(A-Gitarre) Stimmen bei Open Tunings - Ohr versus Stimmgerät, wie stimmt die Gitarre "in sich"?

  • Ersteller DerZauberer
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Ach naja, früher hat ja auch die Reise über die Alpen 3 Wochen gedauert.

Das heißt ja nicht, dass Stimmgeräte nicht ihre Berechtigung hätten und oft eine große Erleichterung darstellen.
Gerade auf Bühnen mit lauten Umgebungsgeräuschen sind sie ein Segen.

Und selbst im klassischen Orchester gibt die Oboe zwar immer noch den Ton vor, aber sie benutzt dazu heute selbstverständlich ein Stimmgerät. :D

Und mit Gitarren und Tasteninstrumenten haben wir's ja leicht, wenn das Instrument mal gestimmt ist (auf welche Weise auch auch immer).
Aber eine Posaune mit ihrem stufenlosen Zug oder Bläser allgemein (Ansatz!) sowie Streicher sind nach wie vor auf ihre Ohren angewiesen - da hilft keine moderne Technik.

Daher lernen die schon ganz früh Vibrato... ; -)
So ist es! Gilt auch für Sänger. :D
Und der scheinbare Segen, exakt intonieren zu können, geht nach hinten los, wenn das zugehörige Können fehlt der Ton dann noch viel falscher wird. Kennt jeder von schlechten Blaskapellen u. ä. - das zieht einem die Schuhe aus.

Außerdem ging es hier um die subtilen Unterschiede beim Stimmen.
Und eben weil ich nicht so genau wie ein Stimmgerät hören kann, ist eine gehörte "richtige" Quinte bei mir eben immer leicht abweichend von der bewusst zu kleinen Quinte, die ein Stimmgerät vorgeben würde.
 
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Es hängt wirklich vom Anwendungsfall ab. Aber im oben beschriebenen Fall (Open G, Akustisch, viele offene Saiten kommen zum Einsatz, bzw. mit Bottleneck halt auch mal gerne 2-3 Saiten gleichzeitig...) muss aber eben "richtig fürs Ohr" aus den oben beschriebenen Gründen nicht immer "richtig laut Messung".

Nicht falsch verstehen - in Standard-Tuning stimme ich nach Stimmgerät möglichst präzise und "glaube" dem Tuner, weil ich ja eh greife/Akkorde spiele/etc.

Im Anhang mal ein kleine Clip, der das Phänomen darstellt. Die Gitarre wird umgestimmt von einer Open-D-ähnlichen Stimmung (de facto Open C, aber das tut nix zur Sache) auf eine Open-G ähnliche Stimmung (F). Ich mache das bewusst etwas langsam, um "hinten raus" zu zeigen, was ich da an Effekten meine/höre und wie man damit umgehen kann.

Disclaimer: das ist fix mit'm Handy aufgenommen und mit Clip-Tuner zu Demo-Zwecken gestimmt, um eben ab ca. 1:00 zu zeigen, was ich im Ausgangspost meine. Ich erhebe keinen Anspruch darauf, dass ich vorher schon alles an korrekter Stimmung rausgeholt habe, zumal sich die Clip-Teile gerade mit den tiefen Tönen manchmal nicht so leicht tun. Ich erhebe auch keinen Anspruch drauf, dass die Gitarre am Ende richtig gestimmt ist, nochmal, mir ging es drum, den Effekt zu zeigen, und der kommt gut raus. Ist Take 1 von 1, echt, roh, unperfekt, aber eben auch "real" Bin mir sicher, dass trotzdem entsprechende Expertenkommentare tun, was man hätte alles anders machen können :D
 

Anhänge

  • Tuning.mp3
    1,4 MB
*** Kann mir dieses Phänomen jemand erklären? ***
Beim Umstimmen verändert sich auch die Spannung des Halsstabes und muss z.T. an den bereits gestimmten Saiten ausgeglichen werden, aber ich vermute, daran hast du auch schon gedacht...

Gruß
RJJC
 
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Beim Umstimmen verändert sich auch die Spannung des Halsstabes und muss z.T. an den bereits gestimmten Saiten ausgeglichen werden, aber ich vermute, daran hast du auch schon gedacht...
Das ist doch beim Stimmen von leeren Saiten oder von (Oktav-) Flageoletts wumpe, da kann der Hals ein Achterbahnrelief haben. (Beim Spielen macht es dann irgendwann schon einen Unterschied, aber der ist bei meinen Gitarren auch nicht hörbar; der reagiert noch nicht mal beim Wechsel zwischen 011/012.)
 
@rw ist nur Wumpe was die Saitenlage angeht. @Real-JJCale hat schon Recht, dass der andere Saitenzug eben auch minimal die Krümmung beeinflusst und damit auch die Stimmung anderer Saiten.


Wenn man zB von D Standard auf Open A gehen würde, biegt sich da schon Einiges.

Aber das berücksichtigt man halt, dass man ggf. mehrfach durchstimmt
 
So stark unterschiedliche Stimmungen ... da hätte ich kein gutes Gefühl ... das kann, vor allem wenn der Wechsel häufiger stattfindet, eigentlich auf Dauer nicht gut für die Instrumente sein?

Für mich war das damals mit der Grund, mir für meine wichtigsten Stimmungen unterschiedliche Gitarren zu halten. Ich habe auch keine Lust, jedes mal wenn ich in einer anderen Stimmung spielen möchte erst umstimmen zu müssen. Und so kann ich auch unterschiedliche für die jeweiligen Stimmungen geeignetste Saiten aufziehen.
 
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@rw ist nur Wumpe was die Saitenlage angeht. @Real-JJCale hat schon Recht, dass der andere Saitenzug eben auch minimal die Krümmung beeinflusst und damit auch die Stimmung anderer Saiten.
<...>
Aber das berücksichtigt man halt, dass man ggf. mehrfach durchstimmt
Ja, klar. Was ich meinte: Das Feintuning der Saiten wird mit den Mechaniken durchgeführt, nicht mit dem Halsstab...
 
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Never change a running system.
Die Frage ist nicht, wie man eine Gitarre stimmt, damit sie ihr Potential ausschöpft, sondern: Wie stimme ich diese besondere Gitarre?
Das lernt jeder. Ich empfehle Korg Tuner.
Meine Krempel klingt am besten, wenn ich jede Saite nach "a" stimme, mit einer Ausnahme.
Kapodaster so wählen und einstellen, dass die Gitarre trotzdem "gut" klingt.
Was "gut" ist, entscheidet das Ohr im Zusammenspiel mit den Finger. Der Tuner ist eine geniale Erfindung!
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Wenn ich das Tuning wechsele, bleibe ich immer einige Monate darin, in einem Instrument.
 
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Ach, es gibt Instrumente, denen macht es weniger aus, andere möchten es gar nicht. Aber es ist sicherlich grundsätzlich einfacher und sinnvoll, jede "Hauptstimmung" ein Instrument zu haben.
 
Zumal ja auch nicht auf einer Gitarre alle Stimmungen gleich gut klingen, tiefe Stimmungen können auf der einen Gitarre gut klingen, höhere Stimmungen vielleicht auf einer anderen ...
 
eine Gitarre jedes 2. Stück umstimmen und das vor Publikum, halte ich für problematisch, dafür sind Gitarren eigentlich nicht gedacht, sie vertragen das, denke ich, ziemlich egal, welche, nicht so gut:rolleyes:.
Hab mal bei einem Clubkonzert meine Akustikgitarre für ein paar Songs auf open D runtergestimmt. Beim zurückstimmen ist ein Stimmflügel der Mechanik zerbröselt. Zum Glück hat dann die Saite "fast" gestimmt und ich konnte das Konzert zuende spielen. Ich hatte keine Ersatzgitarre dabei.
 
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Hab mal bei einem Clubkonzert meine Akustikgitarre für ein paar Songs auf open D runtergestimmt. Beim zurückstimmen ist ein Stimmflügel der Mechanik zerbröselt. Zum Glück hat dann die Saite "fast" gestimmt und ich konnte das Konzert zuende spielen. Ich hatte keine Ersatzgitarre dabei.
Ouch! Schon professionell, dass du es trotzdem hinbekommen hast. Ich habe immer meinen kleinen Werkzeugsatz dabei für Gigs, da ist auch eine kleine Zange drin, mit der man dann notfalls die Mechanik greifen und drehen könnte. Aber ich bin mir sicher, wenn ich ihm mal wirklich brauchen würde, habe ich ihn an dem Tag bestimmt vergessen.
 
Aber ich bin mir sicher, wenn ich ihm mal wirklich brauchen würde, habe ich ihn an dem Tag bestimmt vergessen.
Ich habe für die Gigs immer - je Band; aktuell 3 Ensembles - einen Rucksack mit bandspezifischem Krams drin und / oder eine Tasche mit allgemeinem Kram (wenn ich auch noch den Amp bzw. die Mikros mitbringe). Entsprechend gibt es auch manches Werkzeug mehrfach... (bzw. die Zangen sind auch noch Teil des Autowerkzeugs).
Auch Stimmgeräte sind jeweils "am Instrument" im Koffer.

Ansonsten kann man - wenn man alleine spielt - ja auch die Saite mit dem defekten Flügel erstmal als Referenz nehmen und den Rest danach stimmen.
 
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Zur Frage der Stimmung und dass das Stimmgerät nicht immer die "wohlklingendste" Stimmung auch als sauberste anzeigt, wurde ja schon einiges gesagt (reine vs wohltemperierte Stimmung).
Das Phänomen wird auch unter dem Begriff "sweetened tuning" vermarktet. Stimmgeräte, die das berücksichtigen sind aber deutlich teurer als die eigenen Ohren ;)

 
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Stimmgeräte, die das berücksichtigen sind aber deutlich teurer als die eigenen Ohren ;)
Najaaa, die eigenen Ohren sind unbezahlbar (daher: immer mit Gehörschutz auf Konzerte! :D), aber ein anständiger Tuner steht schon länger auf meiner Wunschliste, also daher danke für die Anregung.
 
Zuletzt bearbeitet:
<...> ein anständiger Tuner <...>
Bei mir sind es bei Jahren die Peterson Clip- und Bodentuner sowie die Peterson App. (Ich nutze aber das "Sweetened Tuning" nicht, da ich fast nur im Ensemble spiele.)
 
Auf der Lapsteel (meist openD oder openG) stimme ich auch erstmal fix mit meinem Bodentuner.
Dann höre ich mal kurz genau hin und stimme ggf. per Ohr noch kurz nach. Das geht doch echt fix.

Ich habe auch eine App, die das angeblich super kann. Das ist mir aber viel zu fummelig.
In der Zeit habe ich auch längst so nachgestimmt.

Wobei die Peterson Dinger schon wirklich insgesamt klasse sind.

Auf der Lapsteel hat man aber sicher den Vorteil, dass man das dicke Brett nicht so schnell aus der Form bringt.
Selbst mit den dicken Saiten (16er) und Bender nicht. ;-)
 
Ich benutze auch die Peterson. Den großen Strobo Plus, und unterwegs einen kleineren zu anclipsen.
 

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