Tele-SG: Planung und (CNC-)Bau eines Marken-Mischlings

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Das Telecaster Layout wird gerne auch auf andere Gitarrenformen adaptiert, meist auf andere Single-Cut Formen, auf Strat-Style Gitarren, oder auf Offset Formen - diese Kreuzung hat mit Telemaster oder Jazzcaster sogar eigene Namen. Nur auf einer SG ist das Tele-Layout sehr selten zu finden. Und gerade dort finde ich es besonders passend - wenn das Layout ein wenig optimiert wird.
Ich habe schon vor ein paar Jahren erste Entwürfe dazu gemacht, bin das Projekt aber nicht angegangen, da ich keine Werkstatt habe. Das habe ich geändert. Ich habe mich im GarageLab angemeldet, einem Verein mit Holz-, Metall-, Elektro-, Fahrrad- und Keramikwerkstatt. Ein ProtoLab mit 3D-Druckern und Lasercutter ist auch vorhanden. Und: zwei CNC! Für Holz und für Metall. :great: Dort habe ich nun meinen CNC-Maschinenführerschein gemach. Die Tele-SG wird mein erstes Projekt an der CNC sein.

construction&rendering.jpg

Zuerst muss die Gitarre in einem 3D-Programm konstruiert werden. Dies muss mit einem Programm gemacht werden, das auch die Steuerung der CNC übernehmen kann. Das Konstruieren in 3D ist schon recht aufwendig, im Vergleich zur manuellen Fertigung aber doch schneller erledigt. Und: wenn etwas nicht passt, wird es einfach korrigiert und neu berechnet. Zudem können alle Ansichten des Entwurfes jederzeit gerendert und somit fotorealistisch von allen Seiten beurteilt werden. So konnte ich mehrfach nachbessern und das Gesamtbild der Gitarre meinen Vorstellungen entsprechend gestalten.
Die Form der Gitarre ist sehr nah an einer Gibson SG, die restlichen Specs orientieren sich aber an Fender's Telecaster. Der Body wird aus Roterle und der Hals aus Ahorn, das Griffbrett jedoch aus Nussbaum gefertigt.
Das Fretboard wird keine Inlays bekommen. Ich finde Griffbretter ohne Inlays einfach cool. Vielleich bekommt es zwei Minidots (in der Größe der Side Dots) direkt neben dem zwölften Bund. Zwischen E und A bzw. A und D Seite. Und einen neben dem fünften Bund. Die müssten dann aber schon rot sein. Um deren Wirkung beurteilen zu können, müsste ich die Konstruktion jedoch besaiten, wozu ich aber gerade gar keine Lust habe. :rolleyes:
Die Silhouette und die Kontur der Phase auf der Decke ist amtlich - bzw. von einem Bauplan abgenommen. Der Body wird jedoch - wie bei einer Tele - 45 mm stark. Die Phasen-Führung auf der Zarge habe ich meinen Vorstellung entsprechend für das größere Maß optimiert. Die Länge der Mensur ist Fender-Like, ich habe sie aber als Kontentinentaleuropäer auf 650 mm gerundet. Die Positionierung von Controll Plate, Neck-PU und Input Jack habe ich an die neue Umgebung angepasst.
Zum Weitermachen sind aber noch ein paar Fragen offen, die ich hier Stellen werde....
 
Grund: Edit-Kommentar an User
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Cooles Projekt - bin gespannt wie es weiter geht...
 
Wenn das Schlagbrett die einer Tele wäre, mit der Bodyform der SG, könnte die Adaption deutlicher werden, wenn man es denn mag.
 
Sehr schön. Mir wäre nur die Control Plate zu nahe an der Brücke. Der geringe Abstand stört mich bei meiner Jazzcaster schon etwas, und hier sieht es noch enger aus.
 
ein schönes Projekt.. ich bin auch gespannt wie es weiter geht..
 
Finde die Idee richtig gut.

Die Single Coil, Schlag Brett, Bridge, alles gut, aber der Telecaster Volume, Töne und Pickupwahlschakter, 0assen irgendwie nicht ins Bild.

Vieleicht da noch eine eigene Lösung entwickeln?
 
Ein Bild aus einer FB Telecastergruppe. Das Pickguard finde ich cool.

IMG_3591.jpeg
 
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... könnte die Adaption deutlicher werden ...
Das stimmt, ich möchte mit dem Pickguard jedoch einen weiteren Verweis auf Gibson's Humbucker SG machen. Und ich mag das Aufgreifen der Fluchtline des Bridge-Pickups. Mit dem drei-plus-drei-Layout habe ich auch absichtlich keine Fender-ähnliche Kopfplatte gewählt. Einen Open-Book-Headstock á la Gibson wollte ich aber auch nicht verwenden. Da spielt dann mein persöhnlicher Geschmack stark mit rein.
... Der geringe Abstand stört mich bei meiner Jazzcaster schon etwas ...
Der Abstand ist mit 25,7 mm ca. 8 mm schmaler als bei der Telecaster. Bei der Fender MIJ oder Squier Paranormal Offset Tele müsste dieser Abstand zwischen 28 und 29 mm liegen. Da ist also - wie Du es richtig erkannt hast - noch weniger Platz in meinem Entwurf.
... aber der Telecaster Volume, Töne und Pickupwahlschalter, passen irgendwie nicht ins Bild.
Ich muss ehrlich gestehen: Da habe ich aus Online-3D-Download-Börsen gefrühstückt. Die Dome Knobs habe ich schon modifiziert. Das sind ursprünglich voll verchromte Barrel Knobs. Eigentlich favorisiere ich für die Tele-SG schlanke hohe Witch Hat Knobs in Kombi mit einem Barrel Switch Tip. Beides habe ich aber nicht als 3D-Modell finden können. Bridge Base Plate und die Vintage split Shaft Tuners musste ich schon nachbauen - die Vintage Tuners aber ohne Innenleben. ;)
Zwar habe ich auch eine Tele-Bridge als 3D-Modell gefunden, da passten die Maße aber nicht. Eine passende Bridge für eine Tele zu suchen, ist im realen Leben ja schon fast wie ein Lotteriespiel.
Ich möchte eine reine String through Ashtray Bridge und habe nur drei mögliche Kandidaten gefunden. Eine Fender, eine Wilkinson und eine von WSC. Fender- und Wilkinson-Brudge haben eingeprägte Logos und ich will keinen Werbeträger bauen. Somit blieb nur die WSC Bridge. WSC ist eine koreanische Firma, die zur gleichen Gruppe wie Roswell gehört. Um die genauen Masse zu bekommen, musste ich mir aber die Bridge bestellen.
Das muss ich wohl mit der gesamten Hardware machen, da in den meisten Web Shops die Maßangaben zu den Produkten von den Händlern stammen und nicht wirklich verbindlich sind.

Das sind die Knobs, die ich meine:
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Der Durchmesser ist etwas kleiner als der von Strat Pot Knobs, sie sind aber ca. 4 mm höher. Der äußere Durchmesser von richtigen Witch Hats hat fast das Maß der Controll Plate Breite und das finde ich nicht schön.
Leider finde ich diese Knobs z.Zt. aber nur bei Walmart in Canada.
 
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Nun brauche ich eine Beratung: Ich überlege - nur aus optischen Gründen - den Trussrod Zugang an den Halsfuss zu verlegen.
Natürlich ist der Zugang am Headstock einfacher zu erreichen. Aber - wie oft muss die Halskrümmung eingestellt werden? Schwerer wiegt da schon die technische Belastung. Das Griffbrett ist 474 mm, der Dual-Action-Trussrod 46 cm lang. Aber der Abstand von der Schraubenstirnseite bis zur Mutter sieht nach mehr als 14 mm aus. Was spricht technisch für und was gegen einen Zugang am Halsfuss?
 
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Was spricht technisch für und was gegen einen Zugang am Halsfuss
Wenn es am Halsfuss sein soll, sollte man aber jederzeit an die Schraube rankommen können, ohne den Hals abnehmen zu müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, einen Hals vernünftig, bzw, ohne großen Zeitaufwand, einstellen zu können. Das würde auch bedeuten, die Saiten jedesmal abnehmen zu müssen.
Wenn man den Hals einstellt, ist es vorteilhaft, die Saiten aufgespannt zu haben, wenn auch nicht mit vollem Zug, um die richtige Krümmung zu bekommen.

Gesagt wird, wenn der Halsstab am Halsfuss einstellbar ist, kann man eine exaktere, geradere Linie erhalten, wenn man am Kopf einstellt, wird immer eine leichte Krümmung bleiben, da der Halsstab in dem Fall bis ca zum 14. Bund geht.
Wenn das deine Frage war.
 
Hm, ich will den Zugang doch verstecken.
trussrod.jpg

Wenn ich den Kanal tiefer lege, so dass der Trussrod in der Mitte des Halses verläuft, dann kann der Zugang über eine Bohrung zwischen Halstasche und Pickup-Routing erreicht werden. Dar Zugang wäre nicht zu sehen, das finde ich schöner als diesen ovalen Zugang auf der Kopfplatte.
Der tiefere Kanal muss natürlich mit einem passenden Holzstab wieder füllend verleimt werden.
 
Wenn du den Neck-Pu direkt ins Holz schraubst, wie bei den 50s Teles, dann kannst du das PG demontieren für den Trussrod Zugang, ohne dass die Saiten weg müssen.
 
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Oh, vielen Dank. Das war mir nicht bekannt.

neckPU.jpg


Da hab' ich doch direkt mal nach "Telecaster neck PU wood/body mount" gegooglet
 
Das muss ich wohl mit der gesamten Hardware machen, da in den meisten Web Shops die Maßangaben zu den Produkten von den Händlern stammen und nicht wirklich verbindlich sind.
sgTeleBody_neu_2023-May-12_07-14-46PM-000_CustomizedView25301540630.png

z.B. Für die Football Jackplate habe ich die Angabe für den Radius nur bei einem ebay-Händler gefunden. Und das passt nicht. Zum Glück ist er größer und mittels der Schrauben könnte die Platte an die Zarge gedrückt werden - wenn das auch so im Real Life ist. In meiner 3D-Konstriktion habe ich den Radius noch nicht angepasst, und man kann sehen, wie die Mitte der Platte in den Body 'eintaucht'.
 
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Du könntest ja auch noch etwas weiter nach links Richtung Endpin an eine Stelle verschieben, an welcher der Radius dann passt. :unsure:
Oder du verschiebst noch etwas weiter zum E-Fach und verwendest die Göldo Zargenbuchse: Klick
Oder du biegst den Radius des Blechs etwas enger, falls er zu groß ist.
Nur mit den Schrauben würde ich das nicht versuchen, dafür ist das Blech meist zu dick und zu stabil. Das hält das Holz der Schraubenlöcher eher nicht und du überdrehst sie vielleicht.
 
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Du könntest ja auch noch etwas weiter nach links Richtung Endpin an eine Stelle verschieben, an welcher der Radius dann passt.
(y) Ich werd' mir die Platte mal bestellen und die Position anhand des Originalmaßes bestimmen. Das Problem dabei ist, dass der rechte Winkel zur Platte auch auf das E-Fach zielen muss.
 
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Und das nächste Problem: Ich finde die gewünschten Mechaniken nur in Amerika:
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https://www.kluson.com/kluson-3-per-side-deluxe-series-tuning-machines-details.html - besonders wichtig sind für mich die SafeTi Posts. Ich bevorzuge bei den Vintage Tunern eigentlich die No-Line-Optik (-> werbefrei), die wird bei den Mosrite 62-64 Tuner aber nicht angeboten. Ich suche also eher die mit Single Line (SKU:KD-3-NMOS), würde aber auch die Double Line Tuner (SKU:KD-3-NMOSDR) verbauen. Wenn jemand eine Quelle in der EU kennt, würde ich mich sehr darüber freuen.
 
SafeTe Post ist ein Marketing Ausdruck für Split Shaft. Das sind die Schlitze in dem Schaft plus senkrechter Bohrung. Das erleichtert das Besaiten.
 

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