und dann spielt die Kapelle gar nicht mehr.
Richtig, digital ist üblicherweise alles oder nichts. Bei zeitkritischen Daten wie es Audio-Streams üblicherweise sind, kommt es beispielsweise zu den gefürchteten Knacksern wenn z.B. der Prozessor sich vorübergehend zu lange anderen Aufgaben widmet und die Pufferspeicher leer laufen. Dem kann man mit der Erhöhung der Pufferspeicher abhelfen, wobei sich die Latenz bekanntlich vergrößert.
Wenn die durch das Kabel bedingten Fehler grenzwertig werden, kommt es mitunter auch erst mal zu Aussetzern, die Grenze zum kompletten Verbindungsabbruch ist dann aber meist sehr schnell erreicht, und dann folgt Stille. Da können beim Kabel nur wenige Zentimeter mehr oder weniger den Ausschlag machen.
Die eingesetzte Technik spielt dabei auch eine nicht zu unterschätzende Rolle. Ich hatte mir mal billige HDMI zu 3G-SDI-Adapter besorgt um Full-HD-Videosignale über RG58-Koaxkabel zu übertragen von denen ich hier jede Menge herum liegen habe. Diese billigen Adapter haben auch erst mal gut funktioniert bis ich mal knapp 50m überbrücken musste. Da kam dann kein Bild mehr an.
Später habe ich mir dann etwas teurere SDi-3G-Adapter von Blackmagic besorgt, die schaffen bei
denselben Kabeln knapp 80m! Hier war ich mit meiner ursprünglichen Annahme "da stecken doch überall dieselben Chips drin, funktioniert doch alles gleich" offensichtlich im Irrtum.
... also eigentlich ein EMV Thema (sagt jedenfalls der auf der Klangatelier Seite verlinkte
Bericht).
Irgendwie müssen die den über alle Maßen ausufernden Preis ja rechtfertigen.
Aber über welche
Feldstärken reden wir da eigentlich? Und sind LAN-Kabel nicht per se durch die Verdrillung (und viel mehr noch durch den Schirm bei "shielded cables") nicht nur gegen Störstrahlung von außen gut geschützt, sondern strahlen sie dadurch nicht auch selber nur in sehr, sehr geringem Maße elektromagnetische Felder aus, bzw. keine störenden Felder?
Wer sich ernsthaft davon überzeugen lässt, dass diese teuren Kabel weniger bis gar nicht in ihr Plattenspielerkabel einstreut (das seinerseits geschirmt ist), der müsste eigentlich seinen HiFi-Hörraum in einen Faradayschen Käfig verwandeln und dürfte darin keine Trafos, kein WLAN, keine LED-Beleuchtung u.a.m. benutzen. Ja, der dürfte genau genommen diesen abgeschirmten Raum nur mit Gleichstrom einer außerhalb dieses Raums installierten Stromquelle versorgen.
O.k., wer so viel Geld für solche Voodo-LAN-Kabel ausgeben kann, der wird auch noch viel mehr auf dem Tisch legen, um sein HiFi-Zimmer strahlenmäßig einzubunkern.
Wenn ich es recht bedenke
müsste das noch eine Marktlücke sein. Muss ich mich mal dran machen
.