Qualität Lackierung Gitarrenbauer

  • Ersteller superafro182
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Ich tippe mal, solche Arbeiten unterliegen den Regelungen eines Werkvertrags, § 631 ff (fortfolgende), geregelt im BGB. Es wird eine Leistung vom Unternehmer (Gitarrenbauer) angeboten, der Preis ist in dem Fall festgesetzt, die zu erbringende Leistung wird besprochen.

Um es kurz zu machen, wenn die angebotene Leistung mangelhaft erbracht wird, kann man Nachbesserung fordern, so lange, bis die Leistung den Besteller (superafro 182) zufrieden stellt. Es dürfen auch keine Mehrkosten zu Lasten des Bestellers in Rechnung gestellt werden, die vereinbarte Summe ist verpflichtend, als auch die bestellte Leistung.

Wenn die Nachbesserung keinen angemessenen Erfolg bringt, wie vereinbart, kann man tatsächlich ( wenn ich mich recht entsinne) das Geld zurück fordern.

Die Vereinbarung ist, eine Leistung fehlerfrei zu erhalten. Das ist die Basis.
 
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Vorsicht mit dem Thema "Rechtsberatung"... Das wird hier (zu Recht) sehr sensibel gehandhabt.
 
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Hatte ich auch gar nicht vor. Kann die gesammte Menscheit auf Wikipedia lesen, also nichts besonderes.
 
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Den Body retten ist meiner Einschätzung nach nur noch mit Basteln und Löcher-Stopfen/Neubohren möglich. Damit verbunden erheblicher Wertverlust des Bodys. Wobei das ja jetzt eh schon passiert ist.

Noch als Zusatz: er sollte auch einen Sattel anfertigen. Der sieht dieses mal deutlich besser aus als im ersten Versuch (falsche Farbe/Material, Ecken weggebrochen), aber steht an beiden Halsseiten leicht über. optisch nicht sooo schlimm, aber man fühlt es, wenn man mit der Hand drüber fährt.
Gleiches bei den Bünden. Die Bünde waren noch unbehandelt auf dem Musikraft-Hals. Sollten bearbeitet werden. Beim ersten mal, kaum entschärfte Kanten und garantiert nicht poliert, jetzt etwas besser.
Aber wenn man mit der Hand von unten nach oben fährt merkt man immer noch scharfe Kanten. Dafür habe ich 2-3 kleine Macken im Holz an den Bundstäben. Zugegeben nur bei genauem Hinsehen sichtbar, aber trotzdem da. Und der Hals war mit Versand, Zoll usw. alles andere als günstig.
Für die Bundbearbeitung, Sattel und Montage (des frechen Pickguards) hat er mir 230 € abgeknüpft.


Rechtlich ist es eindeutig ein Werkvertrag. Da gibt es keine Lösung wie beim Kaufvertrag, dass nach 2. Nachbesserungsversuch Ende ist, wenn der Kunde es möchte. Beim Werkvertrag gibt es rein prinzipiell keine Begrenzung sondern so oft Nachbesserungschance, bis das Ergebnis stimmt. Solange es verhältnismäßig bleibt, und das entscheidet nur ein Gericht.Zwei Nachbesserungen sind oft realistisch bei sowas wie hier. Dann gehts auch direkt in den Bereich Schadenersatz, welcher meiner Meinung nach jetzt schon betreten wurde...

Ich hab auch keine Lust auf irgendwelche Rechtsgeschichten, die nur Zeit und Geld kosten.
Die Frage ist, ob man ihm jetzt nochmal die Chance einräumt und wieder Wochen wartet - ursprünglich sollte das alles mal 5 Wochen dauern. Wurde später - dann musste nachgebessert werden - wieder länger als geplant. jetzt bin ich bei irgendwie 4 Monaten obwohl es mal 5 Wochen hätten sein sollen.
Oder vorschlägt, irgendwie Kohle zurückzubekommen und woanders hinzugehen. Und "irgendwie Kohle" heißt für mich eigentlich (fast) alles von den 680 €, weil eigentlich NICHTS wirklich passt und auch herbe Wertverluste entstanden sind. eigentlich muss er mir noch Geld dazugeben...
 
was wünschst du dir denn als ergebnis dieses threads?
 
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was wünschst du dir denn als ergebnis dieses threads?
Naja,
bei Eröffnung wollte ich erstmal herausfinden, ob ich , wie oft vermutet, einfach zu pingelig bin und mich an Kleinigkeiten aufhalte - oder ob man für das Geld wirklich eine Einwandfreie Lackierung und Bearbeitung erwarten kann.
Nachdem jetzt bestätigt wurde, dass der Preis und das gewerbliche Handwerk durchaus Perfektion erwarten lassen kann, wünsche ich mir Vorschläge oder Ideen, wie man jetzt vorgehen kann bzw. was ihr machen würde.
Fakt ist halt, keine Arbeit wurde zur vollen Zufriedenheit gemacht, einiges ist schlampig und zusätzlich wurde was beschädigt durch falsche Löcher und Macken im Hals (=Wertverlust).
Das ganze zieht sich seit Monaten, deshalb hab ich kein gutes Gefühl, das alles nochmal hinzuschicken und Wochenlang zu hoffen, dass er auf einmal ein besseres Maß an "Liebe zum Detail" findet...
Und ich will halt nicht auf den Kosten sitzenbleiben.
 
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...Wertverlust...

Eines muss dir klar sein, unabhängig von der Arbeit des Gitarrenbauers: Das Geld und die Zeit die du investiert hast, bekommst du beim eventuellen Wiederverkauf einer Partscaster, wie edel sie auch sein mag, niemals wieder zurück.

cheers
 
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Das Geld und die Zeit die du investiert hast, bekommst du beim eventuellen Wiederverkauf einer Partscaster, wie edel sie auch sein mag, niemals wieder zurück.
Das ist mir schon klar. Das gilt aber für jedes Instrument, es sei denn es gewinnt durch Seltenheit /Prestige/Geschichte an wert.

Es geht darum, dass ein blanker,tadelloser Body auf dem Gebrauchtmarkt garantiert mehr wert ist, als einer der schlecht lackiert und mit gestopften Löchern durchsäht ist...
 
wenn du die komplette gitarre verkaufst, ist das egal.
 
Eine eigene Standortbestimmung in allen Ehren, aber die Bewertung aus einem Internetforum wird Dir bei der Konfliktlösung nicht helfen. Wenn das für Dich inakzeptabel ist, der Gitarrenbauer da aber anderer Meinung ist, die landet das schlussendlich vor dem Kadi. Gutachten, Gegengutachten, Anwalts- und Gerichtskosten werden den Streitwert weit übersteigen, mit dem Risiko, nicht „Recht“ zu bekommen und auf den Kosten sitzen zu bleiben. Nun ist die Frage, wie hoch dieses Risiko ist.
Ohne Rechtsschutzversicherung würde ich mich, wenn da auf Kulanz kein Weiterkommen ist, mit den Makeln arrangieren.
 
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wenn du die komplette gitarre verkaufst, ist das egal.
davon ist ja erstmal nicht auszugehen.

aber die Bewertung aus einem Internetforum wird Dir bei der Konfliktlösung nicht helfen
naja, sich ein paar Meinungen und Ideen einzuholen, kann aber bestimmt nicht schaden.

Natürlich würde ich niemals nen Rechtsfall öffnen. da wird ein Verfahren eh sofort eingestellt, weil der Betrag das nicht wert ist.
 
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Das Pickguardärgernis ist undiskutabel. Da würde ich ein Gespräch zum Abstimmen einer Kompensation suchen.

Aus ein paar Projekten mit einem Gitarrenbauer weiß ich, dass nicht jedes Holz für jeden Lack (und jede Farbe) gleichermaßen geeignet ist.
Wenn man stumpf dichten Lack Schicht um Schichten überzieht, muss man dennoch langsam machen. Schicht, trocknen, schleifen, reinigen, Schicht, ... Dann kann der Lack richtig einfallen.
War das hier nur husch-husch, ist der Lackierer inkompetent. Wenn der Kunde auf die Tube drückte, weil er schnellstmöglich seinen Body zurück haben will, hat er auch keine Ahnung und mit dem Spruch "Gut Ding will Weile haben!" nicht vertraut. Für letzteres sehe ich im vorliegenden Fall keine Anzeichen (Bei einer meiner Gitarren zog sich das Lackieren über mehrere Wochen hin - und es war nicht mal Nitro. Der Lack konnte so einfallen, dass man die Riegel des Ahorns mit Fingernagel oder -spitzen spüren kann.).

Ich sehe zwar immernoch das Recht Nachbesserung verlangen zu können, aber ich befürchte, dass der Auftragnehmer auch weiterhin nicht die erwartete Qualität liefern wird.
Zu beachten ist, dass mit jedem Neuansatz Material vom Body abgetragen wird, aber auch Reste von Farbe im Body bleiben werden...

Geld zurückfordern und besseren Auftragnehmer bestimmen.
 
Selbst wenn ich mich mit der Lackierung gegen Geld zurück zufrieden geben würde, ist der teure, importierte Warmoth Body aus 1-piece Swamp Ash versaut.
Tut jetzt nichts zur Sache, aber warum hast du den Body nicht direkt bei Warmoth lackieren lassen?
 
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Aus ein paar Projekten mit einem Gitarrenbauer weiß ich, dass nicht jedes Holz für jeden Lack (und jede Farbe) gleichermaßen geeignet ist.
Wenn man stumpf dichten Lack Schicht um Schichten überzieht, muss man dennoch langsam machen. Schicht, trocknen, schleifen, reinigen, Schicht, ... Dann kann der Lack richtig einfallen.
Das hier ist Sumpfesche. Es wurde vorab von ihm Porenfüller genutzt und ab da sollte es eigentlich eine einfache Standard-Lackierung werden.
Was mich wunder ist halt, das nicht mal irgendeine Art Klarlack drüber ist. Gibt ja einige Varianten, bei denen das nicht muss. aber bei "semi-gloss" sehe ich das irgendwie schon nötig.

Ich sehe zwar immernoch das Recht Nachbesserung verlangen zu können, aber ich befürchte, dass der Auftragnehmer auch weiterhin nicht die erwartete Qualität liefern wird.
Zu beachten ist, dass mit jedem Neuansatz Material vom Body abgetragen wird, aber auch Reste von Farbe im Body bleiben werden...
genau das sind auch meine Sorgen. der Body wird ja nicht besser davon.
Die Lackierung kann man sicher nochmal schleifen und polieren / klarlack drüber machen. Davon stopfen sich die Löcher aber nicht bzw bleiben deutlich sichtbar.

Tut jetzt nichts zur Sache, aber warum hast du den Body nicht direkt bei Warmoth lackieren lassen?
Hatte ich ursprünglich vor, aber die bieten seit einiger Zeit kein transparent-weiß mehr an und zu dem hatten die für lackierte Bodies grob 5 Monate Lieferzeit, weil die Warteschlange so lang ist.

wovon ist nicht auszugehen?
vom Verkaufen? oder vom komplett verkaufen?
vom komplett verkaufen. grundsätzlich besorg ich mir ja keine Gitarre mit dem Gedanken, die bald weiter zu verkaufen. wir sind alle Gitarristen und wissen wie es ist.
Ich schätze mich so ein, dass ich eher mal nur den Body tauschen würde, weil ich Bock auf ne andere Farbe habe. Der Hals war zu teuer und sieht sehr nice aus, weshalb ich den wohl kaum verkaufen würde. Aber sag niemals nie...


Ich habe ihm bereits letzten Freitag eine Mail und Sonntag Fotos hinterhergeschickt und bis heute keine Antwort bekommen, ans Telefon bekomme ich ihn auch nicht.
Kommunikation war schon die ganze Zeit zäh, was die Sache nicht gerade positiver macht.
 
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@superafro182

....polieren....

Wird denn ein seidenmatter Lack durch polieren nicht glänzend?
 
@superafro182,
beim Projekt "Red Scorpion" war tatsächlich erst Sumpfesche als Korpusmaterial meinerseits gewünscht, aber die Statik ließ den Gitarrenbauer davon abbringen und Ahorn nehmen. Zuerst war kanadischer Ahorn ausgewählt worden, der aber die Farbe an einem Probestück nicht annehmen wollte. Dann ging der Gitarrenbauer an seinen Privatbestand Ahorns, mit dem der Lack kooperierte, wie geplant.
Meine Sumpfeschegitarre habe ich nur gewachst und natur belassen.
 
Wird denn ein seidenmatter Lack durch polieren nicht glänzend?
also erstmal wollte ich ja nie einen komplett matten Lack.

aber es muss ja nicht komplett glänzend poliert werden. Aber glatter als so rau wie eine Orangenhaut geht schon.
Ich hatte genug komplett matte Gitarren in der Hand, aber die Oberfläche war ja trotzdem ebenmäßig glatt.

@Mr.513
mag alles sein. die Farbe hier stimmt ja grundsätzlich und das hat auch nichts mit eingefallenem oder nicht eingefallenem Lack zu tun. Es ist einfach schlecht gemacht.
 

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