Als Sänger mit Halsschmerzen auftreten - Sagt ihr das dem Publikum?

  • Ersteller Hennes2104
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Vielleicht hat er das Konzert nicht heil überstanden, nachdem er dem Publikum angekündigt hat nicht gut singen zu können oder er hat so schlimm gesungen das die Gäste ihn für eine Katze gehalten und ins Tierheim gebracht haben ;)
 
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Auch wenn's jetzt zu spät ist und das alles schon gelaufen ist, 2 cents die hier in der Diskussion nicht aufkamen:

Wenn's eine Band-Situation ist bzw. fähige Jazz-Musiker ... wenn das Hauptproblem "zu hoch" ist, dann kommt halt die Ansage dass bittesehr alles eine Terz tiefer gespielt wird und das erleichtert... geht halt nur wenn die Musiker das hinbekommen.

Und ansonsten ... das Ausbildungs-Level spielt eine große Rolle. Ein versierter Profi findet stimmschonende Wege auch mit solchen Unpässlichkeiten umzugehen, der drauflossingende Laie kann sich seine Stimme auch recht langfristig ruinieren. Siehe prominente Beispiele wie Adele.

Also ... professioneller Anspruch ist gut, aber man muss halt auch seine Grenzen kennen.
 
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Letztes Jahr bei Skunk Anansie in Wien haben sie es nach ein zwei Nummern den Leuten gesagt, dass Skin Bronchitis hat. War null Problem für die Leute.
 
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War null Problem für die Leute.
Dann hat er/sie wohl aber nicht merklich schlechter gesungen, als sonst? Aber zumindest war es hörbar? Dann hätte die Band das aber auch für sich behalten können?
 
Irgendwie verstehe ich die ganzen Meinungen hier nicht. Das Publikum wird diese ganzen Versuche, die Unpäßlichkeit des Sängers zu verbergen, immer als unsauber, bzw. abhängig vom Kartenpreis als Betrug empfinden.
Wo ist das Problem, sich als Mensch, und nicht als musicbox zu präsentieren?
Und wenns wirklich nicht geht, dann halt absagen.
 
Das Publikum ist doch da, um unterhalten zu werden, also sollte man sein Bestes geben (oder den Gig absagen wenn es wirklich nicht geht). Ansagen wie "Ich hab Husten, der Drummer Aua am Fuß und die Mama vom Gitarristen ist krank" interessieren mich da nicht und würden bestenfalls Mitleid hervorrufen. Also entweder "Augen zu und durch" oder bleiben lassen.
 
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Ich war mal auf einer Produkt-Demo von BOSS Modelern und Effekten. Der Gitarrist hatte ein Pflaster vorne am Mittelfinger der linken Hand. Das hat jeder gesehen, das musste er erklären (mit dem Kochmesser abgerutscht). Trotzdem habe ich bei den Vai oder Satriani-Sachen aber keinen Unterschied zum Original bemerkt. Wenn keiner gefragt hätte, hätte er wahrscheinlich nichts gesagt, und keiner hätte was bemerkt...

Mich würde jetzt aber tatsächlich mal interessieren, wie sich der TE entschieden hat, bzw. wie es gelaufen ist? @Hennes2104

Gruß,
glombi
 
Ich finde es immer spannend, wie die Profis das lösen: In der Oper ist es durchaus üblich, dass am Anfang jemand vors Publikum Publikum tritt und erklärt, dass einer der Sänger heute Abend erkältet oder sonstwie angeschlagen ist und vielleicht nicht immer 100% geben kann. Alternativ, dass man kurzfristig einen Ersatz organisiert hat, der mit minimaler Probe durch den Abend kommen muss, weil die Primadonna keinen Ton mehr rauskriegt. So what, ist doof für alle, aber kommt gerade im Winter halt vor. Klar, das sind vollausgebildete Profis, die singen aus dem Stehgreif oder mit Fieber und vollgepumpt mit Halswehtabletten immer noch so, dass ich als Normalsterbliche begeistert bin. Aber andere Profis im Publikum merken es sicher, und offenbar ist es den Sängern lieber, man weiß, sie sind krank oder springen ungeprobt ein als man denkt, sie sind schlecht... Und so lange das Ergebnis soweit gut ist (da tun ja auch die anderen Sänger und das Orchester das Ihre dazu), finde ich das völlig legitim.
 
Ich war mal bei Kamelot auf einem Konzert und der Sänger war stimmlich so indisponiert, dass er die höheren Töne nicht rausgekriegt hat. Ich war sehr enttäuscht, und habe ihm die Nehmerqualität nicht positiv angerechnet... Im Gegenteil ich erinnere mich heute noch negativ daran.

Mich würde es jetzt auch interessieren, wie es beim TE lief.
 
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Wir wissen ja eh nicht, ob das Konzert auch ohne die Beteiligung der TE hätte stattfinden können.

Das ist ja eine ganz andere Ausgangslage: Konzert mit qualitativen Einschränkung oder gar kein Konzert. Und von der Absage erfährt man erst am Eingang. Das macht dann erst recht Laune.
 
In der Oper ist es durchaus üblich, dass am Anfang jemand vors Publikum Publikum tritt ...
Ja, aber das kann man nicht direkt vergleichen. Wenn in einer Oper einer der Sänger nicht gut gekramt ist oder ein Ersatz einspringt, sind immer noch ein bis zwei Handvoll andere da, die es dann eben rausreißen und 110 Prozent geben müssen. Dann sagt man das vorher an, um denjenigen aus der Schusslinie der Kritiker zu nehmen.

Bei einer Band, die einen Leadsänger hat, gibts diesen Ausweg nicht. Da gibts nur die Wahl: Schwache Performance oder Absage.
Klar, das sind vollausgebildete Profis, die singen aus dem Stehgreif oder mit Fieber und vollgepumpt mit Halswehtabletten immer noch so, dass ich als Normalsterbliche begeistert bin.
... und die singen, auch wenn sie gesund sind, nicht den ganzen Abend lang am Limit. Das tut jeder von denen nur an wenigen Stellen, wenn überhaupt.

Und wenn man sich "vollpumpt", um ein Konzert durchzustehen, dann nimmt man keine "Halswehtabletten". Dann nimmt man das richtig harte Zeug, mit dem man sich auch einen Fuß absägen könnte, ohne viel zu merken. Ob das ne kluge Entscheidung war, das sieht (oder hört) man dann in den Wochen danach.
 
Ich denke, es kommt drauf an, was für eine Musik, welche Richtung, welche Band...
Was erwartet das Publikum? Seichte Unterhaltung mit bekannten Jazzklassikern? Eigene Kompositionen? Ist die Band bekannt? Ist der/die Sänger/in bekannt?
Es gibt ne Menge Möglichkeiten, temporäre Schwächen zu umgehen, zu umspielen, zu kompensieren. Als erstes würde ich versuchen, mich physisch vorzubereiten, Tee mit Honig, Arnika-Tee, Halswickel und so. Gerade bei der Generalprobe hätte ich mich schon extremst zurückgehalten, um meine Stimme nicht noch unnötig zu belasten. Und dann kann man als versierter Sänger viele hohe Passagen kaschieren, solange die Songs nicht total bekannt sind, und jeder exakt diese Töne erwartet. Transponieren ist eine andere Option, die aber oft nicht so einfach ist. Kurz gesagt, bei einem bekannten Star mit bekannten Songs, z.B. Helene Fischer - sorry fiel mir gerade so ein - wird schon erwartet, dass es klingt wie immer, und wie man's kennt, bei ner Amateur- oder auch Semi-Band kommt's vielleicht nicht so drauf an, weil es da einem Publikum vielleicht gar nicht so auffällt, wenn was kaschiert oder spontan umarrangiert wird. Hat man da sein lokales Fan-Publikum, werden die das vermutlich eher honorieren, wenn man sich trotz Angeschlagenheit auf die Bühne quält und sein Bestes gibt. Bei >50EUR Eintritt hat man vielleicht andere Erwartungen und da wär es sicher besser, das Konzert abzusagen und an einem anderen Tag stattfinden zu lassen.
Kommt vielleicht auch drauf an, ob eine Absage überhaupt in Frage kommt, weil da finanzielle Dinge wie bezahlte Gastmusiker mit Ausfallgagen oder eine bestellte Technik, ein bestellter Catering oder was auch immer mit verbunden ist.
Bei einer Dienstleistungsmucke ist ein Absagen nur möglich, wenn man adäquaten Ersatz schicken kann, Einzelmusiker oder gleich die ganze Band.
 

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