Wie beurteilt ihr die Qualität einer Gitarre

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Nach dem lesen des Fender PlayerPlus Threads bin ich neugierig geworden: wie entscheidet ihr, ob ihr eine Gitarre gut findet oder nicht. Welche Kriterien entscheiden über go/nogo? Was lasst ihr durchgehen und was ist für euch ein nogo?

Ich kaufe mein Musikzeug seit über 20 Jahren online und bin bisher sehr gut damit gefahren. Aus meiner Shop-vor-Ort-Zeit habe ich meine gemischten Erfahrungen gesammelt. Viele hier favorisieren den lokalen Handel beim Gitarrenkauf.

Ich selber achte bei Gitarren auf strukturelle Sachen wie Holzverarbeitung, Geometrie und Handhabung. Dann kommen Sachen wie Klang und allgemeine Verarbeitung.
Durch meine Erfahrung aus über 40 Jahren Gitarrespielen und der Möglichkeiten, gewisse Dinge an einem Instrument selbst zu machen, habe ich mir Kriterien geschaffen, die mir die Auswahl erleichtern. Wenn eine Gitarre z.B. sich gut spielen lässt, die Verarbeitung soweit stimmt, dann kann ich über mikrofonische PUs hinwegsehen. Zum einen kann ich sie Wachsen, zum anderen neue Einbauen.
Wie siehts bei euch aus?
 
Wichte Kriterien:
  1. Haptik
  2. Handhabung
  3. Be-/Verarbeitung
  4. Klang
  5. Optik
  6. Marktwert
  7. Haben wollen/Preis
Keine Rolle spielen :
  1. Wiederverkaufswert
  2. Marke
  3. Prestige
  4. Optik
  5. SWAGlevel
  6. ….
 
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  1. Über den Grad der Übereinstimmung mit meinen Anforderungen
  2. Kopflastigkeit, Halsform, Halsdicke, Finish - insbesondere das des Halses, Saitenabstand zum Korpus, Korpusform, Überstehende Bünde, Spezifikationen, Dead Spots, Bundreinheit, Poti-Position, Optik, Klang, Lackierung, Verarbeitung, Preis
  3. 1. all das was ich vorher genannt habe, sofern es nicht stark ausgeprägt ist, mit Ausnahme der Bundreinheit. 2. das was ich vorher genannt habe, sofern es stark ausgeprägt ist, sowie mangelnde Bundreinheit.
 
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Erstaunlich, wie weit hinten bei euch der Klang kommt...
Das ist meine Top-Priorität!
 
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Jep. Der Klangaspekt betrifft (bei mir) fast nur den Speaker und Verstärker. Wenn die gut sind, kann der Klang der Gitarre relativ sch***e sein, ein geeigneter Speaker und Verstärker rettet das 10fach.
 
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Witzig!
Ich finde an meinem guten Amp mit den guten Speakern höre ich noch genauer, wie schlecht die Sch***Klampfe klingt. Obwohl natürlich an diesem Amp irgendwie alles gut klingt... ;)
 
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Erstaunlich, wie weit hinten bei euch der Klang kommt...
Das ist meine Top-Priorität!

Das kommt davon, wenn man 20 Jahre im Internet über Fasern am Griffbrettrand diskutiert und an Zoom-8-Pics herumsherlockt.
 
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Moin ✌🏻☕🥱[Gähn] 🙂

Also, der erste Kontakt findet bei mir über die Augen statt.
Die Lackierung, die Holzmaserung, die Form...
Neulich erst ist mir eine Ibanez Hollowbody durch die Lackierung ins Auge gefallen. 🤩

Dann natürlich das Berühren.
Wie fühlt sie sich an? Wie riecht sie?
Wie liegt sie auf dem Schoß?
Wie liegt der Hals in der Hand?

Manche Gitarren spielen sich fast von allein.
Hals und Saiten arbeiten MIT dir, nicht gegen dich.

Passen die Finger?
Fühle ich die Resonanz?
Spricht die Gitarre zu mir?
Ist das mein Sound?

Es gibt Instrumente, da ist es Liebe auf den ersten Blick. Und ich bereue noch Jahre später dass ich so "vernünftig" war und nicht gleich zugeschlagen habe. 😔
Bei anderen Instrumenten dauert die Annäherung etwas länger, ist dafür dann aber vielleicht nicht nur ein "Strohfeuer". 😉😄

Die Beziehung zu einer Gitarre, und ganz besonders zu einer akustischen Gitarre, ist für mich eine sehr persönliche Sache.
Da muss das Gesamtpaket aus Optik, Haptik und Klang passen.
Einiges lässt sich tweaken, aber die Substanz muss da sein.

Einige wenige Gitarren haben sogar Namen. 😌
Ist bei mir aber die Ausnahme.
ZZt gibt es nur eine einzige mit Namen. ☺️

Eine gut klingende Gitarre mit störender Optik hätte bei mir auf Dauer keine Chance. Anders herum natürlich genauso... 😉
 
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Ähem, diese Ähnlichkeit zu Gesprächen über Frauen ... :D
 
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Bei mir (Gesamt-) Optik dann Haptik dann der Akustische/trockene Klang, das sind die Dinge die für mich passen müssen.
Bei der Verarbeitung kann ich je nach Preisklasse über kleinere optische Mängel hinwegsehen, wichtig ist, dass die technische Seite stimmt.
PUs sind bei mir der letzte aber nicht unentscheidende Punkt auf der Checkliste.

Wichtig ist, dass sie mir auch ohne Amp schon gefällt, wenn nicht ist das Kabel einzustecken schon Zuviel Aufwand.
 
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Ich kaufe mein Musikzeug seit über 20 Jahren online
"... mein Therapeut ist super, zu dem gehe ich seit 30 Jahren ... " fiel mir da ja sofort ein ;)
Ich brauche inzwischen "eigentlich" nichts mehr, meine derzeitigen Auswahlkriterien sind also vermutlich nicht wirklich relevant für andere.
Aber: schräg oder hübsch, anders als was ich schon habe, spielbar (zu machen, also am liebsten keine strukturellen Schäden, keine Brüche im Halsbereich), nicht zu teuer.

Der Sound, der rauskommt? Ich habe es inzwischen eher aufgegeben, da bei Kauf eindeutige Erwartungen anzubringen. Sound mache ich nach Kauf zuhause, ich gehe davon aus, der lässt sich in aller Regel nicht wirklich am Kaufort feststellen (jetzt: E-Gitarre, bei Akustischen liegt das anders, klar ...) , weil ich mich damit mehr beschäftigen muss ... und lange, wenn's kein Standardkram ist. Von bösen extremen Ausreißern mal abgesehen (was denn eher in Richtung "defekt" deutet)
 
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Der erste Schritt ist ja, was für ein Instrument suche ich?
Ich habe noch nie eine Gitarre gekauft weil sie "besonders" aussah.
Ich bin da auch Traditionalist - ich brauche keine Flying V oder eine Gitarre in Form eines Sterns oder sonstige Bauformen. Mein Gitarren sind Les Paul, ES335, Strat & Tele.

Wenn ich dann weiß was für ein Instrument ich will/brauche, kommt als wichtigste Grundlage der Klang. Hierbei werden natürlich im Fachgeschäft meiner Wahl mehrere baugleiche Instrumente verglichen. Wenn das Instrument (nach meiner Maßgabe) nicht klingt ist jede weitere Diskussion hinfällig.
Ich teste das Instrument als erste ohne Verstärker um das Klangverhalten des Holzes zu "ergründen" und nur Instrumente die hier schon gut sind kommen an einen Amp zum testen.
Welcher Amp das dann ist, ist erst einmal egal (ich bin nicht der Meinung, das der Amp den Sound macht, sondern die Gitarre aber hauptsächlich der Spieler - ich gebe aber gerne zu, das einige Amps besser den Gitarrenton übertragen als andere :)).

Wenn ich dann einige Instrumente nach ihrem Klang ausgesucht habe kommt das nächste Kriterium - die Haptik. Wie liegt sie in der Hand? Stört irgendwas? (z.B. stumpfer Hals etc.)
Dieses Kriterium kommt aber natürlich schon beim klanglichen antesten zum tragen. Da ich mich ja im laufe der Jahre auf einige Bauformen "eingeschossen" habe, sind hier aber keine großen Ausfälle zu erwarten.

Da ich auch bestimmt PU's präferiere (bei Humbuckern z.B. '57 PAF) suche ich schon Instrumente mit der entsprechende Bestückung aus. Wenn ein Instrument im "Trockentest" überzeugt aber "falsche" PU's hat, dann wechsel ich auch gerne die PU's.

Als nächstes schaue ich mir die Verarbeitung an. Wenn das Instrument aber schon klanglich überzeugt hat, dann ist das jetzt nicht mehr ganz so wichtig. Zumal man vieles "Nachbessern" kann. Ich habe lieber eine geil klingende Gitarre mit ein paar Lackfehlern als ein perfekt lackierte Gitarre die Scheiße klingt. Zumal sie im laufe meiner Nutzung sowieso einige Kratzer abbekommt.

Und zum Schluss die Optik. Eine Strat ist eine Strat und eine Les Paul ist eine Les Paul. Zugegeben es gibt Farben und Lackierungen die würde ich nicht nehmen, vor allem wenn sie stark vom Zeittrend abhängen (z.B. Glitterlackierung) - aber ansonsten ist mir das dann nicht mehr so wichtig ob die Gitarre Natur, Burst oder Einfarbig ist.

Gruß
 
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Zuerst:
Ich überlege ob und warum ich welche Gitarre mit welchem Sound und welchen "Features" haben möchte. ;-)

Ich schaue mir eine neue Gitarre natürlich schon auch sehr genau an, aber ansonsten gilt:
Spielen, gut finden, und bei Gefallen mitnehmen. Ich gehe nicht mit einer Checkliste ins Geschäft.

Was an einer Gitarre "wie" funktionieren sollte, das weiß ich und natürlich probiere ich Dinge aus, die mir wichtig sind. So z.B. wie der Volumeregler arbeitet, ein ggf. vorhandener Jammerhaken arbeitet, etc..

Besonders pingelig bin ich auch nicht, zumindest wenn es wirklich um Kleinigkeiten geht.

Wenn ich das Ding kenne und weiß was mich erwartet, dann kaufe ich auch schon mal online. Mache ich bei Gitarren aber nicht ganz so gern.

Wenn jemand noch nicht so viel Erfahrung hat, dann kann ich aber natürlich verstehen, dass man sich da vieleicht ein paar Gedanken mehr macht.
 
Spielen, gut finden, und bei Gefallen mitnehmen. Ich gehe nicht mit einer Checkliste ins Geschäft.
.. das wäre ja auch mein erster Impuls, das so zu formulieren, letztlich dürfte das aber so nicht wirklich stimmen. Ich glaube schon, dass wir alle so eine Checkliste in der ein oder anderen Form intern durchgehen, dass die aber nicht jedem als bewusster Vorgang präsent ist. Und: je mehr Erfahrung desto intuitver dürfte das ablaufen, ohne Zwang zu einer für Dritte darstellbaren Systematik.
Ich habe noch nie eine Gitarre gekauft weil sie "besonders" aussah.
...ich eindeutig schon :D
Wenn ich dann einige Instrumente nach ihrem Klang ausgesucht habe kommt das nächste Kriterium - die Haptik.
.. ich glaube, das läuft bei mir genau andersherum. Das dürfte daran liegen, dass ich davon ausgehe, an der Haptik lässt sich wenig grundsätzlich ändern, am Klang eigentlich fast alles ... das sind denn so die Glaubenssätze, die vermutlich jeder irgendwie mit sich rumschleppt :D
 
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@frankpaush
Da magst Du Recht haben, dass ist bei mir im "genau anschauen" sicher auch irgendwie enthalten.
 
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Das kommt davon [...]
... vermutlich ja nicht ganz ernst gemeint, aber: nein. Das kommt davon, dass ich für mich herausgefunden habe, dass "gut klingen" ein kontextbezogener Mix aus Parametern ist, der sich erst im Laufe des Vertrautmachens mit einem Instrument überhaupt und im Zusammenhang mit einer konkreten Aufgabe klären lässt. Kurz: gerade bei einer E-Gitarre sind die Manipulationsmöglichkeiten unendlich und die brauchbaren Zielsounds ebenso ... (etwa: https://www.musiker-board.de/threads/cool-girls-on-guitar.634606/post-9514996 ich meine, der Wahsound, den dürfte doch niemand beim Checken einer neuer Gitarre ausprobieren, und sagen: wow, die klingt gut, oder? ;) Trotzdem ist das für meinen Geschmack ein guter Sound, da expressiv und passend eingebaut.)
 
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Ich kaufe gelegentlich gebrauchte Akustikgitarren über private Kleinanzeigen. Zumeist per Abholung, ganz selten ungesehen per Versand. Oft können Anbieter den Zustand des Instruments nicht wirklich einschätzen. Also schaue ich schon genau.
Beim ersten Blick geht's um strukturelle Schäden, Deformierungen usw. . Haptik, Bespielbarkeit, Einstellungs- oder Reparaturbedarf u. natürlich der Klang, die "Seele". Optik u. Hersteller sind für evtl. Weiterverkauf nicht unerheblich.
 
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Ich kaufe gelegentlich gebrauchte Akustikgitarren
Bildschirmfoto 2023-06-25 um 09.08.30.png

.. ohne da jetzt zu pingelig-moderatorig daherkommen zu wollen, das ist möglicherweise wirklich ein anderes Thema, nach meiner Einschätzung und Erfahrung ...
 
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Sorry, aber bei der Themenfrage "Wie beurteilt ihr die Qualität einer Gitarre" fiel mir spontan ein:
- Entflammbarkeit
- Brenndauer
- Rauchentwicklung
- Geruchsbelästigung
- Abfallmenge hinterher

:rofl:

Wie sich anhand der Beiträge zeigt, ist das absolut individuell und die beigesteuerten Szenarien hängen einfach davon ab, wer sich bemüßigt fühlt, hier teilzunehmen.

Aber um auch Konstruktives zu schreiben: Ja, man wird ein Urteil treffen, ob man eine bestimmte Gitarre kauft/behält (wenn man wie ich oft Gebrauchtes kauft, ausprobiert und notfalls halt wieder verkauft) oder nicht. Dabei habe ich keine Liste mit Rangfolge. Vielmehr hängt von einem No-Go-Kriterium oder einem Wow-Effekt ab, wie "großzügig" ich andere Aspekte in die Waagschale werfe. So gehen "falscher Sound" und mechanische Schäden gar nicht und Preis ist schnurzegal (hab erst gestern eine Guild S4CE-NT Songbird mit zwei Schäden im Holz beim Verkäufer gelassen, trotzdem ich den Anbieter schon quasi auf den reinen Holzwert runtergehandelt hatte). Wenn mich der Sound "umhaut", also genau so etwas hat, was ich mir vorstelle (das kommt nur beim Testen zuhause mit meinem eigenen Equipment zum Tragen), bin ich bei kosmetischen oder elektrischen Macken "großzügig". Es gibt also klare Tatsachenkriterien (z.B. mechanische Schäden, die da oder nicht da sind) und Geschmacksaspekte (die können heute zu einem und morgen zu einem gegensätzlichen Ergebnis führen).

Und genau wegen der Unwägbarkeit der Geschmacksaspekte teste ich, wenn alle anderen Hürden keinen Ausschluss begründen, letztlich immer über Tage/Wochen in Ruhe und verschiedenen eigenen Stimmungen mit meinem Equipment in meiner Umgebung.

Also ist meine Antwort auf die Frage "Wie beurteilt ihr die Qualität einer Gitarre", dass ich Gitarren beurteile, indem ich sie über einen längeren Zeitraum an meinen Amps in meinen Räumen ausprobiere.
 
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