Lautstärkeunterschied in dB bei Fehlanpassung (Ohm)?

  • Ersteller mr.coleslaw
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Um zurück auf die Frage des TE zu kommen:

Das kann man generell nicht beantworten. Und zwar deswegen, weil diverse Einflussfaktoren eine Rolle spielen, wie

- unterschiedlicher Wirkungsgrad der verschiedenen Speaker
- Bauform der Box, in denen der Speaker verbaut sind (was wiederum Rückwirkung auf die mechanischen Arbeitsweise des Speakers hat und somit wiederum auf dessen "Lautstärke")
- strenggenommen auch das Signal, welches der Speaker abgibt, da ein Gitarrenton komplex ist.

Unter dem Strich geht das nur, wenn man für einen ganz konkreten Typ Lautsprecher und Cabinet ein definiertes Signal einspeist und dass dann konkret für beide Fälle misst. Nur - was hat man davon? Bei Lichte betrachtet, eigentlich - nichts.

HTH!
 
Arbeitshypothese war aber doch "alles gleich bis auf die Ohmzahl". Da macht es ja keinen Sinn, über andere Abweichungen bis hin zur Luftfeuchtigkeit zu diskutieren. Und die "früher war alles besser" Karte zu spielen.
 
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Noch ein paar Punkte, über die man nachdenken sollte:

- Ein Gitarrenverstärker ist keine Spannungsquelle, d.h. die Annahme, ihr könntet irgendwie einfach die Impedanz der Last (Lautsprecher) ändern und dann damit ausrechnen, welche Leistung dann an dem anderen Lautsprecher ankommt, ist falsch.

- Die Aussage, eine Fehlanpassung um eine Stufe in irgendeine Richtung wäre OK, kann richtig sein, kann aber auch falsch sein. Meine Verstärker kann man fehlanpassen, wie man will, die überleben das. Es klingt eben unterschiedlich und die Röhren altern unterschiedlich stark. Grundsätzlich überlastet man aber bei zu hoher Lastimpedanz die Schirmgitter der Endröhren und bei zu niedriger Lastimpedanz die Anoden. Falls der Hersteller den Ausgangsübertrager korrekt gebaut hat... es kann natürlich auch sein, dass die Fehlanpassung technisch richtiger ist als das, was der Hersteller da zusammengebaut hat...

- FRÜHER WAR ALLES BESSER: In Bezug auf die Belastbarkeit der Röhren ist das wohl richtig. Die heutigen Endstufenröhren (meine Erfahrungen beziehen sich auf EL34 und 6L6GC sowie EL84) sind deutlich empfindlicher als die früheren. Das heißt, dass der Missbrauch, der früher von einer EL34 toleriert wurde, heute gerne zu Defekten führt. Beispielsweise zu Überschlägen in der Röhre und damit zu durchbrennenden Sicherungen usw.
Und die Fertigungstoleranzen waren früher kleiner, d.h. ein Matchen war nicht so nötig wie heute. Selektiert wurde früher primär für spezielle Anwendungen, nicht aber für Consumeranwendungen wie Gitarrenverstärker.

- Unterschiedliche Lautsprecher haben so krass unterschiedliche Frequenzgänge (besonders im Präsenzbereich...), dass sie, sogar wenn sie identische Nennschalldruckpegel bei 1 kHz haben, je nach Signal krass unterschiedlich laut wahrgenommen werden können. Das probiert man am besten aus.

:)

MfG Stephan
 
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Ein Gitarrenverstärker ist keine Spannungsquelle, d.h. die Annahme, ihr könntet irgendwie einfach die Impedanz der Last (Lautsprecher) ändern und dann damit ausrechnen, welche Leistung dann an dem anderen Lautsprecher ankommt, ist falsch.

Was ist ein Gitarrenverstärker sonst, als eine Wechselspannungsquelle mit einem komplexen Innenwiderstand?

Würdest Du bitte erklären, wie es richtig ist?
 
Ja, wie du schon schreibst, ist es eine Spannungsquelle mit einem Innenwiderstand. Der Innenwiderstand des Verstärkers ist - im Gegensatz zu typischen Transistorendstufen - nicht vernachlässigbar klein.

Die Annahme, man könnte einfach einen anderen Lastwiderstand anschließen und die von der Quelle abgegebene Spannung als konstant annehmen, ist bei Gitarrenverstärkern damit nicht zutreffend.

Spricht man von einer "Spannungsquelle" ist im Allgemeinen eine (nahezu...) ideale Spannungsquelle gemeint, also eine mit Innenwiderstand Null.
Ist der Innenwiderstand größer als Null, geht die Spannungsquelle mit steigendem Innenwiderstand in eine Stromquelle über. Die ideale Stromquelle hat ja einen unendlich großen Innenwiderstand.
Im Falle einer nicht gegengekoppelten Pentodenendstufe kann man durchaus von einer Stromquelle sprechen, die dann eben das exakte Gegenteil einer Spannungsquelle ist und eine "umgedrehte" Denkweise erfordert.

Die Realität liegt bei den meisten Röhrenendstufen irgendwo dazwischen, aber "Spannungsquelle" ist definitiv nicht ausreichend, um das Verhalten zu beschreiben.
 
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Stimmt, das unterschiedliche "Reaktionsverhalten" der verschiedenen Verstärker auf Fehlanpassungen habe ich als vierten Anstrich vergessen, zu erwähnen. :gruebel:
OK, nach drei Wochen USA vergisst man so langsam die Hälfte. :cool:
 
Ihr habt aber schon verstanden, dass der TE zwei Lautsprecher mit unterschiedlicher Impedanz parallel an einem Amp betreibt. Da "sieht" der Amp nur eine Last. Die Ausgangsleistung wird da auf die Lautsprecher umgekehrt proportional zu deren Impedanz verteilt. Und das ist unabhängig davon ob der Amp mit Leistungs- oder Spannungsanpasdung arbeitet.
 
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Kann mir jemand sagen wie groß der Lautstärkeunterschied in dB ist wenn ich einen 16 Ohm Speaker an einem 8 Ohm Ausgang betreibe im Vergleich zu einem 8 Ohm Speaker an einem 8 Ohm Ausgang, immer gleicher Speaker und Amp vorausgesetzt.

Ihr habt aber schon verstanden, dass der TE zwei Lautsprecher mit unterschiedlicher Impedanz parallel an einem Amp betreibt. Da "sieht" der Amp nur eine Last. Die Ausgangsleistung wird da auf die Lautsprecher umgekehrt proportional zu deren Impedanz verteilt. Und das ist unabhängig davon ob der Amp mit Leistungs- oder Spannungsanpasdung arbeitet.
Bist du dir da sicher, dass das die ursprüngliche Frage war, die jeder, der diesen Thread öffnet, als erstes lesen wird? Ich lese die obrige Fragestellung anders. Und genau auf diese Fragestellung habe ich mich bezogen.
Dass du mit der Aussage hier Recht hast, ist klar. Der weitere Threadverlauf behandelt aber auch nicht die eingangs gestellte Frage. Und die ganzen Diskussionen bezüglich "Fehlanpassungen" werden so oft geführt, dass man immer mal wieder auf diese Grundlagen-Denkfehler hinweisen sollte...
 
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Bist du dir da sicher, dass das die ursprüngliche Frage war, die jeder, der diesen Thread öffnet, als erstes lesen wird? Ich lese die obrige Fragestellung anders. Und genau auf diese Fragestellung habe ich mich bezogen.
Dass du mit der Aussage hier Recht hast, ist klar. Der weitere Threadverlauf behandelt aber auch nicht die eingangs gestellte Frage. Und die ganzen Diskussionen bezüglich "Fehlanpassungen" werden so oft geführt, dass man immer mal wieder auf diese Grundlagen-Denkfehler hinweisen sollte...
Hast du auch richtig gemacht, du hast die Eingangs gestellte Frage aus Beitrag #1 beantwortet.

In Beitrag #8 hat er die Fragestellung aber geändert:

ich habe einen Neocreamback (8 Ohm 97dB/1m) und einen Vintage 30 (16 Ohm/100dB/1m) am für 4 Ohm ausgelegten Ausgang angeschlossen. Macht also 5.3 Ohm Gesamtimpedanz und damit leichte Fehlanpassung. Der vintage 30 kommt mir dabei aber weitaus leiser vor als der Neocreamback obwohl er ja eigentlich der lautere Speaker ist. Bekommt der Neo also mehr Leistung geliefert als der V30?
 
Klar.. der TE wollte wissen, um wieviel es leiser wird, wenn er einen Lautsprecher mit höherer Impedanz anschließt, als vom Verstärker vorgesehen.

Dies habe ich auch in #2 bereits beantwortet.

In #8 hat der TE das ganze spezifiziert, dass er die zwei Lautsprecher parallel angeschlossen hat.

Darauf habe ich dann auch geantwortet. Die Leistung verteilt sich 2/3 (8Ohm-Speaker) zu 1/3 (16Ohm-Speaker).

Damit wird auch geklärt sein, warum der 16Ohm-Speaker hörbar leiser ist.

Um wieviel der leiser ist, kann niemand bei den vielen Variablen sagen.

Inzwischen ist das ganze dann in Richtung Fehlanpassungs-Problem abgedriftet. Wobei der Lautstärkeunterschied wohl nicht alleine durch die Fehlanpassung hervorgerufen wird.

Ich meine hier im Thread nichts darüber gelesen zu haben, um was für einen Verstärker es sich handelt. Bitte korrigiert mich, falls ich etwas überlesen habe.
 
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