Bass Sound "Geschlossenes Bassgehäuse" Dallape SuperMaestro

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Guten liebe Akkordeongemeinde,

es geht um meine Dallape Super Maestro 100 Jahre Jubliläums Modell.
Sie klingt Toll - Jedoch ist der Bass ( Tiefbass ) im Vergleich zum Diskant etwas hinten dran.

"Kann ich den Bass-Sound meines Akkordeons verbessern? Mein Instrument hat ein geschlossenes Gehäuse, was zu einem weniger kräftigen Bass führt. Gibt es Möglichkeiten, diesen Klang zu optimieren? Zum Beispiel durch das Abkleben oder Lackieren der Abdeckplatte aus Holz, um den Tiefpass zu verändern?"
Oder kann das einstellen der Lösabstände der tiefen Zungen einen solchen Effekt bringen?

Beste Grüße und vorab vielen Dank
Huber
 
Hallo Huber,

als Inspiration:


liebe Grüße,
Roland
 
Mein Instrument hat ein geschlossenes Gehäuse
Ich kenne mich mit Akkordeons nicht so gut aus - aber gibt es das? Irgendwelche Schallauslässe sollten doch da sein ...?

Abkleben oder Lackieren der Abdeckplatte aus Holz
Kann sein, ich blamiere mich ;) auch eine Abdeckplatte war mir bis jetzt nicht begegnet. Aber wenn Dein Akkordeon eine Abdeckplatte hat und dadurch geschlossen und zu leise ist, wieso dann Abkleben? Wieso nicht die Abdeckplatte herausnehmen oder perforieren?

um den Tiefpass zu verändern?
Tiefpass beim Akkordeon ist mir auch neu, bist Du sicher, dass Dein Instrument absichtlich so konstruiert ist?
 
Hallo,
Mein Instrument hat ein geschlossenes Gehäuse, was zu einem weniger kräftigen Bass führt.
ich weiß genau, worüber Du schreibst. Lediglich die Marke des Instruments ist unterschiedlich. Ich hatte lange Zeit ein geliehenes Instrument (jetzt habe ich schon mein eigenes), das so einen Bassdeckel hat:
Bassdeckel.jpg
Ich habe lange naiv geglaubt, dass diese Lösung den Klang stark dämpft, aber das ist nicht der Fall. Es eliminiert lediglich die höheren (und partiellen) Frequenzen und betont gleichzeitig die Tiefen. Und das ist auch der Grund, warum es so gebaut wurde. ABER! Das funktioniert nur, wenn alles andere in Ordnung ist. Und was ist das "alles"?
  • Angemessene Qualität (und Mensur) der Bass-Stimmzungen,
  • wie sind Bass-Stimmzungen gestimmt geworden? (Stift / Stylus? Dremel? Sind sie beschädigt?...),
  • gute Qualität der Stimmstöcke (und deren ordnungsgemäße Verankerung am Resonanzboden),
  • Art des Resonanzbodens (Holz oder Metall – Metall-Resonanzboden machen das Klingen ausgeprägter),
  • die Qualität der Bassmechanik, und auch
  • Kombinationen von Chören in einzelnen Bassregistern und
  • Material des Korpus des Bassteils (Metall/Holz).
In meiner Gegend gibt es ein anderes Akkordeonmodell wie meines. Mein Instrument hat jedoch einen monumentalen Bass (es ist ein in Deutschland gekauftes Original), das andere Instrument (aus Polen gekauft) hat eine unzulässig schwache Kontraoktave im Bass. Doch der Besitzer will noch nichts damit unternehmen.

Zurück zum Thema. Reihenfolge der Lösungen:
Mein Instrument hat ein geschlossenes Gehäuse, was zu einem weniger kräftigen Bass führt.
  • Ist das ein allgemeines Merkmal dieses Modells? Wenn nein, ist es ganz einfach: HZIM Meister muss den Fehler finden und beheben. Wenn ja, bestehen die Probleme weiterhin:
  • Was kann am bestehenden Design geändert werden, damit das Ergebnis zufriedenstellend ist? Sorry, aber wenn man Löcher in die Bassabdeckung bohrt, verstoßt gegen das Design, das dort für was vorgesehen war. Vielleicht bringt es einen Effekt, aber auch teilweise schrillere Frequenzen, die es ursprünglich dämpfen sollte. Daher: eher nein. Kommen wir weiter:
  • Gibt es einen Bass-Umlenkstimmstock (für Kontraoktave)? Wenn nein = Bingo! Eine mögliche Lösung des Problems = Realisierung einer solchen Lösung. Wen ja, kommen wir weiter:
  • Was ist das tiefstes Bass-Ton? Ist es ("nur") Kontra A (oder G)? Wenn ja: Bingo! = die Möglichkeit des Wiederaufbaus von Kontraoktave bis zum Kontra E.
Gibt es Möglichkeiten, diesen Klang zu optimieren? Zum Beispiel durch das Abkleben oder Lackieren der Abdeckplatte aus Holz, um den Tiefpass zu verändern?"

Also langsamer, okay? Am besten bringst Du die Kiste für ein "unverbindliches Gespräch" zum nächstgelegenen guten HZIM-Meister. Und dann wirst Du sehen, was als nächstes passt...

Gruß, Vladimir
 
Grund: Hinzugefügter Text.
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Hallo Vladimir, besten Dank für deine ausführlichen Worte.
Das alles klingt schlüssig.
Es ist eine 1976 Supermaestro 💯 jähriges
H1 Mensur - nichts verkratzt oder mit dremel usw.
Wenn ich einen Mann finden könnte, der das Umsetzt wäre ich sehr froh -
Es sind zwar Kleinigkeiten aber es stört ( wahrscheinlich nur mich)

Gibt es wen in Hessen / NRW, der so etwas umsetzten kann ? Bitte ein Profi - von den anderen habe ich die Sch….. gestrichen voll.
Oder ich muss wieder eine weite Reise antreten / für solch eine Kleinigkeit!?
Grüße
Huber
 
Tiefpass beim Akkordeon ist mir auch neu, bist Du sicher, dass Dein Instrument absichtlich so konstruiert ist?
@opa_albin
Tiefpass stimmt schon, wie es auch
Ich habe lange naiv geglaubt, dass diese Lösung den Klang stark dämpft, aber das ist nicht der Fall. Es eliminiert lediglich die höheren (und partiellen) Frequenzen und betont gleichzeitig die Tiefen.
richtig beschrieben hat.
Ich habe bei zwei meiner Akkordeons den schrillen, quäkigen Bassklang durch Verschließen der Öffnungen im Bassdeckel nach meinem Geschmack verändert: Die schrillen Höhen werden gedämpft, der Bass wurde voluminöser.
 
aha, das ist spannend. Danke für die Erklärung!
 
Hallo Huber,

mit einem konkreten Akkordeon-Werkstatt in Deutschland wird Dir ein Slowake wahrscheinlich nicht weiterhelfen können. ;)

Aber!
Es sind zwar Kleinigkeiten aber es stört ( wahrscheinlich nur mich)
Nein! Das ist wichtig. Und nein, es sind keine Kleinigkeiten, denn das würde mich auch stören! Deshalb drücke ich Dir die Daumen, dass es Dein Wünschen und Vorstellungen entsprechend gelingt!

Gruß, Vladimir
 
Tiefpass stimmt schon, wie es auch
Das ist wohl der technische Ausdruck hierfür

allgemein kann man den Effekt so beschreiben dass die harten schrill wirkenden hohen Frequenzen abgedämpft werden und die tiefen Tonanteile dadurch stärker betont werden, was insgesamt als weicherer wärmerer Klang empfungen wird.

Irgendwelche Schallauslässe sollten doch da sein ...?

Der Schall hat jede Menge Möglichkeiten rauszukommen.

Erstens ist das Gehäuse nicht hermetisch abgedichtet und es gibt jede Menge Ritzen, Lücken und kleine Öffnungen ( z.B. bei den Bassknopfdurchführungen ) wo die Luft und damit auch der Schall entweichen können und zum anderen wird das Bassgehäuse ja auch durch den Schall angeregt wordurch die Schwingung nach außen übertragen wird.
 
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Wieder was gelernt. Danke
 
@Tastenhuber
„Da mein Opa die Bässe besser hören wollte, bohrte er Löcher in den linken Basskörper“
Gefunden in Kleinanzeigen bei einer Scandalli.
Geniale Lösung, vielleicht auch für Dich?
Muss ich -ebenfalls Grossvater mit schlechtem Gehör, da von BW Granate weggeschossen- unbedingt ausprobieren😂 und maile Erfahrung
 
Ja, das mit den Opas ist schon ein Thema für sich. 😎

Löscher kommen keine in meine Supermaestro 🍸
Grüße Huber
 
„Da mein Opa die Bässe besser hören wollte, bohrte er Löcher in den linken Basskörper“
Gefunden in Kleinanzeigen bei einer Scandalli.
Geniale Lösung
Hm, also irgendwie werde ich nicht schlau aus der Sache.

Ob Kleinanzeigen die richtige Quelle für Anleitungen zu solchen Arbeiten ist, sei mal dahingestellt.

Aber ich frage mich immer noch, warum man ein Bassgehäuse ohne Öffnungen baut. Jeder Lautsprecher hat eine Öffnung, viele Basslautsprecher extra eine Bassreflex.
Nun baut ein Akkordeonbauer das ohne Öffnungen. Wurde so bisschen oben begründet, OK

Aber jetzt soll es auf einmal genial sein, bei einem Akkordeon Schallauslässe einzubauen? Ist das nicht das naheliegendste?

Bzw was soll durch das geschlossene Gehäuse erreicht werden - unterdrücken der hohen Frequenzen könnte ich mir vorstellen? Aber wird dann nicht auch der Bassklang leiser? Mir ist schon klar, dass die Zungen über Körperschall das Gehäuse anregen und dieses dann wieder den Schall abstrahlt. Aber trotzdem geht doch Energie verloren ... ich bin aber wirklich gar kein Akustiker, und die Frage würde mich schon sehr interessieren.

Löscher kommen keine in meine Supermaestro
Naja, wenn's mal brennt, vielleicht keine schlechte Lösung ;)
Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen ;) bin sonst kein RS-Fanatiker.
 
Guten Tag,
...warum man ein Bassgehäuse ohne Öffnungen baut...
Suchen Sie nicht nach Wissenschaft dahinter. Jemand musste einmal einfach die Bassmechanik testen und hat provisorisch eine Bassabdeckung ohne Löcher montiert: Und Wow! Bingo! Die Entdeckung wurde in der Welt gemacht und anschließend verbreitet.

Wir sind in einem Musikforum. Lieber einmal hören als hundertmal schreiben. Also: So sieht mein Klangideal vom Bass aus:


0:00:01 8´ (Bass) und 16´ -oktaviert (Diskant)
0:00:21 8´+4´(Bass) und 16´+ 4´- oktaviert (Diskant)
0:00:33 16´+8´ (Bass) und 16´+4´ - oktaviert (Diskant)
0:01:02 32´+16´+8´ (Bass) und 16´+4´-oktaviert (Diskant)
0:01:21 32´+16´+8´ (Bass) und 16´+8´+4´-oktaviert (Diskant)
0:01:32 32´+16´+8´+4´(Bass) und 16´+8´+4´-oktaviert (Diskant)
0:01:41 32´+16´+8´+4´(Bass) und 16´+8´+8´+8´+4´ -oktaviert (Diskant)
0:01:59 8´ (Bass) und 8´ -Cassotto (Diskant)

So etwas wirkt ein funktionsfähiger "Tiefpass" (=Bass-Deckel ohne Löcher + Metall-Resonanzboden + tiefstes Kontra-E.)...

Bemerkenswert ist, dass es auf der Aufnahme (normales Mobil) meine Kiste so klingt, wie ich es höre, wenn ich sie spiele und live- höre.

VG, Vladimir

PS: Weihnachten wird erst im Dezember sein, aber heute war ich bisschen nostalgisch. :engel:
 
Grund: Korrektur der zeitlichen Abfolge...
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Danke für die Beispiele!
Und Wow! Bingo! Die Entdeckung wurde in der Welt gemacht und anschließend verbreitet.
Mir ist nur nicht klar, warum der nächste dann vorschlägt, Löcher zu bohren, damit der Bass besser wird...

Beziehungsweise solche Maßnahmen
Abkleben oder Lackieren der Abdeckplatte aus Holz, um den Tiefpass zu verändern?"
Oder kann das einstellen der Lösabstände der tiefen Zungen
statt eben Öffnungen zu machen?


Mein Instrument hat ein geschlossenes Gehäuse, was zu einem weniger kräftigen Bass führt.
So wie ich verstehe, ist der Bass nur zu leise und soll laut werden. Der Tiefpass würde daran doch nichts ändern... Oder ich verstehe die Anfrage irgendwie falsch...:oops:
 
Mir ist nur nicht klar, warum der nächste dann vorschlägt, Löcher zu bohren, damit der Bass besser wird...
immer gemäß dem Glauben, dass es lauter wird wenn der "eingesperrte " Schall raus kann.

Aber das ist halt nur so eine landläufige Anahme und bringt nicht unbedingt den gewünschten Erfolg.


Man muss aber auch dazu sagen, dass das Ganze von vielen Faktoren abhängt, und je nach dem welche Konstellation vorliegt kann das Ergebnis auch mal ganz anders ausfallen. Z.B. wie dick die abdeckenden Gehäuseflächen sind und ob die eher starr sind , oder eine starke innere Dämpfung haben oder eher dünn und schwingungsfähig.

Ganz grundsätzlich kann man definitiv sagen, werden hohe Töne leichter weggedämpft als tiefe. Bei hohen Tönen reicht oft schon eine dünne Folie um die ander weiteren Ausbreitung zu hindern und die zu " verschlucken". Tiefe Töne werden wesentlich weniger gedämpft und können auch feste Wände durchdringen -(hört der Nachbar Musik mal lauter hört man z.B. meist vor allem die Bässe, während von den hohen Tönen praktisch nichts durch die Wand kommt)

Also dämpft eine geschlossene Basshaube mal vor allem die hohen Töne. Und man will ja einen schönen tief brummenden Bass. Die Anteile der hohen Töne will man eigentlich gar nicht so sehr haben, weil die den Klang oft auch etwas unangenehm "scharf" werden lassen . Und funktioniert die geshclossene basshaube vorzglich.

Wie viel vom Klang nun nach außen übertragen wird hängt davon ab wie die Basshaube aufgebaut ist. So ganz dicht ist die ja nicht - es gibt genügend lücken wo noch Schall rauskann ... brauchts ja auch , sdenn sonst könnte man überhaupt keein bass spielen wenn keien Luft durchginge.

macht man jetzt die Basshaube aus z.B. dickem weichen Pappelsperrholz dann dämpft das ziemlich stark und nimmt dem Bassklang auch viel Energie weg und alles was rauskommt ist eher leise. Macht man aber hingegen z.B. die Bassplatte aus eher dünnerem Metallblech dann dämpft das Blech nicht stark und es kann über den Körperschall relativ viel nach außen übertragen werden.

Diese Unterschiede kann man, wenn man zufällig die Gelegenheit hat, gut vergleichen wenn man mal eine Gola mit Blechjaluosie und eine Goletta mit Holzjalousie vergleichend spielen kann. Während die Blechjalousie der Gola subjektiv so gut wie nichts wegdämpft und nur den Klang obertonärmer macht dämpft die Jalousie der Goletta den Klang doch merklich ab.


Und genauso verhält es sich auch bei den Bassgehäusen - Was im Endeffekt rauskommt hängt vom Gesamtsysstem ab und gilt nicht pauschal, sondern für die jeweilige Ausführung.


Wenn einem jetzt der Bass zu leise ist dann muss man ebenfalls alles anschauen - ist das Gehäuse aus stark dämpfendem Material aufgebaut kan ein wechsel auf eine Bassplatte mit dünerem Metallblech schon eine große Wirkung bringen.

Wenn man jetzt Löcher in die Bassplatte reinbohrt dann hängt es davon ab was man für einen Aufbau hat - ist der stark dämpfend aufgebaut , dann kommt durch die Löcher nun tatsächlich mehr Schalleistung raus - ist aber die Bassplatte schon eine mitschwingfähige Metallplatte, dann bringen die Löcher vor allem hohe Tonanteile und einen schärferen Gesamtklang, ohne dass das insgesamt deutlich lauter wird.

Drum würde ich zuerst mal mit einer Fachwerkstatt sprechen, welche Möglcihkeiten bestehen und ob vielleicht im Bereich der Stimmzungen was optimiert werden kann.... denn ganz klar, wenn die Stimmzungen schon mal mehr Schallleistung produzieren, dann kommt auch mehr raus unabhängig vom Rest!

Es gibt z.B. auch die Möglichkeit die Kanzellen innen zu lackieren. Die Kanzellen sind meist aus diversen Gründen nicht lackiert und manchmal auch noch richtig sägerauh. Da wird neben der Klangformung auch viel Schall absorbiert. Lackiert man nun die Flächen, dann wird wesentlich weniger absorbiert und der Stimmstock strahlt wesentlich mehr Schall ab...dann klingt der bass auch s schon kräftiger ohne dass irgendwas sonst am Gehäuse verändert wurde.

Es gibt noch viel mehr Möglcihkeiten wo und wie man da was optimieren kann - aber das kann nur zusammen mit dem Fachmann vor Ort geklärt werden was konkret möglich ist.
 
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Hallo Maxito, besten Dank für Deine tolle Ausführung. Gerade im Bezug auf die „FACHLEUTE“ weiß ich wirklich niemandem mehr wirklich etwas anzuvertrauen - zumindest bei den uns bekannten in NRW. Einer redet mehr Blödsinn als der andere und irgendwie haben alle im Grundsatz keinen blassen Schimmer von dem was man will.
Weil sie meist selber nicht spielen können - oder aus Berufszweigen kommen, wo sie sich selbst entdeckt haben.
Ich durfte schon sehr viel Lehrgeld bei solchen Menschen lassen.
Von daher interessiert mich wirklich, wen man für solch speziellen Fragen und Wünsche in Betracht ziehen kann.
Ich habe den Eindruck , dass hier im Forum mehr Fachwissen vorhanden ist, als in so mancher „ Fachwerkstatt „ NRW‘s.
Leko Fanni
Grüße
Huber
 
Hallo,

ich bin mir nicht sicher was Tastenhuber mit "den Klang verbessern" genau bezeichnet. Wenn er nur "verstärken" meinte hätte er es wohl geschrieben. Er möchte also einen anderen Klang der besser zur Diskantseite passt. Klangempfinden ist sehr subjektiv und ich empfinde den Klang dem Obertöne beraubt wurden dumpf und wenig durchdringend. Siehe daher mein neues gebautes Diskantverdeck für meine Scandalli, original ohne Schallöffnungen, des Links w.o.. Dadurch ist der Klang auf jeden Fall "offener" geworden und auf keinen Fall schrill. Die Auswirkung hängt, aber wie auch schon von Maxito erläutert, von vielen anderen Randbedingungen ab wie Qualität der Stimmplatten, Einstellung derselben, lackierte Kanzellen, Oberflächenrauheit des inneren Bassgehäuses, Material der Füllung, Material der Bassabdeckung, Art der Stimmstockbefestigung.

Ein anderer Aspekt ist die Rezeption des Klanges seitens des Spielers und dieselbe des Publikums. Die Klangabstrahlung nach vorne ist eine andere als das was ich als Spieler mitbekomme. Ich war selbst schon mehrmals überrascht wenn ein anderer Spieler eines meiner Instrumente spielte und ich das Vergügen hatte "mein" Instrument mal als Zuhörer warzunehmen. Auch daß das Akkordeon ja dicht am Körper gespielt wird und auch dieser Vibrationen vom Instrument "ausgeliefert" ist ändert das Klangempfinden.
Also stellen sich m.E. die Fragen, wird das unausgeglichene Klangempfinden auch vom Zuhörer so empfunden, ist es eher der Klang als solcher bzw. tatsächlich nur die Lautstärke.

Ich weiß daß Du das Bassverdeck nicht ändern/verbasteln willst, doch in der Regel sind dies bei "Italienern" gerade Platten, sei es aus Holz, Plastik oder Aluminium. Du kannst nur gewinnen, sei es an Erkenntnis sei es an anderem Klang, wenn Du Dir rein probehalber einfach ein anderes Bassverdeck anfertigst. Nimm einfach eine 2mm Alu Platte und bohre als erstes das Loch für den Luftknopf und die Befestigungsschrauben, montiere und teste ob's 'nen Unterschied gibt. Noch ist, außer vielleicht dem Material, nichts anders. Wenn's es jetzt schon einen Unterschied gibt, hast Du auch schon eine Erkenntnis. Als zweiten Schritt dann würde ich erstmal 4 Bohrungen an geeigneter Stelle anbringen und wieder testen. Wenn die Klangänderung in die richtige Richtung geht kann man mehr anbringen oder wenn's gut ist so lassen. Wenn der Versuch keine Klangveränderung in der richtigen Richtung für Dich gebracht hat lässt sich das binnen Minuten wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen ohne Schäden oder Veränderungen am Instrument und ist mit haushaltsüblichen Werkzeugen zu bewerkstelligen.

Ja hier im Rheinland ist es ein wenig mau mit Akkordeonwerkstätten und ein bekannter hiesiger Akkordeonreparateur hat mich durch seine "Unvollkommenheit" seiner Arbeit dazu gebracht mich selber damit auseinanderzusetzen. Auszuprobieren wäre auch ein "Reflektionsblech" à la Amica Forte, auch beschrieben in meinem diesbezüglichen Thread:
Auch so ein Blech lässt sich meist so konstruieren daß es an vorhandenen Schrauben befestigt werden kann, also reversibel ist.

Viel Erfolg bei der Klangsuche und liebe Grüße aus Bonn,

Roland
 
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Leute, Ihr seid super. Vielen Dank für die Erklärungen. Die, Huber, drücke ich dir Daumen für die Suche nach einem hzim
 
Danke Roland. Das klingt schlüssig. Ich besorge mir eine Aluminiumplstte und fange mal an.
Grüße 🖖
Huber
 

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