Linux als Tonstudio

  • Ersteller eizo930
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2. Frage ja
 
Hi,
vielleicht zur kurzen Erklärung: Bin nicht gerade ein DAU, allerdings auch kein Linux Crack. Bin ein genervter Windowsnutzer, der letztes Jahr von Windows 8.1 auf Linux Mint gewechselt ist. Windows wurde immer langsamer und die Festplatte hatte nahezu einen Dauerzugriff. Da haben auch Optimierungsmaßnahmen nichts mehr gebracht. Seit dem Umstieg bin ich sehr zufrieden mit Linux Mint. Die einzige Ausnahme sind jedoch Audioanwendungen. Meine Hauptaudioandwendung ist Jamulus, wo es ja sehr auf die Latenzen ankommt und Audacity, wo ich ab und zu mal einen Backingtrack bespiele und aufnehme. Ich hab dafür als Audiointerface ein Behringer UMC202HD, welches mit dem ASIO-Treiber unter Windows immer sehr gut und mit geringer Latenz funktioniert hat. Unter Linux mit funktioniert es zwar auch, aber lassen da die Latenzen etwas zu wünschen übrig und es gibt auch immer wieder Aussetzer.
Deshalb hab ich meinen zweiten alten Laptop (Sony Vaio, 4xIntelCore i3 3217U CPU 180GHz) Ubuntu Studio installiert.
Hier sind die Latenzen bei meinen Audioanwendungen um einiges besser, QJACKCTR lässt geringere Pufferspeicher fehlerfrei zu was wohl dem latenzärmeren Kernel zu verdanken ist.
Die Installation war mit bootfähigem USB-Stick recht einfach, es gab wenig Probleme. LAN-Interface und Webcam wurden gleich erkannt, beim WLAN-Adapter musste ich erst noch einige Klimmzüge machen, bis dieser erkannt wurde.
Auch läuft z.B. das Programm "Stacer" nicht, mit dem ich bei Linux Mint mein System ab und zu aufräume.
Mein Fazit: Linux Mint ist etwas einfacher zum Laufen zu bringen und läuft stabiler.
Ubuntu Studio erfüllt meinen Zweck bei Audio Anwendungen voll und ganz, hakelt aber sonst bei anderen Programmen ein wenig und scheint nicht so ausgereift wie Linux Mint zu sein. Aber man merkt tatsächlich, dass der Kernel geringere Latenzen hat. Außerdem sind schon Anwendungen wie Ardour bei der Installation dabei.
Außerdem ist die Langzeitunterstütung der Versionen bei Linux Mint länger vorgesehen als bei Ubuntu Studio.
Für meine AudioAnwendungen bleibt Ubuntu Studio auf dem Rechner.
Hoffe damit geholfen zu haben, falls ich noch Fragen beantworten kann, nur zu.
 
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Was den Stracer angeht, sind die Aussichten eher trübe: Das Ding ist orphaned. Seit 4 Jahren keine Updates mehr (Button other packages)

Wer oder was hat Dich denn so bedröhnt, dass Du Windows 8.1 so lange ausgehalten hast? :biggrinB:
Linux Mint wurde für Windows-Umsteiger entwickelt, bei Ubuntu Studio liegen die Schwerpunkte woanders: Ich meine mal gelesen zu haben, dass der Kernel angepasst wurde um die Echtzeitfähigkeiten zu verbessern.

Nutzt Du ein Instrument, dass ein Audio-Interface erfordert oder hast Du schlechte Erfahrungen mit Instrument (E-Piano etc.) an USB gemacht?
 
Hi,
Wer oder was hat Dich denn so bedröhnt, dass Du Windows 8.1 so lange ausgehalten hast? :biggrinB:
Das ist mein Versuch nachhaltig zu handeln (siehe die aktuellen Diskussionen im Gitarrenforum ;))
Die Anwendungen auf dem Computer sind bei mir überschaubar. Ich seh nicht ein, nur weil sich Windows immer mehr aufbläst jedesmal neue Hardware zu kaufen.
Nutzt Du ein Instrument, dass ein Audio-Interface erfordert oder hast Du schlechte Erfahrungen mit Instrument (E-Piano etc.) an USB gemacht?
Während der Coronazeit hab ich mit Jamkazam und Jamulus angefangen über das Internet zu proben. Mit Audiointerface sind die Latenzen deutlich niedriger als wie mit der eingebauten Soundkarte.
Bei mir geht Gitarre und Gesang über das Interface.
Und wie gesagt, Ubuntu studio macht da mit den Latenzen eine gute Figur.
 
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Ich habe mit einem Behringer Interface und Reaper unter Ubuntu 22.04 LTS ähnliche Erfahrungen bezüglich der Latenzen gemacht. Die sind einfach unbrauchbar groß für echtes recording.
Ubuntu-Studio hole ich mir vlt, wenn ich einen Rechner mal komplett neu aufsetzen muss.

@nasi_goreng
Laufen unter Ubuntu-Studio auch wine und yabridge für die Verwendung von Windows VSTs stabil?
 
Was die Latency angeht... Hat sich jemand schon mal hier dran versucht?
 
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Hast Du kein Backup oder so viel außerhalb von /home konfiguriert?
Einfach eine Mischung auf Faul- und Gewohnheit ;)

Zum aufnehmen/mixen nehme ich eigentlich ein Tascam Portastudio. Am Rechner dann nur noch etwas Nachbearbeitung. Deshalb bin ich nicht auf niedrige Latenzen angewiesen.
Wäre natürlich nice to have. Falls es also 1-2 Pakete gibt, die man nachinstallieren kann um das Problem in den Griff zu kriegen, würde ich das tun. Den Rechner dafür neu aufzusetzen ist mir aber zu aufwendig.
 
Mein Fazit: Linux Mint ist etwas einfacher zum Laufen zu bringen und läuft stabiler.
Hast Du UbuntuStudio 22.04 genutzt oder noch die alte Version 20.04? 22.04 ist bei mir seit sehr langer Zeit (seit 10.04) die erste, die audiomäßig wieder rund läuft. Von daher sehr zu empfehlen.

Ich habe mit einem Behringer Interface und Reaper unter Ubuntu 22.04 LTS ähnliche Erfahrungen bezüglich der Latenzen gemacht. Die sind einfach unbrauchbar groß für echtes recording.
Hast Du es mal mit JACK probiert? Ich hab damit die Latenzen angenehm kurz hingekriegt unter LibraZiK Studio - aber unter UbuntuStudio müßte es ähnlich funktionieren, und ich hab dafür nur eine uralte Kiste (einen zehn Jahre alten i3). Wie kurz, kann ich jetzt leider nicht nachsehen, weil ich gerade auf Reisen bin.

Wichtig nur: Um JACK unter UbuntuStudio 22.04 zu steuern, sollte man unbedingt Cadence mit allem Drum und Dran installieren. Die standardmäßige JACK-Steuerung über "UbuntuStudio-Controls" war bei mir nur eine einzige Nervenprobe. Keine Ahnung, woran das technisch lag.

Laufen unter Ubuntu-Studio auch wine und yabridge für die Verwendung von Windows VSTs stabil?
Möglicherweise läßt sich das auch dort unter Carla machen. Das hab ich mal unter AVLinux gemacht, unter UbuntuStudio allerdings noch nicht probiert. Wenn das klappt, kann man sich den Umweg über wine sparen.

Michael
 
Ich nutze aktuell Ubuntu 22.04 LTS mit wine-staging, yabridge und Reaper zum abmischen meiner musikalischen Ergüsse.
Nach dem letzten Update auf wine 9.5 konnte ich jedoch keine Windows VST plugins mehr laden (zB EZdrummer).
Hat jemand ein ähnliches Problem gehabt?

Mit einem Downgrade von wine habe ich es wieder zum laufen gebracht. Dafür musste ich wine-staging deinstallieren, wine einmal komplett entfernen (purge) und dann wine-stable (aktuell bei Version 9.0) installieren.
Danach ging es wieder. Wäre natürlich nett, wenn die Plugins auch mit einer aktuellen Version von wine laufen, damit in ein paar Monaten nicht dasselbe Problem mit wine-stable aufkommt.
 
Hat sich jemand schon mal hier dran versucht?
Keiner zuhause:
Screenshot_2024-03-27-15-52-29-850_com.android.chrome.jpg
 
Hat hier jemand Erfahrung mit Midi Keyboards unter Linux?

Ich überlege mir ein kleines zu holen, wüsste aber gern vorher ob das einfach läuft, oder ob ich es nach wochenlangem rumprobieren genervt zurücksenden werde, weil es nicht richtig erkannt wird, ...

An sowas hatte ich gedacht (gerne auch andere Firma, wenn da der Linux Support besser ist):
Arturia MiniLab 3 White


Edit:
Ich benutze Reaper unter Ubuntu 22.04 LTS mit Wine und yabridge.
 
Grund: Infos zu meinem System eingefügt
Ich würde jetzt naiv denken, daß es sich doch ganz normal über MIDI machen lassen müßte? Entweder ALSA- oder JACK-MIDI würde mir spontan einfallen.

Ich hatte in dem Sinne mal vor laaanger Zeit meinen damaligen Roland JP-8000 über eine Terratec DMX 6-fire an einen Pentium 4 gehängt. Funktionierte. JP8000-bedingt noch über DIN-Anschlüsse ;).
 
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Ich verstehe nicht ganz, warum man sowas überhaupt macht. Unter Windows und mit einer einigermaßen Audiokarte in Verbindung mit einer DAW kann man ganz leicht Aufnahmen machen, ohne sich stundenlang mit irgendwelchen Installationen rum zu ärgern.

Latenzen dürften heute keine große Rolle spielen, bei einigermaßen aktuellen Hard- und Software.
Ich finde mit der Nachhaltigkeit kann man es auch ein bisserl übertreiben.
Ich habe meinen PC, meine Boxen, mein Audiointerface schon über 10 Jahre.

Abgesehen davon kann ich mich noch an die Zeiten erinnern, wo Betatreiber installiert wurden um Aufnahmen zu machen.
Man hat dann 2-3 mal im Monat den Rechner platt gemacht und neu installiert. Aber damals ging es nicht anders.

Warum man sich nun heute das mit Linux antut kann ich nicht ganz nachvollziehen.
 

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