SubbrSchwob
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GenossInnen,
diverse Dinge laufen hier in meinem „Forschungsschädel” herum, das äußerst sich auch in von mir verbrochenen Threads hier (WAVES PSE und Alternativen sowie PA-/DSP-Controller).
Kurzum: Verwendung von Plugins (z.B. VST3) in einem Live-Mischpult-Setup, aber über Dante und nicht über Waves Soundgrid. Als Plugin-Host kämen Steinberg VST-Rack Pro, WAVES SuperRack Performer oder Liveprofessor infrage. Letzterer hat einige Vorzüge, u.A. gilt die Lizenz für 3 Rechner anstatt nur für einen.
Das Thema ist gleichermaßen interessant für Menschen, die über Dante-Systeme wie Focusrite Rednet oder ESI planet 22c / 22x das Vergnügen von Software-Instrumenten oder virtuellen Gitarrenverstärkern haben möchten.
Die Dante Virtual Soundcard (DVS) hat mir eine zu hohe Latenz. 4msec auf der Dante-Seite ist die Minimaleinstellung. Wenn ich auf meinem nicht mehr so jugendlichen Thinkpad Yoga das ausprobiere, bekommt das Ding im ASIO-Modus bei 8x8 Kanälen schon Schwierigkeiten, auf Netzwerkseite die 4msec einzuhalten. Dazu kommt dann natürlich noch Latenz des ASIO-Puffers. Auch echt böse ist: Wenn die LAN-Verbindung getrennt wird, hängt sich die DVS auf. Auf OS X habe ich es noch nicht mit niedriger Latenz probiert, da leide ich immer unter den wackeligen Netzwerk-Anschlüssen via USB-C, und die Netzwerkadapter sind in der Regel eben USB und nicht das direktere Thunderbolt 3 (=PCI-Express umverpackt). Aber auch so sind 4+4msec (rein+raus) zu viel, de Latenz von ASIO und Plugin kommt ja noch dazu.
Was sind die Alternativen? Was würdet Ihr tun?
Software: Ich hab noch das Merging Audio Device (MAD) versucht, das arbeitet mit Ravenna/AES67 und kann angeblich geringere Latenzen und kostet nix. Außerdem gibt's da auch was für Linux von Merging. Problem: Mit meiner Dante-Karte im Mischpult mit aktiviertem AES67 konnte ich zwar Verbindungen patchen, die Clock des MAD sync'te aber nicht. Nach vielen Stunden der Versuche gab ich auf. Die reine Netzwerk-Latenz hätte aber theoretisch 2+2msec gering sein können. Angesichts des Preises und der vielleicht möglichen Performance eigentlich mein Favorit!
Die Dante-PCI-Express Karte, die es von verschiedenen Herstellern gab, ist nicht mehr auf dem Markt. Angeblich konnte damit eine Roundtrip-Latenz von 3msec erreicht werden! Gebraucht äußerst selten. Dafür gab's für die auch einen Linux-Treiber (den man extra zahlen musste). Die Karte konnte 128x128 Kanäle.
Die Focusrite RedNet PCIeNX ist sehr teuer. (Auch 128x128)
Dann gibt's noch die ebenfalls teure RME Fireface Dante an USB3 mit 64x64 Kanälen. Die USB-Verbindung ist immer eher so ne Sache… Vorteile dabei sind TotalMix und DigiCheck und im Standalone-Betrieb kann die Karte als 64-Kanal-Wandler auf MADI dienen, wofür ich allerdings aktuell keinen Anwendungsfall hätte. An die Roundtrip-Latenz hätte ich bei RME hohe Erwarungen.
Auch sehr teuer ist das Yamaha RUio16-D aber popelige USB-C-Verbindung und noch 2x2 analoge Ports sowie eine durchaus schlaue Funktion, die beim Rechner-Ausfall einfach Dante durchpatchen kann, sodass quasi alle Plugins auf Bypass stehen. Nur 100€ weniger als die Focusrite, aber nur 16x16 Kanäle und keine Roundtrip-Latenz bekannt. Freundlicherweise Ethercon-Buchsen direkt dran. Wenn die Latenz niedrig genug ausfiele, wäre das wohl trotz des hohen Preises wegen des Konzepts und der mitgelieferten ca 30 Plugins, deren Processing man sonst aus den teuren Yamaha QL/CL-Mischpulten kennt, dennoch eine Überlegung. Die USB-C-Kröte wäre schwer zu schlucken, mit nem grobklotzigen USB3 Typ B wäre mir wohler.
Ja gut, Dante AVIO und all ihre Varianten von anderen Herstellern, aber die 16x16 des RUio16-D sind für mich das Minimum, was die Kanalzahl angeht. Die AVIOs und ihre andersnamigen Geschwister mit gleichem Eingeweide haben alle nur 2x2.
Die Latenz von Dante-Hardware an sich ist weit weniger ein Problem, wie viele behaupten. Ich komme da auch über 3 Switches (unmanaged Intellinet, Dante-Karte im Pult als Bridge/Switch, unmanaged Netgear) mit der 1msec-Einstellung gut klar. Yamaha-Pulte schaffen es ohne Switches dazwischen sogar mit ihren Stageboxen auf 0,25msec. Das Problem bei der Sache mit den Plugins ist im Rechner, bzw. an der Schnittstelle dazu.
Noch weitere Ideen, anyone?
Beste Grüße
Schwob
diverse Dinge laufen hier in meinem „Forschungsschädel” herum, das äußerst sich auch in von mir verbrochenen Threads hier (WAVES PSE und Alternativen sowie PA-/DSP-Controller).
Kurzum: Verwendung von Plugins (z.B. VST3) in einem Live-Mischpult-Setup, aber über Dante und nicht über Waves Soundgrid. Als Plugin-Host kämen Steinberg VST-Rack Pro, WAVES SuperRack Performer oder Liveprofessor infrage. Letzterer hat einige Vorzüge, u.A. gilt die Lizenz für 3 Rechner anstatt nur für einen.
Das Thema ist gleichermaßen interessant für Menschen, die über Dante-Systeme wie Focusrite Rednet oder ESI planet 22c / 22x das Vergnügen von Software-Instrumenten oder virtuellen Gitarrenverstärkern haben möchten.
Die Dante Virtual Soundcard (DVS) hat mir eine zu hohe Latenz. 4msec auf der Dante-Seite ist die Minimaleinstellung. Wenn ich auf meinem nicht mehr so jugendlichen Thinkpad Yoga das ausprobiere, bekommt das Ding im ASIO-Modus bei 8x8 Kanälen schon Schwierigkeiten, auf Netzwerkseite die 4msec einzuhalten. Dazu kommt dann natürlich noch Latenz des ASIO-Puffers. Auch echt böse ist: Wenn die LAN-Verbindung getrennt wird, hängt sich die DVS auf. Auf OS X habe ich es noch nicht mit niedriger Latenz probiert, da leide ich immer unter den wackeligen Netzwerk-Anschlüssen via USB-C, und die Netzwerkadapter sind in der Regel eben USB und nicht das direktere Thunderbolt 3 (=PCI-Express umverpackt). Aber auch so sind 4+4msec (rein+raus) zu viel, de Latenz von ASIO und Plugin kommt ja noch dazu.
Was sind die Alternativen? Was würdet Ihr tun?
Software: Ich hab noch das Merging Audio Device (MAD) versucht, das arbeitet mit Ravenna/AES67 und kann angeblich geringere Latenzen und kostet nix. Außerdem gibt's da auch was für Linux von Merging. Problem: Mit meiner Dante-Karte im Mischpult mit aktiviertem AES67 konnte ich zwar Verbindungen patchen, die Clock des MAD sync'te aber nicht. Nach vielen Stunden der Versuche gab ich auf. Die reine Netzwerk-Latenz hätte aber theoretisch 2+2msec gering sein können. Angesichts des Preises und der vielleicht möglichen Performance eigentlich mein Favorit!
Die Dante-PCI-Express Karte, die es von verschiedenen Herstellern gab, ist nicht mehr auf dem Markt. Angeblich konnte damit eine Roundtrip-Latenz von 3msec erreicht werden! Gebraucht äußerst selten. Dafür gab's für die auch einen Linux-Treiber (den man extra zahlen musste). Die Karte konnte 128x128 Kanäle.
Die Focusrite RedNet PCIeNX ist sehr teuer. (Auch 128x128)
Dann gibt's noch die ebenfalls teure RME Fireface Dante an USB3 mit 64x64 Kanälen. Die USB-Verbindung ist immer eher so ne Sache… Vorteile dabei sind TotalMix und DigiCheck und im Standalone-Betrieb kann die Karte als 64-Kanal-Wandler auf MADI dienen, wofür ich allerdings aktuell keinen Anwendungsfall hätte. An die Roundtrip-Latenz hätte ich bei RME hohe Erwarungen.
Auch sehr teuer ist das Yamaha RUio16-D aber popelige USB-C-Verbindung und noch 2x2 analoge Ports sowie eine durchaus schlaue Funktion, die beim Rechner-Ausfall einfach Dante durchpatchen kann, sodass quasi alle Plugins auf Bypass stehen. Nur 100€ weniger als die Focusrite, aber nur 16x16 Kanäle und keine Roundtrip-Latenz bekannt. Freundlicherweise Ethercon-Buchsen direkt dran. Wenn die Latenz niedrig genug ausfiele, wäre das wohl trotz des hohen Preises wegen des Konzepts und der mitgelieferten ca 30 Plugins, deren Processing man sonst aus den teuren Yamaha QL/CL-Mischpulten kennt, dennoch eine Überlegung. Die USB-C-Kröte wäre schwer zu schlucken, mit nem grobklotzigen USB3 Typ B wäre mir wohler.
Ja gut, Dante AVIO und all ihre Varianten von anderen Herstellern, aber die 16x16 des RUio16-D sind für mich das Minimum, was die Kanalzahl angeht. Die AVIOs und ihre andersnamigen Geschwister mit gleichem Eingeweide haben alle nur 2x2.
Die Latenz von Dante-Hardware an sich ist weit weniger ein Problem, wie viele behaupten. Ich komme da auch über 3 Switches (unmanaged Intellinet, Dante-Karte im Pult als Bridge/Switch, unmanaged Netgear) mit der 1msec-Einstellung gut klar. Yamaha-Pulte schaffen es ohne Switches dazwischen sogar mit ihren Stageboxen auf 0,25msec. Das Problem bei der Sache mit den Plugins ist im Rechner, bzw. an der Schnittstelle dazu.
Noch weitere Ideen, anyone?
Beste Grüße
Schwob