Telecaster Bausatz - Mensur zu kurz?

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rittsche
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Hallo zusammen,
habe hier schon viel gelesen, brauche jetzt aber mal selber Hilfe.

Habe mir vor kurzem einen Tele-Bausatz gekauft. Bin jetzt soweit fertig, hatte aber so meine Probleme mit der Intonation. Besonders bei der tiefen E Saite habe ich ein Problem die Oktave sauber einzustellen. Ich musste den Saitenreiter bereits bis ganz nach hinten an den Abschlag drehen um zumindest in die Nähe zu kommen. Dazu passt die Intonation in den ersten Lagen nicht so gut. Habe jetzt den Sattel gegen einen Earvana getauscht, befürchte aber, dass dadurch das Problem mit der sauberen Oktave noch grösser wird, da der Auflagepunkt am Sattel ja nach hinten verschoben wurde. Testen kann ich noch nicht, ich warte nix/ auf die neuen Mechaniken 😉
habt ihr Tipps, wir ich das Problem lösen kann? Problem ist, dass es vorgebohrte Saitendurchführungen durch den Body gibt, da möchte ich ungern ran. Könnte man evtl. 2mm Material zwischen Hals und Korpus packen um den Hals weiter rauszubekommen?

Mir fällt sonst nichts ein.

Oder habe ich da generell einen Denkfehler?

Danke und VG
Markus
 
Moin Markus und herzlich Willkommen im Board!

Zunächst eine naive Frage: hast Du die Mensur - d.h. den Abstand zwischen Sattel und Brücke (bzw. deren Reitern) - schon ausgemessen? Dieser sollte 648 mm betragen und als Ausgangspunkt für das restliche Setup dienen.

Um dann die Oktavreinheit einzustellen, müssen die Reiter minimal (im Vergleich zur Mensur) angepasst werden. Wir reden hier von einer Abweichung von der Mensur im Bereich weniger Millimeter!

Das sollte dann etwa so aussehen:

IMG_2978.jpeg


Wenn der Bausatz nicht ab Werk vollkommen vermurkst ist, sollten die Saitendurchführungen im Korpus eigentlich zu einer (Standard-) Tele-Brücke passen. Somit sollten sie die Mensur recht präzise - bzw. im Bereich der Justage-Möglichkeiten einer Tele-Brücke - treffen.
 
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Hi, danke für die schnelle Antwort.
klar habe ich das ausgemessen und das passt auch.
hab mich total gewundert, d ich mit der tiefen E am Ende bei 652 war. Irgendwas stimmt da scheinbar nicht.

kann es auch an scheiss Saiten liegen?

habe übrigens ne Brücke mit 6 Reitern eingebaut, sollte aber dabei keine Rolle spielen.

danke dir.
 
war die Bridge beim Bausatz bereits dabei ?
Es gibt bei Tele zwei verschiedene Bridge .. Modern und Vintage!
 
Genau, es war eine modern dabei. Habe auch noch eine vintage hier, die ich erst versucht habe, da hatte ich das gleiche Problem.
Hab es dann wieder umgebaut.
 
OK, dann müssen wir tiefer eintauchen: wenn die zum Bausatz gehörende Brücke eingebaut wurde und eine Messung die passende Mensur ergibt, sollte die Oktavreinheit eigentlich halbwegs passen.

Billige, fehlerhafte, schlecht gedehnte und/oder alte Saiten können die Oktavreinheit durchaus versauen.
Ein frischer Satz eines renommierten Herstellers sollte da Abhilfe schaffen.

Aber auch das Greifen am 12ten Bund - insbesondere bei zu hoher Saitenlage (durch zu hoch eingestellte Brückenreiter bzw. zu starker konkaver Krümmung des Halses) und/oder zu viel Druck beim Greifen - kann die Tonhöhe der Oktave stören/verfälschen.
Daher nutze ich zur Einstellung der Oktavreinheit lieber den Flageolet-Ton im 12 Bund.

Möglich wäre auch, dass der Sattel nicht sauber gefeilt ist und somit der Auflagepunkt der Saite - der eigentlich auf der Griffbrettseite des Sattels liegen sollte - nicht sauber passt. Das dürfte aber normalerweise nicht zu einer derart großen Abweichung von der Mensur führen…
 
Zuletzt bearbeitet:
Sattel habe ich ja jetzt ausgetauscht. Mal sehen, was das bringt. Mache dann, sobald die Mechaniken da sind Earnie balls drauf. Das sollte dann passen…
und dann schaue ich mal weiter. Hals ist ziemlich gerade….
 
Hallo, miss bitte einmal den Abstand zwischen Saitenauflage am Sattel (ohne die Earvana-Korrektur) und der Mitte des 12. Bundstäbchens, das ist definitionsgemäß die halbe Mensur des Halses. Das sollten also ziemlich genau 324 mm sein. Sind es mehr, passt der Hals nicht zum Body bzw zu dessen Bohrungen.

Am Stegreiter kannst du noch den einen oder anderen Millimeter rausholen, indem du einen ordentlichen Knick in die Saite an genau der Stelle machst, an der die Saite auf dem Reiter aufliegt.

Aber auch das Greifen am 12ten Bund - insbesondere bei zu hoher Saitenlage (durch zu hoch eingestellte Brückenreiter bzw. zu starker konkaver Krümmung des Halses) und/oder zu viel Druck beim Greifen - kann die Tonhöhe der Oktave stören/verfälschen.
Daher nutze ich zur Einstellung der Oktavreinheit lieber den Flageolet-Ton im 12 Bund.
Das liest man hier alle paar Monate wieder, und es ist falsch. Die Messung der Oktavreinheit muss immer die im 12. Bund gegriffene Saite einbeziehen, diese kannst du dann entweder mit der Leersaite oder dem Flageolet-Ton vergleichen. Die letzten beiden sind nämlich immer exakt eine Oktave auseinander, egal wie die Saitenreiter stehen.
Richtig ist, dass zuviel Druck beim Greifen und auch zu starkes Anschlagen beim Messen zu vermeiden ist, und auch dem Rest der Ausführungen von @Mr.Blue ist nichts hinzuzufügen.
 
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Danke dir! Habe nachgemessen (sieht Bilder). Sollte doch passen, oder?
IMG_0215.JPGIMG_0216.JPG
 
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Hm, das erste Bild deutet sogar im Gegenteil eher auf eine etwas zu kurze Mensur hin, so ca 644 mm. Aber das passt ja nun gar nicht zu deiner Problembeschreibung.
Teste mal die neuen Saiten und melde dich dann wieder.

So rein aus Interesse: was ist das denn für ein Bausatz?

PS Danke für die Kekse!
 
Die 322 sind ja schon inkl. der earvana korrektur. Mitte der Fräsung für den Sattel liegt bei 324…
 
Hallo Markus und herzlich willkommen im Musiker-Board!

Habe jetzt den Sattel gegen einen Earvana getauscht, befürchte aber, dass dadurch das Problem mit der sauberen Oktave noch grösser wird, da der Auflagepunkt am Sattel ja nach hinten verschoben wurde.

Earvana Sättel sind Bauernfängerei.

Könnte man evtl. 2mm Material zwischen Hals und Korpus packen um den Hals weiter rauszubekommen?

Wenn es erforderlich ist, weil der Hals nicht zur Halstasche des Korpus passt könnte man das machen, aber...

Hallo, miss bitte einmal den Abstand zwischen Saitenauflage am Sattel (ohne die Earvana-Korrektur) und der Mitte des 12. Bundstäbchens, das ist definitionsgemäß die halbe Mensur des Halses

Genau. Der Abstand zwischen Griffbrettkante und Mitte des zwölften Bundstäbchens definiert die Mensur.

Der Reiter der hohen E-Saite sollte sich dann etwa bei dem doppelten Maß plus drei Millimeter befinden.

Mit Deinen Messungen kann ich nichts anfangen, aber wenn Du meine Erläuterungen verstanden hast sollte es Dir gelingen herauszufinden wie Du vorgehen musst...

Die 322 sind ja schon inkl. der earvana korrektur. Mitte der Fräsung für den Sattel liegt bei 324…

Schmeiß das Ding weg und miss mal unabhängig davon entsprechend meiner Angaben.

*
 
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Habe ich verstanden, danke dir!

alle Erläuterungen lassen darauf schließen, dass sich das Teil eigentlich sauber einstellen lassen müsste…

ich versuche es mal weiter…
 
Gut - freut mich.

Viel Erfolg!
 
Also, wenn ich keinen Knick in der Optik habe: Auf dem Bild 2 zeigt der Zollstock fast 33! cm an am Reiter?? Das würde bedeuten die Reiter müssen in Richtung Hals eingestellt werden, auf 32,4cm.
 
Von der Theorie habt ihr total recht. Das ist ja genau das, was ich meine.
Haben mit nem Stimmgerät den Ton im zwölftel Bund gemessen und so weit verstellt, bis es passte. Dann kam ich da hinten an. Wunderte mich eben auch…
 
Zudem frage ich mich, ob der Hals richtig sitzt. Gibt es belastbare Maße, wie hoch der Hals über dem Body stehen soll? Im Bild sieht man, dass ich ein wenig Luft habe, wo ich es nicht erwartet hätte.

ausserdem sieht es ganz leicht so aus, als würde der Hals nach oben verlaufen, wenn die Gitarre auf dem Rücken liegt. Zumindest scheint die „Naht„ zwischen Griffbrett und Hals nicht 100% parallel zum Korpus zu sein.

was meint ihr?

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