Umstieg auf Modeling - womit möglichst authentische Nachildung diverser Amps?

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Hallo Zusammen

Ich spiele seit Jahren mit diversen Amps live und im Studio. Da hat sich mittlerweile so viel angesammelt das ich mittlerweile zum Schluss gekommen bin, das rigoros zusammen zu streichen. Habe Marshalls, Fenders, Engls plus unzählige Boxensysteme- und arten. Was ich mir nun vorstelle wäre ein Modeller, der nahezu authentisch diverse Amps nachbildet, auch von der Latenz und vom Hörvermögen nahe an diese herankommt. Ich brauch KEIN Aufnehmen und selber generieren, ich denke die meisten Modeller bilden die gängigen Amps ab. Wenn er noch die Standardeffekte mitbringt okay. Wichtig ist mir nur dass das System sich gut anhört, midifähig ist und live sowie im Studio benutzbar ist. Was würdet Ihr da empfehlen?

Gruss
Jürgen
 
Klingt für mich nach Kemper oder Helix. Aber du wirst ums Ausprobieren nicht rumkommen. Die bedienen sich recht unterschiedlich und du musst dann sehen, womit du am besten klar kommst.

ToneX könnte noch ne Alternative sein, kommt allerdings mit sehr sparsamen Effekten (im Prinzip "nur" Kompressor und Reverb), ist dafür aber erheblich günstiger als ein Kemper.
 
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Nachtrag, habe schon seit langem, ein BOSS ME-25 im Einsatz gehabt für diverse Sounds im Studio. Wenn es sowas in der Art aber mit Midi gäbe, das wäre natürlich, mit zeitgemässeren Sounds, eine Alternative. Wie sind denn diese BLUGUITAR Geräte einzuordnen?
 
Hi @beautifulmind,

Modelling-Systeme, die authentisch diverse Amps nachbilden können gibt es mittlerweile einige. Ob du nun zu Kemper, Fractal Audio, Quad Cortex, Line 6 oder sonst was greifst obliegt deinem Geschmack.

Eine wichtige Frage lautet meiner Ansicht nach:

Wie möchtest du das ganze denn laut machen?

Wenn du deine Gitarrenboxen weiter nutzen möchtest kannst du mit Modeller und Endstufe sehr gute Amp-Sounds bekommen, wie du sie von normalen Gitarrenanlagen kennst. Meiner Meinung nach sind bei guten Systemen heutzutage keine nennenswerten klanglichen Unterschiede mehr festzustellen.

Aus meiner Sicht komplizierter wird es bei der Wiedergabe über Fullrange- oder FRFR Boxen. Wenn du konventionelle Gitarrenboxen gewöhnt bist musst du ein wenig umdenken bzw. womöglich deine Hörgewohnheiten ändern, da du ein komplett abgenommenes Gitarrensignal hörst (also ein quasi fertig produziertes). Das Verhalten von solchen Systemen im Bandkontext ist schon ziemlich anders als die Kombi aus Amp & Cab, kann aber durchaus seine Vorteile haben. Wenn du z.B. ohnehin EnEar-Monitoring nutzt liegen die Vorteile auf der Hand.

Grüße,
Sam
 
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Ich dachte schon daran dass via Endstufe und geeigneten Boxen für den Liveeinsatz zu kombinieren. Endstufen habe ich noch zwei (Transe und Röhre) - bei den Boxen bin ich mir eben auch nicht sicher. Ich denke schon dass man da auch investieren muss.
 
Was meinst du denn konkret damit? Gitarren-Cab oder FRFR / Monitore?

Möchtest du die komplette Signalkette - also auch Cab, Mikro (bzw. IR, welche beides beinhalten) vom Modeller abgedeckt haben oder willst du nur deine Amps simulieren und weiter Gitarrenboxen nutzen?

Wie sind denn diese BLUGUITAR Geräte einzuordnen?

Der Amp1 ist ein vollwertiger Gitarrenverstärker und kein Modeller im Sinne der o.g. Teile. Deswegen fragte ich, was du möchtest... wenn du "einfach" deine Amps möglichst klanglich 1:1 mit einem Gerät ersetzen möchtest würde ich dir eher zu einer digitalen Kiste wie dem Helix oder Fractal FM3/FM9/Axe Fx in Kombination mit einer guten Endstufe + deine bisherigen Gitarrenboxen raten.

Aus meiner Sicht liefern immer noch die Geräte von Fractal die besten Amp-Sounds im Modelling-bereich, aber da hat jeder so seine Vorlieben.
 
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... würde ich dir eher zu einer digitalen Kiste wie dem Helix oder Fractal FM3/FM9/Axe Fx in Kombination mit einer guten Endstufe + deine bisherigen Gitarrenboxen raten.

Aus meiner Sicht liefern immer noch die Geräte von Fractal die besten Amp-Sounds im Modelling-bereich, aber da hat jeder so seine Vorlieben.
+1 für Fractal :)

Ich besitze beide (Helix und FM9, früher mal FM3) und möchte behaupten, dass zwischen Line6 Helix und Fractal Audio Systems (FM9, FM3 oder AxeFXIII) Welten liegen.
 
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Danke für die Infos. Wenn es geht würde ich gerne meine Cabs weiterhin benutzen (Marshall 2x12" und 4x12"). Es sei denn es würde den Sound grundsätzlich verfälschen bzw. es wäre mehr Konfigurationsarbeit benötigt. Live würde ich sowieso den DirectOut des Modelers benutzen und die Cabs nur als Monitor auf der Bühne. Im Studio würde ich über die jeweiligen Studiomonitore via Pult abhören.
 
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Es sei denn es würde den Sound grundsätzlich verfälschen
..ich denke, davon musst du wohl ausgehen. Das ist ja im Normalfall auch genau deren Aufgabe. Gitarrenspeaker/Boxen cutten ja vor allem die oberen Frequenzen, ich behaupte mal, niemand hat Hörgewohnheiten, die einen durch Boxen unbeschnittenen Amp-Output als schön empfindet ... "verfälschen" ist vielleicht nicht einmal das richtige Wort, sie prägen den Sound eben mit, das aber deutlich.
 
Klassische Cabs sind nicht für Modeller geeignet.
Gemeinhin nutzt man FRFR.
Auch der Kemper hat sein eigenes Cabinet.

Line 6 hat beispielsweise zumindest mit den DT-Verstärkern (DT25 und DT50 in Kooperation mit Reinhold Bogner) was auf den Markt gebracht, was Modelling und klassische Verstärker so verband, dass über das sog. L6 Kabel zwischen den HD-Modellern (HD300, HD400, HD500, HD500X; HELIX ist auch kompatibel) der Verstärker das digitale Preset nachbildet.
 
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Klassische Cabs sind nicht für Modeller geeignet.
Gemeinhin nutzt man FRFR.

Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Dass klassische Gitarrenboxen nicht für Modeller geeignet sind halte ich sogar für schlichtweg falsch. Nicht jeder möchte die komplette Signalkette inkl. Speaker, Cab, Mikro mit dem Modeller nachbilden. Ein Gitarrencab im Raum ist schon ein anderes Erlebnis als eine FRFR Box, die mit IRs gefüttert wird. Was man bevorzugt obliegt dem jeweiligen Geschmack. Es spricht aus meiner Sicht nichts dagegen dem FOH ein IR-Signal zu liefern und gleichzeitig selbst ohne IR über eine Gitarrenbox abzuhören.

Wenn 27 grundverschiedene Sounds benötigt werden ist man mit einer einzigen Gitarrenbox natürlich beschränkt. Mit z.B. einer guten Stereo-Endstufe und zwei verschiedenen Cabs kann man aber schon echt viel anstellen (A oder B, A und B, Wet/Dry). Für eine Top 40 Band ist IR & FRFR sicherlich die flexiblere Lösung.
 
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Ein Modeller - in der bestimmungsgemäßen Verwendung als digitale Kopie eines analogen Originals - will doch exakt nachbilden und benötigt dann ein Eingabegerät für das Schallsignal ans Gehör (Lautsprecher), was nicht färbt. Gemeinhin tun das Gitarrenlautsprecher (mit Ausnahmen). Steht das detailtreue Kopieren im Vordergrund, fallen klassische Lautsprecherboxen weg.

Ich habe alle Line 6 Geräte eher wie ein Multieffekt betrachtet, die Amppresets inkl. CabSim als jeweiliges Overdrivepedal, wenn man so will.
Wenn ich z. B. laut Schall eingeben wollte hatte ich zum Bsp. eine leistungsfähiges THX 2.1 Set mit zwei Satelliten und Subwoofer an den Kopfhörerausgang angeschlossen.
 
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Ein Modeller - in der bestimmungsgemäßen Verwendung als digitale Kopie eines analogen Originals - will doch exakt nachbilden und benötigt dann ein Eingabegerät für das Schallsignal ans Gehör (Lautsprecher), was nicht färbt.
Wenn du Cabmodelling meinst, stimmt das. Für Ampmodelling kann eine richtige Gitarrenbox auch das Non-Plus-Ultra darstellen. Nicht umsonst haben wir bei den Geräten fast immer die Möglichkeit die Cabsim auch auszuschalten.
 
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Wie sieht dazu im Vergleich eigentlich das BOSS GT-1000 aus?
 
Das Boss GT-1000 ist durchaus brauchbar. Wie so oft ist es eine Frage des Anspruchs und des Preises. Wenn es vorrangig um die Nachbildung eines natürlichen Ampsounds geht würde ich bei Kemper oder Fractal bleiben.

Bei der Verstärkung öffnest Du die Büchse der Pandorra. Ich denke, dass ich so ziemlich (fast) alles durchhabe, von FRFR Cabinets über verschiedenste Gitarrencabs.

Auch die Endstufe wirkt sich deutlich auf den Sound aus. Letztlich bin ich bei einer Mesa Endstufe und Mesa EV Thiele Boxen geblieben. Irgendwo in meinen überschaubaren Beiträgen findest Du eine genauere Beschreibung. (Sorry, die Verlinkung bekomme ich noch nicht hin).

Viel Spaß bei der Suche, da Dein persönlicher Geschmack die entscheidende Rolle spielen dürfte.

Das kann dann so aussehen 😉

IMG_0844.jpeg
 
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Trau dem AXE FM einiges an gutem Modeling zu. Man kann zwar sehr viel einstellen, muss es aber nicht und es klingt trotzdem. Bei Line 6 muss man ordentlich tweaken damit es klingt, würde ich nicht mehr haben wollen.

Da der TE jedoch bisher viel richtige Amps spielt und damit Erfahrung hat, würde ich es eher mit dem Kemper probieren da man dort gezielt die benötigten Profilen kaufen kann. Für jemand der mit den Original-Amps Erfahrung hat, vielleicht der bessere Weg.

Bei der Betrachtung verschiedener und gutklingender Modeling-Lösungen würde ich den Hauptaugenmerk auf die Usability legen und was einem da besser liegt.
 
Ich denke, der Kemper ist für den Anspruch des TE nicht ideal geeignet. Unter einer authentischen Nachbildung verstehe ich nicht nur, dass Sounds originalgetreu wiedergegeben werden (was der Kemper wohl problemlos leistet), sondern auch, dass die Regler am Modeler genauso wie am Original reagieren. Und das kann der Kemper nicht - er bildet "Schnappschüsse" des Originals ab und legt eine eigene Gain- und Klangregelung darüber.
 
... ich weiß nicht wann Du das letzte mal Dich mit einem Kemper beschäftigt hat, aber das geht sehr wohl mit Liquid Profiling.

Aber da selbst die gleichen Amps bei gleichen Einstellungen, wenn diese zum Beispiel unterschiedliche Spielzeit an Stunden haben oder unterschiedlich eingemessene Röhren haben usw. Ist das wohl ein Parameter den man verkraften kann, vor allem dann, wenn die PA oder Box oder was auch immer den Sound nochmals verbiegt ;)
 
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