Klavier lernen - Noten den Tasten zuordnen?

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klimperguy
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Hallo,
bin seit etwa vier Wochen dabei Klavier zu lernen. Nutze einen Onlinekurs.
Habe es heute geschafft "Ode and die Freude" mit einfachen Akkord-Griffen einigermaßen durchzuspielen.

Frage an jene, die sich noch an ihre Anfängerzeit erinnern können:
Wie lange hat es gedauert, bis ihr die Noten auf dem Bildschirm den Tasten auf dem Klavier zuordnen konntet, ohne auf Cheat-Sheets zu schauen?
Bei mir ist es so, dass ich im Bass z.B. den mittleren C-Dur Akkort auf dem Blatt sehe und auch weiß, welche Tasten das sind - gleiches gilt für mittleres C und G im Violinen-Schlüssel. Bei anderen Noten aber "sehe" ich nicht sofort, welche Taste der Note entspricht. Ich schaue dann entweder auf ein Cheat-Sheet oder sehe es anhand des Abstands zu einer bekannten Note (z.B. "zwei Tasten über dem G"). Ich versuche zwar jedes Mal mir zu merken, dass die Note auf Linie X genau jene Taste repräsentiert, aber irgendwie dauert es gefühlt ewig, bis sich das bei mir einprägt.
 
sehe es anhand des Abstands zu einer bekannten Note (z.B. "zwei Tasten über dem G"). Ich versuche zwar jedes Mal mir zu merken, dass die Note auf Linie X genau jene Taste repräsentiert, aber irgendwie dauert es gefühlt ewig, bis sich das bei mir einprägt.
Das mit dem Abstand ist gut.
Ein paar Wochen dauert das schon. Je nach Alter und wie oft und wie Du übst.

Tips wären:
- Lieber oft wiederholen und weniger Zeit, also zB früh 5 Minuten, nachmittag 20, abends nochmal 3. Man kann sich auch auf dem Handy oder auf einem Zettel etwas mitnehmen und immer mal kurz checken.
- Nicht alle Töne auf einmal. Wenn Du den C-Dur-Akkord schon kannst, super! Dann nimm erstmal die Töne dazwischen, also D und F, dazu. Der Tonraum erweitert sich dann nach und nach. Das kann dann auch ein paar Monate dauern. Meistens spielt man ja auch erstmal Stücke mit relativ wenigen Tönen. Der Rest kommt dann.
- Eselsbrücken nutzen, wie Du Notenbilder Handpositionen zuordnen kannst. ZB eine Terz sofort erkennen (Noten auf Linie und Linie, oder Zwischenraum und Zwischenraum, dazu passen zwei Finger mit einem dazwischen, also 1-3, 2-4 oder 3-5).
 
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Hallo und willkommen im Musiker-Board! :hat:

Wie lange hat es gedauert, bis ihr die Noten auf dem Bildschirm den Tasten auf dem Klavier zuordnen konntet, ohne auf Cheat-Sheets zu schauen?

Das hängt m.E. davon ab, ob man ein paar Minuten täglich wirklich Notenlesen übt und ob man eine methodisch sinnvolle Klavierschule benutzt, die den Lernprozess unterstützt.

Da man in Lehrwerken normalerweise erst wenige Töne, dann den Fünftonraum und dann erst Lagenwechsel kennenlernt, bleibt die Zuordnung natürlich sehr einfach, wenn sich der Tonumfang erweitert.

Kann es sein, dass Du nicht systematisch lernst, sondern Stücke aussuchst, die gerne spielen möchtest?
Das Problem dabei kann dann sein, dass Du dich damit auf Dauer unnötig frustrierst, nämlich wenn das Niveau des Arrangements zu weit über deinen derzeitigen Möglichkeiten liegt.
Bis jetzt erleben wir hier immer wieder motivierte Einsteiger, die leider auch wieder und auf Dauer "verstummen". Ich fürchte, das bedeutet dann nichts Gutes für deren Klavierspiel.

Gruß Claus
 
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Claus hat recht.
Langsam ernährt sich das Eichhörnchen ... oder so.

Wie lange hast du gebraucht, um lesen zu lernen? Mindestens ein Jahr bestimmt, und dann auch noch langsam.
Rechne mal eine ähnliche Zeit fürs Notenlesen, und - um bei dem Vergleich zu bleiben - fang nicht gleich mit Nietzsche an ;) sondern "Mama und Oma am Ball" :patpat:
 
Mach Dir klar, welche Klaviertasten den 5 Linien im Bass-Schlüssel und welche Klaviertasten den 5 Linien im Violinschlüssel entsprechen. Du könntest als vorübergehende Hilfe auf die entsprechenden Tasten auch kleine Gegenstände legen. (Keine Notennamen draufkleben, das verzögert den Lernprozeß.)

1710955808717.png

Viele Grüße,
McCoy
 
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Danke für die schnellen Anworten. Es hilft, zu wissen, dass es halt dauern kann - ich war schon verwirrt und dachte, "wieso dauert das mit den Linien und den Tasten so lange" ;-)
Der Online-Kurs macht das bisher mit der Finger-Satz Methode. Man ist nicht gezwungen, zu wissen, welche Note welche Taste ist, sondern kann sich noch ganz gut an den Nummern orientieren. Aber, die Übungen im zweiten Abschnitt fangen nun an, den 5-Finger-Raum zu verlassen und wenn ich dann mitten drin verloren gehe, wäre es halt einfacher, zu wissen, wohin Finger X muss, statt von einer bekannten Position abzuzählen. Nun, dann dauert es halt noch etwas, bis es einfacher wird.
Ansonsten, halte ich mich weitestgehend an die Kursreihenfolge. Die Ministücke sind zwar "totlangweilig" aber ich kann nachvollziehen, warum sie so gewählt wurden. Sehr einfach und immer nur eine kleine Änderung in der Schwierigkeit. Die Ode war dann der erste richtige Song, der Alles aus dem ersten Teil zusammenfasste (habe ca. 100 Versuche gebraucht, bis es einigermaßen ging). Was mir dabei noch aufgefallen ist - wenn man das Stück einigermaßen im Gefühl hat, beginnt das Notenbild zu verschwimmen. Ich schaute zum Schluss garnicht mehr auf jede Note, sondern hauptsächlich auf bestimmte Stellen, die den Trigger zum Umgreifen in den Bass-Akkorden gaben. Ganz spannend, das so wahr zu nehmen. Ein neues Ministück - und sei es noch so einfach - führt dagegen erstmal wieder zum Hühner-Picken = Finger, die über die Tastatur zappeln, bis sie endlich das richtige Korn gefunden haben :)

Edit:
Danke für das Bild @McCoy - ist ziemlich hilfreich.
 
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Der Online-Kurs macht das bisher mit der Finger-Satz Methode.
Welchen Kurs meinst Du denn?
Ode an die Freude kenne ich aus Heumann, Klavierspielen Bd 1 - dort wird der Stoff aber eigentlich immer erklärt, falls man das beachtet.

Gruß Claus
 
Das ist einer dieser Online-Anbieter, keine gedruckte Klavierschule. Die erklären auch ein wenig die Theorie, aber einen Hinweis auf "wie lange kann dies oder jenes dauern" wird vermieden (wahrscheinlich möchten die Niemanden entmutigen, falls es länger dauert). Letztlich scheint der Fokus zu sein, in den Anfägerbereichen, erstmal die grundlegende Finger-Nutzung näher zu bringen. Was sie auch machen, ist Notenwerte und Auszeichnungen zu erläutern (sowas wie Stakkato und Haltebogen etc. kommt in Übungen z.B. vor). Nur einen Hinweis auf "Note zu Taste" und die Zeit die es dauert, dies zu verinnerlichen, habe ich nicht gefunden. Das Konzept ist wegen der Video-Unterstützung aber vielleicht auch anders ausgelegt. Da man im Video ja immer die Finger des Teachers sehen kann, könnte man dort ja die Position abgucken. U.U. gehen die daher bisher nicht auf das Note zu Taste Thema ein. Wie schon geschrieben, ich bin erst vier Wochen dabei, aber ich habe schon jetzt angefangen die Notenblätter herunter zu laden und damit zu üben. Das Video plus durchlaufendes Notenband darunter ist für eine erste Übersicht zum Stück ganz hilfreich, aber zum Üben funktioniert es für mich nicht wirklich gut.
 
Der Tip von McCoy ist gut, man kann die Noten um 90 Grad drehen, dann entspricht jede Notenlinie und jeder Zwischenraum einer Note.

Keine Notennamen draufkleben, das verzögert den Lernprozeß.
Ich weiß, ich zweifle immer alles an ;) aber gibt es dafür gesicherte Belege? Ich kann mir das nicht wirklich vorstellen. Es ist halt ein Zwischenschritt, von dem man dann wieder wegkommen muss. Aber mMn keiner in eine falsche Richtung.

Natürlich kann man sich das alles auch mit C links von den schwarzen Zwillingen merken und dann das Alphabet abspulen usw.
Gelernt haben es am Ende alle irgendwie ;)
 
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Ich weiß, ich zweifle immer alles an ;) aber gibt es dafür gesicherte Belege?
Belege nicht, eher Erfahrungswerte. Ich kannte den ein oder anderen, der das so gemacht hat. Die Notenlesefähigkeiten waren dann eher bescheiden, weil sie es nie geschafft haben, sich davon wieder zu lösen. Im schlechtesten Fall werden dann noch die Tonnamen in die Noten geschrieben. Dadurch versucht man dann, das Lernen von Neuem (Noten) zu umgehen, indem man alles zurückführt auf etwas, was man schon kann (Buchstaben). Das Notenlesen bleibt dann aber immer ein Umweg, und die Unmittelbarkeit tritt nie richtig ein.

Das ist aber eher eine Erwachsenen-Idee, Kinder und Jugendliche kommen da nicht von selbst drauf.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich bin immer erstaunt, was HEUTE so für Übungszeit pro Tag als üblich empfunden wird... roundabout 30 min/Tag?... Also, ich durfte/musste mit Klavierlehrer damals 1h am Tag üben, mit 6 Jahren begonnen, 8 Jahre Unterricht, dann war ich knapp 15 und konnte relativ frei spielen, was ich wollte... was dann erstmal Rock'n Roll und Boogie Woogie war, ganz anders als die Klassik vorher... will damit sagen: Wer mehr übt lernt schneller, 30 min ist nicht viel sondern eher das Minimum, wenn man raschere Fortschritte haben will... LG, Frank
 
Wer mehr übt lernt schneller
So einfach ist es nicht.
WIE man übt, halte ich für genauso wichtig.

Also, ich durfte/musste mit Klavierlehrer damals 1h am Tag üben, mit 6 Jahren begonnen, 8 Jahre Unterricht, dann war ich knapp 15 und konnte relativ frei spielen, was ich wollte
Schön. Bei mir war es mit 8 Jahren begonnen vielleicht 20 min. Komischerweise hat es trotzdem für's Studium gereicht. ;)
Eine Stunde für ein Kind dieses Alters vorzuschreiben halte ich für Quälerei.

Und du hast mit Klavierlehrer geübt? Das ist natürlich Luxus, können sich die meisten Leute aber nicht leisten.
 
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Nein geübt habe ich 1h täglich alleine, der Klavierlherer kam einmal/Woche eine Stunde nach Hause... Damals gab es noch Klavierlehrer, die nach Hause kamen... sowas ist heute wohl kaum mehr denkbar?
Vielleicht war es mit 6 Jahren auch tatsächlich etwas weniger (30 Min?), kann mich tatsächlich nicht mehr genau erinnern, aber spätestens mit 8 war es 1 h, als die Stücke komplexer wurden... Für einen "Erwachsenen" halte ich das nach wie vor für sinnvoll, aber 30 Min. ist zumindest besser, wie nix.... :)
 
Bis jetzt erleben wir hier immer wieder motivierte Einsteiger, die leider auch wieder und auf Dauer "verstummen". Ich fürchte, das bedeutet dann nichts Gutes für deren Klavierspiel.
Mich gibt es noch - ich bin auch nach wie vor begeistert dabei (auch wenn es mühsam voran geht). Habe mich hier nur „wortkarg“ gemacht, da keine aktuellen Fragen anstanden und ich euch mit meinen Anfängerproblemen nicht endlos belästigen wollte.

@klimperguy:
Meine wichtigste Lernerfahrung war, nicht alles auf einmal zu wollen und sich auch mit kleinen Schritten zufrieden geben. Kann es vielleicht sein, dass du mit den Stücken zu schnell vorangehen möchtest und du dir zu viel Neues auf einmal zumutest?
 
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Habe mich hier nur „wortkarg“ gemacht, da keine aktuellen Fragen anstanden...
Das ist auch schön. :great:

Offen gesagt, an konkrete Mitglieder unserer Gemeinschaft hatte ich gar nicht gedacht.
Mir fielen einige ältere Threads ein, die engagiert vorangetrieben wurden, aber schon vor Jahren verebbt sind.

Gruß Claus
 
Meine wichtigste Lernerfahrung war, nicht alles auf einmal zu wollen und sich auch mit kleinen Schritten zufrieden geben.
Ganz wichtig. Schön, wenn das bei Dir funktioniert.

Am Anfang geht es schnell voran. Später sieht man meistens nicht den Fortschritt von Tag zu Tag. Manchmal hat man sogar den Eindruck, es stagniert, oder Sachen, die schon mal gingen, klappen auf einmal nicht mehr. Das ist frustrierend, aber normal.

Üben ist keine geradlinige Strecke, kein Pferderennen. ;) Oft geht es drei Schritte vor, zwei zurück oder zur Seite ;)
Wichtig ist, einerseits Freude an dem zu haben, was man schon kann, andererseits Lust und Motivation zu haben, weiterzulernen. Ich freue mich, wenn Du Spaß daran hast.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Nein geübt habe ich 1h täglich alleine
Dafür hätte meine Motivation nicht gereicht. Ich denke auch nicht, dass das notwendig ist. Aber cool, dass das bei Dir so war.
Damals gab es noch Klavierlehrer, die nach Hause kamen... sowas ist heute wohl kaum mehr denkbar?
Denkbar schon, die Frage ist, ob es bezahlbar ist ;) ... für die meisten jedenfalls.
Ich bin schon (bei Freunden allerdings) hingekommen zum Unterrichten. Warum nicht.

Ob es besser ist, wage ich aber auch zu bezweifeln. Und es gehen auch viele Kinder am Nachmittag zum Unterricht, wenn die Eltern noch auf Arbeit sind. Würde nicht unbedingt wollen, dass der Klavierlehrer zu mir nach Hause kommt, wenn nur das Kind da ist.
 
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1/2 Stunde ist schneller weg, als gedacht, ist mir aufgefallen. Ich schaue nicht auf die Uhr, aber ich klimpere mehr als 30 Minuten; mal am Stück, mal über den Tag verteilt. Wäre ich allerdings "gezwungen" zu üben, würde ich wahrscheinlich ständig auf die Uhr schauen :)

Aber was Anderes: Weil das Bild von McCoy hilfreich für mich ist, habe ich eine Vektor-Variante als PDF daraus gemacht - die kann man in guter Qualität ausdrucken.
 

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Ich finde diese Poster sehr hilfreich. Mir hat es geholfen.
 
Aber was Anderes: Weil das Bild von McCoy hilfreich für mich ist, habe ich eine Vektor-Variante als PDF daraus gemacht - die kann man in guter Qualität ausdrucken.
Hübsch!

Jetzt kannst Du auch noch die Noten für kleine Übungsstücke so drucken (also dass die Noten von oben nach unten laufen).
Die spielt man dann so, senkrecht, und dann immer mal wieder drehen.

Ob das am Ende schneller geht, keine Ahnung. Wünsche weiter viel Erfolg! ;)
 

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