden sondern über den gesamten Tonumfang in relativen Abständen - in Cent - und bei Kammerton a1 sind 0,5 Hz Unterschied 2 Cent Abweichung) - Also solche Abweichungen haben Akkordeons von Haus aus schon immer wieder mal drin...ist also so in etwa sowas wie die "natürliche Streubreite".

441 Hz zu 440 Hz bezogen auf Kammerton a1 entspricht einer relativen Abweichung von 4 Cent. Das ist in etwa der unterste Wert den man als Tremolo bezeichnen kann... ist aber schon seehr flach und fällt auch nur dann ins Gewicht, wenn die anderen Instrumente alle entsprechend sauber gestimmt sind und die Ohren geschärft! Dazu muss noch angemerkt werden dass einfachere Instrumente in sich oftmals auch nicht sonderlich genauer als auf eine Abweichung von ca. 2 Cent gestimmt werden.. warum.. da könnte man jetzt ganz weit ausholen - ist aber im Endeffekt oft so.

Dazu kommt dass Akkordeons aus Italien öfter mal von haus aus mit eienr Grundstimmung bezogen auf 441 Hz asgeliefert werden - keine Ahnung warum, hab ich aber shcobn öfter gfestgestellt. Und Überraschung - wenn solche Instrumente dann mit anderen die "in etwa" auf 440 Hz gestimmt sein sollten zusammenspielten, dann war da keine Störung bemerkbar - alle waren zufrieden.

Das kann auhc daher kommen, das die allerwenigsten Akkordoens bei 440 Hz tatsächlich liegen. Die meisten sind geringfügig höher. Und das kommt daher dass sich die Stimmzungen, wenn die sich verstimmen im Normalfall imme rin Rihctung höhere Frequenz verstimmen. Und wenn nicht auf Orchesterstimmung gepocht wird stimmen die Stimmer sehr oft soll, dass die wenigste Nacharbeit an den Stimmzungen notwendig ist - also meist auf eine Frequenz die etwas höher liegt als 440 Hz.. und so "wandern" die Akkordeons gerne im Lauf der Zeit etwas höher in der Frequenz. Eins meiner Hauptinstrumente war mal auf 440 Hz gestimmt worden... und ist mittlerweile bei 440,7 Hz angekommen. Bei den paar Mal wo ich damit im Orchester mitgespielt habe, hat das absolut niemand gestört.

So und ab wann spricht mann denn nun von richtigem Tremolo?

Ein Normales Akkordeon hat in der Regel ein Tremolo das (bezogen auf Kammerton a1) irgendwo zwischen 12 und 20 Cent das entspreicht bezogen auf 440 Hz einer Abweichung auf 443 Hz (12 Cent) bis 445 Hz (20 Cent) So ein Tremolo hört sich schon richtig kräftig an. So eine Stimmungsabweichung kann man nun wirklich nicht mehr überhören.

Und die Bereiche zwische ca. 6 Cent und 10 Cent ist ein "flaches Tremolo" mit langsamer Schwebung das entspricht einem Frequenunterschied bezogen auf 440 Hz von 441,5 bis 442,5 Hz. Das hört man bei genauerem Hinhören bzw. bei langsameren Stücken und langen gehaltenen Tönen auch schon deutlicher.

Und der Unterschied von 440 zu 441 Hz ist bei längeren Tönen bei genauem hinhören als schwache Schwebbung zu hören....aber nur wenn wirklich auf genau 440 und 441 Hz gestimmt wurde... Sobald die 440 etwas nach oben hin verschoben sind dann verschwimmt die Schwebung schon und nur noch geübte Hörer werden die erkennen.

Und wie ich schon oben geschreiben habe sind die meisten Akkorodens nicht (mehr) auf genau 440 Hz betogen gstimmt, sondern etwas nach oben gewandert und obendrein ist über den gesamten Tonbereich normal die Stimmung nie so genau eingehalten so dass eich eine natürliche Toleranzbreite ergibt.
Das glecihe gilt antürlcih auch für das Akkordoen mit der 41 Hz Stimmung... die wird auch nciht so exakt über den gesamten Tonbereich stimmen. Und im Endeffekt ist es dann sol dass sich die beiden Toerlanzbereiche dieser beide Stimmung mehroder weniger schon berühren. Und das ist der Effekt das ein Akkordoen mit 441 Hz Stimmung in der Gruppe von 440 Hz gestimmten Akkordeons normal nicht wirklich auffällt... bei 442 zu 440 Hz ist aber dann doch schon ein merklicher Abstand in der Streubreite da, so das man den Unterschied dann doch schon deutlicher und eher wahrnimmt.


Diese Umstände also bitte nie aus dem Hinterkopf verlieren auch wenn wir hier über mathematisch exakte Zahlen sprechen 440 , 441 , 442 Hz... in der Realität gibt es mathematisch exaktes nicht - da hat alles seine gewisse Torelanz und Streubreite! Gerade das Akkordeon ist aufgrund seiner Bauweise anfällig auf kleine Streuungen bei der Stimmung innerhalb des Instruments, so dass man die Angaben "gestimmt auf 440 Hz" nicht überbewerten sollte und eine Exaktheit bis hinter´s Komma erwarten sollte! Gestimmt wird in der Wirklichkeit immer in etwa auf 440 Hz und der Rest wird dann so gestimmt dass das Akkordeon in sich stimmig klingt. Die Stimmung in sich ist viel wichtiger als der exakte Frequenzwert. Denn 440,0 oder 440,3 Hz kann kein Mensch raushören.. aber wenn die Töne untereinander +/-2 Cent ( also bezogen auf 440 Hz ca. +/-0,5 Hz) innerhalb des Akkordeons zueinander verstimmt sind das hört man sofort - wohingegen dieser Unterschied zu einem zweiten Instrument noch nicht wirklich rausgehört wird weil hier zwei Spieler am Werk sind und die nie exakt gleich spielen so dass dieser Stimmungsunterschied im unterschiedlichen Anspielen der Töne etc. untergeht.

Meine persönliche Ansicht:

Ob 440 oder 441 Hz Stimmung da würd cih noch nicht zucken und sagen, das passt schon noch so in etwa.
440 oder 442 Hz Stimmung da würd ich dann schon sagen Hmmm...das hört man dann schon immer wieder mal raus und könnt auf Dauer stören - das würd ich lieber nicht machen.

Witzigerweise kann man jetzt das Spiel auch gegen BläserinstrumenteStimmung 442,5 Hz machen:

Da ist 440 Hz auf jeden Fall schon deutlich zu weit weg. Das passt nicht mehr... 442 Hz passt da schon fast perfekt ... aber 441 Hz ist da auch schon wieder so was wie n kleiner Kompromiss - passt nicht wirklich , ist aber auch nicht soweit weg, dass man den Untschied so gewaltig hört, zumal die Bläser ihre Stimmung im kleine Bereich auch gut korrigieren können und sich somit der 441 Hz Akkordeonstimmung annähern können dass es nicht mehr auffällt und sich auch nicht gewaltig verbiegen müssen um mit der etwas nach unten korrigierten Stimmung spielen zu können.
 
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Puh, ich habe vor Urzeiten mal in einem Fröhlich Orchester gespielt. Soweit ich mich dunkel erinnern kann, war alles stino gestimmt und Tremolo an. Selbst hatte ich aber i.d.R. alleine die 4. Stimme oder zu zweit mal die 3. Stimme, da hat sich nicht viel vermatschen können und wenn man hinten sitzt, bekommt man eh nicht so viel mit. Es wurde i.d.R. auf Weltmeister Instrumenten gespielt. Klar, viele Fröhlich Instrumente sind Weltmeister, aber auch wenn es kein Fröhlich Akko war, hatten wir WM, liegt aber auch an der Region. Die ehemalige Zone ist halt Weltmeisterrevier.

Ich würde allerdings wagen zu behaupten, dass in den Fröhlich Orchestern (zumindest vor 20 Jahren) nicht so heiß gekocht wurde. Solange da nicht was arg verstimmt war, ging das in Ordnung. Und alle waren häufig ein kleines bisschen verstimmt, so schlimm kann es nicht gewesen sein ;) Die wurden ja nur zum stimmen gegeben, wenn man es arg gehört hat.
 
Zu den unterschiedlichen Kammertonfrequenzen.

Stimmungsunterschiede machen sich wohl immer bemerkbar, je nach Schmerzgrenze empfindet es der eine schon bei kleinen Abweichungen ein anderer hat da mehr Spielraum.
Irgendwann wurde ja die Tonfrequenz (von einer angeblich natürlichen Schwingung) 432Hz auf 440Hz (unnatürliche Stimmung) geändert.

Wenn ich richtig informiert bin gibt es Musiker die ein Übungsinstrument auf 432Hz gestimmt und das / die Konzertinstrumente auf 440Hz verwenden.
Ob- und was da dran sein könnte am Unwohlsein durch 440Hz, keine Ahnung.

Ich spiele in verschiedenen Gruppen mit unterschiedlichen instrumentalen Besetzungen. Da gibt nun nicht wie in Orchestern üblich die erste Geige den Ton an, bei uns wird sich nach den Instrumenten gerichtet die nicht mal ebent auf die Schnelle gestimmt werden können.

Bei (Profi)-Berufsorchestern kann ich vieles Verstehen und nachvollziehen, bei Amateurorchestern wo es um Instrumente wie Akkordeon geht, sollten Dirigenten nicht die Macht haben die Frequenzen der Kammertöne nach ihren gut dünken zu bestimmen.

Warum keine einheitliche Richtlinie von xxxHz?
 
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Ich glaube daß es zu einem guten Teil um elitäre Abgrenzung geht und mit der tonalen Realität nicht viel zu tun hat.
 
Anm. d. Mod.: Bitte die allgemeine Kammerton-Diskussion außen vor lassen bzw. im Fachforum Musiktheorie weiterführen und hier aufs Akkordeon beschränken. Vielen Dank!
 
Ich danke aber trotzdem für den Exkurs.
Gut, da die Hohner und dass S5 durch die Stimmung auf einer anderen Frequenz womöglich nicht geeignet sind und ich auch kein Risiko will habe ich weiter geschaut. Kurze Frage: Was hat es mit den Weltmeister/Universum Elegance auf sich?
 
@Wil_Riker ich gehe mit die d'accord, dass die Diskussion um den Kammerton hier nicht hingehört. Trotzdem finde ich, dass die Aussage von @Mecky nicht unkommentiert stehen bleiben darf. Deshalb meine Antwort hier (oder vielleicht alles ab @Mecky ins Allgemeine verschieben).

Irgendwann wurde ja die Tonfrequenz (von einer angeblich natürlichen Schwingung) 432Hz auf 440Hz (unnatürliche Stimmung) geändert.
Der Kammerton wurde nicht willkürlich von einer bestimmten Frequenz auf eine andere geändert, sondern hat sich im Lauf der Jahrhunderte immer wieder verändert (siehe diverse Threads hier im Musiker-Board)

bei Amateurorchestern wo es um Instrumente wie Akkordeon geht, sollten Dirigenten nicht die Macht haben die Frequenzen der Kammertöne nach ihren gut dünken zu bestimmen.
wer soll dann festlegen, welcher Kammerton verwendet wird? Und in den allermeisten Akkordeon-Orchestern (zumindest in den - nicht böse gemeint - unteren Klassen) bestimmt im besten Fall der HZIM(M) den Stimmton jedes einzelnen Instruments bzw. in den vermutlich allermeisten Fällen der Hersteller über die Stimmung bei der Auslieferung

Warum keine einheitliche Richtlinie von xxxHz?
Ich denke, momentan sind wir mit "ca. 440 - 445 Hz" relativ nahe an einer einheitlichen Richtlinie (verglichen mit anderen Zeitaltern, wo in jedem Orchester / jeder Kirche(norgel) ein anderer (möglicherweise zufälliger) Stimmton verwendet wurde ...
 
Was hat es mit den Weltmeister/Universum Elegance auf sich?
Plastik-Stimmstöcke...kein Cassotto...nur 37 Tasten/96 Bässe

Ich denke, mit deinem Budget von 3000€ bekommst du auch eine gut erhaltene Morino IVS oder VS, die verliert bei pfleglicher Behandlung auch kaum mehr an Wert und du hast ein sehr universell einsetzbares Intrument...
 
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Warum keine einheitliche Richtlinie von xxxHz?
weil sich halt keiner dranhält.. drum haben wir ja das Dilemma!

Und in dem Faden gehts konkret darum eine Entscheidungshilfe zu finden, weil der Fragesteller im Moment zwischen zwei Akkordeons entscheiden will .. das eine halt leider auf 442 Hz gestimmt und das andere auf 441 Hz und keins davon ist auf die Norm 440 Hz gestimmt. ( dass diese angebliche natürliche Stimmung von 432 Hz Quatsch ist haben wir an andere Stelle schon mal geklärt: die Aussage ist "fake")

Und deshalb hab ich mal ausführlicher geschildert, wie sich solche Abweichungen in der Praxis auswirken - damit der Fragesteller für sich eventuell besser entscheiden kann, was das in seinem Anwendungsfall ausmacht - oder ob das bei ihm nicht stört.

Und weil Akkordeons eigentlich nie wirklich perfekt stimmen (zumindest nicht nachdem die die Werkstatt des Stimmers verlassen haben) hat man auch immer eine gewisse Toleranz bei der Sache die es einem erlaubt auch mit leicht abweichender Stimmung mit anderen zusammen zu spielen ohne dass es stört ... die Frage ist dann nur noch wie viel ist noch nicht zuviel und was wird dann zuviel - aber das habe ich in meinem Beitrag oben ja ausführlicher dargelegt.

Und was die oben zur Frage stehenden Instrumente angeht:

Wenns geht würde ich die versuchen probezuspielen. Optimal wäre wenn mindestens eins der Instrumente zum Vergleich mit dabei wäre, mit denen man nachher zusammenspielen will .. dann weiß man sofort: passt noch , oder geht eher nicht.


Wobei mittlerweile, wie ich gelesen habe noch eine Atlantik mit zur Diskussion dazugekommen ist.

Die ist auf jeden Fall einfacher als eine Morino und klanglich nicht so "fein" klingend. Und klanglich kann die auch mit einer S5 nicht mithalten - die S5 hat gegenüber einer Atlantik einen deutlich weicheren und wärmeren Klang - Atlantik ist in den meisten Fällen eher hart vom Klang.

Und die jetzt ganz aktuell mit in die Runde aufgenommene Elegance - die ist vom Tonumfang kleiner als die anderen ( Je nach angedachter Verwendung muss das aber nicht stören) und ist vom generellen Aufbau her einfacher.

Somit würde ich hier den Vergleich: Morino verglichen gegen S5 sehen.
Und auf der "einfacheren" Schiene: Atlantik verglichen gegen Elegance
 
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Ich komme aus dem Havelland und hatte bei mir in der Umgebung nach Akkordeons geschaut. Ich hatte mir nur den Rahmen von 3 Tsd. gesetzt, weil ich scharf auf die S5 war. Mittlerweile bin ich davon abgekommen mir zum jetzigen Zeitpunkt ein so teures Instrument zu kaufen. In der Stadt Brandenburg bin ich jetzt auf das Weltmeister (Universum) Elegance gestoßen. Es befindet sich in einer Akkordeonwerkstatt. Um mich an einem Instrument profilieren zu können, könnte das ja reichen. Ich habe gehört, dass die Elegance Serie ziemlich gut sind, da sie Exportware aus der DDR in den Westen waren. Stimmt das?
(Entschuldige, wenn ich das Thema Morino-S5 jetzt verlasse. Kann man die Überschrift des Themas wechseln?)
 
Der Kammerton wurde nicht willkürlich von einer bestimmten Frequenz auf eine andere geändert, sondern hat sich im Lauf der Jahrhunderte immer wieder verändert (siehe diverse Threads hier im Musiker-Board)
Ist mir bekannt, aber Ich hatte nicht die Ano dazumal immer mal wieder geänderten Frequenzen gemeint.

Was mir bekannt und was ich meinte:

Die Änderung von 432Hz auf 440Hz wurde 1939 als internationalen Standard trotz zahlreicher Petition festgelegt.

Ich denke, momentan sind wir mit "ca. 440 - 445 Hz" relativ nahe an einer einheitlichen Richtlinie
Naja, von – bis 5Hz könnte für manche eher an der Schmerzgrenze liegen als das es als nahe an einer einheitlichen Richtlinie durch geht.


Ganz offensichtlich ging es doch hier, und das von Anfang an, über unterschiedliche Kammerton-Schwingungen auf Akkordeon bezogen. Nahezu jeder ist auch darauf eingegangen, z. T. auch sehr ausführlich.
Nun stehen die Kammerton-Meinungen hier im Raum, wenn nötig dann müssen die Kammertonaussagen in entsprechende Bereiche verschoben werden.

Besser wäre es m. E. darauf ein bissel früher hinzuweisen.
 
bei Amateurorchestern wo es um Instrumente wie Akkordeon geht, sollten Dirigenten nicht die Macht haben die Frequenzen der Kammertöne nach ihren gut dünken zu bestimmen.
Bei Akkordeonorchestern gibt es m.W. keinen Dirigenten der die Stimmung frei anders definiert - das umgekehrte ist hier der Fall: Der Dirigent muss damit klarkommen, dass bei ihm im Orchester Instrumente mit abweichender Stmmung aufschlagen.

Deshalb nochmals meine Empfehlung:

Nicht zu eng sich auf die 440 Hz festnageln... ein Akkordeon lebt.. und auch wenn der Stimmer exakt gestimmt hat- sätestens zwei Wochen später weichen die ersten Töne bei genauem hinhören schon wieder ab... Geiger sind z.B. sehr empfindlich bezüglich Gehör und Tonhöhe und reagieren auch empfindlich auf abweichende Stimung.. weshalb viele Geiger mit Akkordeon grundsätzlich Probleme haben.

Aber Akkordeons untereinander vertragen durchaus auch eine gewisse Abweichung. Und nach meiner Erfahrung spielt es keine Rolle wenn Akkordeons im Ensemble zusammenspielen, wo der Ton um ca. 1 Hz ( bezogen auf a1) abweicht. Der Akkordeonklang an sich ist ja von Haus aus schon mal nicht allzu rein und hat ein breites Frequenzspektrum das er abstrahlt... und das ergibt von Haus aus eine gewisse "Unschärfe". Und deshalb würde ich auch nie zu genau mich an der Stimmungsfrequenz festhalten, sondern nur grob einteilen.

Und unter dem Aspekt hätte ich auch keine Probleme eine Morino mit 441 Hz Stimmung in einem Akko-Ensemble von "ca. 440 Hz" einzusetzen. ... wird keiner was merken, würd ich mal behaupten. .. die 442 kann man aber sobald man nicht mit Tremolo spielt deutlich raushören.


Oder auch ganz spitz formuliert:

im vorliegenden Fall würde ich soweit ich s nun mitverfolgt habe vermutlich der Morino den Vorzug geben - einfach weil die zuverlässig ist, robust gebaut ist, gut funktioniert und einen guten Klang hat. - hat die S5 auch aber die ist auf 442 Hz gestimmt -und soweit ich das mittlerweile rausgelesen habe ist das wohl eher nicht die Frequenz in der die anderen unterwegs sind. ..und die Morino vom Baujahr deutlich jünger ist als die S5


Oder wenns Budget dann doch nicht ausgereizt werden soll (was auch nachvollziehbar ist) würde ich vermutlich die Atlantik nehmen ... einfach deswegen, weil die extrem robust ist gut Sound macht und natürlich nicht so einen feinen Klang wie die S5 oder Morino hat, aber trotzdem brauchbar klingt....

Wobei auch ganz klar gegen die Elegance nichts spricht, wenn einem der Tonumfang ausreicht. Die ist sicher auch nciht schlecht - hat aber nix " mit Westexportware " zu tun - Weltmeisterakkordeons waren grundsätzlich nicht schlecht ... die hatten etliche Instrumente im Programm die saugut waren, obwohl die praktisch nicht in den Westen exportiert wurden (S5 , Cantus, Supita...)...die haben im Westen nur einen schlechten Ruf gehabt, weil dort sich die meisten Werkstätten nicht mir Weltmeisterakkos ausgekannt haben und kaum Ersatzteile verfügbar waren und die deswegen nicht reparieren wollten.



und noch eine allerletzte Anmerkung zur Normstimmung:

vor 1939 galt die Festlegung der Wiener Stimmungskonvention von 1858 mit dem Kammerton von 435 Hz ( nicht 432 Hz !)... welcher auf 440 geändert wurde, weil schon damals sich keiner an irgendwelche Vorgaben gehalten hat.

Für heute kann man festhalten, dass Akko Orchester normalerweise 440 Hz als Festlegung haben... mit den oben genannten Abweichungen .. wobei je höherwertig das Orchester desto genauere Einhaltung der Stimmung wird erwartet .. je weiter in Richtung Hobbyorchester, desto gröbere Abweichungen werden hingenommen .. bzw. stören nicht.
 
Grund: Ergänzung zur "Elegance" eingefügt
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Die Änderung von 432Hz auf 440Hz wurde 1939 als internationalen Standard trotz zahlreicher Petition festgelegt.
Ich sehe das Thema der Verwendung von 432 Hz (oder einer anderen Frequenz) genauso wie das Trinken von Rotwein. Ich probiere gerne jeden guten Rotwein, aber ich kann die Sorten nicht unterscheiden, da ich kein Sommelier bin. Genau wie das Akkordeon: Ich kann jedes wunderbare Akkordeon gerne spielen, aber wenn ich allein spiele, kann ich nicht sagen, auf welche Frequenz es gestimmt ist. Denn ich habe weder absolutes Gehör noch Zeit, ein Messgerät dazu zu bedienen. Sogar die Musik ist einfach gut, durchschnittlich oder peinlich. Die Stimmungs-Frequenz macht sie weder besser noch schlechter.

Der Ersteller dieses Threads ist nun auf der Suche nach dem richtigen Akkordeon:
bin ich jetzt auf das Weltmeister (Universum) Elegance gestoßen.
Es befindet sich in einer Akkordeonwerkstatt.
Doch gehe und probiere es einfach an.;) Persönlich. Mit eigenen Händen, Augen und Ohren...
Dann höre das Instrument als Zuhörer an. Und vergessen Sie niemals Folgendes: KLICK

VG, Vladimir
 
Kann man denn mehr über die Elegance sagen, als dass Kunststoff darin verbaut ist in den Stimmstöcken im Bass?
Habe eine Elegance heute mit 7 Tagen Rückgaberecht geholt um mal längere Zeit aus zuprobieren. Ist 500 € teuer für eine Elegance?
 
Kann man denn mehr über die Elegance sagen, als dass Kunststoff darin verbaut ist in den Stimmstöcken im Bass?

Es gibt bei Weltmeister Instrumentenserien wo die Stimmstöcke nicht wie sonst üblich aus Holz gefertigt sind sondern aus Kunststoff. Das hat den Vorteil dass sich die Stimmstöcke normal nicht verziehen können.. und den Nachteil dass es eben aus Kunststoff ( bzw. in deiner Region sagt man eher "Plaste" ;)) ist und somit vielfach als "billiger" angesehen wird.

Wir haben schon mehrfach auf Akkordeontreffen in Klingenthal Instrumente der gleichen Bautype miteinander verglichen die wahlweise Kunststoff oder Holzstimmstöcke eingebaut hatten. Mit dem Ergebnis, dass ein klanglicher Unterschied nur erkennbar war, wenn man es wusste!

Oder anders gesagt: Die Dinger funktionieren zuverlässig und außer dass die Stimmstöcke aus Kunststoff sind - was rein subjektive Geschmackssache ist- kann man nichts ins Feld führen was von wirklichem Belang ist.


Ist 500 € teuer für eine Elegance?

Die Elegance gabs in etlichen Unterschiedlichen Größen von 48 Bass bis 120 Bass, wenn ich das richtig gesehen habe... von welcher sprechen wir hier?

Wenn es eine 96 bässige ist, die für den Preis in ner Werkstatt gerichtet und gestimmt wurde dann würde ich den Preis für angemessen halten.
 
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Ich hätte noch ein Hohner Atlantic im Visier. Ist das ein gutes Instrument für Laien/Fortgeschrittene zum üben und verbessern?
Ich kann aus eigenen Erfahrungen sagen, dass eine Hohner Atlantic, über das -üben und verbessern- hinaus, ein vielseitig einsetzbares Akkordeon ist. Sie kann durchaus laut an der Front aber auch dezent bei entsprechenden Anlässen, je nachdem wie der Spieler- es versteht.

Ganz sicher nicht vergleichbar mit Akkordeons der Morino – Klassen oder gar darüber.

Meine Atlantic IV de Luxe ist noch mit guter alter Jalousie im Diskantverdeck ausgestattet, tönt bei geschlossenen etwas weicher. Neuere Modell haben die Jalousie nicht mehr, wem der weiche Sound wichtig wäre, kann sich aber mit abkleben vom Diskantverdeck behelfen.

Hier ein Video-Vergleich -mit und ohne Jalousie.
 
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Neuere Modell haben die Jalousie nicht mehr, wem der weiche Sound wichtig wäre, kann sich aber mit abkleben vom Diskantverdeck behelfen.
Die Modelle von Anfang der 1980er Jahre haben stattdessen ein Schallleitblech, das den Klang ebenfalls positiv beeinflusst. Allerdings sollte man da ebenfalls auf ein gut gewartetes Instrument von einem Händler zurückgreifen und nicht auf ein abgeranztes Mucker-Akkordeon.
 
Allerdings sollte man da ebenfalls auf ein gut gewartetes Instrument von einem Händler zurückgreifen und nicht auf ein abgeranztes Mucker-Akkordeon.
Eigentlich ist das altbekannt, trotzdem versuchen hin und wieder manche, aus was weiß ich für Gründe, ohne Hintergrundwissen im Alleingang, möglichst günstig in den Buchten ihr vermeintliches Schnäppchen zu machen.


Die Änderung von 432Hz auf 440Hz wurde 1939 als internationalen Standard trotz zahlreicher Petition festgelegt.
Ich sehe das Thema der Verwendung von 432 Hz (oder einer anderen Frequenz)...
Ich kann jedes wunderbare Akkordeon gerne spielen, aber wenn ich allein spiele, kann ich nicht sagen, auf welche Frequenz es gestimmt ist. Denn ich habe weder absolutes Gehör noch Zeit, ein Messgerät dazu zu bedienen. Sogar die Musik ist einfach gut, durchschnittlich oder peinlich. Die Stimmungs-Frequenz macht sie weder besser noch schlechter.
So in der Art ist es auch bei mir.

Hatte mich irritieren und hinreißen lassen darüber, dass es einheitliche Hz- Richtlinien gibt / geben soll, woran sich jedoch niemand wirklich hält.

Geiger sind z.B. sehr empfindlich bezüglich Gehör und Tonhöhe und reagieren auch empfindlich auf abweichende Stimung.. weshalb viele Geiger mit Akkordeon grundsätzlich Probleme haben.
Streicher spielen mit xxxHz Bläser gerne anders und- und- und-

Geigenspieler könnten doch leicht ihre Instrumente an den Stimmungen von Akkordeons angleichen. Von daher verstehe ich die Grundsatzprobleme der Geigenspieler eher nicht.
 
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ich denke, Streicher haben Probleme mit Akkordeons, wenn im Tremolo gespielt wird ("nach welchem der drei Töne soll ich mich richten") und möglicherweise auch, weil die Tonhöhe abhängig vom Spieldruck driftet. Nicht aber wegen der Grundstimmung von XXX Hz.
 
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Gemischte Ensembles mit eher vielen Blasinstrumentenspieler - weil bei denen die Instrumente meist für eine Grundstimmung von 442,5 Hz gefertigt sind... Da macht es dann sehr wohl Sinn sich an deren Grundfrequenz anzunähern ( auch hier fallen 0,5 Hz Unterschied normal nicht auf) da wäre dann das Akko mit 442 Hz besser passend.
Es würde mich mal interessieren, wo dieses Gerücht herkommt?!
Sorry für OT, aber ich habe das schon öfters im Forum gelesen.
Ich spiele Saxophon, in den 5-6 Ensembles und um die 8 Workshops in denen ich bisher gespielt habe, wurde auf 440Hz gestimmt... Ausser es war ein Klavier dabei, das ist nicht so leicht kurz zu stimmen.
Durch einfaches Verschieben des Mundstücks auf dem Stimmkork ist es einfach, das Saxophon zu stimmen. Blechblasinstrumente sind mit Stimmzügen ausgestattet, ebenfalls leicht stimmbar.
(Mit einer Einschränkung: die Stimmung ist Temperaturabhängig - wenn man an Weihnachten auf dem Weihnachtsmarkt spielen will, könnte es schwierig werden...)
 
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